Pfeil rechts

S
hallo zusammen...
seit einer gewissen zeit frage ich mich, ob ich wohl an einer sozialen phobie leide oder nicht. ich möchte hier meine gedanken aufschreiben und wäre über antworten von euch sehr froh...
ich bin 18 jahre alt. ich war schon immer einbisschen schüchtern, aber in einem gesunden mass. ich hatte eine tolle kindheit, keine familiären probleme und stets gute freunde an meiner seite. nie wäre ich irgendwo wirklich auf ablehnung gestossen. schon immer habe ich mir viele gedanken zum leben gemacht und viele dinge hinterfragt. bis vor ein paar jahren hatte dies jedoch nicht wirklich einen negativen einfluss auf mein leben.

die ersten ängste, die ich in diese richtung einordne, verspürte ich als ich 14 jahre alt war und meinen ersten freund hatte. er wollte mich immer seinen kollegen vorstellen, jedoch hatte ich immer grosse angst davor, sie kennen zu lernen. ich wollte mich nicht dem risiko aussetzen, mit in den ausgang zu gehen, wo ich niemanden kannte und zu riskieren, dass ich ihnen negativ auffalle. die angst, den kollegen nicht zu passen, war zu gross.

weiter fühle ich mich seit etwa drei jahren immer wieder mal sehr unsicher. verbunden sind diese gefühle vor allem mit der zeit in der schule. auch in meiner jetzigen klasse komme ich mit allen leuten super aus, ich habe gute freunde an der schule. jedoch trage ich eine ständige unsicherheit in mir, dass andere schlecht über mich denken könnten. auch mittagspausen machen mir oft mühe, weil mich der gedanke, an einem tisch mit vielen zu sitzen und bei ihren gesprächen nicht mitreden zu können, quält. hierbei muss ich erwähnen, dass dies fast nie wirklich eintrifft. ich fühle sehr stark, dass ich situationen fürchte, die fast nie wirklich so eintreffen. die ängste sind aber immer verbunden mit anderen leuten und dem gefühl, sie könnten schlecht von mir denken.

grundsätzlich habe ich nicht sooo grosse mühe auf leute zuzugehen, die ich nicht gut kenne. vielmehr bereiten mir bindungen zu menschen angst, die einbisschen tiefer gehen. oft quält mich dann der gedanke, ich sei nicht gut genug oder komisch oder die betreffende person könnte sich mit anderen sowieso viel besser unterhalten als mit mir. oft vergleiche ich mich und meine position bei meinen freunden mit anderen. es kommt oft vor, dass ich mich dann sehr unsicher fühle und somit nicht so handeln kann, wie ich es eigentlich möchte. ich spüre oft, dass ich da auch grosse erwartungen an mich stelle.

vor ein paar wochen habe ich nun einen netten mann kennen gelernt und könnte mir gut mehr vorstellen. leider quält mich seit dem ersten date schon wieder die selben fragen. was ist, wenn mehr daraus wird und er mich seinen freunden vorstellen will? was ist, wenn die mich nicht mögen? was ist, wenn ich bei einem treffen mit ihnen einfach nicht mitreden kann?

ich fühle mich bei diesem ganzen thema etwas hilflos, so ist auch mein eintrag einbisschen chaotisch. vor allem kann ich meine ängste nicht wirklich nachvollziehen, da ich bisher nie eine würkliche ablehnung von anderen leuten mir gegenüber erfahren habe. kann es also sein, dass alles bisher so gut lief, dass ich jetzt das gefühl habe, alles auf diesem niveau halten zu müssen? kann mir jemand weiterhelfen mit konkreten tipps?

danke schon im voraus und gute nacht

21.04.2008 00:05 • 21.04.2008 #1


P
Hallo Switi,

ich kann Dir leider auch nicht sagen, ob Du eine soziale Phobie hast, da ich keine Therapeutin bin. Aber ich möchte Dich gerne fragen, ob Du Dir
zugestehst, Fehler zu machen? Mir kommt Dein Beitrag so vor, als würdest Du Dir nicht den kleinsten Fehler verzeihen. Menschen machen aber Fehler, keiner ist perfekt und geliebt werden nicht nur die, die nahezu perfekt sind.

Vielleicht magst Du Dich mit Deiner Frage, ob es eine Sozialphobie ist oder nicht, an einen Psychologen oder Psychiater wenden. In manchen Orten gibt es auch sozialpsychiatrische Beratungsstellen oder kirchliche oder andere Träger von Beratungsstellen. Trau' Dich, dort um einen Termin zu bitten. Es ist Dir wichtig und beschäftigt Dich.

Was man dagegen tun kann: alles was Angst auslöst, aufschreiben und dann bewerten nach: viel Angst, weniger Angst, ein bißchen Angst, leichtes Unbehagen, nur in Streßsituationen unbehaglich. Was nur in Streßsituationen unbehaglich ist, kannst Du in einem gelassenen Augenblick ausprobieren und somit gute Erfahrungen sammeln.

Ich bin auch mal im Internet auf ein Antischamtrainig gestoßen, vielleicht magst Du mal googeln danach, mit vielen Übungs-Situationen,
die das Unbehagen reduzieren können, das man bei ungewöhnlichen Situationen verspüren kann.

Gegen immer wieder auftretende Gedanken, die einem das Leben schwer
machen, ist auch ein Unterbrechen mit dem Wort Stop und anschließendem Realitätscheck ganz gut, sich die Frage zu stellen, was eigentlich passiert ist, ob das schlimm ist. Manchmal kommt man auch selbst drauf, warum man etwas so schlimm findet und wenn nicht, mit
therapeutischer Hilfe wird vieles klarer.

Vielleicht hat hier im Forum aber auch noch jemand eine gute Idee

Ich wünsche Dir alles Gute
Du bist nicht allein
und es gibt für alles eine Lösung
liebe Grüße
Monika

21.04.2008 20:09 • #2





Dr. Reinhard Pichler