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Hallo zusammen!

Ich bin fix und alle. Ich habe keine Kraft mehr, irgendwas zu tun. Ich lebe so dahin, aber das Leben passiert nebenbei. Meine GEdanken kreisen nur im Krankheiten, und das seit Wochen. Normalerweise hatte ich zwischen diesen Phasen immer wieder Tage und Wochen, wo ich auch mal aufatmen und KRaft tanken konnte, aber es geht grade nicht mehr. Kaum ist ein Zipperlein wieder weg und vom Arzt untersucht, kommt woanders was auf. Erst hatte ich Leukämieangst, und zwar massiv, dazu sowohl bei MIR als auch bei meinen Kindern. Danach bekam ich Menstruationsprobleme, also bangte ich wegen Gebärmutterhalskrebs. Danach verlagerte sich das Denken in die Eierstöcke, weil ich so ein Ziehen verspürte. Und jetzt bin ich bei Darmkrebs angelangt, weil ich so eine Art Seitenstechen verspüre, aber mehr Richtung Bauch hin. Ich habe da auch einen Schmerzpunkt entdeckt, durch ständiges Reindrücken. Kann aber natürlich auch gut sein, dass der Schmerz erst durchs Drücken entstanden ist. Ich weiß grade gar nicht mehr weiter. Ich mag wegen dieses Problems, das mich im Grunde physisch nicht belastet und manchmal merke ich ja auch gar nix mehr davon, zum Doc renne. Da mache ich mich doch zum totalen Vollidioten.
War ja beim Frauenarzt, der fand nix - suchte aber auch sehr kurz. Aber gut, wollen wir mal seiner Kompetenz vertrauen - was für einen Angstpatienten natürlich nicht leicht ist. Und mein Darm wurde im April untersucht, war gar nix. Aber trotzdem: Kann ja auch schnell wuchernde Tumore geben... *seufz*

Schrecklich... Bei meiner Ärztin war ich schon, also bei der Nervenärztin, aber die kann mir da irgendwie gar nicht weiterhelfen. Werde immer mehr zum Hypochonder.

Habt ihr einen Rat für mich? Könnt ihr mir irgendwas schreiben, was mich wenigstens ein bisschen aus diesem Loch zieht?

Wonnie

11.07.2008 15:02 • 13.07.2008 #1


freggle
@wonnie4u

fühl dich erst mal ganz lieb gedrückt. ich kenn mich da nicht so in dem maß aus, wie es bei dir der fall ist aber so wie du es beschreibst, ist es nix organisches. du machst dich ja fix und fertig.
warst du schon beim psychologen? wenn nicht, rate ich dir, ihm mal dein problem zu schildern.

ich wünsche dir auf jeden fall ganz viel kraft auf deinem weg

lg freggle

11.07.2008 15:21 • #2


A


Ich kann irgendwie nicht mehr :-(

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W
Klar bin ich in Behandlung, wenn auch momentan nicht in einer Therapie. Ich gehe halt zu meiner Nervenärztin, nehme auch Medis.

Ich erinnere mich an eine Geschichte aus dem Bekanntenkreis. Die Frau hatte damals auch so ein Ziehen, ging zum Doc, der nix fand. Das Ziehen blieb, sie ging wieder - und er fand den Tumor endlich. Gebärmutter oder Eierstöcke, weiß ich gar nimmer so genau. Auf jeden Fall hatte es schon gestreut. Sie lebt immer noch, zwei Jahre nach dem Auftreten, es sieht gut aus. Aber trotzdem, diese Erinnerung an die Beschreibung des Gefühls (ich denke, sogar der Begriff Seitenstechen fiel dabei) hat sich in mein Hirn gefressen. Ich beruhige mich akut damit: Ich sage mir, dass ich im März / April ja total durchgecheckt wurde. Und wenn bis jetzt echt was entstanden ist, dann dürfte es doch sicherlich nicht schon weh tun, oder? Man sagt doch immer, Krebs verursacht zuerstmal keine Schmerzen...

Wonnie

11.07.2008 15:25 • #3


freggle
als meine mam die vielen jahre krebs hatte, hatte sie starke schmerzen. aber nicht jeder schmerz, heißt gleich krebs.
gibt es denn in deiner familie irgendwelche solcher erkrankungen?

11.07.2008 15:43 • #4


W
Bis jetzt nicht, aber irgendwer muss ja mal anfangen. Hat es deine Mam geschafft?

11.07.2008 16:21 • #5


freggle
nein, sie hat nach vier jahren kampf verloren.

das ist doch ein gutes zeichen. dann ist die wahrscheinlichkeit das du erkrankst eher gering.
hast du schon mal an eine tagesklinik gedacht? mir hat es geholfen.

lg freggle

11.07.2008 16:48 • #6


W
Hi!

Ich bin Lehrerin (wie gut, dass ich den Job habe, denn das lenkt mich total ab) und habe zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren, dazu ein Haus mit GArten. Ich würde das nie schaffen, zumal ich in der Pampa wohne und so eine Tagesklinik mindestens 50 MIn. weg wäre... Das ist keine Alternative.
Dass deine Mam es nicht geschafft hat, tut mir sehr leid... schei., wenn man vier Jahre kämpft und am Ende doch keine Chance hat.

Wonnie

11.07.2008 17:00 • #7


Bishou
Ich habe seit einigen Monaten das selbe Problem! Angst und Panikattacken begleiten mich eigentlich schon mein ganzes Leben, aber das mit den Krankheiten ist völlig neu! Ich hatte früher nie Angst, ich könnte krank werden! Ich bin nie zum Arzt gegangen, auch, wenn ich tagelang Fieber hatte ... Da habe ich auf meine Abwehrkräfte vertraut! Heute reicht schon ein kleines Ziepen in der Bauchgegend, schon möchte ich am liebsten den Notzarzt rufen. In letzter Zeit habe ich mir extrem bescheuerte Krankheiten eingeredet. Mein Hamster ist gestorben und ich dachte nur Vielleicht hatte er ja Tollwut! Diesen Gedanken bin ich Wochenlang nicht losgeworden. Hört sich für Nicht-Betroffene (ja, sogar für mich selbst) sicher lustig an, aber wenn man gerade drin steckt, ist es ganz und gar nicht lustig! Im Moment habe ich grünen Star oder einen Tumor im Gehirn (die Tollwut ist aber auch noch im Rennen), hab' mich noch nicht entschieden ... (natürlich habe ich nichts von alledem!)

Du siehst, es geht mir sehr ähnlich. Vorallem, was die Arztbesuche angeht. Ich traue mich auch schon nicht mehr, irgendwo anzurufen. Man fühlt sich mit seiner Angst völlig alleingelassen, stimmt's? Aber es hilft mir z.B. oft, wenn ich mich immer wieder selbst daran erinnere, dass der Augenarzt nichts gefunden hat und das er gesagt hat, einen Tumor hinterm Auge hätte er erkannt. Aber es fällt mir schwer, anderen so mein Leben in die Hand zu legen ... Vielleicht geht es dir ja auch so. Ich muss lernen, zu vertrauen. Du vielleicht auch(?).

Im Moment schlafe ich jeden Abend mit dem Gedanken ein, dass ich vielleicht am nächsten Tag tod sein könnte und dann denke ich daran, wie furchtbar das für meinen Freund und meine Familie wäre. Das lässt mich dann lange nicht los ...
Das ist eigentlich das Schlimmste im Moment.

Ich weiß nicht, wie eine solche Angsttherapie aussieht oder was einem da geraten wird, aber mir hilft eine Sache ganz oft:

Ich glaube daran, dass jemand (Gott) auf uns aufpasst. Das Problem ist: Es geschehen ja trotzdem schlimme Dinge! Man sagt zwar immer, Gottes Wege sind unergründlich. Aber ich will einfach nicht, dass mir oder jemandem, der mir nahe steht, etwas schlimmes zustößt, oder ähnliche schlimme Sachen geschehen, auch dann nicht, wenn Gott es so vorsieht. Und genau da liegt der Knackpunkt. Es ist das selbe wie mit dem Arzt. Ich muss (oder ich darf?) darauf vertrauen, dass es so schon richtig ist. Wenn ich sterbe, dann hat Gott diesen Zeitpunkt schon richtig vorgesehen und er wird meiner Familie und meinen Freunden die Kraft geben, das durchzustehen. So in etwa versuche ich dann zu denken. Manchmal spielt das fühlen nicht mit, weil die Angst einfach zu stark ist. Aber es ist für mich ein guter Ansatz, der mir hilft. Vielleicht kann er auch dir helfen?! Auch, wenn du vielleicht nicht an Gott glaubst, es gibt sicherlich andere ähnliche Anknüpfstellen. Man muss einfach selbst darauf vertrauen, dass alles schon so richtig ist (zumindest, wenn man sowieso keinen Einfluss darauf hat).

Im Moment glaue ich oft, dass ich diese Ängste NIEMALS loswerde! Ich glaube oft, dass ich nie wieder heil werde. Aber das ist - wie ich feststellen konnte - absolut kontraproduktiv! Man muss einfach - auch wenn die Angst alle guten Gefühle blockiert - stumpf den Gedanken behalten und sich immer wieder wiederholen Es wird nicht für immer so sein. Ich kann es schaffen! Es ist eine Krankheit. Es wird mich Nerven und Kraft kosten, aber ich kann es schaffen, heil zu werden!

Du sagtest du bist momentan nicht in Therapie. Also hast du schon eine gemacht? Was geben die einem denn in der Therapie für Tipps? (falls das nicht zu persönlich ist) Und hat dir die Therapie denn gar nicht geholfen?

Ich hoffe, mein Roman hat dir vielleicht wenigstens ein bisschen geholfen. Ich denke immer, wenn man sieht, dass es anderen auch so geht, wie einem selbst, dann fühlt man sich zumindest nicht mehr so allein ...

Ganz lieben Gruß,

Shou

11.07.2008 21:03 • #8


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Danke, Shou, für deine ausführliche ANtwort.
Deine Ansätze finde ich gut, und ich muss sagen, dass ich schon teilweise so denken kann, eben je nach Tagesform.
In meiner alten Th. wurde fünf Sitzungen lang ein Profil von mir erstellt, und das fand ich megascheiße. Ich rede halt mit der Nervenärztin, das ist auch eine Art von Th. Sie gibt mir gute Tipps und so weiter, z.B. Atemübungen für den Akutfall. Aber wie gesagt, diese Krankheitsangst macht mich einfach irre...

Wonnie

13.07.2008 10:33 • #9


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Ich habe mir auch vor einigen Jahren immer Sorgen drüber gemacht, dass ich Krebs haben könnte(mein Großvater ist immerhin daran gestorben), das hat mich teilweise in den Wahnsinn getrieben. Ich habe mich aber nie dahingehend untersuchen lassen, bis ich eines Tages nichtmehr daran dachte und es mir egal wurde. Ich meine was solls? Kannst eh nichts machen wenn du ne schlimme Krankheit bekommst, darüber sorgen machen was du dagegen unternehmen kannst, das kannst du noch immer tun, wenn du sie ersteinmal hast!

Ich würde euch beiden einfach raten das pesimistische Denken sein zu lassen, ihr habt nichts davon, und wenn ihr wirklich mal ne tödliche und gefährliche Krankheit bekommt, dann könnt ihr immerhin sagen Aber ich habe nichts vermisst! statt zu sagen ich habs schon immer gewusst, so wirds kommen! -nur ein kleiner Denkanstoß ;)

13.07.2008 17:49 • #10


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Mira Weyer