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W
Hallo zusammen, seit einpaar Monate beschäftige ich mich mit Thema soziale phobie. Zu mir: bin ein zurückhaltender, schüchtern Mann. Passe bzw versuche mich immer sozial anzupassen und kann schlecht ''Nein'' sagen. Mein Umfeld bezeichnet mich als schüchtern aber auch frech und lustig. Ich rede nicht viel in der Gesellschaft. Ich habe eigentlich immer mit vielen MenschenMenge zu tun. Fussball, Stadion, sportstudio usw. Doch ich muss zugeben dass ich lieber allein bin ab und zu. Sage zum Beispiel Feier, Geburtstage ab. Panikattacken entstehen bei mir überall, allein oder mit Gesellschaft. Mir fällt es auf dass ich mit neuen bekannten Zeit brauche um zu zeigen, zu öffnen wie ich bin.
Wie kann man mich beispielsweise behandeln? Einfache Panikstörungen oder soziale phobie?

20.01.2017 18:38 • 21.01.2017 #1


Schlaflose
Ich bin genauso, nur dass ich keine Panikattacken habe. Ich hatte mal vor 30 Jabren für ca. 6 Monate welche, aber die sind weggegangen, weil ich sie ignoriert habe. Dafür habe ich seitdem die Schlafstörungen.
Sowohl die soziale Phobie als auch Panikattacken können in einer Therapie behandelt werden. Wobei meine Erfahrung ist, dass die Therapie die soziale Phobie nicht wirklich heilt sondern einem beibringt, sich so zu akzeptieren wie man ist. Und wenn man das schafft und man nicht ständig mit sich hadert, wird man automatisch zufriedener und selbstbewusster und dadurch lösen sich viele Probleme vln selbst.

20.01.2017 19:52 • x 1 #2


A


Was soll ich machen?

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K
was du schreibst William, kommt mir sehr bekannt vor, nur dass ich Menschenansammlungen gerade völlig vermeide. Ich kann mir vorstellen, dass die Übergänge zwischen Panikstörung und sozialer Phobie auch fließend sind. Die beste Therapie bei Ängsten soll ja die Konfrontationstherapie sein, damit hadere ich gerade, denn alleine der Gedanke an Konfrontation löst schon große Angst in mir aus. Aber vom Kopf her, ist es einleuchtend für mich, dass neben dem Verstehen und Akzeptieren auch das Konfrontieren hilfreich sein könnte.

20.01.2017 20:52 • #3


W
Danke fürs Feedbacks, was bedeutet Konfrontationtherapie? Was wird da gemacht?
Angst vor Menschensammlungen habe ich keine, es erleichtert mich nur wenn ich allein zuhause angekommen bin. Unter Menschen die ich gut kenne verhalte ich mich einfach so wie ich bin, einfach lustig. Beim kennen lernen bin ich schüchtern und brauch Anlauf bis ich mich öffne.
Vielleicht mach ich mich verrückt, kann vielleicht nur Schüternheit sein?
An Kala: was passiert mit dir in Menschenmenge?
An Schlaflose: Mirtazapin hilft bei Schlafstörungen

20.01.2017 21:10 • #4


K
Zitat von Williams:
Danke fürs Feedbacks, was bedeutet Konfrontationtherapie? Was wird da gemacht?
Angst vor Menschensammlungen habe ich keine, es erleichtert mich nur wenn ich allein zuhause angekommen bin. Unter Menschen die ich gut kenne verhalte ich mich einfach so wie ich bin, einfach lustig. Beim kennen lernen bin ich schüchtern und brauch Anlauf bis ich mich öffne.
Vielleicht mach ich mich verrückt, kann vielleicht nur Schüternheit sein?
An Kala: was passiert mit dir in Menschenmenge?
An Schlaflose: Mirtazapin hilft bei Schlafstörungen



Ich werde nächste Woche mit der Konfrontationstherapie beginnen und kann dazu noch nicht so viel erzählen. Nur dass es wohl wirkungsvoll sein soll um mit seinen Ängsten klarzukommen. Bei mir haben sich die Ängste jetzt über ein paar Monate soweit gesteigert, dass ich schon Panik bekomme, wenn ich nur beim Bäcker oder Metzger mit ein paar Menschen zusammen stehe. Das war bisher nur so extrem in großen Supermärkten, ich bin dann nur in kleine Geschäfte gegangen zum Einkaufen und nun geht es dort auch los mit Panikattacken. Bus und Bahn gehen gar nicht mehr. Stadt auch nicht. Das letzte Mal war ich Anfang Dezember in der Stadt und habe so eine heftige Panikattacke bekommen, dass ich seither nicht mehr dort war. Gesellschaftliches Leben findet keines mehr statt. Aber glaube mir, so war das nicht immer bei mir.

20.01.2017 22:03 • #5


T
^^

Das man sich Vertrauen erarbeiten muss ist für mich völlig normal, wenn ich neue Leute kennenlerne erzähle ich auch nicht alles. Ich weiss nichts über diese Personen weder ihre Vorgeschichte noch wie ich sie einschätzen kann ,um das zu können braucht es Zeit und erst dann entscheide ich ob ich mit diesen Personen längeren Kontakt wünsche oder ob ich ihnen Vertrauen kann bzw ein besseres kennen lernen sich lohnt. Ebenso dieses ab und zu alleine sein ist erstmal nichts verkehrtes, sondern bringt die möglichkeit sich zu Ordnen und Gedanken eventuell besser einzusortieren. Die Frage ist immer leidest du unter diesem/deinem Verhalten oder ist es mehr das Umfeld das dir sagt du müssest evtl so oder so sein?

Ich erkenne daher anhand von dem bisschen Text was du geschrieben hast nicht eindeutig was du eigentlich SELBER willst. Was heisst denn du kannst schlecht nein sagen? Am besten wäre ein Beispiel was dir passiert ist und dir evtl . unangenehm im nachhinein war.

Gruß Tiberias

20.01.2017 22:17 • x 1 #6


W
Hallo Tebirias, ich helfe gerne auch wenn ich keine Lust habe sag ich nie ab. Kann schlecht ,, NEIN sagen. Da ich Panikattacken habe möchte ich vielleicht therapie starten. Panikattacken entstehen auch in der Menschenmenge obwohl ich Menschenmenge nicht meide. Wollt nur wissen ob Schüchternheit mit Soziale Phobie verbunden ist.

20.01.2017 22:30 • #7


Schlaflose
Zitat von Williams:
An Schlaflose: Mirtazapin hilft bei Schlafstörungen


Mir nicht. Ich nehme stattdessen Doxepin.

Zitat von Williams:
Wollt nur wissen ob Schüchternheit mit Soziale Phobie verbunden ist.


Selbstverständlich. Schüchternheit ist quasi eine Vorstufe zur Sozialen Phobie. Wenn es über ein gewisses Maß hinausgeht, wird es zur Sozialen Phobie.

Zitat von Williams:
Panikattacken entstehen auch in der Menschenmenge obwohl ich Menschenmenge nicht meide.


Als ich damals die Panikattacken hatte, bekam ich sie überall, auch zuhause mehrmals am Tag. Das hatte gar nichts mit meiner sozialen Phobie zu tun (die damals bei mir noch kaum vorhanden war). Da ich dadurch Gelegenheit hatte, zuhause festzutellen, dass bei einer Attacke nichts passiert, auch wenn man das Gefühl hat, das Bewusstsein zu verlieren, in Ohnmacht zu fallen oder gar zu sterben, bin ich nach 2 Wochen ganz normal meinem Alltag nachgegangen (damals Studium) und habe die Attacken einfach über mich ergehen lassen, egal wo sie mich überkamen. Wichtig ist nicht rausrennen oder sonstwie dagegen ankämpfen. Das nennt man Konfrontation. Das habe ich damals ganz intuitiv so gehalten. Nach einigen Monaten wurden die Attacken seltener und weniger stark, bis sie ganz verschwanden.

21.01.2017 07:56 • #8


W
Danke fürs Antwort, sei froh dass Du panikattacken besiegt hast. Sowie ich verstanden habe ist deine Diagnose soziale phobie, bist du ein schüchterner Mensch und wie hast du es bemerkt dass Du an soziale phobie leidest?
Ich sag mal so, bin am Anfang zurückhaltend und schüchtern, kann lange dauern bis ich mich öffne. Und wenn ich mich öffne zeig ich unbewusst meine Seite, bin lustig und kann frech sein in der Menschenmenge.

21.01.2017 09:48 • #9


Schlaflose
Zitat von Williams:
bist du ein schüchterner Mensch und wie hast du es bemerkt dass Du an soziale phobie leidest?


Das ist bei mir eine kompliziertere Geschichte. Als Kind bis ca. 11 Jahren war ich genau das Gegenteil. Ich stand gern im Mittelpunkt, habe mich gern produziert und bei Aufführungen von der Schule mitgemacht und hatte ein großes Selbstbewusstsein.
Ich war aber immer schon pummelig und als Teenager wurde mir das bewusst, zumal meine Mutter mich ständig auf Diät setzen wollte. Ich fing an, Hemmungen zu haben, dachte, dass ich meinen Eltern durch mein Aussehen Schande mache usw. Von da an, habe ich mich immer mehr im Hintergrund gehalten, zumindest mal körperlich. Es machte mir in der Schule nichts aus, aus meiner Bank heraus, mitzuarbeiten, vorzulesen usw., aber es war mir sehr unanganehm, z.B. an die Tafel zu gehen und etwas anzuschreiben. Zum Glück war es zu meiner Schulzeit eher unüblich so etwas zu machen oder sich z.B. vorne hinzustellen und Referate zu halten und Präsentationen zu machen, das gab es gar nicht.
An der Uni war es so ähnlich. Referate habe ich so weit es ging vermieden und wenn man welche halten musste, konnte man an seinem Platz sitzen bleiben und einfach vorlesen, was man geschrieben hat.

Einen kleinen Freundeskreis hatte ich trotzdem immer und war damit glücklich. So einfach auf Fremde zugehen und schnell Freundschaften schließen konnte ich nie. Durch sehr viele Umzüge und Schulwechsel (ich war auf fünf verschiedenen Grundschulen in drei verschiedenen Ländern und später habe ich 4 Mal das Gymnasium wechsen müssen), war ich sehr oft in der Situation, mich neu einleben zu müssen. Es hat hat immer Monate gedauert, aber ich habe es immer geschafft, mich mit einigen anzufreunden.

Richtig schlimm wurde es erst, als ich meine erste Stelle als Lehrerin antrat. Im Referandariat, ging es noch ganz gut, weil ich mich im Schutz meiner Ausbilder fühlte, aber als ich dann mit der ersten Stelle auf mich allein gestellt und allein verantwortlich war, wurde es immer schlimmer und es hat mich so krank und depressiv, gemacht, dass ich nach 20 Jahren den Beruf aufgeben musste. Ich hatte dir ja schon davon geschrieben.

Die Diagnose soziale Phobie bekam ich erst 2009, als ich in der Reha war. Und dann in der ambulanten Therapie, die ich 2011 anfing, bekam ich noch die Diagnose ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung. Das ist eine erweiterte Form von sozialer Phobie.

21.01.2017 11:20 • #10


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