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Hallo ihr Lieben,

sorry aber ich muss jetzt einfach mal jammern und was loswerden:

Meine Panikattacken werden wieder schlimmer (und vor allem häufiger), was mich aber noch mehr quält ist, dass wenn ich mal Panikfrei bin geht es mir trotzdem mies. Mir ist in letzter Zeit extrem häufig schwindlig und übel. Dadurch werde ich dann wieder unruhig, bekomme Angst die sich dann (manchmal) in eine Panikattacke steigert! Ein Teufelskreis... Und ich weiß selber nicht mehr wie ich da rauskomme. Ich bin zwar in Therapie, die mir auch hilft so ist es nicht, immer wenn ich von meinem Termin komme geht es mir blendend. Aber dieses gute Gefühl hält eben nur ein paar Tage.
Was mich am meisten ankotzt ist: Wenn ich mal Angstfrei bin und richtig bock habe mal rauszukommen und was zu unternehmen, ist der schei. (sorry) Schwindel da. Schlafen kann ich auch kaum, wenn ich nämlich liege, wird das Schwindelgefühl nur noch schlimmer.
Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter und bin nur noch traurig , zumindest jetzt gerade im Moment. Ich möchte doch einfach bloß ein ganz normales Leben haben....

Sorry, aber ich musste mich jetzt mal auskotzten. Vielleicht geht es ja jemanden ähnlich

Liebe Grüße
Boho_Flower

06.07.2015 13:41 • 06.07.2015 #1


4 Antworten ↓

Ich kenne das sehr gut und ich denke mal, dass das die meisten hier kennen. In erster Linie ist es ein langer und manchmal steiniger Weg auf dem Weg zur Besserung, aber es wird auch dir wieder besser gehen.
Bei mir war es die Kombination aus einer guten Therapie und einem Antidepressivum, was mir aus dem tiefen Tal geholfen hat. Nimmst du denn Medikamente? Wie zufrieden bist du mit deiner Therapie? Ich habe eine Gesprächstherapie, in der es immer mal wieder kleinere Aufgaben aus der Verhaltenstherapie gibt. So muss ich immer mal wieder Dinge tun, die mir schwer fallen und dann darüber in der Therapie berichten.
Mittlerweile bin ich zu 95 % angstfrei, kleinere Probleme gibt es immer wieder, aber das ist niemals zu vergleichen mit der Zeit, als ich ganz unten war.
Du wirst das auch schaffen!

A


Einfach alles schei.!

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Zitat von Kirsuber:
Ich kenne das sehr gut und ich denke mal, dass das die meisten hier kennen. In erster Linie ist es ein langer und manchmal steiniger Weg auf dem Weg zur Besserung, aber es wird auch dir wieder besser gehen.
Bei mir war es die Kombination aus einer guten Therapie und einem Antidepressivum, was mir aus dem tiefen Tal geholfen hat. Nimmst du denn Medikamente? Wie zufrieden bist du mit deiner Therapie? Ich habe eine Gesprächstherapie, in der es immer mal wieder kleinere Aufgaben aus der Verhaltenstherapie gibt. So muss ich immer mal wieder Dinge tun, die mir schwer fallen und dann darüber in der Therapie berichten.
Mittlerweile bin ich zu 95 % angstfrei, kleinere Probleme gibt es immer wieder, aber das ist niemals zu vergleichen mit der Zeit, als ich ganz unten war.
Du wirst das auch schaffen!



Danke, das ist lieb von dir! Ich hatte die Angst eigentlich schon besiegt, mir ging es traumahft, habe mir endlich wieder viele Sachen zugetraut usw, auch körperlich ging es mir bestens... Bis es vor einem Jahr wieder schleichend anfing (warum? keine Ahnung). Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden mit meiner Therapie, habe das Gefühl mein Doc versteht mich und ich fühle mich auch jedes Mal mega wenn ich aus meiner Stunde komme Medis nehme ich nicht, vor Kurzem habe ich mir Lasea gekauft, was aber nicht mit rezeptpflichtigen Medis zu vergleichen ist. Ich möchte auch eigentlich versuchen ohne auszukommen, da ich es beim ersten Mal auch schon ohne geschafft habe daraus zu kommen.
Wie lange hast du deine Angststörung schon?

Ich habe meine Angststörung schon seit meiner Kindheit. Es fing an, als ich mit etwa 9 Jahren bei einer Freundin übernachten wollte und dort nicht schlafen konnte. In der Nacht hatte ich meine erste Panikattacke, weil ich dachte, ich müsste sterben. Aber damals hat man das noch nicht so wahrgenommen und als Angsterkrankung bezeichnet. Die Diagnose bekam ich dann erst als ich erwachsen war, bis dahin hatte ich aber viele schlimme Situationen und Vermeidungsstrategien.
Lasea wirkt bei manchen Leuten ein bisschen, aber bei mir haben bisher alle pflanzlichen Medis nichts gebracht. Du kannst ja noch ein wenig abwarten und schauen, wie sehr dich alles belastet und dann entscheiden, ob du es mal mit einem AD versuchen möchtest.
Schön, dass du mit deinem Therapeuten zufrieden bist, das ist ganz viel wert.

Hallo Boho_Flower, ich schließe mich Kirsuber an. Was meines Erachtens total wichtig ist, deine möglichen Ursachen, die diese Angstgefühle machen, zu erfahren.

In der Regel leben wir ein Leben, das uns überfordert. Bzw. wir meinen, aus irgendeinen Grund, Dinge zu bewerten, zu leben, Gefühle nicht zuzulassen usw. Die sich dann in Angstzuständen zeigen.

Wenn wir dann diese Ursachen gefunden haben, können wir darauf achten, diese Situationen besser zu bewerten.

Ich erkläre dir das mal an meinem Beispiel. Als Kind erhielt ich nur Anerkennung bei Leistung. Als Erwachsene habe ich unbewusst diese Haltung gelebt. Nur die Leistung zählt, das 120 prozentige, immer übers eigene Limit gehen. Auch die Sucht nach der Anerkennung spielte mit.
Mit diesem Wissen konnte ich dann arbeiten. Natürlich kamen noch viel mehr Faktoren dazu, aber der Anfang war getan. Dieses Umdenken, die Umbewertung kann dann der Schlüssel zum Erfolg darstellen.

Letztendlich ist es das Kennenlernen von uns selbst, das dann, hat man sich erkannt und akzeptiert, dieser positive Aspekt der Erkrankung ist, von dem viele berichten, die diesen Weg gegangen sind.

Aber um diese Arbeit führt evtl. Kein Weg vorbei. Auch sind die Symptome manchmal so schlimm, dass man an medis denken darf, die uns erst Therapiefähig machen.

Übrigens habe ich mich auch jahrelang dagegen gewehrt, bis eben der Zusammenbruch kam.





Dr. Reinhard Pichler
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