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E
Hallöle ihr Lieben,

darf ich euch mal fragen was für euch Liebe ist?
Also im Sinne von: ab dieser und jener „Voraussetzung“/ „Bedingung“ geht ihr mit jemanden eine Beziehung ein.

Ich verdeutliche das mal kurz.
Bisher war das bei mir immer so, dass ich jemanden optisch attraktiv fand, ein crush- Gefühl hatte und mich angefangen habe mit diesen Menschen zu treffen. Oft war ich dann schon so im emotionalen Strudel, dass ich Red Flags und Werte garnicht so wichtig genommen habe.

Nun habe ich aktuell diesen Fall:
ich bin mit jemanden intim, der für mich die wichtigsten Werte erfüllt.
Ich fühle mich wohl, sicher, fühle mich frei.
Aber ich fühle nicht soooo eine sexuelle Anziehung, wie zu manchen in der Vergangenheit auf die ich wirklich richtig „gestanden“ habe. Dennoch empfinde ich etwas für diesen Kerl. Und habe oft das Gefühl, dass es sich auch steigert.
Ein Interesse an andere Kerle habe ich auch nicht.


Was ist denn jetzt nun die Basis für Liebe.
Die Werte und eine gewisse Anziehung?
Oder wirklich richtig verlieben UND geteilte, wichtige Werte?

03.07.2023 19:18 • 04.07.2023 #1


Beebi
Liebe ist ein unglaublich großes Wort. Ich persönlich glaube nicht daran, dass man schon nach den ersten Wochen und Monaten wirklich lieben kann. Aber ich glaube auch, das jeder es anders denkt und definiert. Ich kann dir sagen, dass ich erst nach zwei Jahren meiner Beziehung angefangen habe richtig zu lieben. Alles andere war eher interessant da es neu war . Es war eher ein verliebt sein und die rosa rote Brille auf haben.
Liebe bedeutet ,
Starkes Gefühl des Hingezogenseins; starke, im Gefühl begründete Zuneigung zu einem (nahestehenden) Menschen. Zudem kann Liebe beispielsweise auch auf geistiger Anziehung beruhen und muss nicht immer körperlich sein.

03.07.2023 20:17 • x 4 #2


A


Was ist für euch Liebe?

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moo
Ich glaube, es bringt Dir persönlich nix, wenn andere ihr Verständnis über Liebe zum Ausdruck bringen.

Jede Beziehung ist einzigartig. Artig von art - Kunst. Jede Beziehung ist ein Kunstwerk und jeder der Beteiligten wirkt aktiv an dieser Kunst mit. Es ist ein mitunter lebenslanger Prozess. Sogar die beendeten Beziehungen sind ein vitaler, nicht zu negierender Part unseres aktuellen Kunstwerks.

Wenn man sich schon nicht darüber im Klaren ist, ob die Stärke der sexuellen Anziehung darüber entscheidet, ob man es Liebe nennen kann, zeigt das m. E., dass man eher Orientierung an objektiven Aspekten sucht, statt seiner eigenen Kunstfertigkeit soweit Vertrauen zu schenken, ihr Werk entwickeln zu lassen.

Gib Dir eine Chance. Vielleicht tut es der Kerl dann auch.

04.07.2023 07:53 • x 3 #3


hereingeschneit
Für mich ist Liebe kein Gefühl sondern eine Entscheidung.
Ich entscheide mich jemanden zu lieben, ihn so zu akzeptieren und anzunehmen wie er ist und keinerlei Erwartungen an ihn zu haben.

Nicht zu verwechseln mit dem Wunsch auch geliebt zu werden.

Man kann auch jemanden lieben ohne dass das auf Gegenseitigkeit beruht, aber wenn es beidseitig ist, dann ist das eine gute Basis für eine Beziehung.

Da Liebe eine Entscheidung ist, ist sie auch vergänglich, man kann sich ja umentscheiden.

04.07.2023 08:22 • x 1 #4


Islandfan
Zitat von hereingeschneit:
Für mich ist Liebe kein Gefühl sondern eine Entscheidung.
Ich entscheide mich jemanden zu lieben, ihn so zu akzeptieren und anzunehmen wie er ist und keinerlei Erwartungen an ihn zu haben.

Das sehe ich vollkommen anders. Eine Entscheidung habe ich in der Regel in der Hand, ob ich jemanden liebe, nicht. Es mag so rationale Menschen geben, die auch Liebe steuern können, ich kann es definitiv nicht. Es ist ein Gefühl, das nach langer Zeit entstehen kann und dann ist man dagegen machtlos. Das ist eins der wenigen Dinge im Leben, auf die man keinen Einfluss hat. Liebe ist für mich das Endstadium von Sympathie, sowie Hass das Endstadium von Antipathie ist. Beides sind die stärksten Emotionen, die ein Mensch fühlen kann.
Verliebt sein ist noch mal was anderes, das passiert schneller und ist intensiv und teilweise oberflächlich. Ob sich aus Verliebtheit Liebe entwickelt, zeigt die Zeit, mir ist das sehr selten passiert.
Ich finde auch die Worte ich liebe dich sehr stark, ich kann sie nicht benutzen, ich habe das ein einziges mal im Leben ausgesprochen und mir ist das immer noch unangenehm. Ich höre diese Worte auch nicht gern. Ich hab dich lieb ist mir angenehmer, das ist nicht ganz so extrem.
Ich spüre Emotionen sehr stark, sowohl Liebe als auch Hass und ich kann nicht dagegen kämpfen, erst, wenn ich merke, dass mein Herz das zulässt, mit Rationalität schaffe ich es nicht. Ich kann mich ärgern, dass ich Gefühle habe, die zu nichts führen, werde dann richtig wütend aus Hoffnungslosigkeit, aber ändern kann ich es erst, wenn mein Herz das spürt, dass es zwecklos ist.
Hört sich kitschig an, ist aber so.

Dass Liebe auch wieder abflauen oder umschlagen kann, das sehe ich auch so und habe ich schon erlebt.

04.07.2023 08:35 • x 3 #5


E
Danke für eure Antworten.
Das hilft mir grad sehr.

Ich habe bislang gedacht, dass es für eine Beziehung nur diesen einen Weg gibt. Verknallt sein - zusammen sein - schauen, ob es langfristig Liebe wird und hält (ganz grob geschildert).
Nun bin ich aber bei jemanden, der mir das Gefühl von zu Hause gibt. Ich empfinde innere Ruhe, ich gehe gern spazieren mit ihm, ich rede gern mit ihm, werde geschätzt und geachtet, empfinde Geborgenheit. Und es ist nicht dieses typische eben. Ich war nie verschossen. Aber ich empfinde eine tiefe Verbundenheit. Ich fühle mich wohl. Ich mag die körperliche Nähe.
Und oft zeigt sich in mir ein Gefühl von „ich würde mich gern für diesen Mann entscheiden“.
Er tut mir gut. Wir schauen in die selbe Richtung. Wir teilen uns wichtige Werte. Wir lachen miteinander. Wir fühlen uns wohl beieinander.

Ich habe null verstanden, ob das eine Basis für eine Beziehung wäre, wenn dieses „verschossen“ sein anfangs fehlt.
Aber das ist meist sehr oberflächlich. Das stimmt.

04.07.2023 08:56 • x 3 #6


Islandfan
Das hört sich doch alles erst mal positiv an, die Zeit wird entscheiden, ob ihr ein Paar werdet und sich Liebe entwickelt oder ob ihr lieber beste Freunde seid.

04.07.2023 09:22 • x 1 #7


E
@Islandfan aber wovon hängt das letztlich ab? Von der Anziehung?

04.07.2023 09:40 • #8


hereingeschneit
Zitat von emmacarena:
aber wovon hängt das letztlich ab?

Von der Entscheidung?
Mir sind diese positive Gefühle wichtiger, bedeutender als die ganzen Schmetterlinge, die vermutlich eh irgendwann wegfliegen?


Zitat von emmacarena:
Und oft zeigt sich in mir ein Gefühl von „ich würde mich gern für diesen Mann entscheiden“.

04.07.2023 10:08 • x 1 #9


moo
Zitat von emmacarena:
Ich habe null verstanden, ob das eine Basis für eine Beziehung wäre, wenn dieses „verschossen“ sein anfangs fehlt.

Ich kenne aufgrund meines Alters inzwischen einige Menschen, die dieses Verschossensein solange als Liebe interpretierten und entsprechend sich immer wieder neu verliebt haben, bis sie irgendwann jemanden trafen, der exakt die von Dir genannten Gefühle vermittelte:
Zitat von emmacarena:
...der mir das Gefühl von zu Hause gibt. Ich empfinde innere Ruhe, ich gehe gern spazieren mit ihm, ich rede gern mit ihm, werde geschätzt und geachtet, empfinde Geborgenheit. Und es ist nicht dieses typische eben.

Wenn ich sollte, würde ich genau das als typisch für Liebe bezeichnen...

04.07.2023 10:11 • x 2 #10


hereingeschneit
Zitat von Islandfan:
Ich finde auch die Worte ich liebe dich sehr stark, ich kann sie nicht benutzen

Genau, es sind sehr starke Worte, wenn man dahinter steht.
Macht dich das dann nicht nachdenklich, wenn du es nicht sagen kannst? Die Wahrheit auszusprechen, wenn sie doch so schön ist, sollte doch kein Problem sein, oder?
Vielleicht meinst du es sei Liebe, aber dein Gefühl weiß es besser und deshalb kannst du es nicht sagen?

04.07.2023 10:12 • x 1 #11


E
Oh danke ihr Lieben. Ihr habt mir genau das verdeutlicht, was in mir ein Fragezeichen war.

04.07.2023 10:15 • x 3 #12


moo
Ich finde es übrigens wirklich gut, dass Du Deine Probleme bei der Beantwortung dieser Frage mit den Meinungen Anderer abgleichst. Das ist nicht selbstverständlich und zeugt m. E. von echtem, ganzheitlichem Interesse an dem besagten Kerl

04.07.2023 10:19 • x 1 #13


Islandfan
Zitat von emmacarena:
aber wovon hängt das letztlich ab? Von der Anziehung?

Ich glaube das ist sehr individuell. Ich hatte früher einen sehr engen Freund, er war wie ein Seelenverwandter, wir sprachen Nächte lang durch, unternahmen viel zusammen, aber da war weder bei ihm noch bei mir jemals irgendeine Form von e rotischer Anziehung. So was gibt es auch. Und dann habe ich es erlebt, dass ich einen Kumpel hatte und später dann Gefühle für ihn entwickelt habe, ist schon viele Jahre her, aber es war schwer mich emotional zu lösen.
Ich denke mal, dass, wenn man verliebt ist, diese Person um sich haben möchte und dieses Sehnsuchtsgefühl hat und eine körperliche Anziehung in der Luft liegen muss. Jemanden, mit dem ich nicht den Wunsch hätte, intim zu werden, für den würde ich auch keine Gefühle entwickeln können. Es muss da schon beides stimmen, die menschliche und die er otische Ebene. Aber auch das ist bei jedem vielleicht unterschiedlich.


Zitat von hereingeschneit:
Macht dich das dann nicht nachdenklich, wenn du es nicht sagen kannst? Die Wahrheit auszusprechen, wenn sie doch so schön ist, sollte doch kein Problem sein, oder?
Vielleicht meinst du es sei Liebe, aber dein Gefühl weiß es besser und deshalb kannst du es nicht sagen?

Nein, das macht es mich nicht. Dass es schön ist, ist deine individuelle Ansicht.Ich weiß, woher das kommt. Meine Eltern haben nie gesagt, dass sie mich lieben oder lieb haben, das habe ich noch nie gehört von ihnen. Und ich habe einen gewissen Ekel vor den 3 Worten ich liebe dich, ich weiß, dass das absurd ist, aber mir ist diese emotionale Ebene manchmal zuwider. Mich ekelt übertriebenes Kuscheln oder so sentimentale, romantische Dinge. Ich mag es lieber direkt. Ein Mann der sagt ich würd gern mit dir fi.... ist mir lieber als einer, der mir die Sterne vom Himmel holt.
Dennoch spüre ich Liebe auch, aber ich behalte diese Gefühle eher für mich und rede da nicht gern drüber. Irgendwie ist es im Grunde ja auch was, was der andere merkt ohne große Worte.

04.07.2023 10:56 • x 2 #14


Reconquista
Liebe ist nach meiner Erfahrung eine Illusion, eine Einbildung, ein Trick. Wenn sie zwischen Menschen aufrecht erhalten werden kann, was bekanntermaßen sehr schwierig ist, funktioniert sie eine zeitlang. Manchmal (sehr selten) ein ganzes Leben. In Wirklichkeit geht es um das Bewältigen des Lebens und der Angst, da kann ein Partner eine Unterstützung sein. Kann. Liebe ist der emotionale Trick, um jemanden an sich zu binden, um sich besser zu fühlen. Wehe, wenn dieser andere das nicht erfüllt . . . dann es ist es ganz schell vorbei mit „Liebe“. Man sieht es täglich.

04.07.2023 11:17 • #15


moo
Man sieht, wie unterschiedlich die Erfahrungen und etablierten Meinungen über Begriffe und Narrative sind:

Der Eine erlebt etwas so und bewertet es auf Basis des Erlebten.
Der Andere erlebt etwas nicht und bewertet es (trotzdem) auf Basis des Nicht-Erlebten.

Die vermeintliche Freiheit der Bewusstseinsbildung ist ein hinterhältiges Biest. Sie vermittelt Deutungshoheit über Realitäten obschon unsere Grundzutaten dafür naturgemäß begrenzt sein müssen.

04.07.2023 11:48 • x 2 #16


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