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B
Hallo zusammen,

ich bin totaler Forums-Neuling und blicke noch nicht so ganz durch, aber ich habe das Gefühl ich brauche einfach mal Rat von außerhalb..

Am besten besten erzähle ich erst mal kurz von mir. Ich bin 19 Jahre alt und bin seit 2 1/2 Jahren in Therapie (+ 1 Klinikaufenthalt) wegen einer Angststörung, sozialer Phobie und depressiven Episoden. Habe damals die Schule abgebrochen wegen der Erkrankung, war dann in der Klinik, dann ein FSJ und seit August 2017 bin ich nun zu Hause und habe einen Aushilfsjob, werde dieses Jahr eine Ausbildung beim Berufsbildungswerk machen und stehe im Moment wieder auf der Warteliste für einen zweiten Klinikaufenthalt.

Nun zu meinem Problem: ich bin ja jetzt seit einiger Zeit zu Hause und habe unter der Woche eine Routine drin und am Wochenende arbeite ich in einem Restaurant als Aushilfe. Diese Woche soll ich Freitag arbeiten (wegen des Feiertags), Samstag hatten meine Schwester und ich uns schon länger vor genommen Shoppen zu gehen, Sonntag sind wir bei meiner Oma zum Essen eingeladen und Montag muss ich noch mal arbeiten.

Es beunruhigt mich sehr, dass diese vier Tage komplett gegen meine Routine laufen und an allen vier Tagen Dinge auf mich zu kommen, die mich sehr stressen (arbeiten: alles hektisch, kann mich schlecht aus der Situation ziehen; shoppen: viele Menschen, viele Reize; Essen bei Oma: die ganze Familie ist da, blöde Fragen und Gespräche, etc etc).

Ich mache mir jetzt schon einen riesen Kopf um diese Tage und hab Angst, dass es in einer oder mehreren Panikattacken endet. Dazu kommt, dass mir sehr schnell schlecht wird und mich übergeben muss, wenn es zu stressig wird. Davor hab ich ebenfalls Angst, und zb. an der Arbeit oder in der Stadt verschlimmert das meine Panik, weil ich nicht mal eben aufs Klo rennen kann.

Ich weiß einfach nicht, ob ich mich durchschlagen muss (man darf der Angst nicht nachgeben) oder ob ich mir da wirklich zu viel vornehme? Ich schaffe es im Moment ja nicht mal allein in die Stadt zu gehen um Ostergeschenke zu kaufen.
Sollte ich an der Arbeit absagen (hab da ein schlechtes Gewissen weil die eh Personalmangel haben, aber ich hab da letzte Woche schon fast ne Attacke bekommen)? Sollte ich meine Schwester fragen, ob sie auch nächste Woche Zeit hat zum shoppen? Oder Augen zu und durch?
Wie geht ihr damit um, wenn Routinen durchkreuzt werden und damit alle Kontrolle/Sicherheit futsch ist? Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

27.03.2018 13:06 • 27.03.2018 #1


B
Hey Du!
Finde mich in deinen Zeilen wieder, da es mir in der Vergangenheit oftmals ähnlich ging.
Ich würde Deine Schwester fragen, ob es eine Woche später geht mit dem Shopping.
Oma Absagen gerade zu Ostern ist doof und bei der Arbeit irgendwie auch
Drücke Dir die Daumen!

27.03.2018 13:15 • #2


A


Was tun, wenn Routinen durchkreuzt werden

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Schlaflose
Ich habe dieses Problem auch, nur bei mir äußert sich das immer dadurch, dass ich tagelang nicht schlafen kann, wenn meine Routine unterbrochen wird. Ich habe es mir angewöhnt, immer höchstens eine Sache in der Woche privat zu machen, was den normalen Tagesablauf unterbricht. Bei der Arbeit kann ich es leider nicht so steuern. Da nehme ich halt Schlaftabletten.

27.03.2018 16:27 • #3


E
Mir geht es leider auch so.....ich sage mir bei bestimmten Dingen dann: Muss halt. Bei Dingen wie shopping und Oma sage ich mir immer. ...wenns wirklich gar nicht geht...dann gehts nicht. Meist schaffe ich es dann trotzdem weil der Druck funktionieren zu müssen weg ist.
Heut hat sich meine Tochter Kino gewünscht. Für mich wirklich schwer....ich wollte es sehr....hatte aber im Kopf es ist keine Pflicht. ....selbst wenn ich dort bin kann ich umdrehen. ..ich habe die Wahl die nimmt mir keiner. Und mir hilft das dann....sobald ich dort bin und sehe wie selbstverständlich das für andere ist, fällt es mir schon viel leichter. Da merke ich immer, dass nicht die Situation bedrohlich ist, sondern meine Gedanken

27.03.2018 16:37 • #4


B
Also ich habe mit meiner Schwester gesprochen und das Shoppen auf nächste Woche verlegt, weil sie eh noch Urlaub hat. Auch wenn sie meinen Grund nicht wirklich nachvollziehen kann.. aber das Wochenende ist damit schon mal etwas entschleunigt.

Die Arbeit lasse ich wohl einfach auf mich zu kommen und auch das Essen bei Oma..

Mir hilft ebenfalls der Gedanke sehr, dass ich mich jederzeit aus der Situation ziehen kann. Das ist zwar an der Arbeit schwer, wenn das Restaurant voll ist, aber gegen muss mal kurz frische Luft schnappen hat hoffentlich keiner was.

Werde aber auch in Zukunft weiter daran arbeiten.

Danke für eure Antworten!

27.03.2018 19:05 • #5





Mira Weyer