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S
hallo, ich bin über google auf diese seite gestoßen und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand helfen kann...
ich weiß nicht, was ich machen soll. wie es weitergehen soll...
nach 8 jahren habe ich mein verhaßtes studium abgebrochen, nachdem ich zwei jahre lang vergeblich versucht habe, mein diplom zu machen...
hab einfach nicht früh genug den absprung geschafft und zu lange gegen mein bedürfnis studiert, so dass am ende die große klatsche gekommen ist...
glücklicherweise stehen meine eltern hinter mir und helfen mir nun, eine ausbildung machen zu können, mit der ich mich wirklich identifizieren kann. allerdings habe ich jetzt in einem forum gelesen, dass diese ausbildung zu 80% in die arbeitslosigkeit führt...und ich bin doch schon 31, also fast 34, wenn ich fertig bin... ich hab solche angst! mein freund, mit dem ich seit 3 jahren zusammen bin, hat mir neulich, als ich ihn auf kinder ansprach gesagt, ich solle ihm noch 10 jahre geben. er möchte noch in den tag hinein leben...er ist 29, architekt und hat jetzt gerade seinen ersten job. um uns herum heiraten alle leute und er hat sich scheinbar noch immer nicht für mich entschieden - ich hab doch keine 10 jahre mehr und angst, dass ich jetzt auf ihn warte und er mir dann vielleicht in ein paar jahren, wenn es für mich zu spät ist, sagt, er hat eine jüngere frau kennen gelernt, mit der er dann kinder bekommen wird...ich hab solche angst vor der zukunft und kann momentan alles nur schwarz sehen. ich bin steinalt, mache eine ausbildung, die mir zwar sehr gut gefällt, mich aber in die sichere arbeitslosigkeit bringen wird und einen freund, der sich keine langfristige zukunft mit mir vorstellen kann... mir ging es so gut, als ich das studium abgebrochen habe und in die für mich richtige richtung gegangen bin, damals. aber jetzt hab ich das gefühl ich bin falsch abgebogen und alles führt in eine sackgasse...

hat jemand von euch einen rat für mich?
das würde mich sehr freuen.
ich weiß grad nicht, wie ich da raus kommen soll.

schnecke78

05.08.2009 10:33 • 14.08.2009 #1


A
Hallo Schnecke78....ich musste eben etwas schmunzeln, als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Meine Schwester (27) hatte so ziemlich das gleiche Problem...ich sagte bewußt HATTE. Ich denke, dass Deine Ausbildung weniger das Problem ist - denn da kannst Du was draus machen! Der Rest von Deinem Beitrag handelt ausschließlich von Deinem Freund....der das größere Problem zu sein scheint. Nun zum Punkt....meine Schwester hatte das gleiche durch...sie zieht jetzt in eine eigene Wohnung, hat einen neuen Freund (der hinter ihr steht) und ihr geht es super!! Klar hat sie lang begbraucht, bis sie selber dahinter kam....die Entscheidung hat sie aber getroffen - und sie nicht bereut.
Denk drüpber nach!! Lass Dir Dein Leben nicht vorschreiben!! Du weißt was Du willst und da draussen gibt es noch so jemanden, der genauso denkt wie Du!!

LG Andrea

05.08.2009 11:34 • #2


A


.was soll ich machen?.

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S
herzlichen dank, andrea! ich werde auf jeden fall darüber nachdenken... vielleicht hast du recht. denn die ausbildung macht mir wirklich spaß und ich habe diesbezüglich auch ganz viele ideen, wie ich mich perspektivisch weiter entwickeln kann...ist viell. wirklich eine abhängigkeitsgeschichte...das studium abgebrochen und die ausbildung begonnen hab ich auch, obwohl mein freund mir mit trennung gedroht hat, wenn ich mein diplom nicht mache...wollte nicht mit einer versagerin zusammen sein...ich bin wegen der ganzen hochzeiten in unserem bekanntenkreis ins grübeln gekommen... 10 jahre zeit geben, er möchte noch in den tag hinein leben... das macht mir schon irgendwie angst, weil da so wenig mittel- bzw. langfristige perspektive für uns zwei bleibt... oder interpretiere ich das jetzt über? ich bin grad wirklich an dem punkt, dass ich langsam panik kriege, weil ich ja doch relativ spät dran bin mit beruf und familienplanung... und auch angst davor habe, einen fehler zu machen, bzw. viell. auch meinen eigenen weg zu gehen...

schönen tag noch an alle!

lg alina

05.08.2009 12:53 • #3


D
Hallo Schnecke78,

ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Ich bin zwar 3 Jahre jünger als du, habe mich aber auch so sehr verrückt gemacht wieviel ich in meinem Alter hätte erreichen müssen, dass ich mich nur noch daran orientiert habe was andere machen und nicht daran was ich eigentlich will.
Das falsche Studium, der falsche Job, alles nur erfolgsorientiert.
Tu dir das nicht an! Setz dich mal hin und denk darüber nach was du wirklich willst! Das Alter spielt dabei keine Rolle. Genauso wie die Arbeitslosenquote nach der Ausbildung. Das heisst nicht, dass du danach arbeitslos sein musst. Denn schliesslich machst du genau das, was du machen willst. Also wirst du es auch gut machen. Und wann gibt es bessere Chancen im Arbeitsleben erfolgreich zu sein? Du hast nur ein Leben! warum solltest du dich dann die ganze Zeit mit etwas quälen, was du gar nicht willst?

Es tut mir leid, aber das Verhalten deines Freundes kann ich ja überhaupt nicht verstehen. Es ist zwar sein gutes Recht noch 10 Jahre seine Freiheit zu fordern, aber du musst dir das nicht unbedingt nicht gefallen lassen. Eine Beziehung besteht für mich aus Geben und Nehmen, Rücksicht, Unterstützung und ganz besonders Kompromissen. Besonders irritiert mich die Aussage, dass er dir mit Trennung gedroht hat, weil er nicht mit einer Versagerin zusammen sein will.
Erstens hat es nichts mit Versagen zu tun sein Leben vollkommen umzukrempeln. Eher das Gegenteil ist der Fall. Es erfordert eine Menge Mut diesen Schritt zu wagen.
Zweitens solltest du dich fragen, ob du jemals eine solche Forderung an ihn stellen würdest.
Und drittens spricht meiner Meinung nach der pure Egoismus aus ihm. Du bist doch kein Gegenstand, den man austauschen kann, wenn er nicht bestimmten Kriterien entspricht. Es geht hier um dein Seelenheil. Und das sollte ihm wichtig sein. Dass du dich wohl fühlst in deinem Leben. Und nicht, dass er die perfekte Freundin zum Vorzeigen hat.
Als ich mein Studium geschmissen habe, hat mein Freund bedingungslos zu mir gestanden. Er hatte natürlich auch seine eigene Meinung dazu. Also haben wir uns hingesetzt, darüber gesprochen und zusammen entschieden. Aber letztendlich war ihm nur wichtig, dass es mir gut geht. Selbst als ich dann einige Zeit wegen der Panik nicht arbeiten konnte, habe ich nie einen Vorwurf gehört. Er hat mich unterstützt und motiviert. Sowohl psychisch als auch finanziell. Er hat mich zu jedem Arzttermin begleite, bis es mir wieder so gut ging, dass ich das allein meistern konnte. Und genau das selbe würde ich jederzeit für ihn machen.

Sorry, vielleicht klinge ich etwas rabiat. Ich kann ja auch nur darüber urteilen, was du geschrieben hast. Aber das geht mir sehr ans Herz. So sollte man nicht behandelt werden. Ich hoffe, ich trete dir damit nicht zu nahe.

Liebe Grüße Domo

06.08.2009 11:34 • #4


P
Huhu,

Ich denke mal, du siehst dich im Moment selber als totaler Versager.
Keine Ehe, kein Kind, keinen Job, Uni abgebrochen -Alles schei., in deinen Augen.
Aber überleg mal, ob es überhaupt Sinn macht, so zu denken.
In unserer heutigen Gesellschaft werden wir hart auf Erfolg und äußere Werte gedrillt. Aber ist es sinnvoll, sich daran zu messen?
Ist es sinnvoll, sich alleine über den Erfolg und äußere Dinge zu definieren?
Ich finde: Nein.
Ich bin jetzt schon fast 22 und hab gerade mal mein Abi in der Tasche.
Weil ich sehr lange sehr krank war und eben zweimal wiederholen musste, wenn ich operiert wurde und den Stoff nicht nachholen konnte.
Das hat mich auch lange fertig gemacht, hab mich, wie du, wie ein Versager gefühlt. Abi mit 22, hab ich gedacht -lächerlich!
Aber dann hat mal ein sehr kluger Mann, der auch erst mit 34 sein Studium beenden konnte, weil er vorher Geld verdienen musste für seine ungeplanten Kinder, gesagt: Was zählt schon die Zeit? Wieso sollten wir uns an Anderen messen? Einige schaffen es halt sofort, steil nach Vorne, legen direkt los, haben mit 22 schon nen Job, Kinder, ne Ehe -Andere, die brauchen halt länger, bei denen geht nicht Alles schnurgerade durch, die müssen Umwege gehen und schaffen es halt auch, aber eben verspätet.
Ist doch egal!
Wichtig ist nur, dass man sich bei dem, was man tut, auch wohl fühlt.
Wenn du jetzt die Uni schmeißt und ne ausbildung machst, die dir gefällt: Ist doch super!
Du hast den Mut dazu, diesen Schritt zu gehen, und kannst stolz auf dich sein. Viele verharren ihr Leben lang aus Angst in einem Beruf, der sie nicht glücklich macht. Du hast den Absprung geschafft!
Und nicht nur das: Deine Eltern stehen auch noch total hinter dir!
Unterstützen dich und glauben an dich.
Das ist weiß Gott eher die Ausnahme.
Viele Eltern lassen ihre Kinder in solchen Momenten leider allein.
Zum Thema Arbeitslosigkeit: Das kann man nicht verallgemeinern, wie gefragt ein Beruf ist unterliegt starken regionalen Schwankungen. Und mit Arbeitslosigkeit und Problemen bei der Jobsuche hat man derzeit in fast jeder Branche zu kämpfen. Der Wirtschaft geht es halt nicht gut. Aber wer weiß, wie das aussieht, wenn du die Ausbildung fertig hast.
Die derzeitige Joblage ist nur eine Momentaufnahme der jetzigen Situation. Wie es in 3 oder 5 Jahren aussieht, kann dir keiner sagen.
Und über dies hinaus gilt: Wer nur gut genug ist und sich genügend anstrengt, der findet auch einen Job.

Also, ich als positiv dnekender Mensch sehe dein Leben so:
Du hast dich für eine berufliche Umorientierung entschieden und wagst den Schritt, den Beruf zu ergreifen, der dir Spaß macht -das erfordert Mut, und ist toll, wenn man bedenkt, wie lange man in seinem Leben arbeiten muss. Gut, dass du dann was machst, was dir Spaß macht.
Deine Eltern stehen völlig hinter dir.
Du hast einen Freund, der dich liebt. Der sich für dich entschieden hat. Denn immerhin lebt er seit drei Jahren mit dir zusammen. Das ist ein großer Liebesbeweis. Er möchte sich eben noch nicht binden und möchte auch noch keine Kinder. Im Moment. Das kann in 4 Wochen schon wieder ganz anders sein. Menschen verändern sich, die ganze Zeit. Wenn er jetzt denkt, dass er das nicht will, muss das nicht heißen, dass er auch die nächsten 10 Jahren och so denkt
Du hast ein Dach über dem Kopf, finanziell scheint es auch ganz gut zu gehen, du bist gesund -was willst du denn noch mehr?

Ist es wirklich wichtig, dass du jetzt heiratest und eine Familie gründest, nur, weil es die Anderen auch gerade alle machen?
Möchtest du dich an allgemeingültigen Maßstäben der Gesellschaft messen?
Gibt es überhaupt allgemeingültige Maßstäbe dafür, wie man sein Leben leben sollte?
Ich finde: Nein.
Jeder muss so leben, wie er es möchte, wie er sich wohl damit fühlt.
Die einzigen Maßstäbe, die du anlegen darfst, sind deine eigenen.
Nicht die Anderer. Nicht die der Gesellschaft.
Und anbei: Wenn du jetzt die Ausbildung durchziehen willst: Lässt sich das mit nem Kinderwunsch eigentlich vereinbaren?
Mach doch erst mal eines nach dem anderen.
Mach erst mal die Ausbildung.
Dann die Jobsuche.
Dann, wenn ihr zumindest einen finanziellen Rahmen für eine Familie geschaffen habt, könnt ihr ja nochmal drüber reden
Versuch nicht direkt Alles auf einmal haben zu wollen.
Das klappt eh meistens nicht.
Mach schön Schritt für Schritt das, was du willst.
Und immer eins nach dem anderen.
Und sieh dein Leben so, wie es ist: Nämlich gut so, wie es ist.

Alles Gute,
Pilongo

06.08.2009 12:34 • #5


S
herzlichen dank, dass ihr euch zeit genommen habt, meinen beitrag zu lesen und darauf zu antworten!
es tut sehr gut, sich die dinge mal von der seele zu schreiben...
@ domo: besonderen dank an dich, dein beitrag hat mir wirklich sehr geholfen und mich dazu angeregt über meine beziehung zu reflektieren - gerade als ich gelesen hab, wie dein freund mit dir umgegangen ist und umgeht...
@ pilongo: auch an dich natürlich vielen dank für deinen ausführlichen beitrag. allerdings hab ich mich von dir nicht wirklich gut verstanden gefühlt. 1. fühl ich mich nicht als versagerin 2. bringe ich natürlich erstmal die ausbildung zu ende und möchte jetzt noch gar kein kind bzw. heiraten 3. wohne ich nicht mit meinem freund zusammen etc pp... trotzem natürlich danke für deine mühe! viell. ist das auch ne alterssache. in deinem alter hatte ich auch das gefühl, alle zeit der welt zu haben und auf einmal merke ich, dass es für bestimmte dinge bald schlichtweg zu spät sein wird...ein ganz neues gefühl und sehr beängstigend...

07.08.2009 16:35 • #6


J
hallo, ich bin über google auf diese seite gestoßen und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand helfen kann...
ich weiß nicht, was ich machen soll. wie es weitergehen soll...
nach 8 jahren habe ich mein verhaßtes studium abgebrochen, nachdem ich zwei jahre lang vergeblich versucht habe, mein diplom zu machen...
hab einfach nicht früh genug den absprung geschafft und zu lange gegen mein bedürfnis studiert, so dass am ende die große klatsche gekommen ist...
glücklicherweise stehen meine eltern hinter mir und helfen mir nun, eine ausbildung machen zu können, mit der ich mich wirklich identifizieren kann. allerdings habe ich jetzt in einem forum gelesen, dass diese ausbildung zu 80% in die arbeitslosigkeit führt...und ich bin doch schon 31, also fast 34, wenn ich fertig bin... ich hab solche angst! mein freund, mit dem ich seit 3 jahren zusammen bin, hat mir neulich, als ich ihn auf kinder ansprach gesagt, ich solle ihm noch 10 jahre geben. er möchte noch in den tag hinein leben...er ist 29, architekt und hat jetzt gerade seinen ersten job. um uns herum heiraten alle leute und er hat sich scheinbar noch immer nicht für mich entschieden - ich hab doch keine 10 jahre mehr und angst, dass ich jetzt auf ihn warte und er mir dann vielleicht in ein paar jahren, wenn es für mich zu spät ist, sagt, er hat eine jüngere frau kennen gelernt, mit der er dann kinder bekommen wird...ich hab solche angst vor der zukunft und kann momentan alles nur schwarz sehen. ich bin steinalt, mache eine ausbildung, die mir zwar sehr gut gefällt, mich aber in die sichere arbeitslosigkeit bringen wird und einen freund, der sich keine langfristige zukunft mit mir vorstellen kann... mir ging es so gut, als ich das studium abgebrochen habe und in die für mich richtige richtung gegangen bin, damals. aber jetzt hab ich das gefühl ich bin falsch abgebogen und alles führt in eine sackgasse...

hat jemand von euch einen rat für mich?
das würde mich sehr freuen.
ich weiß grad nicht, wie ich da raus kommen soll

Hallo Schnecke 78,

Also mal eins zu deinem Beruf - mach das, woran du glaubst und was du fühlst, und nie das, was andere dir sagen, das führt zu nichts ausser Frust.

Du bist doch noch so jung mit Deinen 31 Jahren, mach was draus, und lass Dir bloss nicht einreden, von wem auch immer, was du machen sollst.

Wenn ich das so lese, erinner ich mich an meinen damaligen Freund, der war genau anders, er wollte, dass ich die Pille absetze, so nach dem Motto, dann hab ich sie fest im Griff.

Bei Dir, umgekehrt, scheint Dein Freund ein anderes Problem zu haben, du möchtest sicher gern eine Familie, irgendwann - er scheint es so, nicht.
Vielleicht ist Dein jetziger Freund nicht der Richtige, so hart das auch klingen mag, aber wenn er Deinen Wunsch nicht teilt, überleg Dir mal ernsthaft, ob er Der Richtige ist, oder möchtest Du 10 Jahre warten?
Mir erscheint das wie eine Ausrede, entschuldige, aber in 10 Jahren bist Du 41, worauf also will Dein Freund da warten, darauf, das ihr jünger werdet?

Mit 31 bist Du noch nicht alt, Dir stehen alle Türen offen, und Dein Freund, es hört sich für mich nicht wirklich an, als würde er gern Vater werden, sei mir nicht böse, aber das seh ich so.

07.08.2009 20:53 • #7


D
Hallo Schnecke78,

es freut mich wirklich, dass ich dir ein wenig mit meiner Antwort weiterhelfen konnte.

Dieses Gefühl kenne ich auch sehr gut. Früher hatte man tatsächlich alle Möglichkeiten und plötzlich gibt es einige Dinge, die man einfach aufgrund des Alters nicht mehr machen kann.
Grade Kinderkriegen ist ein Thema, um das man als Frau irgendwann nicht mehr herum kommt. Früher hiess es: irgendwann bekomme ich Kinder.... Und jetzt? Ohoh, ich hab nur noch ein paar Jahre und dann ist Schluss...
Erst letztens habe ich mich bei einem völlig absurden Gedankengang erwischt. Im Fernsehen lief mal wieder ein Bericht über Models und urplötzlich dachte ich so bei mir, dass ich ja jetzt schon zu alt wäre um Model zu werden. Vollkommen idiotisch, weil ich es niemals in meinem Leben auch nur in Erwägung gezogen habe so etwas zu machen. Aber allein, der Gedanke, dass mir diese Möglichkeit nicht mehr offen steht ist irgendwie traurig und gleichzeitig etwas beängstigend...

Ich fürchte, es wird immer Dinge geben, um die wir uns Sorgen machen müssen, weil sie endlich sind. Aber vielleicht schafft man es ja sich wenigstens nur noch um die wirklich wichtigen Dinge zu sorgen und alles andere entspannt anzugehen.

Auch wenn ich keine Patentlösung habe, hoffe ich, dass es dich bestärkt, dass du nicht allein mit solchen Gedanken bist, und dass dich meine Geschichte von meiner geplatzten Modelkarriere ein wenig zum Schmunzeln gebracht hat.

10.08.2009 17:05 • #8


K
Liebe Schnecke78,


gerade wollte ich selbst einen Beitrag verfassen (bin ganz neu hier, daher ein herzliches Hallo an alle), doch dann las ich deinen und nun kann ich mich (hoffe doch, dass das okay ist?) gleich hier anschließen, denn du sprichst mir aus der Seele.

Unsere Situation scheint sehr ähnlich zu sein und die Ängste bzw. Gedanken drehen sich um dieselben Themen.
Ich bin auch gerade 30 geworden und leide unglaublich daran, dass ich immer noch nix (also nichts von den üblicherweise erwarteten Leistungen: finanzielle Unabhängigkeit, eigene Familie usw.) auf die Reihe bekommen habe.
Auch ich krepel nun schon viel zu lange in einem Studium rum, dass ich nie wollte aber aus dem ich auch nie rausgekommen bin (ist jetzt zu kompliziert meine Studiengeschichte im Detail zu beschreiben aber ich habe viele Anläufe gestartet aber es gab immer so viele Steine, dass ich irgendwann auch keine Ideen und keine Kraft mehr hatte) und nun habe ich auch beschlossen zumindest das 1. Staatsexamen als Abschluss einzukassieren. Generell bin ich auch noch voller Hoffnung, dass ich darauf aufbauend noch in eine Richtung lenken kann zu der ich eigentlich hin möchte (nun doch ein paar Details: studiere Sonderpädagogik und Geschichte....wollte ursprünglich eine logopädische Ausbildung machen, als das nicht ging Rehabiltiationswissenschaften studieren-ging auch nicht, da schlug man mir dieses Studium als Kompromiss vor. Auf den sonderpädagogischen Teil möchte ich gerne aufbauen in Richtung Therapie, Frühförderung oder Diagnostik aber es ist mir eine Horrorvorstellung dann vielleicht doch ins Referendariat und dann in den klassischen Schuldienst zu müssen, weil alles andere irgendwie vielleicht nicht klappt)
Gut, aber das soll hier ja keine Berufsberatung werden , vielmehr würde mich interessieren, wie ich meine ganzen Ängste bzw. superdoofen Gedanken diesbezüglich loswerden kann.

Vom Verstand her stimme ich allen mutmachenden, positiven Stimmen, die sich hier schon gemeldet haben vollkommen zu.
Und trotzdem, behagel ich mich fast täglich mit Selbstvorwürfen, könnte ich jedesmal heulen, wenn ich mir vor Augen führe, wieviel Zeit für dieses besch...Studium drauf gegangen ist und wie wenig ich, zumindest gefühlt, daraus mitnehme- was hätte ich stattdessen, sinnvolleres vollbringen können. Und wie soll das alles weitergehen? Hab viele Ideen und trotzdem das Gefühl, dass die Realität jede einzelne zerschmettern wird, weil man finanziell nicht davon leben kann, oder, oder, oder. Überhaupt kann ich mir gerade gar nicht vorstellen, dass ich überhaupt mal so viel Geld verdienen werde, dass ich davon gut leben kann- wer stellt denn schon so'ne Alte berufsunerfahrene ein?

Dann bekomme ich Panik vor diesem ewig langen Examenszug, der jetzt auf mich zurollt. Hab nicht mal so direkt vor den Prüfungen Angst- intellektuell pack ich das schon, da bin ich ziemlich sicher und da gehen meine Ängste nicht über das normale Aufgeregtheitsflattern hinaus. Mir macht eher die Zeit zu schaffen und die Vorstellung, dass wieder alles ganz stressig wird, das Isoliert-sein (musste gerade schon ganz viele Einladungen absagen- das hinterläßt jedesmal so ein seufz Gefühl bei mir), das stundenlange Sitzen am Computer usw., usw.
Und überhaupt- wann soll ich da 'nen netten Mann kennenlernen, der auch noch 'ne Familie mit mir gründen möchte (mein Ex hat mich leider von heute auf morgen verlassen, nachdem er mir monatelang das Gefühl vermittelt hat, jetzt bereit zu sein und ich mir total sicher war nun direkt in ein heimeliges Familiennest zu steuern....na ja,ist 'ne andere Geschichte )?
Und wann passt das mit dem Kinderkriegen, wenn ich doch auch erstmal arbeiten will oder vielleicht sogar doch erst noch 'ne Weiterbildung machen muss?

Ja, ja ich weiß alles ungelegte Eier und eigentlich kann ich auch alles entkräften. Dann geht's mir auch gut, ich bin zuversichtlich usw. ,trotzdem lande ich immer wieder in diesem Gedankenkarusell, was mir dann natürlich die eine oder andere Panikattacke mit all ihren physischen Begleiterscheinungen beschert.
Das ist natürlich total kontraproduktiv und ich möchte das endlich mal loswerden, denn es macht mich noch ganz kirre!!
Wie stopt ihr euer Gedankenkarusell?
Ich hab ja auch so meine Methoden aber sie helfen eben immer nur für den Moment (immerhin) aber die blöden Gedanken hopsen mich trotzdem immer wieder an.

Na ja, vielleicht habt ihr ja noch ein paar Hinweise (oder nette Worte tun auch immer gut )
Würd mich freuen, ansonsten bedanke ich mich, dass ich meinen Gedankenwulst mal bei euch abladen durfte

Und, Schnecke78, du merkst,in jedem Falle bist du nicht alleine in dem Boot.

Alles Gute und liebe Grüße,
kekino

14.08.2009 19:51 • #9





Mira Weyer