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K
Hallo liebe User, ich hatte heute eine unschöne Begegnung in einer Praxis in der ich eigentlich nur eine Überweisung zu einem Facharzt abholen wollte.
Trotzdem ich heute morgen extra angerufen hatte, mußte ich eine geschlagene Stunde in einem übervollen Wartezimmer auf die Überweisung warten. In dieser Zeit, hätte ich, wenn ich gewollt hätte, an die schätzungsweise 30-40 Telefonnummern, Handynummern sowie Diagnosen der wartenden bzw. anrufenden Patienten notieren können. Teilweise sogar Adressen und ob Patient A eine große Packung des verordneten Psychopharmakas X oder besser erstmal eine kleine haben will. Ob Patientin B schon einen Termin für die längst überfällige Mammographie hat, dass die Mutter von Patientin C keine Entschuldigung für ihre Tochter bekommt, da das notorischen Schulschwänzern verweigert wird.

Der Gipfel war dann, als ein etwa 20 jähriger Mann an der Annahme sehr leise wohl nach seinem Befund gefragt hatte. Eine Helferin rief dann für JEDEN der mind. 17 wartenden Patienten hörbar ins nächste Zimmer ihrer Kollegin zu, ob der histologische Befund von dem Tumor schon da sei.

Den Gesichtsausdruck des Mannes werde ich nicht so schnell vergessen.

Alle Patienten im Wartezimmer schauten sich betroffen an und mich hielt dann nichts mehr zurück. Ich stellte die Helferin leise zur Rede. Ihre Antwort darauf lautete: Ich solle mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern, ansonsten könnte ich ja den Arzt wechseln.
Gut, habe ich mit einer ebenso lauten Stimme wie der ihren gesagt, beides werde ich tun, aber jetzt gibt´s erstmal ne schriftliche Beschwerde bei der Ärztekammer.

Ich bin seit Jahren eher ein seltener Gast in Arztpraxen und aus früheren Zeiten ist mir diese Indiskretion nicht bewußt.

So, und jetzt bräuchte ich bitte mal die Hilfe von ein paar praxiserfahrenen Usern.
Ist diese schreckliche Indiskretion etwa auch in anderen Praxen üblich? Soll das Datenschutz sein? Ist die Ärztekammer die richtige Anlaufstelle für sowas?
Lohnt sich mein Aufreger überhaupt, oder wird wie so oft, diese Beschwerde bei der zuständigen Stelle unter den Tisch fallengelassen?

Danke und schönen Gruß
krok

17.10.2012 18:50 • 18.10.2012 #1


L
Hallo krok, was das eine Hausarztpraxis?
Vermutlich werden da täglich so viele Patienten durchgeschleust dass es zugeht wie im Taubenschlag. Und da bleibt die Diskretion auf der Strecke. Der Arzt selbst wird froh sein, dass der Ablauf klappt und wie das seine Mitarbeiterinnen bewältigen ist ihm anscheinend egal.

Ich kenne das von meinem Orthopäden. Anmeldung und Wartezimmer in einem Raum. Und wenn man an der Theke steht, fragt die Helferin laut: Um was geht es bei Ihnen? Da bekommt dann auch jeder mit, dass ich es an der Schulter habe, im Knie oder wo auch immer. Unschön.

17.10.2012 20:00 • #2


A


Diskretion in ArztpraxenFehlanzeige?

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K
Zitat von Lena:
Hallo krok, was das eine Hausarztpraxis?
Vermutlich werden da täglich so viele Patienten durchgeschleust dass es zugeht wie im Taubenschlag. Und da bleibt die Diskretion auf der Strecke. Der Arzt selbst wird froh sein, dass der Ablauf klappt und wie das seine Mitarbeiterinnen bewältigen ist ihm anscheinend egal.

Ich kenne das von meinem Orthopäden. Anmeldung und Wartezimmer in einem Raum. Und wenn man an der Theke steht, fragt die Helferin laut: Um was geht es bei Ihnen? Da bekommt dann auch jeder mit, dass ich es an der Schulter habe, im Knie oder wo auch immer. Unschön.


Ja, die Praxid gehört einem Allgemeinmediziner. Aber ich finde, egal ob dort viel Betrieb ist, Diskretion muß doch gewährleistet sein.
Was mich auch stört ist, dass Karteikarten, ausgefüllte Rezepte, eine Anrufliste mit den Namen der Patienten die der Arzt zurückrufen soll, offen auf dem Tresen liegen. Jeder der an der Annahme steht, kann von den Formularen persönliche Daten ablesen.
Das Problem sind dort in erster Linie die Räumlichkeiten, Wartezimmer und Annahme in einem Raum und die lauten Stimmen der Helferinnen. Der Arzt sitzt hinter seiner schalldichten Tür und bekommt davon anscheinend nichts mit.

Komisch, in Banken wirst du wahrscheinlich verhaftet, wenn du den Sicherheitsabstand nicht einhälst, aber in einer Arztpraxis ist Diskretion offensichtlich tabu.

17.10.2012 20:21 • #3


R
Solch ein Erlebnis hatte ich noch in KEINER Arztpraxis.

17.10.2012 20:41 • #4


K
@Renate
Ich hoffe auch, dass das nicht neuerdings so üblich ist. Mal schaun, vielleicht meldet sich ja noch jemand und hat auch was ähnliches zu erzählen. Irgendwie bin ich unsicher, ob ich mich überhaupt beschweren soll. Nicht, dass ich noch ausgelacht werde, weil so ein Verhalten in den Praxen entweder keiner kennt oder als normal ansieht.

Schönen Abend noch
krok

17.10.2012 21:24 • #5


Christina
Hi,

ich weiß nicht, ob eine allgemeine Beschwerde was bringt, aber ungerechtfertigt finde ich sie nicht. Immerhin ist es so, dass eine Verletzung der Schweigepflicht (und dazu gehört schon die Bekanntgabe der Tatsache, ob/dass jemand Patient in dieser Praxis ist) eine Straftat darstellt. Wenn also nachweislich deine Karteikarte da offen rumliegt und jemand anderes Einsicht nehmen kann, könntest du den Arzt anzeigen. So ganz allgemein oder für andere geht das natürlich nicht. Aber für eine Beschwerde in deinem Namen sollte es reichen, denn du musst angesichts der Zustände ja davon ausgehen, dass mit deinen Daten ähnlich offen verfahren wird. Mach' es auf jeden Fall schriftlich, dann löst es einen bürokratischen Vorgang aus und erreicht den Arzt auch.

Liebe Grüße
Christina

17.10.2012 22:28 • #6


G
Krok, ich finde, du hast damit VOLLKOMMEN recht und ich fände es sehr gut, wenn du das dem Arzt selber schriftlich mitteilen und um eine Stellungnahme bitten würdest. (Vorausgesetzt, du bist nicht auf ihn angewiesen. )

Falls du dann nach angemessener Zeit, sagen wir 2 Wochen, nichts Konstruktives von ihm hörst, würde ich es der Ärztekammer schreiben.

Dass die dann etwas unternehmen, glaube ich zwar nicht. Eine Krähe hackt der anderen ja kein Auge aus. Aber ich denke, es ist wichtig, dass das Bewusstsein für diese Dinge aufrechterhalten bzw. wieder geweckt wird.

Leider habe ich ganz ähnliche Erfahrungen schon mehrmals gemacht, und es regt mich immer wieder auf. Vor allem, wenn Anmeldung und Wartezimmer ein und derselbe Raum sind und die Wartenden oft sogar nur 1-2 Meter von der Anmeldetheke entfernt sind, gibt es kein Entkommen. Mich macht es schon wütend, dass ich meinen Namen, meine Adresse und Telefonnummer laut für alle hörbar nennen soll. Was geht das Dritte an? Und erst recht, wenn irgendwelche Befunde durch die Gegend gerufen werden - das ist natürlich skandalös und extrem gefühllos.

Ich habe aber meist auch die Erfahrung gemacht, dass die Praxen, die so aufgebaut sind (Anmeldung + Wartezimmer = 1 Raum) auch von rüden und gefühllosen Ärzten geführt werden. Wie der Herr, so's Gescherr. Eigentlich kann man nach meiner Erfahrung also schon vom allerersten Blick ableiten, wie der Arzt mit einem umspringen wird. Und dann besser gleich: gehen.

Mir tun immer alle Menschen leid, die keine Alternative haben. Ich bin derzeit bei einem Arzt in derselben Lage. Nur ist seine Fachrichtung keine peinliche, da geht es.

Übrigens gibt es auch die Möglichkeit, ein solches Thema einer Zeitung schmackhaft zu machen, damit sie allgemein über solche Misstände berichtet. Das könnte den einen oder anderen Arzt aufschrecken. Falls er bessere Konkurrenz vor Ort hat.

18.10.2012 00:35 • #7


T
Hey,

bei meinem Arzt geht es eigentlich immer diskret zur Sache, bis auf letzte Woche.
Direkt im Wartezimmer ist eine Tür zum EKG Zimmer. Als ein älterer Herr mit der Untersuchung fertig war, kam die Arzthelferin und gab ihm irgendein Medikament, was er sofort kauen sollte. Dann kam sowas wie schön kauen,-ich stelle ihnen mal einen Eimer hierhin, da können sie gleich die Hülle reinspucken. Klingt erstmal nicht gravierend, aber mir wäre sowas unangenehm und dem Herren war es das auch, war nur unschwer zu erkennen. Allein die Art wie sie mit ihm umgegangen ist, als sei er ein kleines Kind und nicht ein autonom handelnder erwachsender Mann. Furchtbar. Hab dann auch nur noch vor mich hingesagt So viel zu Diskretion. Der Mann schien dankbar zu sein, dass ich was gesagt habe, die Arzthelferin hat nur doof geguckt und ist gegangen.


Ich an deiner Stelle würde ernsthaft einen Brief an die Ärztekammer verfassen.

Gruß

18.10.2012 02:35 • #8


R
Ob ein Brief an die ÄK etwas bringt? Würde mich mal interessieren, wenn du schreiben solltest, melde dich doch mal per PN bei mir! Meine Meinung ist: Die werden nichts unternehmen.

18.10.2012 09:33 • #9


baumfrau
Hallo, ich kenne das auch und habe mir auch meine Gedanken gemacht. Und bei meinem Psychiater, ist das auch eine Massenabfertigung. Ein 2 Minutengespräch in einer Kabine, nebenan noch eine, man bekommt die Gespräche mit und sieht die Patienten auch beim rausgehen. In meiner Karteikarte stehen immer noch Diagnosen, die ich niemals hatte, wegen der jahrelangen Fehldiagnosen und da steht einiges drinnen.

Bei einem praktische Arzt ist meine Karteikarte mal verschwunden und tauchte Wochen später wieder auf.

18.10.2012 09:44 • #10


K
Danke an alle für die mutmachenden Antworten .

Ich habe mir die halbe Nacht meine Vorgehensweise überlegt und bin morgens um 6 Uhr zu dem Entschluß gekommen, erstmal mit dem Arzt selber zu sprechen. Gesagt, getan. Ich weiß wo der Chef besagter Praxis sein Auto parkt

Er kam pünktlich 10 Minuten vor Praxisbeginn und wollte mich erst abwimmeln, was er sich dann aber doch nochmal kurzfristig anders überlegte nachdem ich das Wort Ärztekammer genannt hatte. Komisch, aber ab dem Moment hatte er plötzlich Zeit für mich. Ich gebe zu, dass ich mir meine gutüberlegten Worte vorher auf einen Spickzettel notiert hatte und so konnte ich relativ ruhig, mit wenig zittriger Stimme mein Anliegen vorbringen.

Ihr werdet es nicht glauben, aber er zeigte sich ausnahmsweise mal nicht von seiner ansonsten extrem arroganten Seite sondern hörte mir aufmerksam zu. Und ..... natürlich werde er sich sofort darum kümmern und .....natürlich sei das untragbar und peinlich.....und natürlich werde er mit den Damen an der Annahme sofort sprechen.... und natürlich werde er sofort dafür Sorge tragen, dass keine Karteikarten und sonstigen Formulare offen liegen würden und.... ich sollte doch verstehen, dass es aufgrund der räumlichen Aufteilung nicht möglich sei, die Annahme an einen diskreteren Ort zu verlegen.
Und ich sagte ihm dann darauf, dass ich mich..... natürlich gerne selber davon in nächster Zeit überzeugen möchte, ob die Missstände wirklich beseitigt wurden.

So und dann war ich tollkühn und bin vor einer Stunde mal aus Spass an der Freud, als Rentner braucht man ja auch ne Beschäftigung , kurz in die Praxis spaziert.

Ihr wisst bestimmt schon was jetzt kommt , an der Annahme an die 10 bereits ausgefüllten aber noch nicht unterschriebenen Rezepte, ich hätte sie alle mitnehmen können. Mehrere Karteikarten, eine davon aufgeklappt mit dem MRT-Befund für jeden lesbar oben aufliegend, die Rückrufliste für den Arzt mit nochmehr Namen und Telefonnummern d`rauf, und, eine so laut telefonierende Helferinnen an der Annahme, dass ich schon an der Eingangstür hören konnte, dass Frau X die in Y wohnt und wegen ihrem Durchfall auf den Hausbesuch noch bis mindestens halb fünf warten muß.

Im Wartezimmer, wie immer jeder Stuhl besetzt und JEDER weiß ALLES von JEDEM ob er will oder nicht.


LG krok

18.10.2012 11:34 • #11


T
Respektabel, ich hätte mich nicht getraut, den Arzt direkt abzufangen. xD

Aber mal abwarten, vllt. bekommen die netten Schwestern ja in der nächsten Teamsitzung 'ne feine Abreibung es wendet sich etwas zum positivem.

Glückwunsch für den aufgebrachten Mut. (:

18.10.2012 12:49 • #12


K
Zitat von tini89:
Respektabel, ich hätte mich nicht getraut, den Arzt direkt abzufangen. xD

Aber mal abwarten, vllt. bekommen die netten Schwestern ja in der nächsten Teamsitzung 'ne feine Abreibung es wendet sich etwas zum positivem.

Glückwunsch für den aufgebrachten Mut. (:


Danke Tini für dein Lob. Denk bitte nicht, dass mir mein Auftritt leicht gefallen ist.
Die nächste Teamsitzung hätte SOFORT heute morgen stattfinden müssen. So eine Order dauert keine zwei Minuten und der Arzt muß nicht erst ne Stunde erklären.

Ja, das Abwarten auf bessere Zeiten befürchte ich, kann ich mir sparen, aber wer weiß manchmal geschehen ja auch angeblich Wunder.

Sonnige Grüße
krok

18.10.2012 12:59 • #13


baumfrau
Ich bin ja auch nicht auf den Mund gefallen, aber das hätte ich auch nicht gemacht.
Cool

18.10.2012 14:11 • #14


Peppermint
Bei meinem Hausarzt geht es auch so zu.....und ich muss sagen das es mich nicht sonderlich stört ...

Montags und freitagsmorgens ist es besonders voll dort und mir tun die Arzthelferinnen sogar manchmal ein wenig leid weil sie mit der Arbeit gar nicht wissen wohin...
Die Karteikarten Rezepte und so liegen auch verkehrt herum bei meinem Arzt auf der Theke und die stören mich nicht und ich versuche auch nicht darauf irgendwas zu entziffern..

Und das meiste was man beim reden so mit bekommt habe ich bereits 5 Minuten später wieder vergessen...ich gehe trotzdem gerne zu meinem Hausarzt auch wenn da manchmal alles drunter und drüber geht.,,,

18.10.2012 14:33 • #15


K
Zitat von gea:
Bei meinem Hausarzt geht es auch so zu.....und ich muss sagen das es mich nicht sonderlich stört ...

Montags und freitagsmorgens ist es besonders voll dort und mir tun die Arzthelferinnen sogar manchmal ein wenig leid weil sie mit der Arbeit gar nicht wissen wohin...
Die Karteikarten Rezepte und so liegen auch verkehrt herum bei meinem Arzt auf der Theke und die stören mich nicht und ich versuche auch nicht darauf irgendwas zu entziffern..

Und das meiste was man beim reden so mit bekommt habe ich bereits 5 Minuten später wieder vergessen...ich gehe trotzdem gerne zu meinem Hausarzt auch wenn da manchmal alles drunter und drüber geht.,,,

@Pepper
Mir tun die Helferinnen auch leid, wenn sie vor Arbeit nicht mehr wissen wo ihnen der Kopf steht, aber, muß man dann so laut reden, dass in 10 Meter Entfernung noch jeder alles mithören kann? Keine Ahnung, vielleicht hebt sich im Laufe der Zeit bei den Damen die Stimme, ich kenne es halt auch anders.
Bei meinem Zahnarzt brüllen die Damen an der Annahme nicht.
Ich würde es mir auch eingehen lassen, wenn die Rezepte verkehrt herum liegen würden, aber die Rezepte liegen auf einer ca. 50cm tiefen Annahme nebeneinander, sodaß der Arzt sie nur noch unterschreiben muß und sie vorher nicht erst alle auf die richtige Seite zu drehen hat, also man kann unweigerlich lesen was auf den Rezepten steht.

Mich interessieren die Adressen und Diagnosen und wer was bekommt oder nicht auch herzlich wenig Pepper, aber ICH möchte einfach nicht, das JEDER wie gesagt, ob er es will oder nicht, MEINE DATEN ERFÄHRT und das muß doch noch erlaubt sein, oder irre ich mich?

krok

18.10.2012 16:53 • #16


R
Zitat von krok:
Danke an alle für die mutmachenden Antworten .

Ich habe mir die halbe Nacht meine Vorgehensweise überlegt und bin morgens um 6 Uhr zu dem Entschluß gekommen, erstmal mit dem Arzt selber zu sprechen. Gesagt, getan. Ich weiß wo der Chef besagter Praxis sein Auto parkt

Er kam pünktlich 10 Minuten vor Praxisbeginn und wollte mich erst abwimmeln, was er sich dann aber doch nochmal kurzfristig anders überlegte nachdem ich das Wort Ärztekammer genannt hatte. Komisch, aber ab dem Moment hatte er plötzlich Zeit für mich. Ich gebe zu, dass ich mir meine gutüberlegten Worte vorher auf einen Spickzettel notiert hatte und so konnte ich relativ ruhig, mit wenig zittriger Stimme mein Anliegen vorbringen.

Ihr werdet es nicht glauben, aber er zeigte sich ausnahmsweise mal nicht von seiner ansonsten extrem arroganten Seite sondern hörte mir aufmerksam zu. Und ..... natürlich werde er sich sofort darum kümmern und .....natürlich sei das untragbar und peinlich.....und natürlich werde er mit den Damen an der Annahme sofort sprechen.... und natürlich werde er sofort dafür Sorge tragen, dass keine Karteikarten und sonstigen Formulare offen liegen würden und.... ich sollte doch verstehen, dass es aufgrund der räumlichen Aufteilung nicht möglich sei, die Annahme an einen diskreteren Ort zu verlegen.
Und ich sagte ihm dann darauf, dass ich mich..... natürlich gerne selber davon in nächster Zeit überzeugen möchte, ob die Missstände wirklich beseitigt wurden.

So und dann war ich tollkühn und bin vor einer Stunde mal aus Spass an der Freud, als Rentner braucht man ja auch ne Beschäftigung , kurz in die Praxis spaziert.

Ihr wisst bestimmt schon was jetzt kommt , an der Annahme an die 10 bereits ausgefüllten aber noch nicht unterschriebenen Rezepte, ich hätte sie alle mitnehmen können. Mehrere Karteikarten, eine davon aufgeklappt mit dem MRT-Befund für jeden lesbar oben aufliegend, die Rückrufliste für den Arzt mit nochmehr Namen und Telefonnummern d`rauf, und, eine so laut telefonierende Helferinnen an der Annahme, dass ich schon an der Eingangstür hören konnte, dass Frau X die in Y wohnt und wegen ihrem Durchfall auf den Hausbesuch noch bis mindestens halb fünf warten muß.

Im Wartezimmer, wie immer jeder Stuhl besetzt und JEDER weiß ALLES von JEDEM ob er will oder nicht.


LG krok


Hallo krok,

interessanter Bericht von Dir.

LG
Renate25

18.10.2012 18:25 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

K
Zitat von Renate:
Hallo krok,

interessanter Bericht von Dir. Wenn es wieder etwas Neues gibt, schreib es! Man lernt immer wieder dazu.

LG
Renate25


Hallo Renate, danke, aber ich befürchte, dass es so schnell nix Neues geben wird. Mich hat das heute schon wieder zuviel Kraft gekostet. Das Fleisch ist willig, aber der Geist ist schwach
und ich möchte selber eigentlich garnichts mehr Neues dazulernen, mich regt das Alte schon genug auf.

Schönen Abend
krok

18.10.2012 19:04 • #18


G
Zitat von krok:
Mir tun die Helferinnen auch leid, wenn sie vor Arbeit nicht mehr wissen wo ihnen der Kopf steht, aber, muß man dann so laut reden, dass in 10 Meter Entfernung noch jeder alles mithören kann? Keine Ahnung, vielleicht hebt sich im Laufe der Zeit bei den Damen die Stimme, ich kenne es halt auch anders.
Bei meinem Zahnarzt brüllen die Damen an der Annahme nicht.
Ich würde es mir auch eingehen lassen, wenn die Rezepte verkehrt herum liegen würden, aber die Rezepte liegen auf einer ca. 50cm tiefen Annahme nebeneinander, sodaß der Arzt sie nur noch unterschreiben muß und sie vorher nicht erst alle auf die richtige Seite zu drehen hat, also man kann unweigerlich lesen was auf den Rezepten steht.

Mich interessieren die Adressen und Diagnosen und wer was bekommt oder nicht auch herzlich wenig Pepper, aber ICH möchte einfach nicht, das JEDER wie gesagt, ob er es will oder nicht, MEINE DATEN ERFÄHRT und das muß doch noch erlaubt sein, oder irre ich mich?

NEIN, du irrst dich ganz und gar nicht! Und ich finde es klasse, dass du den Arzt so darauf angesprochen hast.

Okay, dass es nicht schon am selben Tag behoben ist, hätte ich nicht erwartet. Für ein solches Gespräch mit den Mitarbeiterinnen muss eine ruhige und halbwegs entspannte Zeit genommen werden, und wenn er es gut machen will (wenn), dann sollte er die Damen nicht herunterputzen, sondern auch selber Verantwortung dafür übernehmen, dass es bei ihm so und nicht anders läuft.

Ich würde aber in ca. 1 Woche nochmal reinschauen. Wenn es dann noch immer so ist, dann würde ich den besagten Brief an die ÄK schreiben. Und darin natürlich auch sagen, dass du schon mit dem Arzt gesprochen hast, dass er einsichtig schien und dir Besserung zusagte, dass du aber nach ..... Tagen noch immer keine Besserung erkennen kannst bzw. konkret, was verbessert wurde und was nicht. Du kannst eine Kopie davon auch an den Arzt schicken, und das auf beiden Briefen jeweils vermerken.

Die ÄK wird zu 99,99 % den Arzt nicht rügen. ABER, wenn du bei ihnen wenigstens ETWAS Einsicht und Rückbesinnung auf ärztliches Ethos erreichst, dann können sie das in ihr nächstes Rundschreiben an die Ärzte mit aufnehmen, dass die Ärzte bitte auf Diskretion achten sollen, inkl. der Beispiele, die du aufgeführt hast und die die Ärzte gar nicht mitbekommen. Auf diese Veröffentlichung würde ich gleich im Brief hinweisen.

Und eine Kopie würde ich auch der Krankenkasse zuschicken, am besten sogar der örtlichen und der obersten bundesweiten Geschäftsleitung. Damit die sich alle mal des Problems bewusst werden und dann vielleicht doch das eine oder andere darüber verlauten lassen, so dass es doch an der Basis ankommt.

HEUTE bekam ich unerwartet eine Überweisung zu einem Neurologen, wegen eines vermutlich eingeklemmten Nervs. Die Praxis liegt keine 2 km von meinem Haus entfernt, d.h. da können ohne weiteres Nachbarn und Bekannte von mir drin sitzen. Die Warteplätze fangen ca. 3 m von der Anmeldetheke entfernt an. Und was fragte mich die Dame hinter der Anmeldetheke mit ca. 70 Dezibel, als ich 1 Meter vor ihr stand? -- Psychiatrisch oder neurologisch? Das geht eigentich ganz und gar nicht, und wenn ich da fertig bin, dann werde ich hoffentlich auch den Mut aufbringen und dort etwas anbringen. Da es aber eine Gemeinschaftspraxis ist, wird Abhilfe dagegen noch viiiiel schwerer sein, fürchte ich.

Übrigens darfst du von mir aus gerne mein Erlebnis ebenfalls als abschreckendes Beispiel in deinem Brief an die ÄK verwenden. Ich glaube, das leuchtet jedem ein, oder?

18.10.2012 20:22 • #19


K
@GastB, puhhhh, DANKE für deinen Beitrag, der pusht mich jetzt doch wieder. Kurzfristig hatte ich die Nerven verloren, weil man ist ja doch schon etwas angegraut und ich dachte selber nicht, dass ich den Mut aufbringen kann den Doc persönlich anzusprechen.
Gestern las ich übrigens in einer alten SZ (in der Praxis des besagten Arztes), dass nur wer unglücklich ist, die Welt verändern bzw. verbessern kann. Das war für mich ein Wink mit dem Zaunpfahl und daher nahm ich wohl auch heute meinen Wagemut. Nochmal mute ich mir das Gefühl allerdings nicht zu.

Großen Dank auch an dich, dass du mir quasi schon fast den Text und die wichtigen Adressen mit deinem Beitrag diktiert hast. Das erleichtert mir einiges in diesem Fall.

Ich werde berichten, aber in den nächsten 8 Tagen betrete ich vorsichtshalber keine andere Praxis, nicht das mein Zwergenaufstand noch zu einem neuen Hobby ausartet,

Dir einen tollen Abend wünscht
krok

18.10.2012 20:47 • #20


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