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Hallo,
Vorab, ich nutze dieses Forum das erste mal, weil es im Moment echt schlimm mit mir ist. Ich hatte seit Jahren immer mal wieder Phasen, in denen ich totale Panik vor schweren Erkrankungen habe, meist löst es irgendein Symptom aus, dann bin ich natürlich so blöd, das stundenlang zu googlen und kriege dann totale Panik. Ich bin schon seit langem (4-5 Jahre) ziemlich anfällig für Erkältungen, hatte dieses Jahr auch schon wieder zwei, die letzte erst letzte Woche. Damit verbunden hatte ich auch öfters Nasenbluten, benutze aber eben auch immer recht häufig agressives Nasenspray. Jetzt hatte ich diese Woche wieder jeden Tag Nasenbluten und seit heute morgen auch noch super empfindliches Zahnfleisch, das leicht blutet. Das hat natürlich wieder totale Panik bei mir ausgelöst, sodass ich jetzt seit Stunden im Bett liege und mich nur noch damit beschäftigen kann. Denke natürlich sofort an Leukämie, Hepatitis, etc. Ich hasse es gerade einfach so sehr, hab die ganze Zeit furchterregende Zukunftsvisionen und weiß nicht, wie ich mich jemals beruhigen sollte. Ich weiß ja sogar, dass ich diese Ängste öfter hatte und da auch nie krank war, dass ich letzte Woche wieder viel Nasenspray benutzt und zudem die letzten zwei Tage abends ziemlich viel Alk. getrunken und geraucht habe...aber nichts davon beruhigt mich, ich kann nur noch daran denken, montag zum Arzt zu rennen und mich auf Leukämie untersuchen zu lassen!
Ich weiß grade nicht, was ich tun soll, müsste eigentlich schon seit morgens früh lernen, aber bin wie gelähmt. Ich liebe mein Leben einfach so sehr, dass ich totale Angst habe, irgendwas könnte es zerstören. Ich bin 21 und studiere im 8. Semester Jura, wohne in einer echt netten WG, habe viele liebe Freunde in der Uni, einen tollen Freund, super Noten im Studium, immer genug Geld zur Verfügung, und und und...ich fühle mich schon fast schuldig, weil ich jeden Tag sehe und mitbekomme, was für schlimme Dinge anderen passieren, wie Krankheit, Enttäuschungen, Verluste etc. und es macht mich panisch, dass mir genau so etwas passieren könnte. Dadurch fühle ich mich natürlich wiederum schlecht, weil ich bei sowas kein Mitleid entgegenbringe, sondern nur Angst um mich selbst habe.
Hinzu kommen totale Schuldgefühle, weil ich Angst habe, mich mit Hep B oder C angesteckt zu haben. Ich hab mich letztes Jahr umfangreich auf Geschlechtskrankheiten testen lassen und hatte nichts, trotzdem habe ich jetzt Angst, dass da vielleicht irgendwas übersehen wurde oder ich mich irgendwie doch trotz Kond. angesteckt haben könnte...das macht mich echt wahnsinnig, dass ich nicht einmal durch das Ergebnis beruhigt bin!

Kann das jemand hier nachvollziehen? Was ist bei euch der Auslöser dafür, dass Ihr Panik bekommt?

28.04.2018 14:14 • 29.04.2018 #1


1 Antwort ↓

Um deine Frage zu beantworten: Ja, ich denke, dass das Hypochondrie ist. Und das können wir sicherlich alle nachvollziehen, denn sonst wären wir ja nicht hier.
Ich kann dich sehr gut verstehen, weil ich die selben Ängste haben. Nämlich primär, dass ich die Kontrolle über mein Leben verliere. Gerade wenn man viel von sich erwartet und sehr ehrgeizig ist, ist man anfällig für solche Ängste. Das Gefühl hab ich jedenfalls. Ich meine mit 21 im 8. Semester? Respekt. Dann steht ja bald das Examen an.
Letzten Endes müssen wir uns einfach klarmachen, dass wir nicht alles in der Hand haben. Wenn wir krank werden, werden wir krank. Wenn wir morgen sterben, dann ist das eben so. Dann wäre es jedenfalls wenigstens schön, nicht sein ganzes Leben nur in der Angst davor verbracht zu haben, dass es irgendwann passiert. Ich weiß, leichter gesagt als getan.





Dr. Matthias Nagel
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