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Ich hoffe, hier irgendwelche Anregungen zu finden, ich komme gerade absolut nicht weiter. Vielleicht finde ich jemanden, dem es tatsächlich ähnlich geht.

Vorgeschichte: bekannte schwere Blut-Spritzen/Nadel-Verletzungsphobie
Therapie in Vorgeschichte: erfolgreiche ambulante und stationäre Psychotherapie wegen Nadelphobie inkl. systematische Desensibilisierung und Traumatherapie

Aktuell: nicht in Therapie, laut Therapeuten kein Therapie-Bedarf mehr bzw. würde eine Therapie keinen großen Zusatz-Nutzen haben, ich arbeite selbstständig an meinen Problemen (Blut- und Verletzungsphobie sind nicht behandelbar).

Jetzt zu meinem Anliegen:
Meine Weisheitszähne sollen eigentlich entfernt werden. Geplant ist das ganze in Propofol-Sedierung, Wachzustand unmöglich. Es muss jetzt noch nicht zwingend sofort sein. Wegen meiner Sedierungs-Notwendigkeit soll es aber geplant stattfinden und nicht irgendwann ein Notfall werden.

Ein großes Problem ist nicht der Eingriff, den ich ja verschlafen kann, sondern das Danach.

Meine Probleme:
- Ich werde ohnmächtig, wenn ich mein Blut sehe, nach der Weisheitszahn-OP wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit bluten
- Auf jede Wunde muss solange ein Pflaster drauf, bis nix mehr zu sehen ist, weil ich den Anblick nicht aushalte und ggf. ohnmächtig werde, im Mund ja nicht möglich
- Zahn ziehen wäre prinzipiell okay von meiner Verletzungsphobie aus, aber ich gebe definitiv keine Einwilligung, dass irgendwas an meinem Zahnfleisch aufgeschnitten wird. Normalerweise dürften die Zähne zu ziehen sein, aber bei Komplikationen. ich glaube kaum, dass sich ein Zahnarzt darauf einlässt
- ich werde hinterher niemanden an die Wunden lassen, also darf der Zahnarzt wirklich nix daran machen, bei Komplikationen wird das eine Katastrophe.
- die Wunden sollen eigentlich genäht werden, das Fadenziehen ist aber aufgrund massiver Panik ebenfalls nicht möglich und festhalten kann man mich dafür nicht
- selbstständiges Ausspülen der Wunde wegen Speiseresten mit kleiner Spritze o.ä. ist ebenfalls nicht möglich, ich werde da vorher ohnmächtig, sobald ich da irgendwas selbst machen muss (schon wo ich davon nur gelesen habe, war ich kurz vor der Ohnmacht)

Ich hoffe, irgendjemand hat Ideen, wie ich das ganze trotzdem durchstehen kann.
Ich habe leider nirgendwo jemanden gefunden, der ebenfalls so eine massive Verletzungsphobie hat.

Und auch unabhänig von dieser Geschichte frage ich mich, was ist, wenn wirklich irgendwann etwas mit meinen Zähnen ist. Bohren, Füllungen, Wurzelbehandlungen, da habe ich dann ein ähnliches Problem. Das ganze musste zum Glück noch nie gemacht werden, da ich super gesunde Zähne habe. Aber irgendwann, ist ja auch da leider das 1. Mal. Schon eine Betäubungsspritze im Mund wäre vermutlich nicht möglich.

Ich hoffe sehr, irgendjemand kann mir bei meinen Problemen zumindest ein kleines Bisschen helfen.

Heute 01:03 • 24.09.2025 #1


Liebe Lila,

da stellst Du vermutlich fast jeden Zahnarzt vor eine kaum lösbare Aufgabe.
Bist Du schon mal bei einer Zahnbehandlung ohnmächtig geworden? Oder woher kommt Deine
starke Angst?

Viele Grüße
Bernhard

A


Zahnbehandlungs-Phobie bei Blut-Spritzen-Verletzungsphobie

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Zitat von Hotin:
Liebe Lila, da stellst Du vermutlich fast jeden Zahnarzt vor eine kaum lösbare Aufgabe. Bist Du schon mal bei einer Zahnbehandlung ohnmächtig geworden? Oder woher kommt Deine starke Angst? Viele Grüße Bernhard

Das fürchte ich halt auch.. Da ich meine Probleme kenne und sehr reflektiert diesbezüglich bin, gehe ich auch nicht naiv an die Sache ran, ala wird dann schon irgendwie klappen. Sondern ich suche vorher nach einer Lösung.

Ich hatte noch nie eine Zahnbehandlung, nur Kontrolle und Zahnstein entfernen. Das ist kein Problem. Da es dort auch keine Spritzen, keine Verletzungen oder Blut gibt.

Aber ich sehe es ja im Alltag. Bspw. Finger geschnitten - Ohnmacht..

Woher meine starke Angst diesbezüglich kommt, ist leider nicht klar.
Als ich zur stationären Psychotherapie war, kam der Chefarzt mal auf das Thema Zahnarzt zu sprechen, wegen meiner Phobie allgemein. Er meinte dann, sobald ich irgendetwas mit den Zähnen hätte, wird das ein riesen Problem und ich habe eine massive Zahnbehandlungsphobie..

Ich glaube, du malst dir zu viele Horrorszenarien aus. Mir wurden 3 Weisheitszähne gezogen, einer mit Aufschneiden, aber ich habe hinterher keinen Tropfen Blut gesehen. Das Loch wird mit einem Propf ausgestopft, der 3 Tage später wieder entfernt wird. Die Fäden entfernen hat überhaupt nicht wehgetan, war eher ein angenehmes Gefühl, wie ein Kitzeln.

Blöde Frage: wie machst du das, wenn du deine Tage hast?

Zitat von Lila12345:
Ich hatte noch nie eine Zahnbehandlung, nur Kontrolle und Zahnstein entfernen. Das ist kein Problem. Da es dort auch keine Spritzen, keine Verletzungen oder Blut gibt.

Also ich lasse mir keinen Zahnstein mehr entfernen, denn da gab es immer Blut, wenn ich ausgespuckt habe

Müssen denn die Weisheitszähne dringend raus oder ist das eher Prophylaxe wegen der Zahnstellung und weil die sehr anfällig gegen Karies sind?
Berede mal mit deinem Arzt, ob es nicht möglich ist, die drin zu lassen.
Ansonsten fällt mir nur noch ein, dass du das stationär machen lässt und hinterher in sicherer Obhut bist, wenn es dich mit Ohnmacht erwischt.
Irgendwann mit zunehmenden Alter kommst da ohnehin nicht drum rum dich der Sache zu stellen, wenn du eine OP brauchst.

Zitat von Lila12345:
Aber ich sehe es ja im Alltag. Bspw. Finger geschnitten - Ohnmacht.


Das tut mir leid, wenn Dir das mal passsiert ist. Ich denke, mit Blut hat das bestimmt kaum etwas zu tun.
Du wirst extrem erschrocken sein, dass Du Dich verletzt hast. Und erinnerst Dich an das, was Du
in diesem Moment gesehen hast. Und das war Blut.
Falls ich Recht habe, ist das dann ein völlig anderer Sachverhalt. Und diesen kannst Du in Gesprächen
mit Therapeuten bestimmt gut aufarbeiten.

Bist Du auch in anderen Bereichen aufallend schreckhaft oder besser gesagt sehr ängstlich?

Zitat von Lila12345:
Woher meine starke Angst diesbezüglich kommt, ist leider nicht klar.

Das wirst Du auch nicht unbedingt sehr leicht herausfinden. Du kannst aber diese Ängste auch
sehr gut abbauen, ohne zu wissen, woher genau diese Ängste kommen.

[url=/post3895827.html#p3895827]Zitat von Schlaflose[/url]
Ich glaube, du malst dir zu viele Horrorszenarien aus. Mir wurden 3 Weisheitszähne gezogen, einer mit Aufschneiden, aber ich habe hinterher keinen Tropfen Blut gesehen. Das Loch wird mit einem Propf ausgestopft, der 3 Tage später wieder entfernt wird. Die Fäden entfernen hat überhaupt nicht wehgetan, war eher ein ...
Schön, dass du deine Weisheitszahnentfernung so gut überstanden hast. Hast du auch eine Verletzungsphobie?

Danke für deine Schilderungen. Mich freut es, dass bei dir nix geblutet hat. Und hoffe natürlich auch, dass es bei mir nicht der Fall ist. Aber es gibt zahlreiche Berichte, dass es eben (stärker) nachgeblutet hat bei manchen Personen. Und da wäre es naiv, wenn ich jetzt sagt, nein, bei mir wird es definitiv nicht bluten.

Und zwecks Fäden ziehen, ich habe schon mehrfach gehört, dass es nur wenig schmerzhaft ist. Dennoch ist meine Panik so extrem und ich muss halt beim Zahnarzt mitarbeiten, Mund aufmachen, ruhig halten, das klappt nicht. Mein Zahnarzt hatte schonmal an selbst auflösende Fäden gedacht, aber die sind in meiner Situation leider nicht gut.

Zitat von Logo:
Müssen denn die Weisheitszähne dringend raus oder ist das eher Prophylaxe wegen der Zahnstellung und weil die sehr anfällig gegen Karies sind? Berede mal mit deinem Arzt, ob es nicht möglich ist, die drin zu lassen. Ansonsten fällt mir nur noch ein, dass du das stationär machen lässt und hinterher in sicherer ...

Ich bin mittlerweile auch bei dem Gedanken, ob ich das Thema verschieben kann. Das ist auch die allererste Frage beim Beratungsgespräch.Es gibt momentan noch kein aktuelles Röntgenbild, wenn das gemacht wird, schätze ich, kann man es wirklich einschätzen. Auch welche Risiken der Eingriff wirklich hat (Lage der Zähne, Lage der Wurzeln,..)

Für die Entfernung spricht halt, dass die Zähne immer mal etwas auf die anderen Zähne drücken und ich manchmal einen komischen Geschmack/Geruch im Mund habe, der auf eine mögliche Entzündung hindeuten kann oder schlechtes Putzen. Wirklich Schmerzen oder so habe ich aber zum Glück keine.
Rein prophylaxisch würde ich mir auf keinen Fall die Zähne ziehen lassen.

Zitat von Hotin:
Das tut mir leid, wenn Dir das mal passsiert ist. Ich denke, mit Blut hat das bestimmt kaum etwas zu tun. Du wirst extrem erschrocken sein, dass Du Dich verletzt hast. Und erinnerst Dich an das, was Du in diesem Moment gesehen hast. Und das war Blut. Falls ich Recht habe, ist das dann ein völlig anderer Sachverhalt. ...

Ich habe etwas nachgedacht, wann die Angst anfing. Und kann es leider nicht mehr sagen.
Fakt ist, irgendwann 5. Klasse oder so im Bio-Unterricht musste ich vor die Tür, weil mir bei irgendeinem Thema (Knochenbrüche oder so) total schwindlig wurde und ich fast vorm Kollaps stand. Das gleiche übrigens bei mehreren 1.-Hilfe-Kursen, ... Übrigens immer als einzige der Klasse,...

Das Ohnmächtig werden ist leider nicht nur einmal passiert, sondern schon mehrfach. Beim Finger schneiden könnte es auch die Wunde sein, aber wenn ich beim Blut abnehmen die gefüllten Röhrchen sehe oder wenn bei einer leeren Infusion Blut in den Infusionsschlauch zurückläuft, wird mir auch total schummrig und ich muss sofort wegschauen.





Prof. Dr. Borwin Bandelow
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