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S
Hallo zusammen,

ich habe eine Einladung zu einem Bewerbertag erhalten. Gerechnet habe ich damit bei der Bewerbung nie und nimmer. Meine Qualifikationen sind zwar durchaus gut, aber mein Lebenslauf weist durch meinen langjährigen Kampf gegen die Soziale Phobie die ein oder andere (natürlich anders begründete...) Lücke auf. Um es kurz zu machen: Der Job ist schlicht fantastisch, die beruflichen Perspektiven exzellent.

Jetzt kommt jedoch die Crux bei dieser Sache: Am Bewerbertag werden vor allem die sog. soft skills der Bewerber getestet und bewertet. Es stehen Vorstellungsrunden, Einzelinterviews, Gruppenarbeiten zusammen mit anderen Bewerbern und anschließender Präsentation der Ergebnisse, Eignungstests, gemeinsames Mittagessen u.v.m. auf dem Programm. Natürlich alles unter den geschulten Augen der Personaler und eines Psychologen. Ein einziger Alptraum für mich! Allein bei dem Gedanken daran zieht es mir den Magen zusammen. Ich habe Phasen, da lebe ich außerhalb der Arbeit nur hinter herabgelassenen Rollläden. Zur Zeit bin ich ratlos und überlege ernsthaft, diese Möglichkeit ungenutzt zu lassen und dankend abzusagen.

Vielleicht hat ja schon jemand von euch einen solchen Bewerbertag absolviert und kann schildern, was dort alles auf einen zukommen könnte. Womit zu rechnen ist. Welche Fragen gestellt wurden. Wie die Gruppenarbeiten aussahen.

Bange Grüße

Schlupp

PS: Vielleicht weiß jemand auch, was aus der Seite www.sozialephobie.de wurde. Diese scheint nicht mehr erreichbar zu sein.

04.02.2011 14:30 • 28.02.2011 #1


P
Hallo schlupp,

Lass so eine Chance bitte nicht ungenutzt verstreichen!
Die Angst kann und darf dein Leben nicht bestimmen, das machst nämlich ganz alleine du selbst. Sie hat nur so viel Macht über dich wie du ihr gibst. Und sie nimmt nur so viel Raum in deinem Leben ein wie du ihr lässt. Eine Aussicht auf einen Job nicht zu nutzen wegen der Angst - das wäre ein fataler Fehler im Bezug auf deine eigene Zukunft, vor Allem aber das absolute Eigentor in der Therapie. Du kannst jederzeit abbrechen. Sagen dass dir gerade schlecht ist und du an die frische Luft musst. Sagen dass dir der Druck zu viel ist. Was auch immer. Aber gar nicht erst hin zu gehen, das wäre wirklich ein Rückschritt.
Man kann wenn man will Alles durch stehen. Auch mit Angst.
Ich hab mit Stunden dauernden Angstattacken mein Abitur geschrieben, Referate gehalten, mündliche Prüfungen abgelegt, etc. pp. Vielleicht klappt es nicht so gut wie wenn man gesund wäre, und vielleicht ist die Note am Ende schlechter als sie ohne Angst gewesen wäre, aber auch wenn das Ergebnis nicht bombastisch ausfällt ist hat man danach trotzdem das überragend gute Gefühl der Angst die Stirn geboten und ein Stück weit Selbstbestimmung zurück erlangt haben.
Gönn dir das!

Liebe Grüße,
Bianca

04.02.2011 16:48 • #2


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SP und Bewerbertag

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D
hallo schlupp,

schau mal hier:
http://www.wiwi-treff.de/home/lounge/li ... id=14f=28
und suche nach Bewerbertag.

sehr wahrscheinlich:
gruppendiskussion, eigene vorstellung, ein kleines projekt alleine / im team durchführen.
es wird darauf geachtet: arbeitest du im team, lässt du die anderen ausreden, wie stellst du dir deinen job vor - es hängt auch von deinem job ab.

du musst dir auch eine sache überlegen: du bist in deinem neuen job kein einzelkämpfer. wenn du nur hinter rolläden lebst, dann musst du dich umstellen.

gruss
dirk

04.02.2011 18:20 • #3


P
Eine Freundin von mir hatte auch die Aufgabe einige Denkaufgaben in einer gewissen Zeit zu lösen. Hat sie nicht geschafft und wurde nervös. Danach wurde dann erklärt dass die Aufgaben gar nicht in der kurzen Zeit hätten gelöst werden können und es nur darauf ankam die Reaktion auf Stress zu testen
Ich glaube vorbereiten kann man sich da nicht wirklich. Da muss man spontan reingehen und das Beste draus machen.

04.02.2011 18:31 • #4


S
Hallo Bianca,

es ist schön zu lesen, dass Du anscheinend eine positivere Sicht auf die Dinge hast. Ein großes Dankeschön an Dich für den Motivationsversuch. Ich sage mir auch immer wieder, dass ich ja jederzeit abbrechen kann. Einfach aufstehen und gehen. Die Leute sehe ich ja nie wieder. Augen zu und durch usw. usw. Was man sich eben so sagt, um sich selbst Mut zuzusprechen. Und dann sehe ich mich gedanklich am Bewerbertag.....hochroter Kopf, Schweiß auf der Stirn, vor Anspannung zitternd, atemlos vor Aufregung... Genug gejammert. Anmelden werde ich mich am Montag per E-Mail. Dann habe ich immerhin noch 2 Wochen Zeit es mir anders zu überlegen.

Hallo Dirk,

Dir auch ein Dankeschön für den link. Natürlich habe ich schon ausführlich recherchiert. Es interessiert mich jedoch vor allem, wie andere Sozialphobiker einen solchen Bewerbertag erlebt bzw. ob es überhaupt welche gibt, die so etwas auf sich genommen haben und davon berichten möchten.

05.02.2011 12:34 • #5


P
Hallo schlupp,

Die gleichen Gedanken hatte ich vor dem Abi auch. Und meistens war es dann auch so wie vermutet, also dass ich knallrot war oder gestottert hab oder nur ne 3 geschafft hab anstatt ne 1 Aber das Gefühl danach, dieses Wissen dass ICH stärker bin als meine Angst, das hat das Alles wieder wett gemacht. Da wusste ich dass ich mein Leben bestimme und nicht die Angst. Und durch diese Hardliner-Therapie, die ich gezwungenermaßen gemacht hab (ich musste ja mein Abi machen, konnte mich nicht drücken) war ich Alles nach einigen Monaten schon wieder los. Hätt ich mich nicht so oft gezwungen wär ich vielleicht heut immer noch so ängstlich wie damals. Deswegen rate ich dir auch dazu dir ein Herz zu fassen und es einfach durchzuziehen.
Peinlich zu sein ist nicht schlimm. Das passiert Jedem mal. Erst gestern am Bahnsteig haben ich und alle anderen Wartenden beobachtet wie ein Kerl beim Einparken rückwärts voll gegen ne Laterne gefahren is. Das war auch peinlich und wir ham alle gelacht. Peinliches passiert andauernd und überall. Das ist nicht schlimm.
Der Moment ist nach einigen Augenblicken vorbei. Und dann wird er ne lustige Geschichte.
Aber sein Leben nicht so zu führen wie man es will weil man zu viel Angst hat es könnte was passieren das eh Jedem hin und wieder passiert, das ist schlimm. Das ist nämlich nicht nach einigen Augenblicken vorbei, das zieht sich durch dein Leben wie ein böser roter Faden. Ich könnte das nicht haben.

Liebe Grüße,
Bianca

05.02.2011 13:09 • #6


S
Hallo Bianca,

es ist sehr nett von Dir, was Du hier versuchst. Natürlich liegst Du mit Deiner Aussage

Zitat von Pilongo:
Aber sein Leben nicht so zu führen wie man es will weil man zu viel Angst hat es könnte was passieren das eh Jedem hin und wieder passiert, das ist schlimm. Das ist nämlich nicht nach einigen Augenblicken vorbei, das zieht sich durch dein Leben wie ein böser roter Faden.


sicher völlig richtig. Und in der Theorie stimme ich Dir auch vorbehaltlos zu. Die Praxis sieht jedoch ganz anders aus. Zumindest bei mir. Dort zieht sich die Soziale Phobie nämlich tatsächlich wie ein böser roter Faden durch mein ganzes Leben. Daran haben auch weder positives Denken, noch mehrere Therapien etwas ändern können. Ich werde das Thema jetzt erst mal so gut es geht völlig ausklammern und dann Anfang der übernächsten Woche entscheiden, was ich mache.

Danke für die lieben Worte!

schlupp

06.02.2011 13:03 • #7


M
Hallo schlupp,

ich hatte während des Abiturs einen Bewerbertag, an dem ich mit 9 anderen um eine Stelle buhlte. Das ist jetzt schon viele Jahre her, und um ehrlich zu sein, wenn ich mal wieder so einen Termin haben sollte, werde ich vermutlich so wie damals kein besseres Gefühl haben. Aber ich würde wieder hingehen.
Ich erinner mich (netterweise) nicht mehr an den kompletten Tag. Ich weiß nur, uns 10 Bewerbern saßen gefühlt ebenso viele Betriebsangehörige (inkl. Psychologen) an einem riesigen Runden Tisch gegenüber. bei der Eröffnungsrunde hob ich (tatsächlich ich) als erste die Hand, bei der Frage, wer mit dem vorstellen anfangen möchte. Nun, ich war gefühlt nach zwei Minuten fertig, während andere sehr ausführlich erzählten. Ich erinner mich noch an ein Mädel, sehr nett, sehr aufgeschlossen, die nicht nur auf ihre Hobbys (Teamsport) mit einging, sondern sich am Ende höflich bedankte oder einfach nur Danke sagte. Das imponierte den Leuten mächtig! Ich wäre da nie drauf gekommen.

Gruppendiskussion: Schon in der Schule zeichnete ich mich durch immerhin körperliche Teilnahme aus. Eigener Beitrag? Nein danke. Allerdings auch selten eigene Diskussionsbeiträge, Meinungen Ideen. Einfach nur dabei gewesen. So auch diesmal. Es ging darum, 10 verschiedene Eigenschaften in eine prioritätenliste zu bringen (was ist am wichtigsten im Job?) Sollte ich mich dazu geäußert haben? Kann mich nicht erinnern... habe mich nur innerlich über eine aufgeregt, die offenbar nichts vom andere ausreden lassen gehört hatte. Dass sie kämpfte, begriff ich nicht.

Einzelgespräch: ..... oje oje .... Der Chef fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, eine leitende Position zu übernehmen. Ich sagte Ja, zittrig, Blick nach unten. Er glotzte dermaßen ungläubig und fragte da nochmal nach!
Ich wollte nur noch raus. Dafür hab ich mich lange geschämt! Dass ich so unverfroren gelogen habe. Und hab ganz vergessen mich dafür zu loben, dass ich hingegangen bin zu der Veranstaltung!

Auch heute würde mir niemand eine solche Antwort abnehmen, da mein Selbstbewusstsein nach wie vor sehr niedrig ist. Ich hätte aber hoffentlich den Mumm zu sagen nein. Dass man sich damit für eine Stelle disqualifiziert, klar. Aber wer weiß, gibts nicht vielleicht andere Positionen im Unternehmen?


Also schlupp, wenn Du nicht hingehst, wirst Du die Stelle auf keinen Fall bekommen.
Wenn Du hingehst, weißt Du, wie so etwas ablaufen kann. Sicher bedeutet es einen ganzen Tag Adrenalin pur. Aber du kannst es aushalten.
Ich wünsch dir viel Kraft bei deiner Entscheidung.

06.02.2011 21:00 • #8


S
Hallo zusammen,

ich danke Dir sehr für Deinen Erfahrungsbericht, Monstera. Einen ganzen Tag Adrenalin pur, da hast Du sicher recht. Aber ob ich es aushalten kann? Das wird sich zeigen. Ich habe mich nämlich nicht nur angemeldet, sondern bin nun auch selbst fest entschlossen an diesem Tag zumindest mit Anwesenheit zu glänzen. Bzw. an diesen Tagen, denn in meiner Anfangsaufregung ist mir nicht einmal aufgefallen, dass ich bis ans andere Ende Deutschlands fahren muss. Aber das hält mich nun auch nicht mehr auf.

Bericht erfolgt Ende nächster Woche

13.02.2011 18:47 • #9


S
Ok, hier folgt sie nun, die Kurzzusammenfassung. Auf Details kann ich aus Anonymitätsgründen natürlich nicht eingehen.


Zunächt einmal war die Gruppe kleiner als ich erwartet hatte. Wesentlich kleiner. Meine Nervosität nahm nach dieser Erkenntnis sprunghaft zu. Die Vorstellung der eigenen Person lief entsprechend katastrophal. Das muss ich einfach so rückblickend in der Selbsteinschätzung festhalten. Es entspricht sicher auch objektiv der Wahrheit.

Danach gab es einige offene Fragerunden, die Bewerber wurden aufgefordert zu verschiedenen Themen Stellung zu beziehen. Die Betonung liegt auf offene, d.h. jeder konnte zu jedem Zeitpunkt seine/ihre Meinung sagen. Das Problem dabei dürfte ja offensichtlich sein, es ging nicht nur um das eigene Fachwissen, sondern auch um Beteiligung und Gruppenverhalten. Dabei habe ich dann den nächsten Knaller produziert und bin 2 Mal (!) jemand anderem ins Wort gefallen. So etwas mache ich normalerweise niemals. Natürlich habe ich mich beide Male sofort entschuldigt, es war mir sehr peinlich und das hat man mir auch sicher angesehen. Ich weiß nicht, was mich da geritten hat, wahrscheinlich dachte ich, dass ich durch die verpatzte Vorstellung wieder Boden gut machen müsste und war entsprechend übermotiviert. Ganz schön armselig

Darauf folgten dann verschiedene schriftliche Einstellungstests, die halbwegs ok liefen. Glaube ich zumindest. Die anschließenden Gruppenarbeiten und Präsentationen würde ich rückblickend auch als halbwegs in Ordnung ansehen und die abschließenden Einzelinterviews liefen mehr oder weniger nach Schema F. Ob ich da in irgendwelche sonstigen Fallen getappt bin, kann ich natürlich nicht sagen. Gut möglich ist es natürlich.

Es war sicher nicht die angenehmste Erfahrung meines Lebens und z.Z. überwiegt auch noch der Selbsthass aufgrund der miserablen Selbstpräsentation und der wirklich peinlichen offenen Fragerunden zu Beginn. Einen echten Grund zur Belohnung meinerseits durch mich sehe ich jedenfalls ganz sicher nicht. Aber ich bereue es zumindest wider Erwarten nicht dort hingefahren zu sein. Und das ist ja auch schon was.

19.02.2011 11:33 • #10


M
Hey schlupp,


Hut ab, du bist hingefahren und hast daran teilgenommen. Und du hast dich eingebracht! Wenn ich schon lese, Stellung beziehen zu irgendwelchen Themen, werde ich leider schon beim lesen nervös. Ich bin gerade mal dabei, mir eine eigene Meinung zu bilden und nicht mehr nur passiv alles anzuhören.

Es so sehr schade, dass du von Selbsthass schreibst und dein Verhalten als ganz schön armselig bezeichnet. Ich verstehe dich sehr gut, nichts kann ich besser als mich dermaßen selbst in den Dreck zu ziehen. Wieviel schwieriger ist es schon, nicht nur darauf zu verzichten, sondern sich selbst Mut und Belobung auszusprechen. Ich frag mich dann immer, wofür soll ich mich denn loben? Dafür das ich da war?

Also ich schick Dir jetzt einen Daumen nach oben, denn du bist hingefahren, hast dich präsentiert und sogar aktiv das Wort ergriffen. Ich persönlich halte das immer noch besser, auch wenn du jemanden ins Wort gefallen bist, als gar nichts zu sagen. Schau dir die Poilitiker im Fernsehen an, schon heftig, wie die sich ins Wort fallen (klar, von denen hört ja auch keiner von allein auf zu reden).

Das Problem mit dem sich selbst präsentieren kenne ich zu gut. Und nun trifft es mich selbst wieder: ich bin demnächst zu einem Gespräch eingeladen. Da ich im Job bin und die neue Stelle viel zu weit weg ist, gibt es für mich nicht wirklich einen Grund, zu wechseln. Und daher versuche ich, krampfhaft der Sache aus dem Weg zu gehen. Denn es besteht absolut keine Erforderlichkeit.
Dennoch ist meine Angst riesig, mich zu präsentieren. Ich gehe einzig und allein hin, weil ich mich nicht drücken will. Wo ist der Smiley für den Wutschrei?!

21.02.2011 20:37 • #11


M
@schlupp: RESPEKT! Ich weiss nicht ob ichs geschafft hätte hinzugehen. Ich hab am Sonntag mit mir gekämpft ne Bewerbung abzuschicken und bin jetzt schon total unruhig bzgl. der möglichen Antworten, aber so wie du zu so einem Bewerbertag zu gehen echt spitze!

21.02.2011 23:13 • #12


T
Hallo schlupp,

ich kann mich den Vorrednern nur anschließen.
Du kannst stolz auch Dich sein!!

Ich hätte niemals den Mut, an so etwas teilzunehmen. Mir wird auch schon mulmig, wenn ich über den Ablauf lese.
Außerdem wäre ich wegen der vielen schlaflosen Nächte, die ich voher bestimmt gehabt hätte, sowieso nicht mehr in der Lage gewesen, mich dorthin zu bewegen.

LG

22.02.2011 01:07 • #13


S
Hallo zusammen,

vielen Dank für die netten Worte. Der akute Anfall von Selbsthass hat auch zwischenzeitlich etwas an Stärke verloren. Ja, Selbstpräsentation, für sich selbst werben, für ein Produkt Werbung machen, das ich überhaupt nicht mag. Keine gute Voraussetzung. Aber ich kann mir ja auch nicht selbst aus dem Weg gehen. Leider. Ich werde kurz berichten, wenn ich eine Antwort bekomme. Die wird nämlich inhaltlich in jedem Fall individualisiert auf jeden Bewerber zugeschnitten sein, wurde uns gesagt. Inklusive der psychologischen Analyse...

@Markus01

Viel Erfolg bei Deinem Bewerbungsprozess!

@monstera

Von mir einen Daumen nach oben zurück dafür, dass Du trotz fehlender Notwendigkeit zu diesem Gespräch gehen wirst. Und viel Erfolg!

22.02.2011 21:34 • #14


J
Hallo Schlupp,

vielen Dank für Deinen Beitrag. Über eine Verhaltenstherapie habe ich auch schon mal nachgedacht. Glaubst Du, es gibt da wirklich eine spezifische Therapie, die sich auf dieses schreckliche Zittern spezialisiert? Heute hatte ich wieder so eine schlimme Panikattacke beim Schreiben vor Zuschauern. Erst werden mir die Hände klatschnass und zittrig und dann merke ich förmlich, wie die Angst hochkriecht, und ganz schlimmes Herzrasen einsetzt. Dann zittert der ganze Oberkörper und der Kopf gleich mit. Mann, das ist so megapeinlich, daß ich mich nur schwer beherschen kann, um nicht aus dem Raum zu rennen.

Ich habe ja vom Arzt ganz starke Medikamente für solche Situationen bekommen, aber die darf ich eigentlich nur ganz selten nehmen, weil sie sehr schnell abhängig machen, also auf keinen Fall jeden Tag. Ich habe echt Angst, daß ich diese Arbeitsstelle auch wieder verliere, wenn ich das Problem nicht in den Griff kriege.

Schon morgens wache habe ich mit der Angst auf, daß ich wieder etwas schreiben muß

Schöner Mist

Viele liebe Grüße

Jackie68

23.02.2011 20:12 • #15


S
Hallo jackie68,

im Zuge einer Verhaltenstherapie wird natürlich die Zitter-Problematik ganz ausführlich adressiert werden, wenn Du das wünschst. Es gibt zudem auch andere, nicht abhängig machende und effektivere Möglichkeiten der medikamentösen Therapie. Darüber wird Dich Dein Hausarzt informieren können oder besser noch: Du machst einen Termin bei einem Psychiater, die kennen sich damit nämlich wirklich aus und können Dir entsprechende Mittel auch verschreiben. Dort wirst Du dann auch über weitere (Verhaltens-) Therapieoptionen aufgeklärt und erhälst auch Adressen von Therapeuten, die sich speziell mit dieser Problematik beschäftigen.

@all

Gestern ist mir ein Vertragsangebot ins Haus geflattert

Warum, wieso, weshalb....keine Ahnung, da ist nur die Rede von positiver Resonanz. Freue mich natürlich riesig z.Z. Ob ich den Job jetzt aber wirklich annehmen soll bzw. mir das auch zutraue, das weiß ich noch nicht. Da fängt sie wieder an, die Unschlüssigkeit...

Ich danke allen, die mich hier motiviert haben die Zähne zusammenzubeißen

25.02.2011 11:05 • #16


M
Zitat:
Gestern ist mir ein Vertragsangebot ins Haus geflattert


GLÜCKWUNSCH!!

Kannst es ja probeweise mal annehmen und weiterschaun. Am Anfang hast eh Probezeit und wenns dir nicht passt ....

25.02.2011 11:36 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

M
Hey schlupp,

Wahnsinn! Das ist doch der Hammer!!
Unterschreib den Vertrag, wenn er dir inhaltlich zusagt!
Das ist schon erstaunlich, was man selbst immer für einen unguten Eindruck von sich hat und dann wird der nicht mal von den anderen geteilt

übrigens war ich nun meinem gespräch gewesen. Und siehe da, ich habs meines Erachtens schön vergeigt. Sehr, sehr nette Leute, sehr ungezwungene Atmosphäre, das Fachliche war auch nicht unbedingt das Problem. Das Problem war ich, denn ich wurde zunehmend schweigsamer und unsicherer, und sie haben auch in diese Richtung gefragt: haben Sie schon mal vor mehreren Leuten gesprochen und ein Feedback bekommen? es wurde xmal betont, wie wichtig Kommunikation in dem Unternehmen ist, wieviel Wert drauf gelegt wird. Ich konnte kaum noch was sagen, vor allem zu der Frage: wie setzen Sie sich bei Kollegen durch? zwei Worte, dann schwieg ich. Ich mich durchsetzen?
Wie stellen Sie sich den idealen Kollegen/ Chef/ Arbeitsatmosphäre vor? Habe mir nie Gedanken drum gemacht. Fragen, die man mit einem gesunden Menschenverstand beantworten kann. Die Leute waren ganz baff, dass ich gar nichts sagte. Da müssen doch soviele Fragen/ Vorstellungen sein... Bei mir leider nicht.

Mann, verdammt, das ist ein geniales Unternehmen. Und gesetz dem Fall, es würde klappen: es würde mir angst machen, gibts denn sowas?

28.02.2011 19:01 • #18


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Dr. Reinhard Pichler