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W
Mir kam letztens der aktuelle Misereor-Fastenkalender 2010 in die Hände, da sind ganz gute Texte drin.
Einer hat mich besonders angesprochen, dazu ein Bild von einem riesengroßen Baum, der ganz alleine auf einer Wiese steht, und er passt hier hin, als Mutmacher für uns alle, denn da ist was dran:

Vermeintlich verlassen

Wie kannst du, alleinstehender Baum,
so weiche Blätter hervorbringen
und Blumen, so fröhlich und schön?
Setzt dir denn dies Alleinsein nicht zu?
Lässt dich das Fehlen von Freunden nicht verdorren?
Oder sagst du, du genügtest dir selbst,
brauchtest keinen Freund, keinen Bruder?

Vielleicht ist deine Einsamkeit nur scheinbar:
Deine Wurzeln verbinden dich mit der Erde,
die Luft umgibt dich ganz,
Vögel kehren bei dir ein,
Wanderern bietest du Schatten,
der Himmel ist dein Gegenüber,
und du spürst, dass ununterbrochen Gottes Blick auf dir ruht.

(aus: Helder Camara, Der Traum von einer anderen Welt, München 1987, S. 88f.)

05.03.2010 19:20 • 06.03.2010 #1


D
Das ist wirklich schön!
Danke...

06.03.2010 03:53 • #2





Dr. Reinhard Pichler