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S
Hey ihr Lieben!

Weiß jemand ob der körper sowas wie ein Angstgedächtnis hat? Es gibt ja auch ein Schmerzgedächtnis. Wenn man über einen langen Zeitraum ständig den gleichen Schmerz dann wird es abgespeichert und wenns irgendwann an der stelle mal ziept, dann is sofort der Schmerz wieder da...nämlich im Kopf!

Mir kommt es vor, als würde das mit meiner Angst ähnlich funktionieren. Versuch ja schon seit zwei Jahren ohne Medis das ganze in den Griff zu bekommen. Klappt auch zeitweise so gut, dass ich monatelang ein normales Leben führe.

Nur kommt dann ein Rückfall erleb ich diesen von Mal zu Mal intensiver und auswegsloser. Es genügen auch kloeinste indizien, dass ich wieder richtig panisch werde und es kommt mir auch vor, als würde die Angst von Rückfall zu Rückfall größer. Es verselbstständigt sich auch mittlerweile total. Als würd da nur noch ein Programm ablaufen, dass jede vernunft ausser Kraft setzt.

Hab ich ein Angstgedächtnis aufgebaut? Wird das jetzt zum Teufelskreis und von Mal zu Mal schlimmer?

Seh mich im Geiste doch noch irgendwann ADs schlucken

16.04.2009 14:43 • 21.04.2009 #1


I
Hallo sunshine,

ja, ich denke schon, dass es ein Angstgedächtnis gibt. Dafür ist ein bestimmter Teil im Gehirn zuständig - die Amygdala. Dieser Teil des Hirns bringt uns Menschen in der Lage, innerhalb von Sekunden eine Gefahr zu erkennen und den Körper hormonell so einzustellen, dass man gegen die Gefahr kämpfen oder flüchten kann.
Oft hat man ja Sehprobleme wenn man Panik bekommt. Das liegt daran, dass man bei Angst am besten auf einer Entfernung zwischen 1 und 3 Meter sehen kann. Das ist bei Gefahr sehr nützlich, um den Feind optimal zu erkennen.
Damit will ich nur verdeutlichen, wie lebenswichtig eigentlich unsere Angstfunktion ist.

Hat man aber im Leben andere Ängste kennenlernen müssen, z.B. einen prügelnden Elternteil, dann hat das Gehirn alles gespeichert, was mit dieser damaligen Angst im Zusammenhang stand. Worte, Geste, Mimik, Gegenstände....und das hat sich das Gehirn eingeprägt, um beim nächsten Mal diese Gefahr schneller zu erkennen.

Dieses Angstgedächnis soll man aber wieder zum Umlernen bewegen können, indem man angstauslösende Situationen durchsteht und erkennt, dass Angst unnötig ist. So die Theorie....

Liebe Grüße
Insomnia

16.04.2009 15:29 • #2


A


Angstgedächtnis.?

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S
Ja, die Theorie klingt einfach! Bei mir geht zur zeit gar nix mehr! Wenn ich mich zehnmal in die gleiche Situation begegebn, dann kommt sie mir zehnmal gleich schlimm vor. Mein Hirn realisiert gar nicht, dass da nix passiert is, weil nix passieren kann und nix passieren wird, sondern nur Puh, diesmal grade nochmal Glück gehabt! und beim nächsten Angriff si dann die Angst noch größer, dass diesmal der Supergau eintritt! Total verfahren. Also ich trainiere zur Zeit eher mein Angstgedächtnis als dass ich es lösche

LG, sunshine

17.04.2009 11:15 • #3


E
Hallo... ich habe dazu einen Artikel gefunden und wollte ihn euch mal zeigen, da er gut zu dem Thema passt...

Rezeptorblocker löscht Angstassoziationen im Gedächtnis

Eine spezielle Substanz kann Angstzustände aus dem sogenannten Angstgedächtnis löschen. Dieses Angstgedächtnis speichert Erinnerungen an vormalige traumatische Erlebnisse und belastet Menschen, wenn diese Erinnerungen wieder abgerufen werden. In einem kontrollierten Laborexperiment konnten niederländische Forscher um Merel Kindt von der Universität Amsterdam Inhalte aus dem Angstgedächtnis ausradieren – und das auf Dauer.

Selbst längere Zeit nach dem Experiment schreckten die Probanden nicht mehr vor den Angstreizen des Experiments zurück. Damit könnten Therapien für posttraumatische Belastungsstörungen entwickelt werden, die als Folge von Unfällen oder Kriegserlebnissen entstanden sind, schreiben die Forscher.

Aus Mäuseexperimenten wissen Forscher, dass sich das Angstgedächtnis durch den Rezeptorblocker Propranolol manipulieren lässt. Durch ihn lassen sich die Stoffwechselvorgänge während des Wiedererinnerns an Angstzustände und der Gedächtnisformation in der für Angst zuständigen Gehirnregion namens Amygdala beeinflussen und Angstgefühle auslöschen. Sie wollten diese Erkenntnisse auf den Menschen übertragen und stellten zunächst sicher, dass die Substanz Propranolol für die sechzig Probanden des Tests sicher und verträglich ist.

In der ersten von drei Testphasen stellten die Forscher bei den freiwilligen Studenten zunächst eine Angstassoziation her: Auf dem Computerbildschirm zeigten sie Bilder und immer wenn eine Spinne erschien, spielten sie über Kopfhörer zeitverzögert einen ohrenbetäubenden Ton ein. Als Maß für die Angst nahmen die Forscher das Zucken der Augenlider.

Am zweiten Tag gaben die Forscher einem Teil der Studenten vor der Wiederholung des Tests die Substanz Propranolol. Die Idee dahinter: Propranolol greift in den Stoffwechselvorgang des Angstabrufens im Gehirn ein und löscht die Assoziation von Spinne mit schmerzhaften Geräusch. Eine Kontrollgruppe erhielt hingegen ein Scheinmedikament.

Am dritten Tag mussten die Probanden nochmal vor den Bildschirm. Bei der Kontrollgruppe hielt die Angst vor Spinnenbild mit Kracheinspielung unvermittelt an, während bei den mit Propranolol behandelten Studenten die Schreckensreaktion nicht nur reduziert, sondern sogar ganz eliminiert war, schreiben die Forscher. Der Mechanismus dahinter ist den Forscher aber unklar: Ob die Gedächtnisinhalte komplett gelöscht wurden oder die Behandlung nur den Abrufvorgang aus dem Angstgedächtnis stört, können die Psychologen bisher nicht sagen.


Merel Kindt (Universität Amsterdam) et al.: Nature Neuroscience (DOI: 10.1038/nn.2271)

ddp/wissenschaft.de – Martin Schäfer

Lg,

Espi

17.04.2009 11:20 • #4


E
Hallo,

sehr interessant der Beitrag über die Versuchsreihe. Auch ich glaube an ein Angstgedächtnis, denn nur so lassen sich die sich immer wiederholenden Situationen erklären. Wir wollen! doch zurück in ein normales Leben, was ohne diesen selbsttätigen Kopfspuk auch viel einfacher wäre.

Die Empfindungen bei einem Rückfall werden in der Tat jedes Mal kritischer, denn Du bist der Meinung: Ich komme da nicht mehr heraus! Ich bin nichts wert! Ich bin nur noch verzweifelt und hoffnungslos!

Diese negativen Gedanken bestimmen in diesen Phasen Deine gesamte Persönlichkeit (oder besser, was davon noch übrig geblieben ist).

Aber es wird wieder aufwärts gehen.........

Lieben Gruß

Elsa

17.04.2009 12:48 • #5


I
Hallo,

das ist bei mir genauso, was mich auch ärgert. Man sagt, man soll nicht vermeiden und theoretisch klingt es logisch, dass man die Angst verliert, wenn man in Situationen merkt, dass gar nicht passiert. Aber Pustekuchen! Es fühlt sich immer gleich an und so empfinde ich das auch als permanente Quälerei.

LG Insomnia

17.04.2009 13:05 • #6


E
Hallo,

also, ich bin inzwischen der Ansicht, dass wir viel zu viel Wissen über diese Krankheit, theroretische Lösungsmöglichkeiten usw. in den Therapien verinnerlicht haben und daher besonders traurig, wütend und hilflos auf Rückfälle oder Stillstände reagieren.

Manchmal ist weniger denken, wissen und reflektieren der bessere Weg!? Nun, selbst dafür ist es für viele hier auch schon zu spät, da das Wissen sich nicht wieder ausradieren lässt. Manchmal möchte ich einfach nur dumm, blöd und uninformiert sein.

Gruß Elsa

17.04.2009 13:51 • #7


I
Hallo Elsa,

da ist bestimmt was dran. Jemand der unwissend ist, den kann man innerhalb einer Therapie viel besser helfen, als jemand der alles mögliche hinterfragt, so wie ich

Aber will ich deshalb dumm und blöd sein. Naja, wenn ich mir manche Leute ansehe, die sich über nichts Gedanken machen, ausser was abends im TV läuft, dann beneide ich sie schon manchmal.

Liebe Grüße
Insomnia

17.04.2009 15:00 • #8


S
hey!

Ja, ich geb euch recht! Wenn man nicht alles hinterfragen und analysieren würde, dann wär vieles leichter zu ertragen. Meine Schwiegermutter beispielsweise hat -meiner meinung nach- ab und zu Panikattacken. Sie kriegt ein beklemmungsgefühl in der Brust, herzrasen, ihr wird heiß und schwindlig und wenn dann ihr mann bei ihr ist, ist es weg! Nur dass sie das ganze als keine Ahnung was das war abtut und damit is die sache abgehakt. Sie käme nie drauf, dass sie Panik hätte und vergisst es getrost wieder! Da bin ich auch immer neidisch. ich fang schon beim kleinsten Ziepen an zu grübeln und mich zu beobachten! Und schwupp reagiert dann wieder mein Angstgedächtnis und der alte film läuft ab und schon bin ich wieder mitten drin im Karussell

LG, sunshine

17.04.2009 15:54 • #9


E
Hallo,

ja, das meinte ich auch mit dumm und blöd. Durch diese ständige Beschäftigung mit den Körperreaktionen gibt es keine Leichtigkeit, keinen Übermut und Freude mehr, die doch zu einem befriedigendem Leben unbedingt dazu gehört. Bitte nicht zu verwechseln mit Oberflächlichkeit.
LG Elsa

17.04.2009 17:08 • #10


R
hallo, elsa!

wie recht du hast.

bei mir ist das genauso; ich lese und lese, gerade, wenns mir sch..... geht.
ich fühle mich z.zt. irgendwie leblos, so sehr vernünftig.

man registriert jede kleinigkeit an seinem körper, furchtbar.
ich hoffe, ich komme da wieder raus.

liebe grüsse
rose

19.04.2009 15:20 • #11


E
Hallo Rose,

auch ich bin seit Tagen wieder einmal dabei, auf den Aufwärtstrend zu warten. Über Ostern ging es mir noch prima, aber dann nur noch bergab. Im Moment bin ich nur noch wütend, enttäuscht und sauer auf mich und das eigentlich wunderschöne Wetter. Könnte jetzt wunderbar spazieren gehen, aber was mache ich? - negative Gedankenkreiserei!!

LG Elsa

21.04.2009 09:43 • #12


R
hallo, elsa!

ja, ich verstehe das.
mir ging es seit ostern besch...... .

bei mir ist die erschöpfung sehr stark, fast schon burn-out.
ist ja alles der stoffwechsel im gehirn.

es geht millimeterweise besser, na ein glück.

wünsche dir gute gedanken, liebe elsa
rose

21.04.2009 10:21 • #13


E
Danke Rose für die Genesungswünsche. Für den heutigen Tag sehe ich allerdings noch kein Land. Das Lesen und Schreiben hier hilft ein wenig, aber ich muss mich zwingen, nicht ganz ins Loch zu fallen.

Bin gerade wieder dabei, jedes Wort eines gestrigen Telefongesprächs zu analysieren und fühle mich dabei immer bescheidener. Meine Gedanken geraten wieder einmal aus dem Ruder. Frage mich, wozu dieses Elend noch?

LG Elsa

21.04.2009 10:27 • #14


K
Ist euch mal aufgefallen, dass wir Paniker alle gleich sind??

Ich gehöre auch zu den Menschen, die alles hinterfragen müssen.
Alles was ich tue ist genau überlegt.
So auch meine Heilung
Ich brauche Feedback ob mein handeln in der Situation auch richtig ist.
Ja so bin ich/ wir?

Wollte das nur mal so einwerfen

21.04.2009 13:06 • #15


S
Zitat von Krawalli:
Ist euch mal aufgefallen, dass wir Paniker alle gleich sind??

Ich gehöre auch zu den Menschen, die alles hinterfragen müssen.
Alles was ich tue ist genau überlegt.
So auch meine Heilung
Ich brauche Feedback ob mein handeln in der Situation auch richtig ist.
Ja so bin ich/ wir?

Wollte das nur mal so einwerfen


Liebe Nati du schreibst mir buchstäblich aus der S


Lg Suma

21.04.2009 13:09 • #16


R
hallo, elsa!

war nen bißchen einkaufen, und mir ist, als wenn ich im bergwerk 10 std. gearbeitet hätte, grausam
wo ist blos meine kraft; was macht da blos mein körper mit mir.

ich war im grübeln auch gut, aber um mir nicht noch mehr zu schaden, mußte ich einen anderen weg einschlagen, nämlich die anderen kannst du nicht ändern, nur du selbst kannst dich ändern.

so, unter dem motto leckt mich alle am popöchin, sorry.
loslassen von allem.
ist ein langer kampf gewesen bei mir.

solltest viell. mal drüber nachdenken, elsa.

liebe grüsse
rose

21.04.2009 16:04 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

S
Liebe rose,

auch du sprichst ( schreibst) mir buchstäblich aus der Seele. Treffender hätte ichs nicht schreiben können.

LG Suma

21.04.2009 16:39 • #18


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Mira Weyer