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T
Für immer allein

ACHTUNG LANGER TEXT

Ich leide seit Jahren unter einer ausgeprägten Sozial Phobie,
und daraus resultierendem Rückzug und Einsamkeit.

Bei der Einsamkeit habe ich die Phase 3 schon längst erreicht.
Folgende Symptome, die wechselnd und auch zeitweise Einzeln
auftreten, kann ich bei mir feststellen; Antriebslosigkeit, Müdigkeit
Probleme durch zu schlafen, Nervosität und Reizbarkeit, Rückzug,
Gefühl, leer zu sein, Depressionen, Gedanken an den Tod (passiv).

Ich habe zahlreiche Gesprächs- und Verhaltenstherapien, Psychiater,
Tageskliniken hinter mir. Nichts hat auf Dauer geholfen.

Dazu kommt noch eine hochgradige Schwerhörigkeit - ich trage Hörgeräte a beidseitig.
Dadurch kann ich Gesprächen oft nicht folgen, besonders dann wenn sie in einer Gruppe,
oder mit lauten Nebengeräuschen einhergehen.

Meinen Beruf kann ich aus vielen Gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben und bin deshalb Arbeitslos, lebe von Transferleistungen.
Mit 55 Jahren und diesem Krankheitsbild hat man keine realen Aussichten mehr eine Arbeit auf dem ersten Abseitsmarkt zu finden.
Selbst die Suche nach Teilzeitbeschäftigung blieb erfolglos.
Dies führt dazu dass ich mir vieles einfach nicht leisten kann.
Obwohl ich mich stark einschränke reicht das Geld gerade für die wichtigen
Dinge wie Strom, Versicherungen und Lebensmittel. Spielraum für Teilhabe am Kulturellen
Veranstaltungen bleibt da nicht. Das führt dazu dass ich meine Zeit nur noch alleine zu Hause verbringe.
Mein soziales Leben beschränkt sich auf die Sozialen Medien im Internet, Fernsehen, und Telefonate mit
meinem Sohn, der in einer anderen Stadt lebt.

Ich fühle mich wie ein Gefangener in meinem leben dass sich auf ein paar wenigen Quadratmeter abspielt.
Dazu kommen noch die Angst und Panik Attacken die es mir meist unmöglich machen unter die Leute zu gehen.
Ich verlasse die Wohnung nur noch für die Erledigungen des täglichen Bedarfs.

Nun werde ich bald 56 Jahre alt. Ich denke immer öfter daran dass ich alleine Alt werden muss, keine Bekannte oder
Freundeskreis mehr finde, von einer Beziehung ganz zu schweigen. Das erfüllt mich mit Angst und großer Sorge.
Eigentlich habe ich schon längst resigniert. Ich versuche mich mit irgendwelchen
Dingen abzulenken, Schreiben, Malen, Lesen. Manchmal genügt das über den Tag zu kommen,
aber immer öfter reicht das nicht, dann kommt das Gefühl der Einsamkeit und einer tiefen Traurigkeit.

Aber ich habe zwei gute Lebensversicherungen die mich Antreiben nicht aufzugeben - das ist mein Sohn und mein Kater.
Für die Beiden muss ich das sein, da führt kein Weg dran vorbei. Aber es fällt von Tag zu Tag schwerer durchzuhalten.

ich wünsche allen einen GUTEN Sonntag
Thomas

01.07.2018 09:29 • 05.07.2018 x 1 #1


J
Hallo thomas,

Hast du dich denn schonmal in online dating portalen angemeldet? Schreiben tut es sich meist leichter. Ich würde mir dort ein profil anlegen und den text, den du oben geschrieben hast, nahezu kopieren und dort einfügen. Es ist immer gut mit offenen karten zu spielen und ehrlich zu sein. Ich bin mir sicher dass dich eine neue Bekanntschaft und vielleicht eine neue Liebe wieder ins leben zurück holen könnte. Vor allem gibt es mit Sicherheit auch gaaaanz viele frauen, die ähnliche oder andere Probleme haben. Ebenso wäre es möglich es mal mit einer zeitungsannonce zu probieren. Oder vielleicht gibt es in deiner gegend irgendwelche treffs für leute mit psychischen Erkrankungen. Da kann man sich austauschen, sich kennenlernen etc.
Es gibt noch soo viele möglichkeiten für dich.
Lass nur den kopf nicht hängen! Du kannst es schaffen da wieder raus zu kommen. Und ich denke eine Frau wäre da der richtige und erste weg.

Lg

01.07.2018 10:50 • #2


A


Für immer allein?

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Zitat von Jennyfer82:
Hallo thomas,

Hast du dich denn schonmal in online dating portalen angemeldet? Schreiben tut es sich meist leichter. Ich würde mir dort ein profil anlegen und den text, den du oben geschrieben hast, nahezu kopieren und dort einfügen. Es ist immer gut mit offenen karten zu spielen und ehrlich zu sein. Ich bin mir sicher dass dich eine neue Bekanntschaft und vielleicht eine neue Liebe wieder ins leben zurück holen könnte. Vor allem gibt es mit Sicherheit auch gaaaanz viele frauen, die ähnliche oder andere Probleme haben. Ebenso wäre es möglich es mal mit einer zeitungsannonce zu probieren. Oder vielleicht gibt es in deiner gegend irgendwelche treffs für leute mit psychischen Erkrankungen. Da kann man sich austauschen, sich kennenlernen etc.
Es gibt noch soo viele möglichkeiten für dich.
Lass nur den kopf nicht hängen! Du kannst es schaffen da wieder raus zu kommen. Und ich denke eine Frau wäre da der richtige und erste weg.

Lg


Vielen Dank für deine Antwort.
Die Partnersuche steht nicht an erster Stelle und mit Dating Portalen uä habe ich nur schlechte Erfahrungen gemacht.
Wenn du dich mal mit dem Thema Soziale Phobie auseinandersetzt ist so etwas wie ein Blind Date für einen Menschen mit so einer
Erkrankung so gut wie unmöglich.
Ich könnte mir ja nicht mal das Café für ein Treffen leisten, geschweige denn Kino, Tanzen und Reisen ect.
Als Mann ohne Arbeit, körperlich und seelisch ein Wrack bin ich nicht gerade erstrebenswert für Frauen und für andere Menschen
im Allgemeinen.

Ich müsste die Zwänge, Ängste und Phobien erst einmal durchbrechen und Auflösen. Nur der Wunsch alleine genügt da nicht.
Bisher habe ich in den ganzen Jahren weder ein Krankenhaus, noch einen Therapeuten gefunden der einen Weg - eine Lösung
finden konnte.

deshalb meine Frage - Für immer allein? Davor habe ich Angst dass ich die Zeit die mir noch bleibt zuhause oser später im
Alten/Pflegeheim Einsam auf den Tod warte.

Die Gedanken haben sich mitlerweile zu einem Trauma bei mir manifestiert.

LG
Thomas

01.07.2018 14:58 • #3


E
Hallo Thomas,

toll dass du einen Sohn hast. Du könntest ihn besuchen, darüber würde er sich sicher freuen.

Meine Erfahrung, wenn man auf einer Negativwelle schwimmt, kommt einem alles blöd vor. Wenn man viel arbeitet fehlt die Freizeit, hat man zu viel Freizeit, fehlt die Arbeit.

Versuch da auszubrechen und die Freiheit, die du hast zu genießen. Malen, lesen, das ist doch ein Traum, vielleicht kannst du über deine Hobbies auch andere Leute kennenlernen. Oder auch Kontakte zu anderen Schwerhörigen suchen, die deine Situation verstehen.

Sich mit seinen Ängsten zu konfrontieren ist ja glaube ich immer ein wichtiger Schritt. Also jeden Tag raus aus der Bude und mit Zeitung ins Café.

01.07.2018 21:46 • #4


E
Geht es dir wieder besser?

05.07.2018 21:06 • #5





Dr. Reinhard Pichler