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Hallo,
ich habe meine Reha-Bewilligung nun hier und freue mich schon auf die Wochen in der Einrichtung.

Aber ich habe mir natürlich auch schon Gedanken dazu gemacht und bin etwas verunsichert.

Was ist eigentlich wenn die Reha nichts bringt ? Mein Psychologe sagte mir Heute dass ich danach sicher nicht Angstfrei bin
Aber was wird das bedeuten ?

Dass ich zb. 4 Wochen da bin und dann trotzdem noch mit der Angst leben muss ? Ich habe mal gelesen dass man nach der Reha automatisch Erwerbsminderungsrente bekommt, wenn diese nichts gebracht hat - Stimmt das ? Ist man dann quasi abgeschrieben ?

Oder was ist wenn Sie einen für Gesund erklären, aber ich immer noch mit Ängsten zu kämpfen habe ?
Ist das dann mein Pech und ich muss schauen wie ich in der Arbeitswelt klar komme ?


Hat da Jemand Erfahrung ?

30.09.2015 00:33 • 02.10.2015 #1


Zitat von Drachenkichern:
Ich habe mal gelesen dass man nach der Reha automatisch Erwerbsminderungsrente bekommt, wenn diese nichts gebracht hat - Stimmt das ?


Schön wärs. Ich war wegen meinen extremen Schlafstörungen 8 Wochen in der Reha, ohne dass sich daran etwas geändert hat. Das stand sogar im Entlassungsbericht, und auch eine soziale Phobie und mittelschwere rezidivierende Depression wurden diagnoistiziert, ich wurde aber trotzdem als voll erwerbsfähig eingestuft.
Es hängt auch davon ab, was du mit dem Rehaziel meinst. Wenn du schon lange krank geschrieben bist und die Krankenkasse dich dazu aufgefordert hat, die Reha zu machen, damit du wieder arbeitsfähig wirst, sind die Chancen besser. Aber selbst wenn im Entlassungsbericht der Reha steht, dass man nicht voll erwerbsfähig ist, muss man extra einen Antrag auf die Erwerbsminderungrente stellen. Wenn man keinen Antrag stellt, wird man auch nicht verrentet, selbst wenn man nicht mehr arbeiten kann.

A


Was ist wenn das Rehaziel nicht erfüllt wird ?

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Stecke dein Ziel realistisch! Das wird man dir dort auch sagen. Angstfrei ist im Übrigen kein Mensch und das ist auch gut so. Du hast, betrachtet man deine Vorgeschichte, Gewicht usw., wahrscheinlich auch nicht ganz unbegründet mehr Angst, als Ottonormal. Nimmst du tatsächlich 50mg Citalopram? Von jetzt auf gleich? Oder hast du es eingeschlichen?

Ecitalopram fände ich, der kardialen NW wegen, irgendwie passender. Hast du die vom Psychiater?

Wegen der Erwerbsminderungsrente bzw. dem weiteren Vorgehen nach der Reha, gibt es dort Sozialarbeiter mit denen du darüber reden und dir Hilfe holen kannst!

Die werden dich auch nicht als arbeitsfähig entlassen, wenn du es nicht bist. Falls doch, ab zum Psychiater oder HA und eben wieder krank schreiben lassen. Fertig.

Hallo,
wenn es eine Reha mit arbeitsmedizinischem Gutachten (Reha zur Wiederherstellung der Arbeitskraft) ist, dann gibt es arbeitsfähig entlassen oder nicht arbeitsfähig. Nichts, was damit in Verbindung steht, wird ohne deinen Antrag NICHT passieren. Es ist aber gut, daß in den Reha-Kliniken auch Sozial-Mitarbeiter tätig sind, die einen beraten können. Die haben Anträge oder besorgen die schnell - jedenfalls war das auf meiner Reha so.

Abgesehen davon kann Angst gemildert werden. Ob eine Angststörung ganz wieder verschwindet durch eine Reha, wäre ein Idealfall - bei mir war es nicht so.

Ok vielen Dank für die Beiträge

Prodomo81,
Ich nehme derzeit noch kein Citalopram. Es wird wieder neu begonnen, dann mit 20mg denke ich. So wie beim letzten mal.
Mein Hausarzt verschreibt Sie mir. Kommende Woche habe ich einen Termin und wenn es mir bis dahin noch gut geht, dann nehme ich es wieder.

Ich würde es ja auch gerne ohne Medikamente schaffen, aber (und ich denke das kennt jeder Angstpatient) schaltet sich trotz des Wissens bzgl. Panikattacken immer wieder eine ein, und das ist genau der Punkt wo sich mein Verstand ausschaltet.

Es fühlt sich dann leider so bedrohlich an dass ich nicht mehr zwischen ,,Nix'' und echter Krankheit unterscheiden kann.

Escitalopram hat Sie mir bisher nicht vorgeschlagen. Ich denke weil es halt ein teures Medikament ist und die Krankenkassen das ja nicht so gern sehen. Die Kardiologischen Nebenwirkungen sollen sich glaube auch nicht unterscheiden. Beide verlängern die QT Zeit, aber sonst ist mir nichts bekannt.


Allgemein:
Wenn ich immer noch mit Panikattacken aus der Reha komme, fände ich das nicht so prickelnd.
Es kann doch nicht sein dass man mit diesen Symptomen leben muss.

Schlaflose, ich habe den Antrag gestellt bevor mich die KK angeschrieben hat. Es ging aber recht schnell und selbst mein Psychologe war etwas erschüttert dass ich so schnell von denen angeschrieben worden bin. Ich wurde auch sehr schnell zum Medizinischen Dienst geschickt.

Eine große Angst habe ich davor dass ich trotz Panikattacken wieder Ganztätig Arbeiten muss. Das die Reha nicht wirkt und ich wieder so einen ,,Crash'' wie bei meiner letzten Arbeitsstelle erleide. Ich werde es einfach auf mich zukommen lassen müssen.

Zitat:
Eine große Angst habe ich davor dass ich trotz Panikattacken wieder Ganztätig Arbeiten muss. Das die Reha nicht wirkt und ich wieder so einen ,,Crash'' wie bei meiner letzten Arbeitsstelle erleide. Ich werde es einfach auf mich zukommen lassen müssen.

Du kannst diese Unsicherheit in der Reha gleich zu beginn im Gespräch anbringen. Es werden Therapieziele auch in der Reha umrissen und zwischendurch und am Ende geschaut, ob man dir dbzgl. helfen konnte. Es gab zu meiner Reha damals einige, die das Problem hatten mit der Unsicherheit im Job aus unterschiedlichen Gründen. Einige wegen Mobbing und andere weil sie ein Pensum nicht mehr schafften und dergleichen. In der Reha kam es vor, daß die Probleme aus dem Arbeitsleben verblaßten und so mancher gewann auch neuen Mut.

Eine Reha kann auch verlängert werden, falls du mehr Zeit brauchst, als die in der Bewilligung genannten paar Wochen.

Hallo Dachenkichern,

ich bin schon lange nicht mehr im Forum gewesen und wollte eigentlich selber einen Beitrag schreiben, jetzt hatte ich aber dein Betrag sehen und musste gleich mal Antworten.
Wenn ich es richtig verstanden habe, hast du Ängst und angst davor, dass die Reha nichts bewirkt und du nach Hause kommst und deine Ängste immer noch hast.
Ich bin jetzt seit 3-4 Monaten ohne Medis und habe ab und zu immer noch Angst, dass ich Angst haben könnte. Also wieder zurückfalle. Noch mehr habe ich aber davor Angst, dass ich eine Krankheit haben könnte oder einfach Umfalle. Meine Therapeutin sagte mir auch klein, wenn die Therapie an sich vorbei ist, bin ich nicht Angstfrei wichtig ist es mit der Angst umzugehen und ein paar Tricks im Hinterkopf zu haben, wie man dagegen vorgehen kann. Es dauert bis das Gehirn wieder gelernt hat, dass man keine Angst haben muss.

Du gehst nun in die Reha mit Vorurteilen, dass solltest du nicht tun. Einfach gesagt, ich weiß. Nehme diese Möglichkeit an und gehe hin und nehm alles mit was dir irgendwie helfen könnte. Wenn du nach der Reha immer noch Ängste hast, ist das total okay, aber du weißt sicher mehr darüber und wie du mit deinen Ängsten umgehen kannst. Wie Reenchen auch sagte, du gehst vielen Alltagsproblemen aus dem weg und das könnte dir doch schonmal etwas Freiraum verschaffen.
Ich drück dir die Daumen. Nehm alles mit was dir helfen könnte
Viele Grüße




Dr. Matthias Nagel
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