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N
Hallo,

ich schreibe hier rein, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand das gleiche Problem hat oder weiß, wie er mir irgendwie dabei helfen kann. Ich hab's schon mit Psychiologen versucht, aber es hat alles nichts gebracht. Ich weiß, es ist viel, ich versuch's so genau wie möglich zu beschreiben.

Ich habe eine panische Angst davor, dass Menschen, die ich sehr liebe (z. B. Vater, Mutter, Schwester oder mein Verlobter), sich betrinken. Ich weiß nicht warum, das war als Kind schon so. In der Zwischenzeit kam es zu Zwischenfällen mit meinem Ex-Freund oder irgendwelchen Leuten an Fasching, die diese Angst nicht gerade gemindert haben.
Das geht so weit, dass ich, wenn ich weiß, dass mein Verlobter ausgeht und was trinkt, tierisches Herzklopfen und Schweißausbrüche habe und zu Zittern und zu Weinen anfange, bei dem Gedanken, er könne betrunken nach Hause kommen. Jedes Mal, wenn einer die Treppe hochgeht, fangen diese Gefühle an.
Wenn es denn dann so ist, dass er betrunken nach Hause kommt, habe ich das Gefühl, mein Herz springt mir aus der Brust, ich hyperventiliere, ich zittere, weine, weiche ihm aus, wenn er irgendwie in meine Nähe kommt, reagiere mit aggressiven Antworten, wenn er mich anspricht, indenen ich ihm zu Verstehen gebe, er soll sich von mir fern halten und mich in Ruhe lassen. Er schläft aus gespieltem Verständnis dafür schon auf der Couch, wenn es denn mal so ist (es kommt zum Glück nur ganz selten vor). Ich schließe mich im Schlafzimmer ein, sodass er auf keinen Fall zu mir kommen kann. Wenn ich weiß, dass er betrunken ist, bekomme ich auch kein Auge zu und kann nicht schlafen.

Ich weiß wirklich nicht, woher diese Angst kommt und warum ich sie habe. Er hat mir noch nie etwas angetan im betrunkenen Zustand. Es ist bei ihm eigentlich so, dass er total anhänglich und lieb zu mir ist. Trotzdem habe ich diese Panik jedes Mal. Das ist mitterlweile zu einem richtigen Problem in unserer Beziehung geworden, zumal sich diese Angst nicht sonderlich gut mit Depressionen versteht. Wenn es zu einem solchen Zwischenfall kam, habe ich diese bisher nie vergessen und muss ständig daran denken. Es dauert Tage bis Wochen, bis ich mich wieder normal verhalten kann ihm gegenüber und nicht jede Minute daran denken muss.

Ich bin ziemlich verzweifelt und weiß absolut nicht mehr weiter... Vor allem, weil niemand die Ursache kennt...

Viele Grüße

Nightvoice

02.12.2009 19:15 • 07.12.2009 #1


R
Bei mir ist es zwar keine panische Angst, aber ich nehme Alk. trinken und auch Rauchen und auch Dro. nehmen, als etwas sehr schlimmes wahr. Ich hab schon mit vielen Freunden den Kontakt abgebrochen nur weil ich erfahren habe, dass sie regelmäßig Trinken oder Rauchen und mich dieser Gedanke so fertig gemacht hat. x-x

Letztens hab zwei etwa 10 Jährige gesehen, die heimlich in einer Gasse geraucht haben, da war ich gleich den ganzen Tag depri. Und gestern hab ich gesehen wie ne 16 Jährige geschrieben hat, dass sie Alk. getrunken hat und war auch wieder den restlichen Tag depri. ^^'

Ich weiß auch nicht genau woher das bei mir kommt.

03.12.2009 09:58 • #2


A


Potophobie (?)

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Alk. ist auch eine der gefährlichsten Dro..

Er ist ein Nervengift welches extremen und dauerhaften Schaden anrichtet.
Und Menschen, die zuviel davon konsumieren, werden völlig enthemmt, bis hinab auf eine Ebene weit unterhalb jeglicher Achtung.

Ich selber habe (in meiner Jugendzeit) eine Alk. hinter mir, doch wenn ich heute höre, dass Kinder im Alter von 12 Jahren bereits Kampftrinken veranstalten, dann wird mir auch anders.

Liebe Grüsse, omega

03.12.2009 11:28 • #3


C
hallo...

Alk....ist für mich bis jetzt das schlimmste Gift was ich erlebt habe,meine Mutter war(ist) abhängig...
Eigentlich müsst es verboten werden und gehört vom Markt genommen weil hoch gefährlich ist, aber da würd dem Staat ja einiges an Steuern fehlen ...
daher wirds weiter als Genussmittel vermarktet...tolle Werbung mit gemacht und verharmlost...
Die bunten Flaschen Alkopops sind doch der einstieg für die Jugend dazu....und verleiten zum trinken...

Schlimm find ich sowas


lg.Eva

03.12.2009 11:50 • #4


O
Das ist leider auch eine kulturelle Sache.

In Bayern zählt Alk. (Gift) sogar als Grundnahrungsmittel.

Und in arabischen Staaten ist Alk. absolut verboten, dafür steht dann die gemütliche und unschädliche Wasserpfeife auf dem Tisch.

03.12.2009 11:57 • #5


G
Hallo Nightvoice,

du sagst, du habest keine Ahnung, woher das kommen kann.
Zitat:
z. B. Vater, Mutter, Schwester oder mein Verlobter

Demnach hast du aber schon solche Alk. nicht nur mit deinem Verlobten gemacht - oder?

03.12.2009 21:25 • #6


N
Naja, ich sage mal so... für mich ist es nicht so tragisch, wenn jemand mal ein Bierchen trinkt oder auch zwei, das mach ich ja auch ganz gerne. Es geht dabei ja ums zuviel Trinken, sodass man wirklich betrunken ist. Ich habe wirklich noch keine schlimme Erfahrung gemacht, als jemand, den ich sehr sehr mag, was getrunken hat. Mir hat noch nie jemand was angetan (außer mein Ex-Freund, der mich im Suff mal übel beleidigt hatte, aber zu dem Zeitpunkt bestand die Angst ja schon) und es ist auch noch nie jemand dadurch zu Schaden gekommen, den ich kenne. Daher sage ich, ich weiß einfach nicht woher.
Wenn irgendwelche Leute sich betrinken, ist mir das auch relativ egal, ich gehe denen zwar aus dem Weg, aber es ist nicht so schlimm. Aber allein der Gedanke daran, mein Partner geht weg und trinkt etwas und ich habe keine Kontrolle darüber, wie viel und ggf. kommt er auch noch betrunken nach Hause, das macht mich rasend... Ich weiß wirklich nicht, wovor ich Angst habe, da er ja eigentlich dann total lieb ist, aber dennoch ist irgendwas in mir, was mich in dem Moment vor ihm warnt...

04.12.2009 00:11 • #7


tagträumer
huii,

klingt erstmal intensiv und ziemlich komplex die Problematik.
Hast du versucht mit einem Gesrächstherapeuten diese Angst zu reflektieren.
Ich bin zwar nur Laie, aber evtl. würde eine Tiefenanalyse Erkenntnis bringen.
Ein erster Versuch es aus meiner Sicht zu deuten wäre, dass die Angst
von kompensierter Natur ist. Also das sie auf einem Ausweich bzw. Ersatz beruht. Hattest du in deinem Leben Situationen und Krisen welche geprägt waren von schweren Verlusten bzw. Verlustängsten?
Die Angst könnte so auf den Genuss von Alk. transformiert worden sein.

06.12.2009 13:55 • #8


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Zitat von tagträumer:
Hattest du in deinem Leben Situationen und Krisen welche geprägt waren von schweren Verlusten bzw. Verlustängsten?
Die Angst könnte so auf den Genuss von Alk. transformiert worden sein.


Darüber habe ich auch schon nachgedacht, aber mir fällt da nicht wirklich was dazu ein... ich hab auch schon oft in meine Kindheit zurück gedacht... wenn es sowas sein sollte, dann ist es wohl etwas, an was ich mich nicht mehr erinnern kann.
Ich habe es bereits mit zwei Therapeuten versucht, allerdings lief es immer auf das Gleiche hinaus: Gespräche über Gespräche und schließlich Medikation... aber ich möchte das ja nicht wegmedikamentieren in den bestimmten Momenten, ich hätte es gerne komplett aus meinem Leben gestrichen. Es ist doch schon irgendwie bedrückend, wenn man Angst vor seinen eigenen Partys hat, bzw. davor, dass jemand aus der Reihe tanzt und sich nicht mehr zu benehmen weiß...

Ich weiß echt nicht mehr, was ich da noch machen soll...

06.12.2009 17:04 • #9


S
Ich kenne auch jemand die Angst vor Leute hat die betrunken sind. Danach hat sie einmal auch getrunken und seit dem hat sie keine Probleme mehr. Sie hatte Angst davor dass diese Menschen nicht wissen was sie in diesem Zustand machen, aber sie sah dass es so nicht so ganz stimmt und seitdem hat sie kein Angst mehr.

07.12.2009 15:40 • #10


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Hmm... alles schon versucht... ich war auch schon mal sehr betrunken (war das erste und das letzte Mal *gott war mir schlecht*), nur das Problem ist, ich weiß, dass nicht jeder, der betrunken ist, gleich reagiert... ich weiß im Grunde genommen ja auch, wie mein Partner reagiert, der ist einer der Menschen, der dann einfach nur müde wird und schläft und ansonsten total friedlich ist, dennoch hab ich Angst...

07.12.2009 19:31 • #11


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Prof. Dr. Borwin Bandelow