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S
Mein letzter Bericht wurde nicht gesendet, warum weiß ich nicht.
Heute muß ich schreiben, denn ich weiß nicht mehr, wie es weitergehen soll.
Könnte den ganzen Tag nur heulen, in der Tagesklinik, die ich seit 3 Tagen besuche, bin ich auch nicht glücklich.
Mein Sohn möchte auch nicht mehr zu mir kommen, warum? Ich weiß es nicht. Er fühlt sich nicht mehr wohl bei mir, sagte er mir gestern abend.
Irgendwie rutsche ich immer tiefer in das Loch und wie ich da wieder rauskommen soll, weiß ich nicht. Habe keine Motivation mehr, keine Lust mehr und fühl mich immer nur ausgebrannt und leer.
Wer hat ähnliches erlebt und kann mir sagen, wie ich dieses Tief bewältigen kann. Ich kann nicht mehr und fühl mich total mies.

LG

13.07.2009 17:17 • 16.07.2009 #1


P
hallo sigi!
Jetzt bist erst den 3 ten Tag in der Klinik. Hab ein wenig Geduld und schau erst mal nach Dir.
Konntest denn schon etwas mitnehmen oder umsetzen?
Liebe Grüße

13.07.2009 17:39 • #2


A


Warum?

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Schlafkappe
Hallo Sigi,
auch ich würde dir raten erst mal weiter zu machen in der Tagesklinik. Es dauert immer ein bißchen, bis man mit dem Fremden klar kommt. Probier es wenigstens 2 Wochen. Wenn du dich dann immer noch nicht wohl fühlst, mußt du dir andere Möglichkeiten anbieten lassen. Vielleicht eine stationäre Therapie. Nimm das mit deinem Sohn mal nicht so ernst, in diesem Alter reden sie vor sie denken. Ich hab das ja auch hinter mir und weiß, wie weh das tut. Jetzt schau erst mal, dass du wieder klar kommst, dann wird das mit deinem Sohn auch wieder besser, langsam aber stetig.
Wünsch dir viel Kraft!

13.07.2009 17:58 • #3


S
Hallo pax

Nein, bisher konnte ich noch nichts davon umsetzen. Sollte vielleicht mal erklären, wie es in der Tagesklinik abläuft. Du kommst um 08.00 Uhr rein, um 08.30 Uhr kurze Vorstellung danach Pause bis 09.00 Uhr. Dann muß man eine Arbeitsmappe mit verschiedenen Aufgaben erledigen. Ist dabei aber weitgehend allein gestellt. Um 12.00 Uhr Mittagessen(manche essen nur 3 Minuten ) danach wieder Pause bis 13.30 Uhr. Anschließend Gesprächskreis oder kognitives Training. Um 14.30 Uhr wieder Pause bis 15.00 Uhr, dann mußt du noch bis 16.30 Uhr anwesend sein.
All das hilft mir nicht richig. Tabletten kann ich auch zuhause einnehmen und mich beschäftigen auch. Außerdem wartet ab 14.00 Uhr meine Tochter auf mich. Bin heute nach Hause gekommen und war nur traurig. Hab ins Forum geschaut und etwas darin gelesen. Ich hab das Gefühl mich selbst schon verloren zu haben. NIchts gelingt mir mehr. Bin immer noch wie gelähmt.
Gib mir die Schuld an allem, was in der Vergangenheit passiert ist.
Möchte nicht mehr kämpfen. Nur eine Frage quält mich. Werden mich meine Kinder vermissen oder kommen sie auch ohne mich klar.
Ich liebe meine Kinder und weiß nicht wie es weitergehen soll.
LG

13.07.2009 19:09 • #4


K
Nicht mehr kämpfen ist genau das richtige Stichwort, aber damit ist nicht gemeint, sein Leben weg zu werfen.
Versuch es mal damit: Alles so annehmen, wie es gerade ist, es nicht ändern wollen, es nicht als schlecht bewerten, also tatsächlich NICHTS TUN. Klingt einfach , ist aber umgeheuer schwer. Manchmal muss man alles aus der Vogelperspektive fühlen, denken und annehmen, bevor das Gefühl so freundlich ist, sich zu verabschieden, es hat dann seinen Zweck erfüllt, wird nicht mehr gebraucht und kann gehen. Vorher meistens nicht. Ich bin auch gerade in so eine Phase und bin nur am annehmen und glaube mir, mir geht es zum K.....

13.07.2009 19:45 • #5


P
Oh Sigi!
das tut mir schon leid, dass Du da gerade durch musst, aber ich denke, die wissen genau, was Sie machen.
Im Moment bist Du einfach den ganzen Tag auf Dich fixiert, und das ist schon etwas anderes. Jetzt kreisen Deine Gedanken um alles was war. Das kann am Anfang schon alles verschlimmern, aber glaub mir es lohnt sich.
du schaffst das, da bin ich echt überzeugt davon.
Auch mit Deinen Kindern kommt alles ins Lot.
Lass Deinen Sohn mal durch die pupertät, dann fängt er auch wieder an zu denken.
Und Du denk ein bisschen weniger Ok?
Liebe Grüße und Kopf hoch

13.07.2009 20:00 • #6


I
Zitat von sigi70:
Werden mich meine Kinder vermissen

Natürlich - sie werden. Was sollten sie denn auch anderes tun?

Es klingt aber auch die gar nicht kinderliebe Frage mit, bin ich es wert, vermisst zu werden.

13.07.2009 22:44 • #7


S
Hallo. zusammen

Danke für eure Beiträge. Es ist schwer, alles so anzunehmen wie es ist. Ein harter Prozeß. Was ich euch jetzt schreibe klingt vielleicht für manchen für Euch Ungeduldig, trotzig oder egoistisch.
Habe den Entschluß gefasst noch bis Freitag die Klinik zu besuchen, solange bin ich krank geschrieben, dann möchte ich diese Hilfe nicht weiter mehr nutzen. Ihr fragt euch sicher warum. Ich habe in dieser kurzen Zeit erkannt, daß es mehr schadet in diesem Umfeld zu sein ( es gibt dort einige Menschen mit Psychosen) Soll kein Kritikpunkt sein, nur mir tut dies nicht so gut. Vom Personal fühl ich mich etwas allein gelassen, die Ärzte geben nur Medikamente und es gibt wenig Gespräche.
Ich vermisse auch meine Arbeit und vor allem meine Kinder. Werde versuchen in den nächsten Tagen zu meinen Entscheidungen zu stehen, denn das habe ich in der Vergangenheit nie getan. Immer den anderen die Schuld gegeben und in Selbstmitleid zerflossen.
Was meint Ihr zu meiner Entscheidung.
Haut mich, schlagt mich aber sagt mir bitte eure ehrliche Meinung

14.07.2009 21:30 • #8


Schlafkappe
Hallo Sigi,
also erst mal keine Haue. Du hast eine Entscheidung getroffen, und das muß jeder akzeptieren. Und vor allem denke ich kommst du am besten damit klar, wenn du dir sicher bist, es ist das Richtige!
Glückwunsch, weiter so!

14.07.2009 21:34 • #9


S
Hi, Schlafkappe

Ich weiß natürlich nicht, ob meine Entscheidung die richtige ist, aber mein Bauchgefühl sagt mir es.
Natürlich habe ich das mit meiner Psychologin durchgesprochen und ich werde mind. 1x/Woche mit Ihr Kontakt haben. Sollte ich es wieder erwarten nicht schaffen, was ich natürlich nicht hoffe, werde ich mir überlegen, einen 4wöchigen Klinikaufenthalt in Betracht zu ziehen.

Danke, daß du mir Mut machst.
Bin echt sehr froh, in diesem Forum meine Gefühle wiedergeben zu können.
Hoffe, du bleibst dran.

LG und eine gute Nacht wünsche ich dir.

14.07.2009 23:00 • #10


P
Hallo sigi!
Zitat:
Immer den anderen die Schuld gegeben und in Selbstmitleid zerflossen.

Das ist natürlich der absolute Garant dafür, dass sich nichts ändert.
Nun, wenn Du es erkannt hast bist Du schon ein kleines Stückchen weiter.
Du gehst jetzt 1 mal wöchentlich zur Therapeutin, sehe ich das richtig? Das ist schon mal gut.
Liebe Grüße

15.07.2009 07:49 • #11


I
Zitat von sigi70:
Werde versuchen in den nächsten Tagen zu meinen Entscheidungen zu stehen, denn das habe ich in der Vergangenheit nie getan.

- OHNE WORTE - (:wink:)

Zitat von sigi70:
Was meint Ihr zu meiner Entscheidung.

Tun wir so --- als hätten wir das --- überlesen...

Selig sind die Ahnungslosen.

15.07.2009 20:13 • #12


S
ixmugl ich kann mit deiner Aussage nichts anfangen. Kannst du mir das mal genauer erklären.

15.07.2009 21:16 • #13


P
Hallo Siggi!
Ixmugl meint vielleicht, dass der Beitrag oben ja schon richtig ist. Aber bei dem unten frägst Du ja wieder nach, und dann ist es vermutlich wieder nicht Deine ureigenste Entscheidung oder?

15.07.2009 21:34 • #14


S
pax, wahrscheinlich hast du recht.
Manchmal sickert halt doch noch die Unsicherheit durch.

15.07.2009 21:50 • #15


P
Zitat:
Manchmal sickert halt doch noch die Unsicherheit durch.
Zitat:

Ja, und die schicken wir jetzt weg.

16.07.2009 07:23 • #16


Schlafkappe
Hallo Sigi,
du hast die Entscheidung getroffen, weil es dir dein Bauchgefühl gesagt hat. Wir Frauen können meistens auf dieses Gefühl vertrauen. Also keine Unsicherheit mehr. Ich persönlich finde Einzelgespräche auch besser, weil man da doch offener reden kann, als wenn noch Fremde dabeisitzen, die es ja nichts angeht und ich auch oft das Gefühl habe, die interessiert das doch gar nicht.
Aber wenn dann nichts vorwärts geht, mußt du unbedingt die versprochene stationäre Therapie machen, wir fragen nach!
Sonst gibts doch noch Haue!

16.07.2009 18:24 • #17


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Dr. Reinhard Pichler