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Lina60
Liebe Community,

obwohl ich mir bewusst bin, wie individuell Erfahrungen mit Psychopharmaka sind, erhoffe ich mir ein paar Antworten bezüglich des Abbaus von Mirtazapinum ( Remeron).

Seit Jahren nehme ich Trittico und seit Weihnachten 50mg Lyrica. Nun kam Ende Januar 2022 Mirtazapinum dazu, das bis vor zwei Wochen auf 45mg gesteigert wurde. Weil die entstandenen Nebenwirkungen unerträglich wurden, reduzierte ich vor zwei Wochen auf 30mg. Nun schlug meine Psychiaterin vor zwei Tagen 15mg vor.

Weil die mg jedoch so rasch purzelten, habe ich nun ein wenig Bedenken, wie sich 15mg bei mir auswirken könnten.

Hat jemand von Euch das Medikament auch reduziert ? Und wie war das bei Euch ? Und wie geht es Euch mit wenig mg, also eben 15mg ? Ich bin für jede Info dankbar und lasse Euch grüssen.

27.04.2022 10:27 • 27.04.2022 #1


Lina60
Korrektur : ich sehe grad, dass der Titel meines Threads falsch ist: ich meine Radikaler MirtazapinumENTZUG sorry...

27.04.2022 10:29 • #2


A


Radikaler Mirtazapinum, wer hat damit Erfahrungen ?

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Schlaflose
Zitat von Lina60:
Und wie geht es Euch mit wenig mg, also eben 15mg ?

Es kommt darauf an, wofür das gedacht ist. Zur Beruhigung und zum Schlafen sollte man sowieso nicht mehr als 15mg nehmen. Höhere Dosen wirken aktivierend und sind nur bei Depressionen nötig. Außerdem nimmst du ja noch 2 andere Medikamente, so dass man das gar nicht vergleichen kann.
Wenn du schon seit 2 Wochen 30mg nimmst, ist eine Reduzierung auf 15 doch kein radikaler Entzug. Wenn du sicher gehen willst, kannst du es ja langsamer machen.
Ich habe mein Doxepin immer quasi milligrammweise reduziert, eine 100mg Tablette geviertelt und ein Viertel mit dem Messer in kleine Bröckchen geschnitten. Ich hatte nie irgendwelche Absetzerscheinungen.

27.04.2022 15:59 • x 1 #3


Islandfan
Ja, ich habe immer wieder von 45 auf 30 reduziert, jetzt aktuell bin ich auch bei 30. Ich habe es mal versucht auf 15 zu reduzieren, aber dann kamen die Depressionen mit voller Wucht zurück. Wenn ich mich recht erinnere, wirken 15 mg auch nur schlaffördernd und die antidepresssive Wirkung tritt erst bei 30 mg ein.

27.04.2022 16:01 • x 1 #4


Yuber
Ich bin es gerade am Absetzen (bin bei 2.5mg jetzt,nächste Woche gehts runter auf 1,5mg). Hatte 7.5 Mg Zieldosis. Bei Mirtazapin empfehle ich ein langsames Ausschleichen (eigentlich bei jedem AD). Ich habe jetzt nicht die krassen Absetzerscheinungen aber man spürt es schon. Vorallem die letzten Reduktionen sind die härtesten.

Niemals ein AD absetzen ohne Rücksprache mit dem Arzt. Gibt so Pläne welche besagen, nach X Anzahl Wochen jeweils um 20% reduzieren, je nachdem wie hoch die Dosis war und wie lange man es genommen hat. Aber niemals sollte man die Dinger kalt absetzen und zu schnell.

27.04.2022 17:17 • x 2 #5


Lina60
Vielen herzlichen Dank für das Teilen Eurer Erfahrungen mit dem Reduzieren von Mirtazapin.. Es beruhigt mich @Schlaflose, dass Du es nicht als radikalen Entzug betrachtest, wenn ich schon seit 2 Wochen 30mg Mirtazapin nehme. Und tatsächlich beklagte ich mich bei meiner neuen Psychiaterin ( die ich seit 2 Wochen habe) über mein ständiges in Aller-Herrgottsfrühes Erwachen. Ich stelle nämlich fest, dass wenn mein Tag um 6.30 Uhr beginnt, ich generell besser drauf bin, wie wenn ich schon zwischen 5 und 6 Uhr morgens unwiderruflich auf den Beinen bin. Ich bin eigentlich ein Nachtmensch und auch wenn man mit 66 ( so alt bin ich) senile Bettflucht einbeziehen muss, deprimieren mich sooo lange Tage.

Generell hat mir der frühere Psychiater Mirtazapin wohl auch gegen Depression verschrieben, um den Antrieb zu steigern. Wahrscheinlich wie bei Dir @Islandfan. Jedenfalls liess er mich hoffen, dass ich mit 45mg Mirtazapin besser drauf bin. Tatsächlich erlebte ich zwei sehr stabile , angstfreie Tage...doch leider blieben sie die Ausnahme. ( die neue Psychiaterin die vor 2 Wochen aufs Tapet kam, sagte mir entsetzt: Kein Wunder dass Sie mit 45mg Mirtazapin und dem ganzen anderen viel zu hoch dosierten Medikamentenkonsum an Lebenslust und Antrieb einbüssen. Damals war sogar mir klar geworden, dass mich das zunehmende Schwindelgefühl ( das eben bei 45mg kam) verunsichert , ängstigt.

Ja @¥über auch ich habe gehört, wie wichtig es ist Psychopharmaka langsam aus zu schleichen, bzw. zu reduzieren. Auch bin ich mir bewusst, dass wenige Absetzerscheinungen ( also nicht nur krasse) beeinträchtigend sein können. Meine Psychiaterin sorgt insofern für mich vor, als dass sie mir sagte, FALLS ich Probleme hätte mit den 15mg Mirtazapin, dann dürfe ich mich an sie wenden. Einen Termin haben wir sowieso nächsten Montag. Heute wird die 2. Nacht mit 15mg sein..

Ich möchte mich bei Euch allen vielmals bedanken für das Teilen Eurer Erfahrungen !

Ich meine jetzt , dass ich zurecht hoffen darf , dass ich fortan länger schlafe und bei Depressionsausbruch wieder erhöhen kann. Generell ist mein Hauptproblem die Angststörung , die dann natürlich auch Depression nach sich zieht.

27.04.2022 19:59 • #6





Dr. med. Andreas Schöpf