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A
Guten Tag zusammmen,
ich bin neu hier und dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum. Bin schon seit längerem auf der Suche nach Gleichgesinnten in Sachen Angst und daraus resultierendem vermehrten Schwitzen. Eigentlich schon immer leide ich unter, ja man könnte es wohl Sozialphobie nennen, verbunden mit extremer Schweißproduktion in den Achseln und an den Händen. Es ist schrecklich, ich muss mich kleidungstechnisch immer stark einschränken, auch im Sommer. Bislang konnte ich mich irgendwie immer aus der Affäre ziehen, bin nur unregelmäßig zur Uni gegangen, obwohl mir dort ja eigentlich niemals jemand etwas wollte, habe Verabredungen und Menschenaufläufe vermieden usw. Leider bin ich nun beruflich gezwungen, an Sitzungen usw teilzunehmen und mich darin sogar zu äußern, meinen Arbeitgeber nach außen zu repräsentieren usw. Meine Hände sind grundsätzlich kalt, blau angelaufen und schwitzig, das muss eigentlich jedem auffallen. Meine Kleidung in Achselnähe ist durchtränkt, klebrig und kalt. Sobald ich aus derartigen Situationen rauß bin (zuhause) geht es mir wieder gut, meine Hände werden warm, das Schwitzen hört auf. Wenn ich mit nur wenigen Menschen zusammen sitze, schlimmstenfalls sogar damit rechnen muss, etwas vor versammelter Mannschaft sagen zu müssen, geht's los, Konzentrationsschwierigkeiten, Blockaden, Hände verstecken, Hände abwischen, auf dem Stuhl rumrutschen, Muskelzittern auch im Gesicht und und und. Dass ich wohl einmal zum Psychologen gehen sollte, ist mir eigentlich bewusst. Doch ich hoffe irgendwie immer auf kurzfristige Therapiemöglichkeiten. Habe sogar schon ein Deo von einer 'normal' und 'richtig' stark schwitzenden Person ausprobiert, natürlich ohne jeglichen Erfolg.
Ich würde mich freuen, wenn ich Antworten bekommen würde.
Gruß
Alias

21.10.2004 17:22 • 16.12.2004 #1


R
Hallo Alias,

der Psychologe ist für dich nicht die erste Anlaufstation, sondern dein Hausarzt.

Es gibt nämlich auch organische Ursachen für das Schwitzen, erst wenn der Hausarzt dieses ausschließt, dann wird er dir die richtigen Adressen geben.

Du schaffst das.

Gruß Rudi

22.10.2004 09:20 • #2


A


Grauenhafter Angstschweiß

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A
Hallo Rudi,
vielen Dank für Deine Antwort, aber ich glaube nicht, dass es organische Ursachen hat. Diese Kaltschweißigkeit ist schon ganz eindeutig eine Reaktion auf Menschen. Sobald ich mich unwohl fühle und dieses tue ich sofort, wenn ich mich in Gesellschaft begebe, geht es los. Diese körperliche Reaktion hat sicherlich ganz entscheidend mit meinem persönlichen Leistungsanspruch zu tun, bloß nichts unqualifiziertes von mir zu geben, sobald ich etwas sage, alle Augen auf mich gerichtet, die ständige Angst, angesprochen zu werden und und und. Ich denke, dass es sicherlich schlimmere Fälle oder Ausprägungsgrade dieser Angst gibt, jedoch empfinde ich es bereits jetzt als Qual. Außenstehende sehen in mir eben immer eine souveräne, selbstsichere und starke Persönlichkeit, innen sieht alles ganz anders aus, bloß keine Schwäche zeigen. Wenn ich es so schreibe, kommt es mir so banal vor, es behindert jedoch mein tägliches Interaktionsgeschehen ganz immens.
Ich bekomme zudem Angst, wenn ich mich hier im Forum umschaue und die Mehrheit der Teilnehmer bereits medikamentöse Unterstützung in Form von Psychopharmaka benötigen. Soweit würde ich denken, ist es bei mir glücklicherweise noch nicht. Auch habe ich bislang noch keinen job deswegen verloren, ich arbeite ja auch an meinem Problem, stelle mich tagtäglich neuen Situationen, habe jedoch nicht das Gefühl, dass es mich wirklich weiter gebracht hat. Wenn Dir noch was einfällt, lass es mich bitte wissen. Gruß
Alias

22.10.2004 15:13 • #3


G
Hallo Alias, ich kann deine Probleme nachvollziehen. Ich habe aber das Glück, nicht in so einem Job festzusitzen.
Für mich habe ich gemerkt, daß ein selbstsicheres Auftreten in großer Relation steht zum starken Schwitzen. Diesen Kreislauf würde ich versuchen als erstes zu durchbrechen. Wenn das Schwitzen keine organischen Ursachen hat, dann gibt es verschiedene Deos (z.B. Yerka zu beziehen über die Apotheke u.a.), hömöopatische Mittel autogenes Training etc. . Wichtig finde ich, daß du gut vorbereitet bist und keinen Zeitdruck verspürst (rechtzeitig aufstehen,...zum Job fahren,etc.) und so eine innere Ruhe versuchst zu erreichen.
Gegen das Zittern, besonders der Gesichtsmuskulatur, gibt es bestimmt ähnliche Tricks, wie z.B. für Menschen, welche zu stottern beginnen.Ich habe für mich beobachtet, daß ich in solchen Situationen nichts trinken kann, weil ich das Gefühl habe, mein ganzer Kopf zittert, wenn ich das Gefäß zum Mund führe. Also trinken ich nicht, wenn mich jemand anschaut. Also Verhalten die das Zittern für andere nicht sichtbar macht. Aber mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Schaue dich weiter im Netz um, oder suggeriere dir immer wieder, daß dein Gegenüber auch nicht perfekt ist, nur weil du kein Anzeichen der Unsicherheit oder Aufregung erkennst, weil du eigentlich viel zu sehr mit deinen Körpersymptomen beschäftigt bist.
PS: krankhaftes Schwitzen heißt Hyperhidrosis(für Nachforschungen)
Kopf hoch! Gruß Antje

16.12.2004 13:08 • #4





Dr. Reinhard Pichler