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Hmm weiß nicht genau ob das hier rein passt

Also...ich hab schon seit langer Zeit (ca. 6Jahre) praktisch keine Freunde oder sonstige soziale Kontakte ausserhalb der Arbeit mehr. So...nun bin ich seit einem Jahr Single (nach 5 jähriger Beziehung). Draussen fällt es mir schon eher schwer irgendwie mit wem so recht in ein Gespräch zu kommen. Ausser jetzt bei der Arbeit..oder wenn bbeim Haare schneiden die Frisörin einen Dialog beginnt etc. Über's Netz geht das schon besser. Dabei kamen dann auch schon Telefonate und Bildertausch bei rum. Sympathie gab es da also schon beiderseits. So weit so gut.

ABER..irgendwann kommt der Punkt wo ich dann denke ich bin nicht gut genug für diese Person. Mehr noch...ich will dann nicht das auf der anderen seite mehr entsteht, was nacher bitter enttäuscht wird. Es waren immer Personen, die nix mit der Diagnose Angst zu tun haben. Ich bekomme so mit der Zeit also etwas Einblick in ein anderes Leben sehe was für ein gut funktionierendes Leben diese Person führt (mit der Ausnahme das sie eben Single sind). Und ich denke da irgendwann das ich mit meinem so garnicht dazu passe. Ich will niemanden enttäuschen, geschweige denn jemandem sein Leben ruinieren....oder für 'ne schlechte Zeit oder ein solches Erlebnis sorgen.
Ich ziehe mich dann zurück und breche den Kontakt ab. Denke dann immer die Person ist problemfreieres gewöhnt und hat auch sowas verdient. Nach dem Motto..mit mir wird sie nicht glücklich.

Kennt jemand solche Gedanken...und dieses Verhalten?
Gruß

17.08.2016 18:02 • 12.10.2016 #1


Icefalki
Mir erscheinen deine Gedanken viel zu brav. Niemanden enttäuschen, deren Leben ruinieren, für schlechte Erlebnisse sorgen?

Klingt sooo gefügig.

Oder steckt da vielmehr deine eigene Angst dahinter, durch deine Ängste negativ aufzufallen?

Ich bin vorsichtig geworden bei solchen Denkansätzen.

Auch bei mir.

Bin zu gut für diese Welt, zu empfindlich, zu ängstlich, keiner liebt mich, keiner hilft mir.

So kommt man nicht weiter.

Es sind nie die anderen. Vielleicht waren sie es einmal, als man klein und hilflos war. Aber als Erwachsener gilt es immer die eigenen Fehler oder falsche Muster zu erkennen.

Und das bedarf intensiver Arbeit.

Und wenn du wirklich glaubst, nur wegen der Ängste kein Glück verdient zu haben, unterschätzt du entweder die Person, die dich mag, oder dich selbst. Und bei dir kannst du zumindest was verändern.

Darum sind solche Gedanken grottenlahm. Sorry, bissle übertrieben geschrieben, aber das klingt so furchtbar nach - ich schmeiß mich auf den Rücken und biete meine Kehle dar.

Haben wir alle nicht nötig. Angst hin oder her.

17.08.2016 18:26 • x 1 #2


A


Denke oft bin nicht gut für jemanden

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Zitat von Icefalki:
Mir erscheinen deine Gedanken viel zu brav. Niemanden enttäuschen, deren Leben ruinieren, für schlechte Erlebnisse sorgen?

Klingt sooo gefügig.

Oder steckt da vielmehr deine eigene Angst dahinter, durch deine Ängste negativ aufzufallen?

Ich bin vorsichtig geworden bei solchen Denkansätzen.

Auch bei mir.

Bin zu gut für diese Welt, zu empfindlich, zu ängstlich, keiner liebt mich, keiner hilft mir.

So kommt man nicht weiter.


Es sind nie die anderen. Vielleicht waren sie es einmal, als man klein und hilflos war. Aber als Erwachsener gilt es immer die eigenen Fehler oder falsche Muster zu erkennen.

Und das bedarf intensiver Arbeit.

Und wenn du wirklich glaubst, nur wegen der Ängste kein Glück verdient zu haben, unterschätzt du entweder die Person, die dich mag, oder dich selbst. Und bei dir kannst du zumindest was verändern.

Darum sind solche Gedanken grottenlahm. Sorry, bissle übertrieben geschrieben, aber das klingt so furchtbar nach - ich schmeiß mich auf den Rücken und biete meine Kehle dar.

Haben wir alle nicht nötig. Angst hin oder her.


Ich meine das nicht gefügig, und ich lege mich garantiert niemandem vor die Füße biete meine Kehle an. Es geht im Kern darum mit PA's und all dem negativ aufzufallen ja.

Ich bin weder zu gut, noch zu empfindlich für diese Welt. Das sind so garnicht meine Gedanken. (Musste gerade herzhaft lachen)
Aber ich will das einer person die ich beginne wirklich zu mögen, dann iwie nicht antun. weiß nicht wie ich das besser umschreiben kann.

Ich denke nicht das ich kein Glück verdient habe....

Auf deutsch gesagt wäre das alles nicht da, wenn ich sehen würde das da andererseits das Leben auch nicht so einfach ist. Das Gefühl entsteht eben wenn ich so den Eindruck bekomme, die andere person steht eher auf der Sonnenseite.

Finde momentan keine bessere Umschreibung.

17.08.2016 18:40 • #3


Icefalki
Weißt du, was ich einmal gelesen habe? Dass uns der Liebe Gott besonders mag, denn wir bekommen alle eine 2. Chance.

PsYchische Ängste entstehen durch ein Ungleichgewicht. Wir sind unsicher, egal jetzt warum und wieso. Und wenn sich das Leben unsicher anfühlt, dann kommt Angst auf.

Und jetzt kommt die Chance, diese Unsicherheit zu ergründen. Das ist die 2. Chance.

Und was ist denn die Sonnenseite? Jemand, der dich mag und du ihn wegstößt, weil du Angst hast, dass du ihn runterziehst? Dann trübt zumindest auch eine Wolke seine Sonne. Ist also alles relativ.

An der Angst muss man nicht verzweifeln, sondern an ihr arbeiten. Richtige therapeutische, harte Arbeit. Und die liegt allein bei dir.

Drum hab ich dir das so geschrieben, weil in der Aussage, du wärst nicht gut genug für jemanden, dermaßen viel Aufgeben steckt, dass ich nicht anders konnte, als das Beispiel mit der Kehle darbieten schreiben musste.

17.08.2016 18:58 • #4


D
Denkst du wirklich, dass der/die andere etwas Besseres als dich verdient hat, oder hast du vielleicht eher Angst davor, dass der/diejenige dich fallen lässt, weil jemand Besseres auftaucht?

23.08.2016 15:47 • #5


L
Ja denke ich.
Wegen wem anderen fallen gelassen werden...damit kann ich umgehen. Ich konkurriere nicht mit anderen. Wenn allein der Gedanke da auf der anderen Seite ernsthaft erkennbar ist, helf ich beim packen dann.

23.08.2016 22:51 • #6


H
Ich kenne dieses Verhalten auch ein wenig ... allerdings ist das schon sehr lange her ... ich war noch sehr jung. Ich habe immer das zu Hause von gut situierten, reichen Freunden bewundert ... wo alles so schön perfekt zuging ...
Eines Tages hatte ich aber begriffen ... dass das meistens Personen sind ... denen die Schau wichtiger ist als ein Leben mit Tiefgang ... und mit der Zeit kamen dann auch Ausrutscher dieser perfekten Menschen zum Vorschein, die ich anfangs gar nicht fassen konnte! Was ich damit schreiben möchte ... ist ... wir alle kochen nur mit Wasser.
In meinen Augen fühlst Du Dich sehr minderwertig und hast wenig Selbstvertrauen. Mit jedem mehr an kennen lernen ziehst Du sicherlich Vergleiche mit Deinem Leben und hast sicherlich Angst diese Menschen näher kennen zu lernen ... aus Angst in jeder Hinsicht Farbe bekennen zu müssen ... um dann in Deinen Gedanken abgelehnt zu werden. Im Prinzip sehe ich das eher als Selbstschutz ... als Vermeidungstaktik um nicht verletzt zu werden.
Aus eigener Erfahrung weiß ich zum Beispiel ... dass eigentlich überall wie oben schon geschrieben nur mit Wasser gekocht wird ... und eigentlich finde ich das völlig in Ordnung, wenn ein Mensch erst einmal sich nur von der Sonnenseite zeigt. Nicht Sonnenseite ... aber möchtest Du jemanden kennen lernen ... der gleich volle Breitseite die Abgründe seines Dasein's preisgibt ? Anhand dessen wie jemand mit seinen persönlichen Informationen umgeht ... sieht man doch auch ... wie er mit Deinem Anvertrautem hantiert.
Ich finde es ein bisschen feige von Dir ... dem anderem nicht die Chance zu lassen ... sich zu öffnen. Es gibt mit Sicherheit eine Menge Menschen ... die ein eventuell stattgefundenes Telefonat oder einige Bilder noch nicht zum Anlass nehmen ... aus dem Nähkästchen zu plaudern ... wo die Schattenseiten in ihrem SonnenScheinDasein zu finden sind ...
Wenn jemand ein sehr schönes Leben führt ... heißt es auch bestimmt nicht, dass er automatisch kein Mensch ist und Dich nur nach Deinen gesundheitlichen Defiziten oder anderen oberflächlichen Gegebenheiten beurteilt und wieder fallen lässt. Ein bisschen mehr Vertrauen ... das Menschen allein entscheiden können ob sie mit Dir befreundet sein wollen oder ob sich durch Deine Freundschaft, Liebe oder was auch immer ihr eigenes Leben verschlechtert ... solltest Du schon diesen Personen selbst überlassen.
Hab mal in dein Profil geschaut ...
Ich sehe Dein Problem darin ... dass Du an Dir arbeiten musst um mehr Selbstvertrauen zu bekommen ... es heißt nicht umsonst: Er zitterte vor Angst! ... oder ... Ihm schlug das Herz vor Angst bis zum Halse!
Du vertraust Dir selber nicht ... und da liegt ein Problem von Dir ... mit Sicherheit ...

Alles Gute ...

26.08.2016 15:39 • #7


H
Ich denke ... Du solltest etwas dagegen unternehmen ... sich Deinen Ängsten stellen ... bevor sie noch größer werden ...
Schauen in welche Richtung Dir geholfen werden kann ... Gesprächstherapie oder wie auch immer ... aber aktiv dagegen angehen.

26.08.2016 15:50 • #8


FeuerWasser
Zitat:
ABER..irgendwann kommt der Punkt wo ich dann denke ich bin nicht gut genug für diese Person. Mehr noch...ich will dann nicht das auf der anderen seite mehr entsteht, was nacher bitter enttäuscht wird. Es waren immer Personen, die nix mit der Diagnose Angst zu tun haben. Ich bekomme so mit der Zeit also etwas Einblick in ein anderes Leben sehe was für ein gut funktionierendes Leben diese Person führt (mit der Ausnahme das sie eben Single sind). Und ich denke da irgendwann das ich mit meinem so garnicht dazu passe. Ich will niemanden enttäuschen, geschweige denn jemandem sein Leben ruinieren....oder für 'ne schlechte Zeit oder ein solches Erlebnis sorgen.
Ich ziehe mich dann zurück und breche den Kontakt ab. Denke dann immer die Person ist problemfreieres gewöhnt und hat auch sowas verdient. Nach dem Motto..mit mir wird sie nicht glücklich.


Irgendwie ist das doch ein Paradoxon.
Du möchtest niemanden enttäuschen..... das geht nicht! Entweder du handelst gegen dein eigenes Gefühl und lässt dich auf eine Beziehung/Freundschaft etc., dann geht es dir schlecht oder aber du gehst einen Kontakt ein, merkst die andere Person könnte mehr wollen und ziehst dich zurück weil du sie nicht enttäuschen möchtest dabei enttäuscht du diese Person doch gerade erst recht.
Einfacher könnte es sein offen zu deinen Bindungsängsten zu stehen, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen, dass es keine Überraschungen gibt. Offen sagen wenn sich Rückzugstendenzen einstellen. Kommunikation ist das A und O in jedem gesunden, zwischenmenschlichen Kontakt. Die Wahrheit - und mag sie noch so hart für den anderen sein - ist einfacher zu ertragen als ständiges zurückziehen, schweigen und dicht machen denn das ist verhungern lassen am ausgestreckten Arm.

Du denkst, andere hätten ein gut funktionierendes Leben - das täuscht oft ganz gewaltig. Probleme hat jeder, auch wenn sie nicht jeder nach außen trägt oder offen zugibt.

27.08.2016 20:40 • x 1 #9


susan2
mmmm?...
wenn die andere person dich mag und das so wie du bist, dann solltest Ihr vertrauen und Ihr zeigen, dass auch du sie magst.
durch Rückzug vermittelst Du Ihr doch eher, dass sie Dir nicht das geben kann,was Du dir wünscht ?
So würde ich das sehn.
Genau das sind wohl oft die Missverständnisse,da man zu wenig redet. jeder denkt viel und spricht wenig.
War in meiner Ex-Ehe auch so. Ich erfuhr nie von seinen Gedanken. Somit fühlte ich mich Einsam und blockte irgendwann alles ab.
Kann nun sagen: Glaub an Dich,aber das hilft Dir nicht. Eher: Glaub an die Partnerin.Sie weiss was sie will und was Ihr an Dir gefällt. Und: niemand ist perfekt! Es gibt keine Prinzen auf weissen Rössern...zum Glückm!

13.09.2016 17:09 • #10


L
Danke allen für die Antworten...war einiges dabei.

17.09.2016 12:15 • #11


D
Ich denke, wenn du jemand kennenlernst,der ernsthaft Interesse hat,dann nimmt er dich so wie du bist und wenn jemanden etwas nicht passt muss er es sagen dass man daran arbeiten kann. Ich sehe auch oft gern Dinge so,dass ich das schlimmste fürchte,was dann aber oft nicht eintritt. Manchmal ist aber eine Angst auch berechtigt, und schützt bzw führt dazu dass ich auf Nummer sicher gehe.

Ich denke du musst Dinge haben,wodurch du dich gut fühlst und auch Bestätigung findest,zB Sport, Erfolg auf Arbeit und dadurch dich wertschätzt.ich denke wenn man sich wertschätzt hat man auch eher vertrauen dass jemand anderes einen wertschätzen kann.

17.09.2016 12:28 • x 1 #12


L
Zitat von dude:

Ich denke du musst Dinge haben,wodurch du dich gut fühlst und auch Bestätigung findest,zB Sport, Erfolg auf Arbeit und dadurch dich wertschätzt.ich denke wenn man sich wertschätzt hat man auch eher vertrauen dass jemand anderes einen wertschätzen kann.


Danke...ich denke auch genau das ist es es in erster Linie.

17.09.2016 13:47 • #13


L
Kann es sein, daß du einfach Angst vor Zurückweisung hast, und dich daher lieber vorher selber zurückziehst, weil das weniger weh tut?

09.10.2016 17:56 • #14


L
Zitat von Leseratte52:
Kann es sein, daß du einfach Angst vor Zurückweisung hast, und dich daher lieber vorher selber zurückziehst, weil das weniger weh tut?


Wenn, dann unbewusst. Meine Gedanken sind dann schon immer in Richtung ich will nicht enttäuschen.

12.10.2016 18:23 • #15


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Dr. Reinhard Pichler