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Lucho
Hallo ihr Lieben,

Ich glaube, ich muss mir meine Gedanken mal von der Seele schreiben. Es ist jetzt über 7 Jahre her, dass ich wegen meiner Angsstörung mit Panikattacken eine Verhaaltenstherapie gemacht habe. Und eigentlich hatte ich auch alles die letzten 7 Jahre gut im Griff. Klar gab es immer mal wieder ab und zu Situationen, die mir Angst gemacht haben, wie meine Stufienabschlüsse zum Beispiel. Aber es war nie die lähmende Panik von damals. Ich konnte damals gar nix mehr im Alltag ohne Angst. Es hat mich gestresst im Supermarkt an der Kasse zu stehen und Zug fahren ging gar nicht mehr. Aber ich habe mich zurück gekämpft, jede einzelne Situation immer wieder durchlebt und ich konnte dann auch wieder alles machen.

Die letzten Jahre war meine Angststörung daher nur ein stiller Begleiter. Um so heftiger muss ich sagen hat es mich getroffen, dass ich vor Ostern nun wieder mitten in der Nacht eine Panikattacke hatte. Meine Gedanken kreisen seit dem nur darum, ich möchte nicht wieder mir alles erkämpfen müssen, mich jeden Tag durch Alltagssituation kämpfen. Ich möchte nicht, daß es wieder wie damals wird. Allerdings musste ich dann auch feststellen, dass ich mich nach einem kurzen Down letzte Woche eigentlich wieder im Griff hatte. Gestern wollten wir dann mit Freunden ca 45 Minuten mit dem Auto entfernt essen gehen und ich war die Fahrerin. Und schwups hatte die Angst vor der Angst mich wieder voll im Griff. Und alle was wäre wenn fragen, wurden wieder unterbewusst durchgespielt. Was ist wenn du dich im Resteraunt übergeben musst oder was ist wenn du nicht mehr auto fahren kannst. Am Ende konnte ich dann im Resteraunt nicht einmal etwas essen. Heute bin ich dann total genervt von mir selbst und enttäuscht, dass ich so schwach war. Aber eigentlich weiß ich ja auch, dass es nichts mit Schwäche zu tun hat. Vielleicht kann jemand hier nachvollziehen, wie ich das meine.

Letzten Endes habe ich nun wieder Angst, dass alles von vorne beginnt und ich meine Doktorarbeit nicht fertig schreiben kann oder keinen neuen Job bewältigen kann. Ach, diese Kack Angst vor der Angst. Aber wie geht ihr mit Rückschlägen um, vorallem welche nach so langer Zeit?

Liebe Grüße
Lucho

23.04.2023 19:20 • 23.04.2023 x 1 #1


3 Antworten ↓


C
Hallo @Lucho,

7 Jahre sind eine lange Zeit!
Kannst wirklich stolz auf dich sein!

Du musst jetzt mental stark bleiben!
Rückschläge gehören im Leben dazu.
Sieh es als Chance stärker zu werden und vielleicht nochmal ein paar Dinge zu hinterfragen.
Vielleicht zu viel Stress im Vorfeld gehabt, was deine Panikattacke erklärt?

Niemand ist perfekt und bei dieser Erkrankung kann es immer wieder zu Rückfällen kommen.
Du darfst jetzt nicht in dieser Angst versinken.
Versuche positiv zu denken und dich auf die schönen Dinge in deinem Leben zu fokussieren.

Und mache dir bitte keine Vorwürfe!
Sowas hat nix mit Schwäche zu tun!

Dieses Was wäre wenn findet alles nur im Kopf statt.
Meistens kommt es komplett anders und alle Befürchtungen und negativen Gedanken waren völlig unbegründet.
Die meisten Symptome entstehen durch diese Denkweise.
Mach dir da bitte nicht so viele Gedanken!

Du schaffst das!

23.04.2023 22:45 • x 1 #2


A


Panikattacken Rückfall, doofe Gefühle

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V
Das kenne ich nur allzugut. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass es nie so schlimm ist wie beim ersten Mal und man dort dann einfach viel schneller wieder rauskommt. Mein Psychater hatte mir damals gesagt, dass ich nie geheilt sein werde und die Angsterkrankung mich immer begleiten wird. Ich war damals stink sauer und dachte wie kann man sowas negatives sagen obwohl ich so toll alles bewältigt habe, jetzt 10 Jahre später verstehe ich absolut was er meinte. Es wird vermutlich immer mal wieder ups and downs geben aber die werden wir auch überstehen und du wirst alles was du dir vorstellst schaffen !

23.04.2023 22:51 • x 1 #3


Gaulin
Genauso sehe ich das auch und schließe mich meinen Vorrednern an. Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen. Du schaffst das! Alles Gute

23.04.2023 22:56 • #4




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