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Hey liebe Community,

hat jemand schon Erfahrungen mit der Seite MindDoc?

Zitat:
Unser Partner MindDoc bietet Betroffenen Online-Therapie mit Psychotherapeuten der Schön Klinik an - flexibel von zuhause, ohne Wartezeiten und Anfahrt.


Einige Krankenkassen übernehmen sogar komplett die Kosten (z.B. Barmer, AXA, . )

14.05.2020 07:32 • 29.11.2024 x 1 #1


Ich folge mal, würde mich auch interessieren...

A


MindDoc - Erfahrungen?

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Zitat von Cloudsinthesky:
Ich folge mal, würde mich auch interessieren...

Ich denke nicht das hier viele Erfahrungen damit gemacht haben.

Ich kenne MindDoc garnicht.

Zitat von Gorilla:
Ich kenne MindDoc garnicht

Ich kenne es auch nur durch eine App die ich benutze, dachte das eventuell mehr Leute schon Erfahrungen gesammelt hätten..
Schade eigentlich!

Inzwischen gibt es bestimmt einige Erfahrungen über das Online-Therapie-Angebot MindDoc.
Ich habe sie, und kann nur abraten!
Geführt wird die Seite von einem ehemaligen Ergotherapeuten, der sich über ein Psychologiestudium hochgearbeitet hat und nun scheinbar einen Gipfel seiner Karrierbestrebungen bei MindDoc belegt. Das allerdings nicht unbedingt mit ausreichender Erfahrung. Hier kommt es wohl eher auf Einkommen und leitende Position an, denn die Krankenkassen zahlen unverhältnismäßig viel für nicht gerade die besten Psychologen, denen in den Erstgesprächen die Möglichkeit gegeben wird, sich viel zu weit aus dem Fenster zu lehnen und gefährliche Fehldiagnosen verpassen dürfen, die dann von dem unerfahrenen Leiter ungeprüft abgesegnet werden.
Wer sich mit simplen online-Gesprächen und Halbwissen zufrieden gibt, ist hier richtig.
Intelligenz, Alter, Andersartigkeit werden schon im Vorgespräch abgewimmelt und moderne Einstellungen eines Menschen im 21. Jahrhundert insbesondere über Frauen: ebenfalls fehl am Platze. Hauptsache Videogespräch im Trend der Zeit und gute Bezahlung.
Mein Tipp: schont Eure Krankenkassen vor dieser dreisten Psychonummer und nehmt selber die Suche nach einem guten Psychotherapeuten auf; denn die gibt es eher woanders, als bei MindDoc.
Und vielleicht auch darauf achten, dass positive Bewertungen im Internet nicht immer aus zuverlässigen Quellen stammen müssen!

Da ich das Thema ebenfalls sehr spannend finde, habe ich gerade mal auf der Homepage meiner Krankenkasse (Barmer) dazu nachgelesen.
Mal unabhängig von der Leitung von mind doc scheinen die dort tätigen Therapeuten die gleichen Qualifikationen zu besitzen wie ihre niedergelassenen Kollegen.
Zum Thema Diagnostik. Es findet wohl zunächst ein Erstgespräch im real life statt. Zitat von der Barmer-Homepage:
Das Erstgespräch findet persönlich bei einem psychologischen beziehungsweise ärztlichen Psychotherapeuten vor Ort statt.
Gerade wenn man, wie ich z.B. in ländlichen Regionen wohnt mit Warteteiten von mind. 24 Monaten, könnte dies ja ggf. eine praktikable Alternative sein..

MindDoc ist ein Angebot der Schön Klinik, wie man mir bei dem dortigen Aufenthalt sagte.
Depressions und Angstpatienten können die App nutzen, für Traumapatienten ist die allerdings nicht gedacht. Das finde ich sehr schade, da das Angebot an Therapeuten mit freien Therapieplätzen hier sehr rar ist.


Dieser Beitrag kann gelöscht werden.
Ich habe jetzt erst gefunden, dass es wohl schon mal Thema war - ich hatte in der falschen Rubrik geschaut.

Sorry und Danke

Ich nehme bereits seit 4 Sitzungen an der minddoc-Therapie teil. Ich finde es sehr gut. Da ich Video- und Webkonferenzen gewöhnt bin, ist es für mich keinerlei Problem, mit dem Therapeuten über den Bildschirm zu kommunizieren. Vielleicht ist es ein wenig distanzierter, weil ja die räumliche Nähe fehlt. Aber das war mir in meiner letzten Off-line-Therapie nicht so superwichtig gewesen.
Gut ist, dass ich ständig, wenn mir danach ist, per chatfunktion mein Befinden, Fragen etc. direkt an den Therapeuten schicken kann. Da habe ich das Gefühl, jemand kümmert sich ständig um mich....
Also: insgesamt für Leute, die keine Angst vor Videokonferenzen haben, eine gute Möglichkeit, ohne riesige Wartezeit eine gute Therapie zu bekommen.
Ich gebe einfach 9 von 10 Punkten dafür!

Ich habe gerade meine Therapie dort erfolgreich beendet und würde es auf jeden Fall empfehlen. Mal ganz davon abgesehen, dass ich mir den Termin nicht besser hätte backen können und es super schnell ging und unkompliziert war, einen Therapieplatz zu bekomme, war ich auch mit meiner Therapeutin sehr zufrieden. Ich denke in Präsenz wäre es vielleicht intensiver gewesen, weil durch den Bildschirm eine gewisse Distanz entsteht, aber es ist in meinen Augen eine gute Alternative - gerade bei den aktuellen Wartezeiten auf einen Präsenz-Therapieplatz.

Da das Thema schon sehr lange offen ist, scheint es ja immer mal wieder auf Interesse zu stoßen. Ich selbst habe 2x den Vorstoß gemacht, einmal, als die Therapieform noch sehr neu war (vor Corona) - und einmal 2022/2023. Beim ersten Mal habe ich nach einer Sitzung abgebrochen - die Therapeutin hatte zwar die Erstanamnese gelesen (diese findet als Doppelstunde bei niedergelassenen Therapeuten statt), daraus aber völlig falsche Schlüsse gezogen und mich mit Zielsetzungen bombardiert. Da ich recht viel Therapieerfahrung habe, fand ich ihr Verhalten übergriffig und ungeschickt. Unprofessionell. Da zum damaligen Zeitpunkt auch noch eine unglückliche Formulierung in den AGB stand, welche implizierte, nach 14 Tagen sei man verpflichtet, den gesamten bewilligten Block wahrzunehmen - bekam ich Druck, mit der benannten Therapeutin am Ende die ganzen Stunden absitzen zu müssen - deswegen habe ich das dann tatsächlich in dieser Frist auch beendet.
Ab 2020 habe ich dann jahrelang erfolglos nach einer Präsenztherapie gesucht - mein Alter war explizit ein Hinderungsgrund, meine Chronifizierung - jedenfalls wollte mich niemand auch nur auf eine Warteliste nehmen. Die über die 116 117 vermittelten Therapeuten machten immer nur eine Anamnese und schickten einen dann zurück zum Vermittlungsservice. Irgendwo habe ich locker 10 oder 12 von diesen Formblättern PTV11 - bis mir dann wirklich klar wurde, dass eine Präsenztherapie für mich unrealistisch geworden war. So kam ich dann wieder auf MindDoc zurück. Sie hatten kräftig umgestaltet, zwar fand das Erstgespräch wieder in der Region und face to face statt, aber inzwischen hatten sie TherapeutInnen, die aus ihren Wohnungen heraus arbeiteten - beim ersten Anlauf saßen die noch alle versammelt in einem Münchner Bürogebäude. Dadurch wirkte die Therapeutin entspannter. Ich habe dann 1,5 Blöcke mit ihr gearbeitet - das mögen um die 50 Stunden gewesen sein. Danach sah ich keinen Sinn mehr darin.
Die Therapie ist ganz sicher eine Alternative und auch eine Chance in Zeiten von Therapeutenknappheit. Allerdings bleibt das Verhältnis seltsam distanziert, fast virtuell. Sehr verkopft. Gerade mit Angstproblematiken wird man als Patient aus meiner Sicht nicht ganzheitlich wahrgenommen. Weil eben Expositionen gar nicht stattfinden - ich gerate in meinem Arbeitszimmer mit Ventilator viel weniger unter Stress als in einer Begegnung in einer Praxis oder einer Klinik. In meinem Fall hat die Therapie nicht mehr viel gebracht, vielleicht aber auch, weil ich tatsächlich austherapiert bin. Das Problem ist ja manchmal: man möchte einfach nur reden, Beistand bekommen, Trost - die TherapeutIn hingegen setzt sich Ziele und will etwas bewegen. Da allein schon können die Erwartungen auf beiden Seiten ganz unterschiedlich sein.
Auch hatte ich übrigens den Eindruck, dass der Punkt mit der Virtualität umgekehrt ebenfalls greift: die Therapeutin erschien mir distanzierter und persönlich weniger engagiert, weil ich eben nicht real vor ihr saß - ich denke, was nonverbal geschieht in einer realen Begegnung, fällt da weg. Sie hat mir viele Male (auf jeden Fall 6) Ihrerseits den Termin wegen Krankheit abgesagt, kurzfristig, manchmal sogar kurz vor dem Termin - wahrscheinlich, weil die Distanz eben auch das Pflichtgefühl und ein schlechtes Gewissen geringer ausfallen lässt.
Insgesamt also mein Fazit: kann bei mäßig schwer erkrankten jungen Menschen eine gute und hilfreiche Angelegenheit sein, Therapieerfahrene werden vielleicht eher enttäuscht, aber eben auch: heute kann man froh sein über jede Intervention, auch wenn sie suboptimal ist. Ich will es weder loben noch verteufeln.

A


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Prof. Dr. med. Thomas Hillemacher
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