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J
Hallo, da bin ich mal wieder.....ich mache meine Arbeit wirklich gern, sie beansprucht mich auch nicht über alle Maßen phys. oder psych. Aber ich bin sowas von angespannt. Der Grund- die Kollegen- die mir nichts tun. Die immer nett und freundlich sind, wo auch viele herzliche Gesten von Kollegen kommen, die manchmal etwas rauhbeinig erscheinen. Und trotzdem- bevor ich in den Spätdienst gehe, bekomme ich Vormittags nichts auf die Reihe und mache mir nur Gedanken darüber, ob die Kollegen auch heute so zugänglich sind wie gestern.Habe ich Frühdienst, liege ich ab 3 Uhr wach und mich plagen diese Gedanken und Ängste. Es blockiert mich nicht nur, durch die ständige Anspannung bin ich ständig körperlich geschlaucht. Ich habe immerzu Angst, man könne schlecht von mir denken oder über mich reden. Damit könnte ich einfach nicht gut leben. Ich mache mir irgendwie meine Katastrophen im Kopf selbst. Hatte mal ein ganz schreckliches Schlüsselerlebnis diesbezüglich. Das ist schon über 10 Jahre her, ich kann nicht darüber reden , habe auch nach diesen Erleniss durchweg positive Erfahrungen im Arbeitsleben gesammelt. trotzdem.... es lässt mich nicht los, es wird schon zu einer Manie, mir Sorgen zu machen.
Wollte ich mal losswerden......

08.05.2008 22:18 • 12.05.2008 #1


R
Hallo Jany,

ich kenne diese Anspannung wegen der Arbeitskollegen. Ich finde es interessant, dass du es als Katastrophe sehen würdest, wenn sie schlecht über dich reden oder denken würden.

Befindest du dich gerade in einer Bewertungssituation, zB Probezeit? Ich war während meiner Ausbildungszeit immer völlig übernächtigt und dementsprechend müde auf der Arbeit. Von einigen alten Hasen wurde ich deshalb schief angeguckt, nach dem Motto so jung und schon so schlaff? Wo bleibt die Belastbarkeit?
Das hat die Lage natürlich nur verschlimmert.

Inwiefern meinst du, dass dein Schlüsselerlebnis mit deiner Anspannung zusammenhängt?

Grüße

08.05.2008 22:36 • #2


A


Angspannt

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J
Guten Morgen, nein ich bin nicht in der Probezeit oä. wie schon erwähnt, ich hatte vor über 10 Jahren mal ein Erlebniss, wo eine Kollegin wirklichen riesen Mist verzapft hat und versuchte, es auf andere Kollegen ua auf mich abzuwälzen. Da wurde man einige Zeit ganz schön schief angesehen und war Gesprächsmittelpunkt.Bis sich dann herauskristalisierte, wer der wahre Schuldige ist verging viel Zeit und es war der Horror für mich. Das läßt mich einfach nicht los, habe Angst, wieder in eine solche Situation zu kommen. Und es handelte sich nicht um Pillepalle! Nun sitze ich wieder hier- wie jeden Tag mit meiner Angst, das etwas ähnliches passieren könnte. Deshalb bin ich arbeitsmäßig auch ein sehr zurückhaltender Mensch, aber ich kann mich dadurch auch nicht so entfalten, wie ich gern möchte. Blöd, nicht wahr?

09.05.2008 08:55 • #3


C
Hallo Jany,

blöd würd ich das nicht nennen - da stehen Dir alle Türen offen, Du kannst Dich auf Deine Kollegen verlassen, bist in ein gut funktionierendes Team integriert, das Arbeitsklima ist klasse, Du bist hochmotiviert, magst Deinen Job sehr gerne, fühlst Dich nicht überfordert oder genervt (alleine das läßt mich vor Neid erblassen ) und doch kannst Du nicht den Schritt durch diese offenen Türen (Möglichkeiten) gehen, um dort, im Kreise Deiner wohlgesinnten Kollegen Dein ganzes Potential zu entfalten...das ist ne Tragödie, aber nicht blöd...Du bist das Kind, dass im Spielwarengeschäft mit seinen Freunden rumtoben darf sich aber nicht traut irgendwas anzufassen oder auszuprobieren...wieso nicht?

Traust Du dem Frieden nicht? Vermutest Du hinter der Idylle eine Falle? Oder hast Du Angst irgendetwas kaputt zu machen, oder ist da die Angst vor dem Neuen und Ungewissen verborgen? Oder dass da gerade wenn Du Dich vergnügst und wohlfühlst, Irgendwer auftaucht, der alles brutal beendet? Oder dass Du Dich zu schnell an das Gute gewöhnen könntest, und dann eben Schwierigkeiten damit hättest, wenn es trotz allem irgendwann mal anstrengend und holprig wird (z.B. wenn Dir neue Verantwortungen übertragen werden und dann eben auch Erwartungen an Dich gestellt werden?) . Du hast ne ganz klare Idee davon, wodurch Dein Gedankenkarussell bzgl. Deinem Arbeitsumfeld ausgelöst wurde...

Wie war denn das vor diesem Vorfall, den Du beschrieben hast? Und wie bewegst Du Dich in Deinem Privatleben? Bist Du da entspannter und vertrauensvoller und risikobereiter?

Sorry, ich würd Dir wirklich gerne ein paar gute Tipps geben, weil ich es schade finde, dass Du den Luxus (für mich ist ein harmonisches und kollegiales Arbeitsumfeld Luxus und Glückssache:) ) nicht genießen und für Dich (und als Teammitglied) nutzen kannst...aber außer n Sack voller Fragen, hab ich erstmal nichts...

11.05.2008 11:54 • #4


J
Genau das ist es- nicht auf den Frieden vertrauen können- warum auch immer. Angst davor, das wenn ich alles als gut und fast perfekt empfinde ein Knaller kommt, der alles wieder kaputt macht.Also übe ich mich weiter im Katastrophendenken mit den Resultat nach getaner Arbeit, das der Tag doch kein Weltuntergang war.
Privat ist das sehr viel anders. da bin ich offen, zugänglich und wage auch mal was und habe keine Angst davor, das etwas in die Hose gehen könne und wenn, dann ist es nicht so schlimm.

12.05.2008 11:20 • #5





Dr. Reinhard Pichler