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Guten Tag,
meine Frau ist aktuell zur stationären Psychotherapie mit unserem kleinen 4 Monate alten Sohn.

Es fing an mit der Besichtigung der Station, ich habe meinem Kollegen am Tag davor berichtet das ich den Tag drauf ein KoB (Krank ohne Bescheinigung) nehmen würde, weil ich auch durch meine Schlaftabletten sonst nicht raus gekommen wäre, er hatte es noch angeboten was sich aber rückwirkend zum jetzigen Stand als sch*** Idee herausstellte.
Er war dann empört und meinte noch ich kann später anfangen, doch ich hatte im Nachhinein recht und es zeigte sich das ich am Tag darauf nicht vor 11 wach war. (War die Nacht erst 02 Uhr zuhause)
Danach hatte ich Magen Darm und war auch die Woche krank geschrieben, da ich darauf die 2 Wochen Urlaub hatte.
Jetzt kam nachdem ich den Samstag meine Frau besucht habe durch ein nicht richtig zubereitetes Hühnchen eine Lebensmittelvergiftung zu Stande und die Kollegen waren wieder genervt weil ich vom Urlaub in Krank bin…

Darauf die Woche fing an das ich durch die Tabletten verschlafen hatte und kurz nach 7:30 auf Arbeit erschien, was laut den Kollegen okay war, nun hatte ich den Dienstag ein Mitarbeitergespräch welches ernst war und es hieß nur nett formuliert das es eine mündliche Abmahnung ist (Ausgedrückt hatten Sie es, dass mein Job hier auf der Kippe steht und ich echt ranglotzen muss) zudem kam die Aussage Sie schaffen es auch wenn Sie bis spät unterwegs waren Frühs zum Dienst zu kommen…
Naja die Woche verging und ich hatte ein mieses Gefühl im Magen jetzt habe ich mich Freitag Nacht übergeben und ja es war ein Fehler nicht schon Nachts zu schreiben das ich ausfalle, doch ich habe mich so vom übergeben und weinen das es aufhören soll ablenken lassen, danach bin ich ins Bett und Sie klingelten Terror weil ich bis 7:30 keine Reaktion gezeigt hatte.
Als ich dann die Lage erklärte kamen nur genervte aha und okay zurück und als ich auf der Bitte hin den Krankenschein holte war das für mich auch okay, der Doc hat mich auch umgestellt von Tabletten.

Nun bin ich auf Arbeit gekommen und werde behandelt wie ein Stück „Dreck“ und bekomme noch Sprüche an den Kopf „Da ist ja unser zuverlässiger Kollege“ und ja…
Ich habe als Randinfo vom Doc die zusätzliche Diagnose Stressmagen erhalten.

Nun wenn ich mit meinen Chefs rede gerate ich auf Unverständnis, da Sie selber ja schwere Päckchen zu tragen haben, an deren Vorgesetzte darf ich mich nicht widmen da ich sonst den direkten Dienstweg übergehe, aber wie ich am letzten Dienstag gehört habe hat die Cheffin auch langsam von mir die Nase voll.

Ich weis einfach nicht mehr weiter und wie ich mich verhalten soll, würde mich am liebsten einsperren und heulen…
Auch die Frau macht es mir nicht einfach und versucht jede Zeit zu telefonieren und wenn ich mal nicht will oder kann, weil was zuhause los ist oder Termin ist Sie genervt und macht sich tausend Sorgen und bringt es vorwurfsvoll rüber.

Ich weis echt nicht mehr weiter… am liebsten würde ich mit meinem Kumpel tauschen der ein brutal schweren Unfall hatte und vermutlich nicht wieder wird, nur damit er leben kann und ich für mein Leben leiden muss…

Mit freundlichen Grüßen
Tobi

22.09.2025 07:45 • 24.09.2025 #1


Zitat von MalerWanne:
Guten Tag, meine Frau ist aktuell zur stationären Psychotherapie mit unserem kleinen 4 Monate alten Sohn. Es fing an mit der Besichtigung der ...

In was für einem Beruf arbeitest du denn wenn ich fragen darf? Gäbe es die Möglichkeit umzuschulen oder zumindest nen anderen Job zu finden?
Man liest leider sehr oft hier im Forum dass Arbeitgeber kein Verständnis für Krankschreibungen haben und ich habe es selbst auch schon zu oft erlebt. Vor allem auch von Kollegen. Nur Tatsache ist nunmal dass der Mensch keine Maschine ist und nicht jeder gleich funktioniert. Nur leider wollen viele Menschen das einfach nicht kapieren. Es gibt Leute die reagieren sofort auf Stress und manchmal hat man Pech und ist in einem Jahr öfter mal am Stück krank. Ich hatte das auch. Ich habe vor zwei Jahren bei einer neuen Stelle angefangen und in den zwei Jahren war ich auf einmal total oft krank. Teilweise konnte ich nicht mal was dafür weil ich von Kollegen angesteckt wurde oder woanders. Davor hatte ich jahrelang nichts. Aber trotzdem habe ich nun diesen schlechten Stand dass ich eher unzuverlässig oder oft krank bin obwohl das eigentlich nicht so ist. Und durch die diesen Druck wird es ja noch schlimmer wenn dann auch noch psychisch vorbelastet ist. Ich kann deine Situation wirklich verstehen. Deine kollegen haben vll auch ihr Päckchen und jetzt stecken die es vielleicht noch gut weg aber irgendwann kann das schicksal auch bei ihnen zuschlagen.
Ich würde es eventuell auf ne Kündigung ankommen lassen und dann mal in Ruhe was neues suchen. Ich persönlich finde wenn da einmal so eine blöde Meinung herrscht von Kollegen und Chef dann ist es besser neu anzufangen. Aber das ist nur meine Meinung. Andere sind da anders und würden ewig weiter dahin gehen. Wie lange arbeitest du denn dort schon?

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Was soll ich tun?

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@kedici ich arbeite als Physiotherapeut in einem Akutkrankenhaus und das ganze seid August 22 also jetzt schon 3 Jahre und es wurde jetzt erst so schlimm, das Ding ist nur woanders wird es mir von den aktuellen Konditionen nicht besser gehen oder nehmen mich nicht, weil mir nötige Weiterbildungen fehlen…

Hallo Tobi
Es ist traurig, wenn man nur akzeptiert wird wenn man funktioniert.
Hinzu kommt ja bei dir noch die Sorge um deine Frau.
Vielleicht kann ein Therapeut aus der Klinik mit deiner Frau sprechen,dass sie dich nicht dauernd anrufen soll.
Es kann vielleicht auch ein Gespräch mit dir,deiner Frau und dem Therapeuten zusammen geben.
Ich wünsche dir,dass sich deine Situation entspannt und du wieder optimistischer in die Zukunft blicken kannst!
Herzliche Grüße von Reinhild

Ich habe leider eine andere Meinung, auch wenn in solchen Foren wie hier grundsätzlich viel Empathie dem Schreiber entgegengebracht wird und nicht die Situation insgesamt gesehen wird. Verständnis habe ich, wenn du durch die Schlaftabletten nicht wach wirst. Da solltest du selbst drauf achten, wie die wirken und dein Arzt muss sie so einstellen, dass du deiner Arbeitstätigkeit nachgehen kannst.
Mitleid und Empathie in Ehren, aber davon raucht nicht der Schornstein. Wenn du gefeuert wirst, hast du mehr Probleme als jetzt. Wenn du dich bis um drei Uhr morgens übergibst, kannst du dich auch bemühen, um sechs Uhr aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Versuche dich nicht gehen zu lassen, nicht zu weinen, sondern dich aufzuraffen, um deiner Verantwortung nachzugehen, auch für deine Familie.
Wenn es dir zu viel ist, mit deiner Frau zu telefonieren (die sicher Zuspruch braucht), dann teile es ihr mit und reduziere es auf einmal am Tag. Setze dich durch, auch dir selbst gegenüber. Es ist nicht so schwer, zuverlässig seine Arbeit durchzuführen. Jetzt ist allerdings das Arbeitsklima beschädigt und es wird sicher zwei Wochen dauern, bis es wieder besser ist. Alles Gute!

@Ferrum Ja es ist mir bewusst das ich ein Teil selber dazu beitrage das es so ist wie es ist, jedoch ist es auch nicht die feine Art das so rauszulassen wenn die Kollegen das genau wissen wie es um einen steht…
Das dann sowas noch oben drauf kommt ist bitter und meine Tabletten wurden schon 3x angepasst und das wollen Sie nicht akzeptieren

Zitat von MalerWanne:
@Ferrum Ja es ist mir bewusst das ich ein Teil selber dazu beitrage das es so ist wie es ist, jedoch ist es auch nicht die feine Art das so rauszulassen wenn die Kollegen das genau wissen wie es um einen steht… Das dann sowas noch oben drauf kommt ist bitter und meine Tabletten wurden schon 3x angepasst und das ...

Die Kollegen sehen, daß sie dauernd sehr kurzfristig für Dich einspringen und Deine Aufgaben mitabdecken müssen, und das jetzt immer wieder und schon für einen längeren Zeitraum. Daß da keine mehr vor Verständnis trieft und vielleicht auch mal einen bösen Kommentar losläßt, halte ich nur für menschlich. Ich schließe mich @Ferrum an: auch wenn es in diesem Forum normalerweise nicht so offen gesagt wird: reiß Dich zusammen! Du hast es in der Hand wie es in Deiner Arbeit weitergeht. Wenn Du krank bist, dann melde Dich rechtzeitig, damit die Kollegen vernünftig umdisponieren können. Wenn man bis spät nachts auf ist, kann man trotzdem einen Tag regulär auf der Arbeit durchhalten, dann holt man den Schlaf eben die Nacht darauf nach. Und auch mit Deiner Frau kannst du eindeutige Telefonzeiten ausmachen.
Es ist sch.... wenn man zu sich selbst und seinem Umfeld gegenüber eine etwas härtere Gangart einschlagen muß, aber eine Kündigung brauchst Du mit Verantwortung für einen Säugling ganz gewiß nicht.

Zitat von MalerWanne:
@Ferrum Ja es ist mir bewusst das ich ein Teil selber dazu beitrage das es so ist wie es ist, jedoch ist es auch nicht die feine Art das so rauszulassen wenn die Kollegen das genau wissen wie es um einen steht… Das dann sowas noch oben drauf kommt ist bitter und meine Tabletten wurden schon 3x angepasst und das ...

Das Problem ist eben, dass es auf Arbeitsstellen zuerst um Funktionalität und Gewinn geht und nicht um mitmenschliches Verständnis. Lass dich nicht unterkriegen und halte den Kopf über Wasser! Du wirst das bestimmt hinbekommen.

@Phaedra Dann hole ich das Pflaster mal raus bevor das mit mir anfing.

Da waren die anderen auch ständig krank und ich stand teilweise alleine hier, habe 2 Wochenenddienste übernommen weil privat was dazwischen kam, bin eher auf Arbeit um deren Patienten umzudisponieren…

Da war es zu 75% absehbar wie es sich entwickelt und bei mir war es das diesmal nicht und ich soll dafür jetzt eine Rüge kassieren ?

Sorry aber das sind so 2 Seiten die ich jetzt für euer weiteres Verständnis mal aufmache.

ich verstehe nicht, warum Menschen, die auf der Arbeit Probleme haben oder sich nicht wohl fühlen, nicht einfach kündigen und sich etwas Neues suchen. Es gibt immer einen Arzt, der einen für die Agentur für Arbeit bescheinigt, dass man auf ärztliches Anraten gekündigt hat. Dann bekommt man auch keine Sperre. Warum macht man sich selber so viele Probleme, wo gar keine sind?

Die Rüge kam vermutlich deshalb, weil es sich jetzt so geballt hat und Du mehrfach kurzfristig ausgefallen bist bzw Dich nicht rechtzeitig krank gemeldet hast. Auch einem Kollegen zu sagen, daß Du am Tag drauf wissentlich und ohne krank zu sein einen Krankentag nehmen wirst, kommt im Zusammenhang mit allen anderen Ereignissen nicht sehr gut. Und im Endeffekt geht es jetzt ja auch nicht darum, was im Vorfeld passiert ist, sondern wie Du das derzeitige Jobproblem lösen kannst - und das geht eben nur über größtmögliche Zuverlässigkeit.

@Mimi90 das Problem ist das finanzielle…

Also klar kann man sich mal zusammen reißen wenn man mal ein oder zwei Tage schlecht geschlafen hat und man sollte natürlich immer seiner Pflicht nachkommen sich ordentlich und so früh wie möglich zu melden wenn man nicht erscheinen kann. Aber wenn man privat eine dauerhaft belastende Situation hat oder schlafprobleme ist es schon was anderes dann noch zur Arbeit zu gehen. Wenn man müde ist können einem echt dumme fehler passieren und das hat in manchen berufen schlimme Konsequenzen. Bei Physiotherapeuten mag das vielleicht nicht unbedingt der Fall sein aber wenn ich zum Therapeuten gehe will ich einen der fit ist. Die Termine werden teuer abgerechnet und wenn der Kollege dann völlig übermüdet ist und seine Arbeit nicht gut macht und in der Nacht noch gekotzt hat und mich vielleicht ansteckt wäre ich sauer als Patient. Und gerade weil Kollegen sich oft krank zur Arbeit schleppen nur weil sie nicht als unzuverlässig da stehen wollen war ich in den letzten 2 Jahren mindestens 3 oder 4 mal wegen unterschiedlicher ansteckender Krankheiten krank. Auf sowas kann ich echt verzichten.

@kedici ja und heute bin ich trotz nur 1h Schlaf weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte auf Arbeit und versuche das abzupuffern und werde einfach als unzuverlässig beschimpft und dann noch wie Luft behandelt…

Zitat von MalerWanne:
@kedici ja und heute bin ich trotz nur 1h Schlaf weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte auf Arbeit und versuche das abzupuffern und werde einfach ...

Das ist schon ziemlich blöd von den Kollegen. Dann versuch das jetzt trotzdem erstmal hinter dir zu lassen. Wenn du kannst versuche jeden Tag zur Arbeit zu gehen und nach einer Weile werden sich die Kollegen dann schon irgendwann wieder einkriegen. Wenn nicht würde ich jedoch was ändern. Also vll andere Arbeitsstelle suchen. Physiotherapie ist doch überall ausgebucht. Da bekommt man doch eigentlich schnell nen anderen Job. Die Weiterbildungen kann man ja nach und nach noch machen.

Warum bist du momentan nicht in der Lage , deiner Pflicht nachzukommen?
Wer versorgt derzeit dein Kind ? was fehlt deiner Frau ?

Ich meine, Du bist total ueberbelastet - ihr habt ein kleines Baby und Deine Frau ist in der Psychiatrie -

nun fordert sie von Dir, dass Du staendig abrufbereit bist und wenn Du nicht ans Telefon gehst, wird sie auch noch unruhig.

Sie weiss doch, dass Du arbeitest - nicht jeder darf private Gespraeche staendig auf der Arbeit machen

Wieso verabredet ihr nicht nach Feierbend, dass Du sie dann anrufst, wenn Du auch Zeit hast?

Hat Deine Frau eine Ahnung, dass Du kurz vorm Zusammenbruch stehst? (kein Vorwurf!)
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Zitat von Elisabeth71:
Wer versorgt derzeit dein Kind


Steht im Eingang - sie ist mit dem 4monate alten Baby zusammen dort

@Luce1 jetzt haben wir es geschafft nach Feierabend jetzt die Zeit festzulegen das wir telefonieren und dann kann Sie es aber über den Tag bis es gute Nacht heißt nicht lassen und aus Sorgen um mich ruft sie ständig an so aller 1-2h oder wenn Sie unsicher ist wegen dem kleinen.

Der kleine ist mit ihr dort.

Ich habe nichtmal selber das Gefühl das es kurz vorm Zusammenbruch steht, da ich alles tue damit das Leben rundherum klappt…

@Elisabeth71 weil meine Gedanken ständig wo anders kreisen und die Tabletten die ich kriege auch mit reinspielen…

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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