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1

A
Mich quält mal wieder dieses blöde Gefühl... Ich fühle mich fremd und total leer... Außerdem komme ich mir ein bisschen so vor, als wäre ich nur eine Maschine. Richtig blöd. Ich finde mich im Spiegel irgendwie total komisch und mein Kopf fühlt sich voll unterzuckert an. Habe schon was gegessen und getrunken, nützt aber auch nichts. War draußen an der frischen Luft bei dem schönen Wetter, hat aber auch nicht geholfen. So irgendwie voll Gedankenleer ist mein Kopf und so ein Unterdruck. Vielleicht hat jemand von euch ja den ultimativen Tipp dagegen... Ich mag dieses Gefühl nämlich überhaupt nicht! Ich fühl mich als könnte ich mich gleich nicht mehr bewegen und sprechen und als würd ich gleich durchdrehen.

Liebe Grüße, Angstnase

19.03.2011 16:10 • 10.09.2016 #1


24 Antworten ↓

N
wenn ich das hab, hilft eigentlich nur weitertun und es geht irgendwann weg.

ich hab auch das gefühl, dass es kurzfristig hilft, kaffee zu trinken... erfahrung halt... aber für die 20 minuten ist es das auch nicht wert.

was ist mit heulen oder einem buch/einem film, wo du dich richtig reinkippen lassen kannst?

19.03.2011 16:51 • #2


A


Entfremdung.

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A
Hmm... Geh gleich auf jeden Fall noch ne Runde mit ner Freundin spazieren... Das mit dem Film probier ich heut Abend mal aus... Danke für den Tipp

19.03.2011 17:11 • #3


C
Hallo Angstnase,

ich kenne das Gefühl der Entfremdung auch. Leider nur allzu gut. Die Fachleute reden dann von einer Derealisation oder Depersonalisation. Also entweder fühlst du dich nicht wie du selbst oder die Umwelt ist irgendwie komisch, wie durch eine Blase oder durch Watte gesehen (jedenfalls bei mir). Beides fühlt sich absolut WIDERLICH an, weil man wirklich denkt, man verliert gleich den Verstand.

Hab mich in Deinem Beitrag echt wiedergefunden. Ich denk dann auch immer, ich kann gleich nicht mehr reden oder mir fällt mein Name nicht mehr ein, der Kopf ist sprichwörtlich leer (dabei ist er es gar nicht! der funktioniert nämlich nach wie vor einwandfrei). Nur die Angst, dass es passieren könnte macht es ja so unerträglich.

Bei mir ist es so, dass ich entweder dieses Enfremdungsgefühl habe und nur leichte bzw. gar keine körperlichen Symptome oder genau umgedreht. Extrem körperliche Symptome (Schwindel, Schwitzen, Kälteschauer, Hyperventilation, Tunnelblick etc.) aber komischerweise KEINE Entfremdungsgefühle. Und so parasox es ist, wenn ich mich fremd fühle wünsche ich mir lieber körperliche Symptome, weil ich denke, ich kann damit besser umgehen. Wenn ich starken Schwindel habe oder hyperventiliere, wünsche ich mir lieber Entfremdungsgefühle. Einigen wir uns darauf, dass beides (körperliche als auch seelische Symptome) gleichermaßen belastend sind.

Mein Therapeut meinte, diese Entfremdungsgefühle sind immer dann besonders stark, wenn man zu sehr gegen eine Attacke ankämpft, also mit aller Macht das Gefühl der Angst unterdrücken will. Angst ist ja nur ein Gefühl (wenn bei uns auch ein sehr bedrohliches) und alle Leute, die Gefühle unterdrücken, stehen irgendwann neben sich und fühlen sich selbst nicht mehr richtig aber nur dadurch, weil sie es ja nicht wollen.

Ich weiß kein Allheilmittel, aber ZULASSEN ZULASSEN ZULASSEN ist wahrscheinlich immer noch das beste. Sich lieber 30 min total kacke fühlen und danach aber wieder wie ein Mensch, ist immer noch besser als den ganzen Tag nicht zu wissen wer man ist.

Klappt bei mir auch nicht immer. Aber vielleicht können wir ja gemeinsam Strategien entwickeln, dass es bald besser klappt.

ckbe

19.03.2011 20:52 • #4


Strand
Hallo!

Ich kenne das Gefühl auch sehr gut und hasse es wirklich!
Am Anfang hatte ich das Gefühl der Entfremdung jeden Tag, hörte meine eigene Stinme so komisch und fühlte mich wie wenn ich auf Dro. wär. Dachte und denke immer noch wenn das da ist, jetzt passierts, jetzt werd ich verrückt, aber bisher noch nicht passiert

Das Beste ist einfach weitermachen und normal weitertun, es geht auch wieder weg.
Meine Therapeutin sagte, man muss auch die unangenehmen Gefühle mal aushalten können. Und man wird nicht verrückt davon!
Daran denk ich dann immer, wenn es mal wieder alles komisch ist.

Toller Beitrag von ckbe

LG
Strand

19.03.2011 21:49 • #5


A
Danke für die lieben Worte Heute komm ich mir selber totsl fremd vor... Das wäre dann wohl Depersonilisation, obwohl meine Therapeutin meint, das wäre nicht der passende Begriff für dieses Symptom einer Angststörung. Naja, auf jeden Fall fühle ich mich fremd und nicht wie ivh selber... Ätzend. Ich wünsche mir auch immer körperliche Symptome....

21.03.2011 15:44 • #6


M
Hallo,

kenne diesen Blöden Zustand auch sehr gut
Zur Zeit habe ich wieder extreme Entfremdungsgefühle und damit auch automatisch die Angst jetzt durchzudrehen und endgültig verrückt zu werden!

Mein Mann ist für drei Tage verreist und ich kriege schon richtige Panik wenn ich an die Nächte denke!

Was kann man nur gegen diese Angst vorm verrückt werden tun??
Ich traue mir und meinen Gefühlen garnicht mehr!

Danke fürs lesen!

Gruß

21.03.2011 16:30 • #7


A
Ist halt blöd... muss man wohl oder überl aushalten, aber ich denke wenn man die Urangst und Panikattacken lso ist verschwindet auch der Rest...

21.03.2011 16:37 • #8


C
Ach ja,

diese lästigen Entfremdungsgefühle, kann Euch beide sehr sehr gut nachfühlen, mir geht es leider auch noch oft genug so. Wichtig ist, dass man sich immer und immer wieder sagt, dass es vorbei geht und nicht ewig andauern wird. Man wird DEFINITIV nicht verrückt, niemals niemals und nochmals niemals.

Dass geht einfach nicht. Mich beruhigt dass manchmal ein wenig, wenn man bedenkt, dass Leute die verrückt sind, will heißen wirkliche Psychosen haben gar nicht merken, dass mit ihnen etwas nicht stimmt. Im Gegenteil, diese Leute denken, mit ihnen ist alles in Ordnung und mit der Welt stimmt was nicht oder die hat sich gegen sie verschworen.

Leute, die sich verstärkt darüber Gedanken machen verrückt zu werden haben so gut wie kein Potential wirklich verrückt zu werden oder durchzudrehen. Also immer ruhig Blut, soweit es eben geht. Ihr werdet definitiv nicht verrückt oder laut um Euch schlagen oder brüllen.

Allein, dass Ihr die ganze Zeit daran denkt und Euch wahrscheinlich (so geht es mir immer) sehr phantasievoll alle möglichen Hororrszenarien ausmalt machen Eure Gefühle nur stärker.

Es ist wie mit Bauchschmerzen. Stellt Euch vor Euch grimmt der Magen und Ihr denkt die ganze Zeit daran und drückt immer wieder auf die schmerzende Stelle. Was passiert? Der Bauch tut nur noch mehr weh, weil Ihr Euch unentwegt damit beschäftigt.

Lenkt Euch ab, redet mit jemanden aber nicht über Eure Panik oder die Entfremdungsgefühle, dann haben Sie nicht mehr so viel Macht über Euch.

Mit Panik allgemein ist es wie mit einem schlimmen Horrorfilm. Nach 1000 Mal schauen langweilt er nur noch.

Viel Glück Euch beiden.

ckbe

21.03.2011 18:41 • #9


C
hab noch was vergessen...


wie gesagt, entsteht Endfremdung meistens dann, wenn man krampfhaft versucht die Panik zu unterdrücken und damit keine Gefühle (sind ja auch ziemlich unangenehm) zuzulassen.

das phänomen haben laut meinem therapeuten viele panikpatienten und spricht dafür, dass wir immer versuchen die kontrolle zu behalten und nur denken, dass wir unser leben meistern können, weil wir alle konsequenzen durchgedacht haben und gegeneinander abgewägt haben.

das leben lässt sich aber meistens leider nicht kontrollieren und mal ehrlich ein komplett kontrolliertes leben ist irgendwann auch langweilig.

also, lasst euch einfach mal gehen, heult wenn ihr wollt auch wenn es peinlich ist oder meckert und schimpft auch wenn ihr sonst immer kontrolliert seit. manchmal macht man ganz erstaunliche erfahrungen damit, die meist nicht die negativen konsequenzen haben, die wir befürchten.

wir sind alles nur menschen, nur die meisten trauen sich nicht, dass auch zuzugeben

21.03.2011 18:47 • #10


Strand
Hei ckbe,

Ich mag Deine Beiträge so gern

Zufälligerweise bin ich ganz froh was tröstendes mutmachendes zu lesen, hab gerade eine halbe Stunde Entfremdung oder Nebel im Kopf hinter mir.
Boah, das nervt jetzt wirds langsam wieder, aber es ist einfach sooooo unangenehm.

Aber ich bin mir sicher dass es irgendwann auch mal wieder ganz weg ist.

Also nochmals Danke für einen aufbauenden gut erklärten Beitrag!

LG
Strand

21.03.2011 21:11 • #11


A
Danke cbke Tja... Ich bin auch eine elende Perfektionistin. Das verrückte ist bis jetzt lief mein Leben total perfekt. Dann kam die Angst... Ich hatte bis jetzt einfach ein ziemliches Glück. Dieses Gefühl bleibt bei mir manchmal wochenlang. Es ist zum schreien. Heute ist es immer noch da... Es war 2 Monate komplett weg. Naja muss ich wohl weiter aushalten -.-

22.03.2011 12:37 • #12


C
Hallo Angstnase und Strand,

schön, dass ich Euch helfen konnte bzw. Euch ein wenig aufbauen konnte. Immer wieder erstaunlich zu sehen bedenkt man, wie schlecht man sich eigentlich selber fühlt und dass man doch mit so einfachen Worten Menschen noch helfen kann freut mich sehr.

Um nochmal mit Therapeutenwissen um mich zu schlagen. Als es mir Anfang des Jahres so schlecht ging (und oh mein gott, ging es mir wirklich schlecht, war in ner Krisenintervention weil ich von den Pa´s einfach nicht runter kam und mir keinen anderen Rat wußte) hat eine Therapeutin mir was Erschreckendes aber zutiefst Wahres gesagt.

Ich war die ganze Zeit zur panisch und konnte mich einfach nicht auf ein angenehmeres Level runterbringen, dachte die ganze Zeit, es ist gleich aus mit mir und hab die Ärzte und Therapeuten nahezu angefleht (und das obwohl ich so stolz bin) mir zu helfen, mir doch bitte bitte mit irgendwas zu helfen damit es aufhört und ich wieder normal leben kann.

Da meinte die eine Therapeutin zu mir, dass das einfach nicht geht!! Sie können Tipps geben und Anregegungen aber helfen, wirklich helfen, kann man nur sich selbst allein.

Das war erstmal harter Toback und ich war wie vor den Kopf gestoßen. Aber es macht Sinn. Schließlich produzieren wir diese Ängst und Panikattacken ja auch selbst. Wir sind quasi uns selbst der größte Feind. Warum es so ist und wie es soweit kommen konnte ist bei jedem verschieden und hat unterschiedliche Gründe aber letzten Endes haben wir uns auch selbst in unsere derzeitige Lage manövriert. Und wir selbst kommen da nur wieder raus.

Unsere Therapeuten geben uns Tipps und sagen, was wir tun sollen. Aber steigen sie morgens in den überfüllten Bus oder gehen den ungeliebten Weg oder halten unsere Panikattacken aus? Nein, das müssen wir alleine machen. Aber ich bin mir ganz sicher, dass wir das auch schaffen, trotz so mancher harter Rückschläge.

Wir sollten nur aufhören, nach der Universallösung zu suchen und immer nach Erklärungen für Sachen wie warum fühle ich mich jetzt so. Manchmal gibt es einfach keine Erklärungen dafür, dass man sich beschissen fühlt oder man braucht eine Weile um ein den richtigen Weg zurückzufinden.

Aber man kann entweder sein Glück selbst in die Hand nehmen oder darauf warten, dass es jemand für einen tut. Ich bin dafür, wir nehmen es (gerne gemeinsam) selbst in die Hand.

LG ckbe

23.03.2011 17:31 • x 1 #13


A
Supi Cbke Ich weiß glaub ich auch warum ich mich so blöd fühle. Ich geh nicht mehr normal zur Schule, komme schon um 10 oder 11 nach Hause den Rest des Tages sitze ich meist auf meinem Bett und denke. Es wird alles durchdacht, analysiert zerlegt und versucht alles zu erklären. Das geht von philosophishen Fragen (Sinn des Lebens, Realität usw...) bis physiologische Körperfunktionen. Ich denke einfach schlichtweg zu viel und meine Wahrnehmung hat gar nichts mehr zu tun, weil ich nur innerhalb meines Kopfes bin...

24.03.2011 15:55 • #14


C
hmm, dass ist immer fatal, klar muss man darüber nachdenken warum die PA jetzt wieder da ist, aber man sollte ihr auch nicht soviel raum geben.

man soll sich bewusst sein, dass man angst hat sie aber auch wieder wegschicken können, damit man sich auch anderen sachen widmen kann. immer leichter gesagt als getan, ich kenn das ja auch. bei mir ist mein nervensystem auch so hochreaktiv, dass ich schon bei der kleinsten kleinigkeit ne PA bekomme. aber es ist mühselig immer wieder zu hinterfragen warum man gerade diese PA jetzt hat, weil dann gibt man ihr zuviel platz im leben und andere, wichtigere sachen werden vernachlässigt. bei manchen hilft es, wenn sie sich die angst visuell vorstellen und mit ihr kommunizieren. ich stell mir immer vor, meine panik ist ein bockiges, trotziges kind was ich hinter mir herziehe in nem bollerwagen. manchmal schläft sie und alles ist ruhig und manchmal erschrickt sie sich und schreit und poltert und zerrt an mir (eben wie ein kleines kind). dann nehm ich sie auf dem arm und frag sie warum sie sich so erschreckt hat, erklär ihr dass alles gut ist und hotter sie quasi wieder ein bis sie einschläft. so ist sie immer dabei ABER ich ziehe denn wagen und bestimme wo es langgeht.

24.03.2011 17:40 • #15


A
Hmmm.. ich denke nicht wirklich über die Panik nach sondern mehr über andere Dinge. So das Rechtssystem und wie das moralish vertretbar ist, Sinn des Lebens, warum alles so sit wie es ist... Nichts was man in meinem Alter durchdenken sollte. Auch einfach über Körperfuntkionen, wie Bewegung. Wieso können wir 'automatsich' sprechen und warum bewegen wir uns reflexartig? Wie lernt das Gehirn und ist unser Leben schon am Anfang vorherbestimmt...
Einfach so viele Fragen und ich denke den ganzen Tag. Dann wenn ich meine Wahrnehmung dann auf was anderes konzentriere 'außerhalb' meines Kopfes kommt mir das komsich vor. Vergleichbar mit einem schweren Rucksack, den man Stunden trägt und dann absetzt, dann fühllt man sich ja auch merkwürdig. Gestern hab ich mal nichts gedacht und einfach gemacht... auch die Dinge vor denen ich Angst hab. Ich war shoppen. Und schwupps, gings mir besser...
Ich denke hyperaktiv... Muss noch Methoden entwicklen das zu verhindern..

24.03.2011 18:35 • #16


Strand
Hey Angstnase,

wenn Du so gern grübelst wäre es doch viel besser für Dich viel beschäftigt zu sein.
Wie Du schon sagtest, beim Shoppen war das Grübeln weg.
Also ich war 2 1/2 Monate krankgeschrieben und was ich da nicht Zeit hatte zu grübeln und mir selber Angst zu machen mit abgefahrenen Gedanken, unglaublich

Kannst Du nicht versuchen die volle Zeit in die Schule zu gehen? Das ist sicher schwer, ich habs die ersten sechs Wochen auch kaum auf der Schule ausgehalten. Und: ich bin
jetzt nach 10 Wochen trotzdem immer noch zittrig und ängstlich gelegentlich. Aber lieber geh ich arbeiten und beschäftige mich, als mich in meinem Gedankenstrudel reinziehen zu lassen der mich dann wieder fertig machen.
Mein Therapeut sagte mal ich solle den Blick nach aussen richten, das hat mir geholfen wenn ich wieder zu arg in meinem Kopf drin war und den Hirngespinsten.

LG
Strand

24.03.2011 21:51 • #17

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A
Ja... Das blöde ist die Schule lenkt mich fast gar nicht ab. Ich sitze im Unterricht und kann mich nicht konzentrieren und denke genauso viel. Ich brauch was aktives wo ich mich bewegen kann und etwas was nicht so viel Konzentration erfordert.

24.03.2011 22:11 • #18


S
moin!

ich finds ja schon fast unheimlich, wie sich die erfahrungen hier gleichen bzw. mit meinen übereinstimmen. großen dank an ckbe und denk dran - all das was du geschrieben hast - trifft auch auf dich zu.

angsthase, wir sollten mal unsere gedanken teilen. ^^ ich zerbrech mir auch ständig über alles mögliche den kopf. vor allem über dinge, über die sich andere in meinem umfeld gar nicht kümmern. (wer bin ich? wie kann ich sicher sein, dass das real ist? usw. usf.)

auf jeden fall euch allen alles gute.

25.03.2011 10:59 • #19


A
Lieber nicht, dann explodieren ja unsere Köpfe Ich hoffe in der Klinik werden sie mir helfen das mit dem denken in den Griff zu kriegen. Wenn ich was aktives, praktisches mache gehts, aber bei Hausarbeit und Schule denke ich ununterbrochen nach und krieg meine Konzentration nicht gebändigt. Wenigstens bin ich damit nicht alleine^^

25.03.2011 12:44 • #20


A


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