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H
hallo zusammen,

ich war schon immer eher ein schüchternes kind und wuchs
die grundschulzeit über bei meiner großmutter müttlerlicherseits
auf, da diese zu diesem zeitpunkt alleinerziehend war und arbeiten
musste. mein richtiger vater wanderte in die schweiz aus und iwann kam dann kein unterhalt mehr. als es vors gericht ging, stritt er dann die vaterschaft ab und durch den langsamen schriftverkehr und die grenze kam es nie zu einer rechtssprechung.

als ich von der grundschule aufs gymnasium wechselte, bin ich auch
gleichzeitig von meiner großmutter zu mutti und schwiegervater ge-
zogen. da beide berufstätig waren und gleichzeitig noch selbstständig,
war ich ich bis zum ende der mittleren reife ( ich ging in klasse 8 ab )
meist auf mich alleingestellt und auch in meiner Freizeit viel es mir zuerst schwer mit jemandem Freundschaft zu schließen.

Auf der Realschule ging dann auch das mobbing wegen übergewicht
los, was mir derzeit nicht viel ausmachte, aber mit der zeit ziemlich
genervt hat. es viel mir damals recht schwer mich in neue gruppen
einzugliedern, tat dann irgendwann dinge um es dann anderen recht

zu machen, auch teils illegale dinge, was für meine psyche wohl auch nicht grade gesund war.

ich fing mit 16 an, an der kasse zu arbeiten, was mir
sehr sehr unangenehm war, es gab gute und schlechte tage. Bei den arbeitskollegen hatte ich keine probleme, da meine beiden elternteile dort arbeiteten und ich diemeisten leute schon länger kannte, bzw sie mich seit ich ein kleines baby war.

die richtigen probleme begannen während meiner ersten ausbildung
zum augenoptiker, wo die chefin nie mit mir zufrieden war und mir sogar
Alk. und eine fahne nachsagte, was einfach nicht stimmte. Meine
Eltern schmissen mich raus was ich damals sehr ungerecht fand, es aber
schon seinen grund hatte ( sonntagsfeier). zugleich beendete meine freundin unsere beziehung wegen borderline.

ich zog zuerst zu meinem damaligen besten freund für zwei wochen, was mir auch sehr unangenehm war und dann zu meiner damaligen freundin, meine eltern waren zu dem zeitpunkt für mich mehrere jahre gestorben. der Psychiater den ich daraufhin besucht hatte, stellte eine psychose durch Dro. fest und steckte mich in das städtische entzugsprogramm.
zugleich beendete meine freundin unsere beziehung wegen borderline.

wenn ich damals gewusst hätte wie das heute ausschaut, wäre ich nach der entgiftung nach siebenzwergen gegangen wie empfohlen was so eine art bauernhof ist und man wieder den normalen strukturierten tagesablauf in der gruppe lernt. ich brach den entzug nach 2 wochen ab.
da ich ja quasi obdachlos war, bin ich wieder zu meiner oma gezogen.

das ergänzte sich ganz gut da sie ein lungenemphysem bekommen hatte
und ich so einige arbeiten im haus übernommen habe. ich versöhnte mich iwann mit meiner mutti, die mich sehr bei der ausbildungsplatzsuche unterstützt hat.
gezwungenermaßen auch mit meinem stiefvater, damit meine mutter keinen kummer mehr hat.

die angst vor menschen war immer noch da, ich rauchte weniger aber es war nach wie vor dasselbe gefühl wenn ich mit iwelchen menschen zusammen war. besonders hart war es in der ausbildung da die symptome dort stärker wurden.

ich verstellte mich wieder so gut es ging, aber man kann es ja leider nicht immer allen recht machen. Zu der Zeit ´04 kam ein MMORPG auf den markt, ihr kennt es wahrscheins alle.
-- WoW ( ich spiele seit release mehrere stunden täglich )

ich bin warcraft fan also zugreifen dachte ich, hat ja auch einen positiven effekt, weil man da öfter zuhause ist und sich so mehr auf die ausbildung
konzentrieren kann und nicht draußen rumlungert und blödsinn macht
etc. :

das war halt schon distanzierend, aber da schon soviel passiert ist, dachte ich das wäre gut für mich. ich hinterging quasi meine freunde und bekannten, wobei ich mir teils durch paranoia nichtmal sicher war, wer freund oder feind.

ich dachte bei einem könnte ich mir sicher sein, da hab ich mich sehr sehr getäuscht, den anstoß für den artikel um diese zeit etc hatte er.
nach meiner ausbildung wechselte ich ständig zwischen betrieb und arbeitslos,weil WoW mich dermaßen isolierte.

ein echtes soziales umfeld zu haben, bzw. echte Personen, verlor ich das geübte verhalten gänzlich.

Wenn ich heute iwo in einer runde bin, kann ich keinen klaren gedanken fassen und mein hirn rotiert über die seltsamsten verschwörungen, ide mir böses wollen.

Ich dachte ich höre stimmen, aber das stimmt wohl nicht ganz...

ich hab immer gesagt ich hab einen besten freund, das ist leider nicht so.
meine Kollegen sitzen seit 6std. oder so vo rmeiner wohnung rum und bedrängen mich. naja zum glück hab ich eingekauft xD

Meine Eltern, besonders mein schwiegervater, den ich damals so gehasst
habe, ist nun krasserweise sehr bemüht mir zu helfen, das alles normal wird.

Als ich mich dann hier durchgelesen habe, stellte ich fest , das die soziale phobie wohl wesentlich stärker ausgeprägt ist als WoW, das spiel ist quasi mein gesprächspartner und durch die anonymität des internets fühle ich mich recht sicher und decke auch teilweise das bedürfnis nach kontakt,
zumindest ist man nicht ganz vereinsamt und in den angstphasen zuhause eine ablenkung. aber das geht nach hinten los eben.

nach kündigung bei meiner letzten arbeitsstelle, bzw währenddessen habe ich mir überlegt, eine fortbildung zu machen, als Kaufmann ist es ja nicht ganz so einfach heutzutage. Nun, ich war hochmotiviert, meldete mich an und ging auch hin.

Allerdings hatte ich nach 3 Monaten leider Probleme mit meinen Mitschülern, die was schlimmes von mir dachten, dachte ich ka xD
ich bin dann weggeblieben und habe mir vorgenommen die prüfung so zu schreiben, was natürlich nicht geklappt hat ohne die entsprechenden Texte etc., um die man sich ja auch nicht gekümmert hat, bin selbst schuld weiß, aber auch wenn schwer vorstellbar, ging echt net-.-

Prüfung ist verdorben, könnte sie wiederholen, will aber erstmal normal werden bzw. meine chancen verbessern.

Meine Eltern waren sehr sauer, da sie mich unterstützt haben und das geld quasi weggeworfen wurde.


mein stief reagiert überraschen und meinte sie beobachten mich schon seit längerem und denken es wäre an der zeit sich professionelle hilfe zu holen.
ich bin sehr dankbar da mir mein problem schon bewusst war seit jahren, dachte halt ich bin schüchtern oder hab durch die arbeitslosigkeit keine Themen über die ich reden kann. ich hab früher mal tischtennis gespielt im verein, ich werde wohl die nächsten monate wieder damit anfangen, vielleicht net gleich in nen verein.

Wir hatten jetzt insgesamt 3 termine bei der Suchtberatung und warten jetzt nur noch auf den bescheid des leistungsträgers und den termin.
ICH KANNS KAUM ERWARTEN!

Es wird die AHG Münchwies in Neunkirchen sein, habe mir schon etliche bewertungen durchgelesen, wobei diese doch sehr unterschiedlich ausfallen um wirklich zu sagen gut oder schlecht, vielleicht hat ja hier
jemand schon eine therapie hinter sich und möchte dazu stellung nehmen,
wäre sehr dankbar.


- Angst vor Ablehnung
- Redeangst
- Panikattacken-- Herzrasen, Magenprobleme (Sodbrennen)
- Angst vor der Angst

Hoffe das liest sich überhaupt wer ganz durch xD

Ein wenig genaueres:

- Angst in der Stadt zB. Kollegen oder Familie zu treffen und
in ein gespräch verwickelt zu werden und von den außenstehenden
fremden belauscht zu werden.

. Zu den Orten meiner wahl gelange ich durch Seitenstrßen, wo ich meist auch auf der rechten seite laufe, da die autos von hinten kommen und ich so nicht entgegenlaufe und sie mich angucken, lachen etc..

- Ich habe 3-4 Geschäfte in meiner stadt, in denen ich auch die verkäufer
kenne und wo ich mich meist wohl fühle.

- Das mit dem busfahren ist auch so ein ding, ich schau in welchem weniger leute drin sind und warte notfalls wenn ein bus zu voll sein sollte.
- Gegenübersitzen geht aiuch nicht, hab ich hier auch schon gelesen.

-Mein Freundeskreis, bzw was noch geblieben ist, nun auch verschwand:
früher lief alles ganz gut, bzw wenn ich mich frühj betrachte war ich kein guter mensch, eher das gegenteil. leute dumm anmachen etc, habenjemanden sogar mal körperlich gedemütigt, dieser junge mann ist durch unseren umgang auf dauer psychisch kapoot


-Meine Kollegen stehen immer noch draußen rum, also belagert werden ist auch unangenehm^^

-Ich habe grundsätzlich angst mich zu verlaufen, also stolpern, oder hinfallen, so muss ich mich unterwegs auch darauf konzentrieren, bzw dran denken und nehme eine komische haltung an, die die blicke wirklich auf sich zieht.

- Meine gesamte Erscheinung ist mir unwohl, bzw würde ich mich nie dem trend entsprechend kleiden. ich trage meist unauffällige frische sachen und ebenso die frisur.

- Mein Körpergewicht war mir mal unangenehm, mittlerweile habe ich damit komischweise wenig probleme, weil diese Ängste stärker sind.

- Die Angst vor der Angst bzw. vor der Panikattacke oder dem bevorstehenden Fuß- /Busweg, Termin oder Kontakt (Telefon)
- Das mit den Panikattacken ist aber zu kontrollieren, wenn sich eine anbahnt hilft wirklich Beschäftigung/Ablenkung, wenn man versucht
nichts zu tun, passiert das gegenteil.

-Ich hab die letzten 4 Jahre keinen Geburtstag gefeiert, weil ich es hasse im Mittelpunkt zu stehen.

-es ist auch familienfesten ähnlich, bzw wenn es eine größere ansammlung von menschen ist, vor denen man sich äußern muss, aber das geht vielen so, finds halt bei der familie strange.

- ich kann seltenst herzhaft ehrlich lachen, wenn das lustige von einer realen person im selben raum ist, da ich dann denke ich muss mich aufs lächeln konzentrieren und beachte das lustige nicht mehr, mimik und gestik, ist echt schwierig.

01.08.2010 14:32 • 02.08.2010 #1


3 Antworten ↓

G
Hallo Home_alone,

doch doch, ich habe alles gelesen. Du schreibst sehr angenehm, gut lesbar.

Jedenfalls wünsche ich dir, dass du dich da an deinem eigenen Schopf wieder rausziehst.

Sicher sind die Internetsucht und die Dro. nur ein Hilfsmittel, um deine unterdrückten Trauer- und Angstgefühle zu überbrücken. Es würde mich nicht wundern, wenn deine frühen Verlassenwerden-Erlebnisse einige tiefere Wunden hinterlassen hätten. Das wirst du wohl aufarbeiten müssen, wenn du alles loswerden willst. Viel Erfolg dabei.

Gruß,
GastB

01.08.2010 23:25 • #2


A


*schlussstrich*

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V
Zitat von GastB:
Sicher sind die Internetsucht und die Dro. nur ein Hilfsmittel, um deine unterdrückten Trauer- und Angstgefühle zu überbrücken.

Weder Hilfe (Hilfsmittel) noch Überbrückung unterdrückter Gefühle.

Zitat:
Sucht ist der umgangssprachliche Begriff für verschiedene medizinisch-psychologische Krankheitsbilder. In der Fachwelt ist er ersetzt worden durch die Begriffe

* Abhängigkeitssyndrom für substanzgebundene Abhängigkeiten und
* Impulskontrollstörung, Zwangsstörung oder Verhaltenssucht für nicht-substanzgebundene Abhängigkeiten ;

in zahlreichen offiziellen und inoffiziellen Einrichtungen wird der Begriff „Sucht“ allerdings weiterhin verwendet.

Zitat:
Als Dro. (engl.: drug) gilt nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeder Wirkstoff, der in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag und kein Nahrungsmittel ist.
Wikipedia

02.08.2010 18:13 • #3


V
Zitat von home_alone:
- Angst in der Stadt zB. Kollegen oder Familie zu treffen und
in ein gespräch verwickelt zu werden und von den außenstehenden
fremden belauscht zu werden.

Viele von ihnen hatten bzw. auch Ängste und außerdem sind sie i. d. R. derart in ihren Gedanken vertieft, dass sie einen nicht einmal ernsthaft wahrnehmen. Wenn sie über Fehler Anderer lachen, dann nur weil das eine willkommene Abwechslung im tristen Handlungsablauf ihres Kopfkinos ist, der sie wiederum nur eine eigene erfundene Geschichte anhängen. Was in dir geschieht und wer du bist kannst nur du erkennen. So lange du dich wie einen Fremden behandelst, ist die Welt für dich voller Fremder mit fragwürdigen Absichten.

Zitat:
- Das mit dem busfahren ist auch so ein ding, ich schau in welchem weniger leute drin sind und warte notfalls wenn ein bus zu voll sein sollte.
- Gegenübersitzen geht aiuch nicht, hab ich hier auch schon gelesen.

Das sind Ängste vor sich selbst, man treibt sich selbst durch negative Gedanken in die Isolation, so dass die Ebene der nicht-kognitiven Wahrnehmung fehlt.

Zitat:
-Ich habe grundsätzlich angst mich zu verlaufen, also stolpern, oder hinfallen, so muss ich mich unterwegs auch darauf konzentrieren, bzw dran denken und nehme eine komische haltung an, die die blicke wirklich auf sich zieht.

Wenn man sich zu wichtig nimmt, bekommt man Angst. Das nennt sich Alarmsystem. Eigentlich will man doch nur vor den Anderen gut da stehen, weil man sich selbst nicht leiden kann. Ein baufälliges Gebäude von außen zu stützen hat aber keinen Sinn, es wird mal so oder so zusammen fallen. Die Aufgabe ist das Aufgeben und Neu-Erschaffen.

02.08.2010 20:59 • #4





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