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Der Michel
Hallo,
ich denke, ich habe eine ähnliche Biographie wie viele Herzphobiker. Seit ich im letzten Jahr mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert wurde begann der Spass. Es wurde kein Infarkt festgestellt, Ultraschall und Kathederuntersuchung ergaben, dass mein Herz keine krankhaften Veränderungen aufweist. Nur das Belastung-EKG zeigte leichte ST-Senkungen, worauf bei 125 Watt abgebrochen wurde. Ich wurde nach Hause entlassen. In der Folgezeit meldete sich mein Herz mit starkem Klopfen, Extrasystolen etc., ich geriet langsam immer mehr in Panik. Vom Kopf her war mir schon klar, dass mein Herz nicht geschädigt ist, aber da waren ja immer noch die körperlichen Anzeichen. Ich habe natürlich versucht alles zu vermeiden, das Herz in irgendeiner Weise zu belasten. Vor einigen Wochen habe ich dann trotzdem den Entschluss gefasst, wieder etwas Bewegung in mein Leben zu integrieren. Ich bin mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Schon nach kurzer Zeit fing mein Herz an zu rumpeln und das, trotz gemäßigter Fahrt. Das gleiche auf dem Nachhauseweg. Ich war froh heile wieder zuhause zu sein. Ich beschloss einen Kardiologen aufzusuchen und das abzuklären. Das war letzte Woche. Ultraschall war ok, der Arzt sagte, dass die Pumpleistung des Herzen gut sei, so dass die aufgetretenen Extrasystolen zu vernachlässigen wären. Das sich anschließende Belastung-EKG war auch in Ordnung. Es zeigten sich nach der Belastung in der Entlastungsphase wieder Extrasystolen, aber der Kardiologe meinte, das wäre nicht schlimm, ich solle die Nerven behalten. Grundsätzlich war ich beruhigt. Allerdings stellte sich das Phänomen ein, dass sich seitdem die Extrasystolen noch häufiger einstellen und dass auch noch ohne Belastung, z.B. frühmorgens beim Aufwachen. Da ist sie wieder meine Angst. Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich durch das gute Ergebnis etwas mehr Vertrauen aufbauen könnte, aber das Gegenteil ist der Fall. Nun bleibt das Fahrrad wohl erst einmal im Keller. Hat jemand ähnliche Erfahrungen und einige Tipps für mich? Langsam bekomme ich Depressionen und ich verliere beizeiten die Hoffnung, dass es mir irgendwann besser geht! Für Eure Hilfe wäre ich dankbar!

12.04.2015 13:16 • 12.04.2015 #1


3 Antworten ↓

S
Hallo Michel,
ich kann so gut nachvollziehen wie du dich fühlst.
Mir geht es zurzeit sehr ähnlich.
Kam im November ins KH und habe einen Herzschrittmacher bekommen.
Kurz zur Info, ich bin 32 Jahre und leide seit meinem 15 Lebensjahr unter ständiger Angst.
Mir ging es davor eigentlich ganz gut. Zumindest war ich stabil. Hatte meine Panik weitgehend gut im Griff.
Aber seit der OP (es ist leider etwas schiefgelaufen, Lunge punktiert/Mantelpneu) habe ich ständig diese Herzangst.
Ich horche ständig in mich rein. Das fängt auch schon morgens nach dem aufwachen an.
Diese Extrasystolen bei Anstrengung habe ich ebenfalls. Mich macht das so nervös und ich würde am liebsten ständig zum Arzt oder ins KH flüchten um kontrollieren zu lassen, ob wirklich alles in Ordnung ist...
Natürlich habe ich es schon diverse Male abklären lassen und hoffe jedes Mal, dass es jetzt mal KLICK macht und ich mich auf die Aussagen der Ärzte verlasse, aber irgendwie will es in meinen Kopf nicht rein!
Machst du eine Therapie? Hast du davor auch schon mit Panikattacken zu tun gehabt?
Ich habe vor einigen Wochen wieder eine neue Therapie begonnen und es tut mir auch gut, aber ich bin noch nicht so weit, das ich mich allein aus diesem Teufelskreis raus holen kann!

12.04.2015 13:51 • #2


A


Stolperherz

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Der Michel
Hallo Schnuppilino,
ja, ich spüre auch mein Herz ständig und horche in mich hinein. Ich versuche es mit Entspannungsübungen, aber das hilft nur kurzfristig. Die Panikattacken habe ich einigermaßen im Griff, ich schaffe es fast immer mich zu beruhigen! Aber die Angst ist immer ein ständiger Begleiter. Jedes Körpersymptom alarmiert mich und der Angstzirkel beginnt, ich kann nichts dagegen unternehmen. Ich weiß auch, dass positive Gedanken sich günstig auf die Paniksituation auswirken, aber das gelingt mir in solchen Situationen nur schwer. Besonders belastend ist es für mich, dass ich nicht genügend Schlaf bekomme, ständig werde ich wach und mein erster Gedanke ist mein Herz! Ich habe mir einen ganzheitlichen Arzt gesucht, der mir besser hilft, als die reinen Schulmediziner, die pumpen einen meist nur Chemie in den Körper, das hilft nicht auf Dauer! Ich muss zwar das meiste selbst bezahlen, aber das ist es mir wert! Er hat mich in eine psychosomatische Klinik eingewiesen, dort werde ich ab Juli aufgenommen. Daran setze ich große Hoffnung! Ich bin außerdem bei einer Verhaltenstherapeutin in Behandlung, allerdings bisher nur auf Zuruf, weil sie noch keinen festen Platz für mich hat! Mich nervt es halt, dass ich so gefangen bin und nicht so leben kann, wie ich es gerne möchte.

12.04.2015 16:56 • #3


Digo
Also ich kenne es auch. herzstolperer und herzsklopfen und rasen. naja ich habe die erfahrung gemacht, dass ich mich dann unter druck setze und, wenn ich dann fahrrad fahre, klopft das herz wie verrückt, obwohl ich schrittgeschwindigkeit fahre.... ehrlich gesagt, komme ich auch nicht aus diesem teufelskreis raus....

12.04.2015 20:39 • #4





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