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S
Hallo liebe Forengemeinde,

seit einem halben Jahr leide ich unter einer generalisierten Angststörung und Panikattacken. Was hilft Euch am besten bei den Panikanfällen.

Ich stehe oft kurz davor (heute bestimmt 8-10mal) und ich versuche mir in den Momenten immer zu sagen, dass mir nichts passiert und es nur ein Panikanfall ist.
Habt Ihr es mit Gedankenkontrolle in den Griff bekommen ? Sind Panikattacken heilbar ?

Danke und Grüße, wölfin

06.08.2009 16:06 • 11.08.2009 #1


14 Antworten ↓

I
Ich kann Dir unbedingt zu einer Verhaltenstherapie raten, sofern Du noch keine machst, was ich ja nicht weiß

Ich stehe auch noch am Anfang, deshalb weiß ich noch nicht so viel. Bestimmt findest Du hier im Forum wertvolle Hilfe.
Was bei mir momentan hilft, ist Atmen: 2 Sekunden lang ein-, 4 Sekunden lang ausatmen, tief in den Bauch hinein. Hintereinander weg, ohne Pause, auf den Atem konzentrieren.

Alles Gute!

06.08.2009 16:21 • #2


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Gedankenkontrolle

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Huhu,

Sie sind heilbar, und am Besten hilft einem dabei eine Verhaltenstherapie -weiß ja nicht, ob du die schon machst.
Es geht aber die meiste Arbeit von dir selber aus.
Du musst dich einfach viel mit dir selber beschäftigen, rausfinden, was dir gut tut und was nicht. Mir hat es z.B. geholfen, einfach intensiver und auch gesünder zu leben, mehr Aktivität in mein Leben zu bringen und auch mehr Lebensfreude.
Irgendwann verschwanden die Attacken dann von selbst.
Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Rückschläge gibt.
Es ist bei mir z.B. keine 3 Tage her, dass ich den Anflug einer Panikattacke hatte, beim Duschen, aus heiterem Himmel.
Im ersten Moment dachte ich -wie das halt so typisch ist: Oh Gott mein Herz -ich sterbe. Aber dann hab ich mir gesagt: Nee, das ist ne Panikattacke, das kennst du doch schon, das geht gleich wieder weg.
Und kaum zu Ende gedacht wars auch weg.
Früher konnte ich die Attacken kaum kontrollieren, da hatte ich sie teilweise 30 Minuten lang oder länger -Todesängste und die Panik.
Jetzt brauch ich nur rational zu denken und sie ist sofort wieder weg.
Im Nachhinein geh ich dann immer auch in mich und überlege, woher das kommt. Diesmal bin ich mir auch sicher, den Grund gefunden zu haben -nur leider kann ich daran nichts ändern. Es geht um meinen Freund, der im Moment wieder viele Probleme mit seinen gefühlskalten Eltern hat. Es tut mir immer weh, wenn er wieder Heim zu seiner Familie muss (wie an dem Tag wo ich die PA hatte) weil er mir so Leid tut, weil er sein Leben lang von seiner eigenen Familie keine Liebe erfahren hat. Das macht mich krank, der Gedanke -und daher kam bestimmt meine Panikattacke. Davor hatte ich 2 Monate lang gar keine. Und seitdem auch keine mehr
Ich hab bei jeder Panikattacke den Grund versucht zu finden, zu hinterfragen, und auf sein Panik-Niveau hin analysiert. Und meistens kam dann raus, dass es gar keinen Grund zur Panik gibt.
Und dann ging sie wieder.
Ich denke, wenn du sie jetzt schon so einigermaßen kontrollieren kannst, bist du auf einem guten Weg!

Alles Gute,
Pilongo

06.08.2009 16:28 • #3


S
Hallo Isi und Pilongo,

vielen Dank für Eure Antworten.
Ich habe wegen meiner Persönlichkeitsstörung eine tiefenpsychologische Therapie angefangen, und jetzt nochmal 20h genehmigt bekommen. Dann ist die zu Ende. Zwecks der Angststörung hilft sie mir aber nicht besonders und ich hatte mir das Buch von Doris Wolf gekauft: Ängste verstehen und überwinden und versuche damit mein Glück.

Das Problem ist, dass ich fast immer an die Angst denke und das schon den nächsten Anflug von Panik auslösen kann, aber einfach nicht daran denken, geht irgendwie nicht. Also muss es so gehen, dass ich zwar an die Angst denke, aber das nicht gleich Panik und Angst auslöst. Dann gibt es auch die Chance, dass die Gedanken irgendwann verschwinden und dann denke ich, ist man geheilt.

Bei mir kommt die Panik verstärkt, wenn ich Stress habe, wie jetzt Umzug auf Arbeit, Kisten packen, Chaos etc. Das verkrafte ich ganz schlecht.

Meint Ihr, ich könnte nochmal eine Verhaltenstherapie anfangen oder muss ich nach der tiefenpsychologischen Therapie 2 Jahre pausieren ?

Vielen Dank und viele Grüße, wölfin

06.08.2009 19:47 • #4


P
Stress kann die Panik schon verstärken, aber es ist immer auch eine gute Möglichkeit, aktiv an sich zu arbeiten,
Ich hab meine Therapie zum Beispiel neben dem Abi gemacht -und das war (entschuldige den Ausdruck) schei. viel Stress.
Hab auch nicht mehr als die üblichen 25 Stunden gebraucht, eher weniger.
Dadurch, dass ich teilweise während einer Prüfung mal 6 Stunden lang eine Attacke nach der Anderen hatte, hab ich einfach gelernt, damit umzugehen, es zu akzeptieren. Das ist der erste Schritt.
Und irgendwie verlor die Panik dadurch ihre Macht.
Weil ich hatte die teilweise Stundenlang und es passierte nix.
Also hab ich irgendwann kapiert, dass mich das nicht umbringt
Gegen das ständige Dran-Denken hilft bloß Ablenkung.
Wenn deine Gedanken immer darum kreisen, dann programmierst du deine Attacken ja quasi selber vor.
Als ich letztens wieder mal diese Attacke hatte, unter der Dusche, hab ich gemerkt, das sich sofort Angst hatte, dass gleich wieder eine kommt oder die ganze Sache von Vorne los geht. Und hab sofort erkannt, dass das falsch ist, und die Notbremse gezogen. Hab noch meinen Freund zur S-Bahn begleitet, war dann einkaufen, hab laut Musik gehört und dazu gesungen, bin Mittags zur Oma zum Essen und Nachmittags mit Freunden weg. Sofort Beschäftigung, dann gehen die Gedanken weg.
Und am abend,als ich Heim kam, hab ich keinen Gedanken mehr dran verschwendet und da sist bis jetzt auch so geblieben
Und eine Attacke kam auch nicht mehr.
Wenn du derzeit so viel Stress hast -was machst du denn als Ausgleich?
Ich hatte während der stressigen Zeit zweimal am Tag Meditation und progressive muskelentspannung gemacht, jeden Tag 30 Minuten Auspower-Sport, um runter zu kommen, und jeden Abend noch eine Stunde Gassigehen mit dem Hund.
Das hat mir geholfen, auch mal abzuschalten und Zeit für mich und meine Gedanken zu haben.
Du musst unbedingt auch was Gutes für dich tun, gerade, wenn du derzeit so im Stress bist.

06.08.2009 21:59 • #5


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Hallo Pilongo,

das mit der Ablenkung funktioniert bei mir nicht richtig. Ich mache auch schon andere Sachen, gehe ins Fitnessstudio oder Spazieren, fahre Moped etc. ... aber trotzdem kleben meine Gedanken an der Angst.
Deshalb auch die Frage, wenn die Angst ihren Schrecken verliert, dann werden auch die Gedanken daran weniger.

Noch eine Frage möchte ich loswerden ... hat es schon mal jemand mit Hypnose probiert ?

Danke und Gruß.

wölfin

07.08.2009 13:16 • #6


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Hi,

mal was anderes interessehalber...was hast du denn für ne Persönlichkeitsstörung und wie äussert sie sich?
Nimmst du Medikamente?

LG, sunshine

07.08.2009 14:56 • #7


S
hallo sunshine,

hab eine Kombination aus anankastisch, schizoid und Borderline. Zwanghaft perfektionistisch und einzelgängerisch. Hab lange Zeit geritzt. Aber das hat nichts mit den Ängsten zu tun. Die sind dieses Jahr im Januar aufgetaucht, mit Krankheitsängsten, ständige Anspannung und Panikattacken.
Ja, ich nehme Medikamente. Edronax, Busp, Stangyl

Gruß, wölfin

07.08.2009 19:33 • #8


I
Hallo Steppenwolf,

meines Wissens muss man grundsätzlich nach einer tiefenpsychologischen Therapie 2 Jahre warten, ehe man die nächste Therapie macht.

War bei mir auch so... ich hatte die tiefenpsychologische Therapie abgeschlossen und musste aber dringend ne Verhaltenstherapie machen, weil die 1. Therapie nicht gegen die Panik geholfen hat bei mir.
Wenn man ein anderes Verfahren machen will, muss man nicht zwangsläufig 2 Jahre warten...überlege mal, wenn Du die VT nicht machen dürftest, was wären die Alternativen? Ein stationärer Aufenthalt, der unglaublich teuer ist. Wenn Du das der Krankenkasse klar machst, bezahlen sie freiwillig die Verhaltenstherapie auch vor Ablauf der 2 jährigen Sperrfrist, da möcht ich drum wetten!

Alles Liebe Dir, Du schaffst es, bist auf dem Weg!

08.08.2009 16:44 • #9


S
Hallo Isi,

vielen Dank für Deine Antwort. Ja, das mit den 2 Jahren Speerfrist ist echt blöd. Da werde ich wohl meine Krankenkasse fragen müssen. Wenn nicht, weiß ich auch noch nicht, welche Alternativen es noch gäbe. Hypnose dachte ich vllt. ... das muss man aber auf jedenfall selbst finanzieren. Aber wenn es helfen würde.

Liebe Grüße, wölfin

08.08.2009 17:14 • #10


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Hallo Steppenwolf,

du hast unter Anderem nach Hypnose gefragt.

Dazu kann ich Dir die Zauberwiesentherapie empfehlen.

Es geht dort auf den ersten Blick um Dro. und Süchte im Allgemeinen,
aber auch um Ängste, Traurigkeit, Panik usw.

http://www.zauberwiesentherapie.de/

dann über Alle CD's und PDF's Zauberwiesentherapie
kannst Du Dir jeweils die für Dich geeigneten Hypnoseversionen anhören.

Ich kann sie guten Gewissens weiter empfehlen.
MIR TUN SIE ABSOLUT GUT !!


Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Liesjen

09.08.2009 07:01 • #11


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Hallo Liesjen,

danke Dir für den Tipp. Hab mir schon die entsprechenden Sachen runtergeladen. Mal sehen, ob sie mir auch gut tun.

Liebe Grüße, wölfin

09.08.2009 18:40 • #12


L
Hey Wölfin,

das würde mich freuen wenn's Dir
und vielleicht noch anderen auch gut tut

Schönen Abend noch,
Liesjen

09.08.2009 19:04 • #13


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Hallo,

ich habe Panikattacken, bei denen ich denke umzukippen und zu sterben. Auffallend ist, dass sie besonders im Anflug sind, wenn ich mich nicht bewege. Laufe ich, gehe spazieren oder fahre mit dem Moped geht es. Da ist auch ein ganz anderes Körpergefühl.
Kennt das jemand ?
Ich war heute abend mit ein paar Bekannten ein B. trinken und ich musste die ganze Zeit über gegen die Panikattacken angehen. Konnte mich überhaupt nicht auf die Gespräche konzentrieren.
Gedanklich setze ich entgegen, dass es nicht so schlimm ist umzukippen und versuche das auch auf das Sterben auszuweiten. Das gelingt mir aber eher schlecht, als recht. Hat noch jemand einen Tipp ?

Danke und Gruß, wölfin

11.08.2009 21:18 • #14


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Hallo Wölfin,

Du sprichst mir wirklich aus der Seele, mir geht es genauso wie Dir.
Hab seit Februar Panikattacken und dank Medis und Therapie relativ gut in den Griff bekommen (natürlich hatte ich leider zwischendurch ein paar PAs, aber das hab ich gepackt)
Seit zwei Wochen bin ich total am Durchdrehen, von Benzos bin ich schon länger weg und die Antis bin ich am ausschleichen.
Ständig habe ich Angst umzufallen oder einen Herzinfarkt zu bekommen. Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot, Brustenge, Herzrasen,... das alles wird von meiner Psyche gesteuert. Ich bin körperlich gesund, mein logischer Verstand weiß das, aber trotzdem komm ich nicht runter.

Am liebsten schlafe ich, da muss ich nicht denken:-)
ansonsten hilft es mir auch eine CD von der progressiven Muskelentspannung nach Jakobson einzulegen, da muss man sich konzentrieren und lässt die Angst Angst sein.


Wenn Du noch gute Tipps rausfindest, würde ich mich freuen wenn Du die mir sagen würdest.
Ich wünsch Dir viel Kraft bei Deinem Kampf gg die PAs

meffi

11.08.2009 22:41 • #15


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