Nagende Beziehungszweifel

**19.10.2017**

Immer wieder quälen mich Zweifel an meiner Ehe /Beziehung.
Konkret: Ich habe Angst,dass mein Mann mich nicht wirklich liebt.
Ich denke das,weil er fiese Sprüche macht,wenn es mir sehr schlecht geht.
Er selbst sagt dazu,das sei eine Überforderung und eine Überreaktion seinerseits.

Aber ich denke: Wenn man sieht,dass der geliebte Mensch leidet,will man ihn dann nicht trösten?

Hier ein Beispiel:

Es ging mir extrem schlecht und mein Mann sagt :Na toll.Jetzt muss ich Dich schon wieder in die Psychiatrie fahren.
Dann musst Du wohl in ein Pflegeheim

Anderes Beispiel:

unsere Katze war sehr krank und wir mussten mit ihr zum Tierarzt.
Ich habe am ganzen Körper gezittert.
Er sagt Dein Gezitter bringt jetzt auch nichts

Aber sagt man sowas zu einem geliebten Menschen?
Meiner Meinung nach nichtmal in Ausnahmesituationen....

Insgesamt muss ich hinzufügen:

Ich habe eine Persönlichkeitsstörung (Borderline) und damit einhergehend Esstörungen ,Alk.,Depressionen.
Ich bin also kein einfacher Mensch,im Gegenteil.

Meine Therapeutin meint dazu,seine Reaktionen würden den sekundären Krankheitsgewinn nicht bestärken und sei in sofern richtig.
Und ein selbstbewusster Mensch würde solche Äusserungen gar nicht ernst nehmen,weil sie realitätsfern seien.

Ich hab echt Angst vor euren Reaktionen aber man soll der Wahrheit ja in´s Gesicht sehen....

18.10.2017 16:09 • #2

Ich glaube dass das schon üpassieren kann wenn jemand überfordert ist.
Ich würde die Theorie aufstellen, dass er dich so sehr liebt, dass er so hilflos wird, weil es dir schlecht geht, dass er merkwürdig reagiert.
Männer habens ja oft eh nicht so mit Gefühlen und ich weiß von mir sozusagen auch, dass ich, wenn ich mich hilflos fühle auch eher so doofe Sprüche abziehe um das ganze vielleicht auch ein bisschen ins lustige zu ziehen und den Druck raus zu nehmen.
Ich schätze, dass er so reagiert weil er dich lieb. Er ist dann halt eher Typ *Sprücheklopfer

Wenn mein Mann Angst hat(er neigt auch zu Gesundheitsängsten in einigen Bereichen) und ich ihm dann tausend harmlose Möglichkeiten aufzähle, für das, was er da gerade spürt, fühlt er sich auch nicht ernst genommen. Als würde ich seine Beschwerden herabwürdigen damit, dass ichihm versuche zu vermitteln, das das mal wieder nichts schlimmes sein muss. Er fühlt sich halt damit nicht gesehen. Aber das ist meine Art damit umzugehen. Da geraten wir auch mal aneinander.

Soviel erstmal. Liebe GRüße

P.S ich gehe mit mir selbst manchmal auch so um. Ich sag schon mal...wenn das und das. Noch passiert, ...naja soll ich dir schon mal die Nummer von der nächsten Klappe geben? *kicher
Also ich nehm mich damit auch selbst auf die Schippe. Ich find das nicht sooo schlimm

Nagende Beziehungszweifel

18.10.2017 16:22 • #3

Das beruhigt mich gerade ein wenig.
Vielleicht liebt er mich ja doch.

In seiner netten Art hat er mir letztens gesagt,wenn er mich nicht lieben würde,wäre er schon im ersten Jahr weggewesen...Na vielen dank auch.
Wir sind über acht Jahre zusammen.

18.10.2017 16:22 • #4

Zitat von Flame:
Ich denke das,weil er fiese Sprüche macht,wenn es mir sehr schlecht geht.
Er selbst sagt dazu,das sei eine Überforderung und eine Überreaktion seinerseits.

Ist das mit den fiesen Sprüchen eher die Ausnahme oder die Regel? Wenn er sich generell Mühe gibt, dir zu helfen und halt manchmal die Sicherungen durchbrennen, weil ihm die Kraft fehlt für die nächste Krise würde ich es nicht überbewerten.

Dein Mann ist schließlich nicht dein Krankenpfleger, sondern dein Partner. Natürlich sollte man sich in einer Partnerschaft gegenseitig trösten und stützen, aber im besten Fall ist es eben auch gegenseitig und nicht einseitig. Nun bist du ja leider krank und das mit der ausgeglichenen Beziehung funktioniert deshalb momentan nicht. Dein Mann bringt mit seinen fiesen Sprüchen vielleicht einfach seine Verzweiflung darüber zum Ausdruck, dass er häufig zurückstehen muss. Wahrscheinlich muss auch viel Verantwortung für die täglichen Aufgaben übernehmen.

Das mit der Katze hieß vielleicht eigentlich ich würde mir wünschen, dass wir das zusammen durchstehen und ich nicht auch noch dich trösten muss, habe selbst Angst.

Zitat von Flame:
Aber sagt man sowas zu einem geliebten Menschen?
Meiner Meinung nach nichtmal in Ausnahmesituationen....

Auch Menschen, die sich lieben sagen in manchen Situationen Sachen, die den anderen verletzen. Wir sind ja Menschen und keine Maschinen. Wenn dein Mann dich nicht lieben würde, wäre er wahrscheinlich nicht mehr bei dir, oder?

18.10.2017 16:25 • #5

Jaja das sind Männer und ihre Art sich auszudrücken.
Ist für mich auch etwas zum Augenrollen. Ich glaube, er glaubt wirklich, dass er dich damit aufbaut.

18.10.2017 16:33 • #6

Ja ,aber z.B. hatte mein Psychiater zu ihm gesagt,er solle mich dann einfach in Ruhe lassen,wenn ich Panikattacken habe.
Die würden schon vorübergehen.

Das hat er dann wirklich gemacht!
Ich hatte fette PA´s und mein Mann sitzt derweil seelenruhig am Rechner und bearbeitet seine Musik.

Und wenn ich mich dann wieder beruhigt hatte,meinte er: Wieso,das hat der Psychiater doch gesagt.
Oder auch :Nimm doch endlich die Tabletten(Hatte nur Tavor zu der Zeit)

Wie kann einem das so sämtlich am Po.... vorbeigehen,wie es der Partnerin geht?

18.10.2017 16:37 • #7

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18.10.2017 16:41 • #8

Zitat von Flame:
Das hat er dann wirklich gemacht!

Flame, er hat also das gemacht was ihm der Fachmann geraten hat. Hat ihn vielleicht Überwindung gekostet, weil sein Instinkt womöglich ist, an deine Seite zu eilen um dir zu helfen. Aber hilft dir das auf Dauer? Er ist ja nicht immer da und es gibt Situationen, da musst du es alleine schaffen. Du kannst ihm doch nicht ernsthaft etwas vorwerfen, was ihm von fachkundiger Seite so geraten wurde.

Überlege dir doch mal, was er dir nutzen würde, wenn er wie ein kopfloses Huhn um dich rumflattern würde. (Sorry @kopfloseshuhn , das passt gerade so gut.) Dann ist es doch besser, wenn er souverän bleibt. Das heißt ja noch nicht, dass er wirklich desinteressiert ist. Offenbar kommt er ja mit zum Doc, also scheint er Anteil zu nehmen an deiner Krankheitsgeschichte.

18.10.2017 16:47 • #9

Zitat von Luna70:
Ist das mit den fiesen Sprüchen eher die Ausnahme oder die Regel?

Das ist die Ausnahme.
Weil es nur vorkommt,wenn es mir sehr schlecht geht...

Ich habe in einem Streitgespräch mit meinem Mann z.B. erfahren,dass er ein kurzes Gespräch mit dem ersten behandelnden Arzt (in der Psychiatrie)hatte.
Ich musste auf Toilette (ich muss oft,wenn ich Angst habe) und beide waren sich im Anschluss einig,ich wolle nicht wahrhaben,dass das alles mit meinen Gedanken zu tun hätte.

Da fällt mir mein eigener Mann noch in den Rücken!

Er hat auch lange nicht geglaubt,dass ich Medikamente brauche.
Jetzt geht es mir besser,dank der Medikamente.

Inzwischen beglückwünscht mich mein Mann,dass ich so tolle Fortschritte mache,er rafft es nicht,dass das die Medikamente möglich machen.

18.10.2017 17:04 • #10

Zitat von Luna70:
Flame, er hat also das gemacht was ihm der Fachmann geraten hat

Ja,das hat er gemacht,völlig problemlos.
Obwohl ich heulend und zitternd im Schlafzimmer sass,hat er sich ganz entspannt seiner Musik gewidmet.
Schliesslich war das ja quasi auf Rezept.
Mir fehlt da nur irgendwie das Mitgefühl.

Wie kann man sich völlig der Musik widmen,wenn die Ehefrau nebenan auf dem Zahnfleisch läuft?

Und geholfen hat es im übrigen auch nicht.
Die Panikattacken haben zwar nachgelassen aber dafür hab ich Dauerangst beschert bekommen.

18.10.2017 17:16 • #11

Du bist wütend. Ganz einfach. Du zweifelst wahrschienlich an der Beziehung, weil du in Wirklichkeit wütend auf ihn bist.
Das zeigen mir so Sätze wie : er ist mir in den Rücken gefallen.

Das sehe ich anders.
Und so Sachen auf Rezept. Ich meine ich finds eher frech von nem Psychiater solche ANweisungen zu geben.
Jeder braucht etwas anders. Und so eine Nichtbeachtung ist schon auch ganz schön heftig. Aber er tuts weil er dem Psych glaubt und glaubt, es wäre das Beste für dich.

Und du bist doch nicht darauf angewiesen, ob dein Mann glaubt, du brauchst keine medis oder nicht. Klingt irgendwie unterwürfig, wenn du auf seinen Segen wartest. bzw gewartet hast.

Ich glaube wirklich, dass du wütend bist.
Kann das sein?

18.10.2017 17:25 • #12

Zitat von kopfloseshuhn:
Aber er tuts weil er dem Psych glaubt und glaubt, es wäre das Beste für dich.

Eben nicht.
Die Anweisung vom Arzt war einfach ein Freibrief für seine Gleichgültigkeit,die ja vorher schon da war.
Das war mit Sicherheit kein Liebesbeweis.

Gut,er hält es jetzt schon über 8 Jahre mit mir aus,immerhin.
Aber eine gute Beziehung sieht anders aus.

18.10.2017 17:39 • #13

Zitat von kopfloseshuhn:
Ich glaube wirklich, dass du wütend bist.Kann das sein?

Na sicher und nicht zu knapp.
Ich kann es mir nur nicht leisten,wütend zu sein,weil ich alleine nicht lebensfähig bin.

Mein Mann ist quasi der finanzielle Versorger,ohne ihn wäre ich obdachlos.
Und sicher ist es auch für mich bequem,bei ihm zu bleiben irgendwie.
Darum kreisen all meine Gedanken,dass ich gar nicht gehen könnte,selbst,wenn ich wollte.
Wo ich im Falle einer Trennung wohnen könnte etc.

Aktuell kann ich erstmal froh sein,dass ich es raugeschafft habe aus der Psychiatrie.
Bin aber auch noch mitten in der Medikamentenumstellung.
Da bin ich schon froh,wenn ich nicht wieder Dauerangst erleide.

18.10.2017 17:55 • #14

@Icefalki

Vera F. Bilkenbühl hab ich mir anders vorgestellt...
Sie hat das Vorwort von meinem Lieblingsbuch geschrieben (JETZT,die Kraft der Gegenwart),von dem ich offensichtlich nichts verstanden habe,obwohl ich es schon lange lese.

Worauf willst Du hinaus?
Mein Mann und ich sind sehr unterschiedlich.
Ich habe keine Ahnung,ob wir den Bogen kriegen.
Meine Therapeutin meint,es sei gut,dass er mich im sekundären Krankheitsgewinn nicht weiter unterstützt.
Allerdings ist es auch nicht so erquickend,in der Psychiatrie festzusitzen.
Ich hätte mir da irgendwie gewünscht,dass er präsenter ist.

18.10.2017 18:09 • #15

So aber guck mal Flame. das klingt jetzt alles ganz anders als im ersten Post. hast du erwartet, dass wir sagen nichts wie weg von ihm, damit du noch einen Grund emhr hast?
du hast gesagt du hast Angst vor den reaktionen Und du zweifelst an ihm.
In Wahrheit bleibst du bei ihm weil du meinst keine andere Option zu haben. aber die gibt es immer. wenn du unglücklich bist und ihn gar nicht liebst, ist es vielleicht auch kein Wunder, dass du Angst hast.
sich von jemandem abhängig zu fühlen kann ganz schön Angst machen.Und da ist abhängig ja noch das falsche Wort. du glaubst es ist überlebenswichtig.
damit degradiesrst du dich mMn auf einNieveau eines Babys:
aber du bist eine erwachsene Frau die auch Lösungenfinden könnte. die wären vielleicht weder so bequem noch so schön aber es würde welche geben. da bin ich mir sicher.

Mut wünscht dir das Huhn

18.10.2017 18:21 • x 1 #16

Zitat von Flame:
[
Mein Mann ist quasi der finanzielle Versorger,ohne ihn wäre ich obdachlos.

Oder würdest Hartz 4 bekommen und hättest ne kleine eigene Bude

18.10.2017 18:36 • #17

Zitat von Flocke37:
Oder würdest Hartz 4 bekommen und hättest ne kleine eigene Bude

Genau.Vor allem wäre ich wieder alleine.
Und hier hab ich ja alles: eine schöne Wohnung,eine tolle Umgebung und Sicherheit.

18.10.2017 19:11 • x 1 #18

Urgs. Sorry aber urgs!

Zitat:
Genau.Vor allem wäre ich wieder alleine.
Und hier hab ich ja alles: eine schöne Wohnung,eine tolle Umgebung und Sicherheit.

Super Kino. Jippieh.

Denk mal drüber nach was da dafür hergibst für deine tolle Wohnungund Sicherheit.
Du verkaufst dich. Und das nichtmal an den meistbietenden.

Ich schreibe lieber nicht mehr weiter. Denn das wäre möglicherweise nicht ganz so nett.

18.10.2017 19:15 • #19

Zitat von kopfloseshuhn:
Ich schreibe lieber nicht mehr weiter. Denn das wäre möglicherweise nicht ganz so nett.

Doch.Bitte schreib,was Du dazu schreiben möchtest.

18.10.2017 19:22 • x 1 #20

Zitat von Flame:

Genau.Vor allem wäre ich wieder alleine.
Und hier hab ich ja alles: eine schöne Wohnung,eine tolle Umgebung und Sicherheit.

Und wozu dann der Fred wenn du alles hast..?