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M
Hallo,
Folgendes Problem: Habe ziemlich starke Angst vor Hunden. In der Regel schränkt mich das nicht so in meinem Alltag ein, allerdings, wenn ich joggen gehe, holt mich die Angst immer sehr stark ein. Mein Weg ist eigentlich immer davon bestimmt, so zu laufen, dass ich den herumlaufenden Hunden ausweichen kann. Wenn ein Hund an der Leine ist habe ich kein Problem, aber wenn einer frei herumläuft bekomme ich Panik. Da geht mein Puls dann auch mal auf 190 hoch, mir wird schwindlig, ich fange an zu zittern u.s.w...
Hat jemand eine Idee, was ich dagegen tun könnte? Ich will jetzt nicht der größte Hundefreund werden, aber ich will normal joggen gehen können... Soll ja auch sonst gut gegen Angst sein, aber wenn ich währenddessen ständig Angst habe ist das eher kontraproduktiv...

09.02.2013 22:39 • 31.07.2013 #1


Schlaflose
Das hört sich eigentlich nicht nach einer Phobie an, sondern einfach nach einer berechtigten Angst vor freilaufenden Hunden. Ich mag Hunde gern, aber wenn ich jogge und mir begegnen nicht angeleinte Hunde, wird mir auch ein wenig mulmig. Wenn ich sehe, dass einer kläffend auf mich zuläuft, bleibe ich stehen, lasse ihn an mich heran und rede beruhigend auf ihn ein. Meist lassen sie sich dann auch noch streicheln. Dann kommt Herrchen oder Frauchen auch schon an und entschuldigt sich, bzw. sagt Keine Angst, er tut nichts.

10.02.2013 10:25 • #2


A


Hundephobie

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baumfrau
Hallo muffin,

geht es Dir schon schlecht, wenn Du nur einen Hund vom weiten siehst oder wenn er auf Dich zukommt? Was passiert dann mit Dir?

Machen Die kleine Hunde auch Angst?

Faßt Du generell keinen Hund an?

Man kann es durch Konfrontation lernen. Erst mit einem kleinen Hund, den man kennt, dann mit einem ungekannten Hund. Die sollten erstmal entspannt und lieb sein, damit Dich das Temperament nicht schon verunsichert. Und dann die gößeren Hunde.

Ich habe einen kleinen und einen großen Hund und habe Menschen schon bei Ängsten, aber auch 2 Peronen bei einer starken Phobie helfen können.

Was die Hundebesitzer im allgemeinen angeht, finde ich die meisten Rücksichtslos. Wenn ein Jogger kommt, rufe ich meine Hund ran oder sage Steh, Sie bewegen sich dann nicht mehr vom Fleck.

Wenn ein Hund auf einen zugerannt kommt, sollte man Ihm nie in die Augen schauen, das heißt Angriff. Stehen bleiben und nicht rumfuchteln oder schreien. Oder auf Ihn einreden.

Die allermeisten Hunde rennen ja sehr freudig auf einen zu und wenn man sich nicht auskennt, wird Freudengebell mit Aggrewwwion verwechselt.

Aber es gibt Kurse, um die Angst vor Hunden abzulegen.

Denn das wird ja für Dich zum Spagat bei den ganzen Hunden heutzutage.

Lg. gea

10.02.2013 11:26 • #3


M
Danke für die Antworten. Ja mir geht es schon schlecht, wenn ich einen Hund von weitem sehe. Ich überlege, was ich machen soll und schlage, wenn möglich, immer eine andere Richtung ein. Auch wenn ich zu Besuch bei Hundebesitzern bin, kann ich mich nicht entspannen.
Wenn ich wirklich weiß, dass es ein braver Hund ist und der Besitzer ihn festhält, kann ich ihn mit Überwindung anfassen, aber das ist dann schon das höchste der Gefühle...
Leider hab ich das Problem schon mein ganzes Leben lang!
Wenn Hundebesitzer so verantwortungsvoll wären und ihre Hunde, so wie du, bei Joggern zu sich rufen würden, wäre das Ganze kein so großes Problem. Man kann sich aber eben leider nicht darauf verlassen und die meisten Hundebesitzer haben nicht das geringste Verständnis dafür, wenn jemand Angst hat...

10.02.2013 14:35 • #4


G
Eine Phobie ist das wohl nicht, sondern eben große Angst vor Hunden. Und die kann durchaus berechtigt sein. Es gibt ja durchaus Fälle, wo Hunde unerwartet gebissen haben. Ich und Verwandte von mir sind auch schon gebissen worden, und zwar OHNE jegliches eigenes Verschulden, was einem ja die Hundebesitzer und Hundefreunde immer so gerne unterschieben wollen.

Mir hat es etwas geholfen, ein Buch für Kinder über Hundeverhalten zu lesen: Dein Hund spricht zu dir - Die Hundesprache kennenlernen.

Und jemand hat mir gesagt, die meisten Hunde würden auf ein lautes, festes Aus! reagieren. Zum Glück musste ich das noch nicht ausprobieren, ob das stimmt.

@gea:
SOLL man auf den Hund einreden oder nicht?

10.02.2013 15:34 • #5


G
Es gibt auch sowas: Schrill-Alarm gegen Angreifer aller Art. Angeblich vertreibt es auch Hunde:

http://www.moderne-hausfrau.de/Schrill- ... 37042.html

10.02.2013 15:46 • #6


M
Was wäre denn dann eine Phobie? Kenne mich da nicht so aus...
Naja jedenfalls starke Angst...

10.02.2013 16:33 • #7


Schlaflose
Von einer Phobie spricht man, wenn man eine völlig unbegründete Angst vor etwas hat, wie ich z.B mit meiner Spinnenphobie. Ich weiß genau, dass die Viecher völlig ungefährlich sind, aber schon der bloße Gedanke an ein Spinne verursacht in mir ein Schaudern.

10.02.2013 16:53 • #8


baumfrau
Hallo,
ich finde es sinnvoll sich mit den Hunden von Freunden mal intensiv zu befassen.

Mit auf Spaziergänge zu gehen zu gehen und sich vom Hundebesitzer die Hundesprache erklären zu lassen. Diese ist sehr klar, wird aber von Menschen die keine Hunde haben oder gar Angst haben völlig falsch interpretiert.

Der Vorschlag mit dem Buch über Hundesprache ist super, aber in der Realität geht es noch besser.

Hunde jagen Jogger, weil Sie einen erhöhten Jagtinstinkt haben, meist bei Jagdhunden. Das heißt aber nicht, das diese auch zubeißen. Hunde jaggen Jogger und auch oft Fahrradfahrer und manchmal auch Autos, weil Sie gelangweilt sind, Sie sind enorm gefrustet und unterfordert. Hauptsache sie können irgendwo hinterher rennen und sich beschäftigen.

Die allermeisten Hunde aber, die auf Jogger, aber somit auch auf andere Menschen zulaufen, wollen einfach nur Aufmerksamkeit, wollen angefaßt werden, suchen einfach Kontakt.

Es gibt aber leider mehr unerzogene Hunde, als anders herum.

Mit dem Hund diskutieren, wenn er auf einen zurennt bringt nichts, er versteht unsere Sätze nicht, das ist für Ihn bla, bla...

Schreien heißt Aggression, das hilft bei einen freundlichen Hund, aber bei einem evtl. gefährlichen, wird dieser noch aggressiver.

Niemals in die Augen schauen, das heißt Angriff, stehen bleiben und sich leicht zur Seite drehen.

Mich hat noch nie ein Hund gebissen, es gibt sehr, selten Hunde, die gegen Menschen aggressiv sind. Das wird in den Medien gepuscht. Und wenn man einmal in seinem Leben von einem Hund gebissen wurde, ist das wenig, im Vergleich dazu, wie vielen man begegnet.

Nur wenn ich sehe, das Jogger im Slalom laufen müssen, weil ständig ein Hund denn Weg versperrt oder sich quer vor Joggern stellt und das oft, sehr spontan, dann meine ich, das muß nicht sein.

Die Leute sollen mal Rücksicht nehmen und den Ar. hoch kriegen und Ihre Hunde erziehen und Sie beschäftigen.

10.02.2013 18:24 • #9


M
Danke, kenne leider niemanden besser der einen Hund hat, aber vielleicht ergibt sich mal eine Gelegenheit... würde die Angst wirklich gerne loswerden

12.02.2013 21:57 • #10


baumfrau
Hallo muffin,

es gibt Seminare für Menschen, die Angst vor Hunden haben, die Hunde sind ausgebildete Therapiehunde.

Du kannst aber auch in einer Hundeschule anrufen, die Menschen sind in der Regel sehr hilfsbereit.

Ich habe mal Blindenführhunde ausgebildet, das rief auch mal ein Mann an mit einer Phobie, als er es bei dem 1. Hund geschafft hat, fragte er, ob er auch noch andere Hunde anfassen darf, er war auch so glücklich.

Rufe einfach irgendwo an, falls Du in meiner Nähe wohnst, dann melde Dich.

Oder einen Hundebesitzer mit netten Hund fragen, ob Du mit Ihm laufen kannst, bist Du die Angst verlierst und den Hund anfassen kannst.

Vor ein paar Wochen ging ich in ein Geschäft, mit meinem Hund. Die Verkäuferin sprang schreiend hinter die Theke und erstarrte dann. Sie hatte schon seit Jahrzenten keinen Hund mehr angefaßt. Ich sagte Ihr, das ich auch Ängste habe ud erzählte Ihr von meinem Hund. Sie entspannt sich langsam. Sie robbte sich zitternd an meinen Hund ran. Bis Sie nach einer halben Stunde auf dem Boden saß und den Hund sogar richtig umarmte. Die Frau war so glücklich und vor allem, das Sie sich das bei einem großen Hund getraut hat. Sie fragte, ob ich nochmal wieder komme.

In einem Blumengroßhandel das Gleiche, die Frau fing an zu hyperventilieren, faßte sich ans Herz. Sie hatte eine starke Hundephobie. Da Sie gerade eine Herz OP hatte, war die Begegnung mit Hunden, eine Strapaze. Sie wurde mal gebissen, vor 40 Jahren und seit dem ging nichts mehr. Sie konnte den Hund nicht anfassen, aber er stand dicht neben Ihr. Die Symptome der Angst konnte man Ihr richtig ansehen. Sie wollte aber da stehen bleiben und entspannte sich. Sie sagte, das nächste mal fasst Sie Ihn an, Sie hätte Vertauen in diesen Hund. Aber Sie stand eine halbe Stunde neben meinem Hund.

Usw....

Und das Ganze hat mich dann ermutigt, eine dicke, schwarze Spinne anzufassen. Mein Nachbar merkte, wie schlecht es mir mit der Spinne ging, er wollte nicht, das ich es tue. Aber ich habe erst das Bein berührt und das den Körper. Als wenn man nicht schon genug Ängste hätte

13.02.2013 10:58 • #11


G
Hallo,

da sind ja schon viele tolle Vorschläge für dich geschrieben worden!

Ich möchte dazu noch was sagen, aus Sicht der Hundehalter:

Klar, gibt es Hundehalter, die kümmern sich nicht so und erziehen den HUnd nicht und sind teilweise auch Rücksichtslos...

Es ist aber zumindest bei mir und meinem HUnd so, dass ich ihn seit Welpenalter habe ihn immer beschäftigt, erzogen, versorgt habe....ich räume die Häufchen weg und versuche, dass sie Joggern nicht nachrennt und Leute nicht anspringt....aber manchmal kommt es eben doch vor, dass man eine Sekunde ( oft sind es echt Sekunden!) zu spät reagiert und der HUnd wird von diesem Bewegungsreiz des Joggers einfach zum nachrennen animiert und gerade bei belasteten Rassen, die einfach bei Bewegung hinterhergehen kann man Jahrelang erziehen und alles machen und trotzdem kommt es vor, dass es manchmal passiert, dass der HUnd hinterherrennt...mir ist das dann auch unangenehm, und versuche mich zu erklären und werde dann oft beschimpft und mein Hund wurde auch schon getreten....es ist jetzt in dreieinhalb Jahren zweimal passiert bei uns.
Und ich tue echt alles, und habe auch Ahnung von Hunden...wie gesagt manchmal passiert das eben und dann sollten einfach beide Seiten sich respektvoll begegnen, das ist leider nicht immer so.

13.02.2013 14:06 • #12


N
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob so ein Schrillalarm nicht das genaue Gegenteil hervorruft und das Tier noch aggressiver macht. Dürfte wahrscheinlich von Hund zu Hund unterschiedlich sein.
Mir ist es allerdings auch schon passiert, dass ein sehr großer schwarzer Hund kläffend auf mich zugerannt kam. Da musste ich dann auch schlucken. Er stellte sich dann aber als harmlos heraus und wich sogar vor mir zurück.

Ich habe selber zwei Hunde und lasse sie nur frei laufen, wenn keine Menschen in der Nähe sind, meine Hunde tun keinem etwas, aber viele Leute bekommen Angst und deswegen behalte ich sie dann bei mir, so erspare ich Mensch und Tier Stress.
Allerdings gibt es wirklich diese eine Sekunde, wo man mal mit jemandem redet und nicht hinsieht und Zack- wird der Jogger inspiziert, Hunde sind leider neugierig und nehmen ihre Umgebung mit der Nase wahr.
Ich renne dann immer hinterher und rufe laut, dann weiß der Belästigte, dass seine Qualen gleich vorbei sind. Aggressiv ist bisher nur einer geworden, das fand ich echt lächerlich.

14.02.2013 00:06 • #13


M
Ich werde auch nicht aggressiv, aber ich falle fast in Ohnmacht
Leider sind eben nicht alle so super Hundehalter wie ihr. Es haben sich auch schon oft genug Leute über mich lustig gemacht, weil sie einfach kein Verständnis für diese Angst haben...

19.02.2013 13:31 • #14


baumfrau
Hallo muffin,

bitte nicht in Ohnmacht fallen

Wenn Menschen Angst haben, fahren Sie wirklich zu Höchstleistungen auf oder werden total Kopflos.

Die Tage ging ich an 5 kräftigen Typen vorbei. Sie saßen auf eine Bank. 4 von Ihnen, sprangen auf, einer schrie laut und Sie sprangen in den Busch hinter Ihnen. Der 5. lachte.

Ein junger Bursche sprang mal auf einen Stromkasten, das war ein sehr hoher Kasten. Ich fragte Ihn, wie er das gemacht habe, er wußte es selber nicht

Vor ein Auto sind schon einige gesprungen. Einmal ist einer im Winter bis zu den Knien ins Wasser gerannt. Man bekommt da schon ein schlechtes Gewissen.

Die Menschen nähern sich nicht nur meinen Hunden an, weil Sie sehen, das Sie lieb sind, sondern in letzter Instanz, weil Sie erfahren, das man selber unter Ängsten leidet. Und man das versteht.

Ich hoffe Du findest noch Übungsojekte.

Lg. gea und die Hunde

19.02.2013 13:57 • #15


liebe
@muffin wo wohnst du denn ?

20.02.2013 22:13 • #16


M
in der nähe von münchen

21.02.2013 00:13 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

W
Ein Leben ohne Hund ist ein Irrtum

( Th. Mann )

21.02.2013 07:48 • #18


liebe
zuweit - ich wohne Stuttgart - dann hättest du dich mal am meinen Sofa-Wolf herantrauen können

21.02.2013 08:07 • #19


M
Danke trotzdem

27.02.2013 15:05 • #20


A


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Prof. Dr. Borwin Bandelow