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J
Nun hatte ich sie doch lange im Griff, meine Angst. Sie war da, aber immer so kurz im Anflug, hat mich gestreift und ist dann schnell wieder abgedreht. Nun, da wieder ein Augenblick bevorsteht, den ich nicht ändern kann, den ich vermeintlich doch meine immer noch ändern zu können, zieht es mir die Beine weg.
Einer unserer Kater, fast 13 Jahre alt, baut seit einem halben, dreiviertelten Jahr stetig ab. Gut, er ist krank. Nach längerem hin und her mit unserer Tierärztin ab zur nächsten Tierärztin, zwei Tage lang Untersuchungen, abholen und eine Woche immer nur Warterei. Warten auf Anrufe, warten darauf, darf ich ihn endlich wieder abholen kann, warten auf Ergebnisse! Das hat mich schon sehr genervt und ich hatte schiss, was raus kommt. Promt am Freitag, nach einer Woche des Wartens - endlich ein Anruf: kurz und knapp- die Ergebnisse sind sehr schlecht. Macht euch noch ein paar schöne Tage mit ihm, kurze Info zu Krankheitsbildern ... Ende. Erst alles okay- war drauf gefasst, dass es ihm nicht gut geht, dann mit den Kindern gesprochen, alle heulen! Auch normal. Aber dann schlich sie sich an, unauffällig und freundlich, unter dem Deckmäntelchen der Traurigkeit- die Angst. Vor allem nachts bin ich nicht ich selbst. Immer wieder einschlafen, dann aufschrecken, Herzklopfen bis zum Hals, Übelkeit, wieder einnicken- bis ich doch aufstehe und durchs Haus wandle, meinen Kater besuchen. Der schnurrt mich an und kommt soagr mit mir mit in den Küche. Ich versuche mich zu berhuhigen. Lege mich aufs Sofa, decke mich zu, aber ich zittere und meine jeden Augenblick mich übergeben zu müssen. Ich traue mich nicht zu bewegen, um mich vor der Ansgt zu verstecken. Zwischen Phasen des Einnickens und aufschreckens und frierens vergehen mindestens zweieinhalb Stunden. Irgendwann schleppe ich mich doch wieder rauf ins Bett, schlüpfe unter die warme Decke, unter der ich trotzdem friere und falle in einen unruhigen Schlaf mit mehr als wirren Träumen. Am nächsten Morgen bin ich ausgelaugt, habe diesesn schei. Stein im Bauch, bin unendlich traurig und ... habe Angst vor dem Tag. Das zieht sich seit Freitag so dahin. Immer wieder die Hoffnunf- meinem Kater geht es besser und der Erkenntnis, nein, geht es ihm nicht. Du kannst nichts tun, Du bist machtlos! Er wird sterben und du kannst es nicht verhinern! Darauf folgt die Reaktion meines Körpers: Übelkeit, Rastlosigkeit, totale Übermüdung - aber Angst davor mich hinzulegen, weil ich vor den grausigen Gefühlen Angst habe, die mich einholen, wenn ich wieder aufwache ... So dreht sich grade mein Angstkarussell munter dahin- außen stehen Leute, winken und lachen und der Karussellführer nickt mir höflich zu und dreht gleich nochmal eine Extrarunde!

06.02.2018 10:01 • 08.02.2018 #1


D
Das tut mir leid .musste meinen hund im august einschlaefern lassen.konnte nicht bei ihm sein und das tut so weh.ich mach mir vorwuerfe ihn alleine gelassen zu haben.deine symptome kann ich nachvollziehen.wenn ich darueber nachdenke dreht sich mein magen und man kommt nicht gefen das gefuehl an.

06.02.2018 10:14 • x 1 #2


A


Pöltzlich wieder mittendrin - das Angstkarussell

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J
Das ist sehr traurig! Wenigstens können wir den Vierbeinern helfen, wenn es nicht mehr geht! Dass Du Dir Vorwürfe machst, nicht dabei gewesen zu sein kann ich Dir zu 100% nachfühlen! Ich habe schon sehr viele Vierbeinige Freunde bis zum Schluss begleitet, ich weiß gar nicht, warum es mir in dieser Situation so die Füße wegzieht. Man darf traurig sein, klar! Aber diese Angstzustände machen mich echt verrückt!

06.02.2018 10:24 • #3


Elfie
Das tut mir sehr leid!
Ich hab auch schon Katzen und einen Hund verloren.
Tiere lieben uns, egal wie wir aussehen, was wir machen , was wir für Laune haben oder wie unser Status ist.... einfach bedingungslose liebe. Dazu ist ein mancher Mensch nicht fähig! Darum liebe ich Tiere und bin unendlich traurig, wenn sie über die Regenbogenbrücke gehen

06.02.2018 11:23 • x 1 #4


E
Ich wünsche allen mein herzliches Beileid. Vor ca 10jahren mussten wir unser Dackel einschläfern lassen ,er wollte am Tag seines Todes nicht mehr seine Medikamente nehmen das Wasser im Körper sammelte sich zu schnell wieder an. Ich habe meinen Hund immer in meinem Herzen .

06.02.2018 12:16 • x 1 #5


E
Ich schaffte es auch nicht bei der Einschlaferung dabei zu sein, ich weiss ,Schuldgefühle hatte ich ,ich habe gelernt dass Schuldgefühle keine echten Gefühle sind ,es sind gedanken die wir uns sagen ja sehr oft vernichtende , ich glaube es ist besser wenn wir die Tatsache so annehmen woe es war, qir konnten leider nicht dabei sein und Punkt, wir haben ja immer eine wahl um etwas besser zumachen oder wir belassen es so wie es war, mit schuldgefuhlen sich sein leben zu ruinieren bring unsere tiefe ja auch nicht wieder und wer weiss viellecht wartet auf dem.ein oder anderen ein neues tier wie es bei mir der fall war heute habe ich einen Kater

06.02.2018 12:34 • #6


J
Das ist das Schöne - immer im Herzen dabei!

Das mit den Schuldgefühlen ist so eine Sache. Ich glaube, das ist auch ein ganz normaler Prozess, ein Schuldgefühl zu haben. Ich kann es meistens nicht steuern, die Situation, wenn sie noch ganz frisch ist nüchtern und sachlich zu betrachten. Aber der Zeitpunkt kommt, da geht es dann.
Auch wenn mein Kater irgendwann nicht mehr ist, weil er es einfach nicht mehr geschafft hat, kann ich mir gerade in keinem Fall vorstellen, wieder eine neue Katze zu haben (zumal ja noch einer da ist). Aber diese Gefühle vergehen auch ... und irgendwann früher oder später trippelt da jemand zur Tür herein

08.02.2018 10:28 • #7





Mira Weyer