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Plumbum
Huhu ihr Lieben!

Viele von uns führen einen täglichen Kampf um die Sympathie, der Mitmenschen, zu gewinnen. Wir wenden ungeheure Kraft auf, um unseren Familien/Eltern zu gefallen, um Eindruck bei Freunden und Kollegen zu machen und um Allerwelt zu zeigen, dass wir LIEBENSWERT sind. Liebenswert... interessantes Wort, mit einer unglaublichen Aussagekraft. Wieviel Wert besitzt denn die Liebe? Ob es wohl einen geheimen Liebesaktienkurs gibt von dem wir nur nichts wissen? Muss wohl so sein, wie sonst ist es zu erklären, dass viele von uns täglich an der Liebes-Wallstreet arbeiten? Wir erledigen brav unsere Aufgaben/Pflichten, wir machen (schonwieder) für einen Kollegen Überstunden weil wir ja nicht anecken wollen. Obwohl der Mistkerl sich einen Dreck um uns schert und wir ganz genau wissen, dass wir vor seinen Augen einen eptileptischen Anfall haben könnten und es würde ihn nicht die Bohne interessieren... Oder wir helfen Tante Lisbeth (mal wieder) ihre ganzen Katzen zum Tierarzt zu schaffen obwohl wir genau wissen, dass sie nie ein gutes Wort für uns übrig hat. Oder, und das wird besonders gern genommen, wir helfen den Eltern wo wir können, obwohl wir genau wissen, dass wir sowieso wieder alles falsch machen werden, weil wir einfach nichts taugen. Warum tun wir uns das an? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Dazu gibt es keine allumfassende, ultimativ, richtige Antwort. Lediglich einen Hinweis... wir wollen geliebt werden. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und behaupte frech, wir brauchen das Gefühl geliebt zu werden. Jeder der diesen Artikel liest, weiß haargenau wovon ich rede. Wäre dem nicht so, hätte euch der Titel nicht angesprochen.

Nun gehen wir mal an die praktische Umsetzung dieser These: Was muss ich tun um liebenswert zu sein? - Garnichts! Wahre Freundschaft/Zuneigung/Liebe verlangt keine aussergewöhnlichen Taten. Wenn euch jemand nicht mag, könnt ihr machen was ihr wollt, ihr werdet an dem Umstand nichts ändern. Und wenn euch jemand mag, ist es ihm/ihr herzlich egal wieviel ihr verdient, wieviel ihr in eurem Leben schon geleistet habt oder wie superduperpflichtbewusst ihr seid. Ein echter Freund sitzt auch im grössten Dreck neben euch und lächelt euch an.

Mir ist schon klar, dass ihr das wisst. Ich wollte euch nur daran erinnern.

Alles Liebe für euch
Plumbum

18.07.2015 06:56 • 19.07.2015 x 3 #1


N
Dem ist Nichts mehr hinzu zufügen, Danke ! Punkt

18.07.2015 07:31 • #2


A


Liebens-"wert"?

x 3


Treibgut
Das hast du schön, und vor allen in deinen eigenen Worten gesagt. Ich habe mich bei so einer Belehrung ausnahmsweise mal nicht an die glitzernden Bilder mit fragwürdigen Lebensweisheiten auf Facebook erinnert gefühlt. Du hast dir offenbar deinen eigenen Kopf gemacht, und nicht einfach nur das wiedergekäut, was mal in einem Glückskeks vom Chinesen um die Ecke stand. Dafür kriegst du eine 1+ von mir! Du darfst dich jetzt wieder setzen.

18.07.2015 17:03 • #3


Hotin
Hallo Plumbum,

Zitat:
Was muss ich tun um liebenswert zu sein? - Garnichts!


Deine Aussage mag in einigen Fällen so sein, wie Du das schreibst.

Grundsätzlich widerspreche ich Dir jedoch hier sehr deutlich.
Zitat:
Oder wir helfen Tante Lisbeth (mal wieder) ihre ganzen Katzen zum Tierarzt zu schaffen obwohl wir genau wissen, dass sie nie ein gutes Wort für uns übrig hat. Oder, und das wird besonders gern genommen, wir helfen den Eltern wo wir können, obwohl wir genau wissen, dass wir sowieso wieder alles falsch machen werden, weil wir einfach nichts taugen. Warum tun wir uns das an?


Warum wir uns das antun ist sicherlich vielen klar. Etwas wichtiges wird meiner Meinung nach jedoch dabei
ständig übersehen.
Zwischen uns Menschen wird nicht nur Hilfe ausgetauscht. Ein viel größerer
Anteil am Tauschgeschäft besteht im Austausch von Verständnis, Worten und Gefühlen.
Und dabei wird es dann ein wenig aufwendig dies zu durchschauen. Viele finden
es auch zu kompliziert.
Regelmäßig übersehen wird dabei, dass jeder zwei Möglichkeiten hat, auf Ausnutzen zu reagieren.
Erstens, man glaubt, irgendwann wird die oder der andere schon sehen, was ich alles leiste. Im
Verhältnis Kind – Eltern kommen da viele nicht raus.
Und hier stimmt dann Deine Aussage. Hier folgen fast immer Frust und Enttäuschung.

Zweitens, Du besinnst Dich Deines Wertes und Deiner Kraft und zeigst Deinem Gegenüber, das Du nur dann
etwas gutes für sie/ihn machst, wenn sie/er auch etwas gutes für Dich macht.
Dies ist das bessere, nützliche Verhalten. Damit wird auch vermieden, dass
Du Dich zu lange über schlechtes Verhalten anderer ärgerst.
Nur hast Du damit keinerlei Garantie, das Dich eine bestimmte Person mag, erst recht nicht liebt.

Für mich bedeutet dies. Prüfe unbedingt, wem Du Deine Aufmerksamkeit schenkst und wo Du Liebe hingibst.
Bekommst Du nichts oder zu wenig zurück, mahne es an. Kommt dann immer noch nichts zurück, bringe
auch weniger oder gar keine Hilfe oder Liebe.
Ganz erstaunlich ist dabei. Je besser man dies kann, um so mehr Anerkennung bekommt man von anderen.

Viele Grüße

Hotin

18.07.2015 17:48 • #4


Plumbum
Zitat von Hotin:

Zweitens, Du besinnst Dich Deines Wertes und Deiner Kraft und zeigst Deinem Gegenüber, das Du nur dann
etwas gutes für sie/ihn machst, wenn sie/er auch etwas gutes für Dich macht.


Das ist meiner Meinung nach der völlig falsche Ansatz und das war es auch nicht was ich zu sagen versuchte. Liebe ist kein Tauschgeschäft! Diese Rechung kann niemals aufgehen.

Zitat:
Dies ist das bessere, nützliche Verhalten. Damit wird auch vermieden, dass
Du Dich zu lange über schlechtes Verhalten anderer ärgerst.
Nur hast Du damit keinerlei Garantie, das Dich eine bestimmte Person mag, erst recht nicht liebt.



Genau darum geht es doch! Du kannst niemanden, durch das Ausführen bestimmter Taten, dazu bringen Dich zu mögen. Darum helf ich nur noch Leuten die ich mag oder die wirklich meiner Hilfe bedürfen, denn dann bezieh ich den Lohn aus der Situation heraus.

@Treibgut Danke, Hörr Löhrör! *hinsetz*

Liebe Grüsse
Plumbum

18.07.2015 18:34 • #5


Treibgut
Zitat von Plumbum:
Zitat von Hotin:

Zweitens, Du besinnst Dich Deines Wertes und Deiner Kraft und zeigst Deinem Gegenüber, das Du nur dann
etwas gutes für sie/ihn machst, wenn sie/er auch etwas gutes für Dich macht.


Die Rechnung haste' aber ohne Tante Lisbeth gemacht. Die wird dir was erzählen!

18.07.2015 19:08 • #6


Hotin
@ Plumbum
Zitat:
Das ist meiner Meinung nach der völlig falsche Ansatz und das war es auch nicht was ich zu sagen versuchte.
Liebe ist kein Tauschgeschäft! Diese Rechung kann niemals aufgehen.


Wenn Liebe kein Tauschgeschäft ist, dann wird so eine Verbindung sehr schnell
eine Schieflage bekommen.

Da haben wir dann eben verschiedene Ansichten. Auch Liebe scheint eindeutig ein ständiges Tauschgeschäft
zu sein. Dies bedeutet jedoch nicht, das jeder Partner gleich viel in eine Verbindung einbringen muss.
Man sollte allerdings eindeutig den guten Willen beider Partner erkennen können. Was hat es sonst mit Liebe zu tun.
Hört sich leider etwas unromantisch an.
Unter der Ansicht, aber wir lieben uns doch lassen sich viele über lange Zeit ausnutzen.
Das geschieht vor allem deswegen, weil der Partner der mehr Angst hat, immer das Gefühl hat. Ich habe noch
nicht genug für meine/n Liebste/n gemacht. Auch bei Streit gibt der ängstlichere oft schneller nach,
um des Friedens willen. Und Streit ist auch ein wichtiger Punkt in einer Liebesbeziehung.

Viele Grüße

Hotin

18.07.2015 22:12 • #7


Hotin
@ Treibgut


Zitat:
Die Rechnung haste' aber ohne Tante Lisbeth gemacht. Die wird dir was erzählen!


Da hast Du irgendwie recht.

Und da liegt ja die Schwierigkeit. Wenn die Tante kein gutes Wort für mich hat,
ist das aber nur die eine Seite der Betrachtung. Vielleicht ist ihr gar nicht bewusst, das sie immer nur
fordert und unfreundlich ist.
Also, warum darf ich nicht mal in einem Gespräch sagen. Tante, warum bist Du immer so unfreundlich zu mir.
Ist das, was ich für Dich mache nichts wert für Dich?
Und dann kannst oder musst Du nach ihrer Antwort entscheiden, wie Du Dich zukünftig verhältst.
Vielleicht hast Du beim nächsten Mal keine Zeit mehr etwas für sie zu machen.

Viele Grüße

Hotin

18.07.2015 22:26 • #8


Treibgut
Ich bewundere deine Gutmütigkeit und dein Engagement Hotin, doch es gibt einfach Mensch die sind vollkommen resistent gegen jegliche Versuche sie eines besseren zu belehren. Ihnen fehlt schlichtweg die Fähigkeit ihr eigenes Verhalten angemessen zu refklektieren. Auch damit muss man sich abfinden. Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig als von gewissen Menschen in seinem Leben Abstand zu nehmen.

18.07.2015 22:30 • #9


Hotin
@ Treibgut
Zitat:
Ich bewundere deine Gutmütigkeit und dein Engagement Hotin, doch es gibt einfach Mensch die sind vollkommen resistent gegen jegliche Versuche sie eines besseren zu belehren. Ihnen fehlt schlichtweg die Fähigkeit ihr eigenes Verhalten angemessen zu refklektieren. Auch damit muss man sich abfinden. Manchmal bleibt einem nichts anderes übrig als von gewissen Menschen in seinem Leben Abstand zu nehmen.


Sehe ich absolut so, wie Du. Von gewissen Menschen Abstand nehmen ist daher
oft die einzige Möglichkeit, wenn jemand unbelehrbar ist.
Die Trennung erfolgt auch fast immer zu spät.
Nur, wenn Du vorschnell immer gleich Abstand nimmst, bleibst Du bestimmt allein.
Auch habe ich immer wieder von Menschen profitiert, deren Verhalten ich gar nicht so toll fand.
Wir selbst finden uns meistens ziemlich unkompliziert. Andere haben aber sehr
oft eine völlig andere Wahrnehmung. Und ich bin davon überzeugt, das man
über eine vernünftige Kommunikation und etwas Nachsicht und Verständnis
viel erreichen kann.
Ob es dieses engagieren wert ist, soll jeder für sich selbst entscheiden.
Übrigens, meine Gutmütigkeit hat mitunter sehr schnell Ihre Grenzen.

Viele Grüße

Hotin

18.07.2015 22:43 • #10


Plumbum
Zitat von Hotin:
Auch Liebe scheint eindeutig ein ständiges Tauschgeschäft
zu sein. Dies bedeutet jedoch nicht, das jeder Partner gleich viel in eine Verbindung einbringen muss.
Man sollte allerdings eindeutig den guten Willen beider Partner erkennen können. Was hat es sonst mit Liebe zu tun.




Guter Punkt, was hat es mit Liebe zutun, wenn ich in einer Beziehung anfange abzurechnen? Du liebst doch deinen Partner um seinerselbst willen und nicht dafür was er/sie alles für dich tut? Und weiterführend bedeutet das, dass man automatisch dies und das für den Partner macht, eben weil man ihn/sie liebt.

Zitat:
Hört sich leider etwas unromantisch an.


Naja Du scheinst mir eher so ein Liebes-Finanzbeamter zu sein.

Zitat:
Unter der Ansicht, aber wir lieben uns doch lassen sich viele über lange Zeit ausnutzen.
Das geschieht vor allem deswegen, weil der Partner der mehr Angst hat, immer das Gefühl hat. Ich habe noch
nicht genug für meine/n Liebste/n gemacht.


Das hat weniger mit Angst denn mit Selbstwertgefühl zutun.

Zitat:
Auch bei Streit gibt der ängstlichere oft schneller nach,
um des Friedens willen.


Nein, nicht um des Friedens willen sondern weil er/sie Angst hat den Partner zu verlieren.

Zitat:
Und Streit ist auch ein wichtiger Punkt in einer Liebesbeziehung.


Absolut richtig. Ein Gewitter reinigt bekanntlich die Luft.

Liebe Grüsse
Plumbum

19.07.2015 02:17 • x 1 #11


Hotin
@ Plumbum

Hallo Plumbum,

Zitat:
was hat es mit Liebe zutun, wenn ich in einer Beziehung anfange abzurechnen? Du liebst doch deinen
Partner um seinerselbst willen und nicht dafür was er/sie alles für dich tut?


Du hast Recht. Liebe entsteht in Dir, weil Du in Deinem Partner etwas für Dich
besonderes, erstrebenswertes siehst, etwas, was Dich glücklich macht.
Dafür kann Dein Partner erst mal überhaupt nichts.
Liebe hat einerseits etwas sehr persönliches, einseitiges. Das sollte jeder wissen.

Nur, reicht es Dir, wenn Du Deinen Partner liebst, aber nicht sicher bist, ob er
auch viel für Dich empfindet?
Und woran misst Du es, ob er Dich liebt?

Allerdings, wenn Liebe, wie Du sagst, unabhängig von dem Verhalten
Deines Partners ist, was geschieht dann, wenn Dein Partner Deine Liebe
genießt, aber außer schönen Worten, Schatz, ich liebe Dich, selbst wenig
in die Beziehung einbringt?

Viele Grüße

Hotin

19.07.2015 11:30 • #12


Plumbum
Ich hab das Gefühl, wir meinen dasselbe und reden doch aneinander vorbei. Schau, ich vertrete die Meinung das Partner die sich lieben automatisch viel füreinander tun. Da denkt man nicht drüber nach, man macht es einfach. Das fängt bei Kleinigkeiten an z.b. eine Tasse Kaffee holen und steigert sich dann weiter bis hin zur Blutspende.

Wenn ich Deine Beiträge lese, bekomm ich das Gefühl Du zählst dem Partner erst auf, was Du erwartest und entscheidest dann ob es sich lohnt eine Beziehung zu führen. Hab ich Dich da missverstanden? Bei der Hitze ist alles möglich.

Liebe Grüsse
Plumbum

19.07.2015 16:28 • x 1 #13


Hotin
@ Plumbum

Hallo Plumbum,

Zitat:
Ich hab das Gefühl, wir meinen dasselbe und reden doch aneinander vorbei.


Das wird genau so sein. Vieles sehe ich genau so wie Du.

Zitat:
Schau, ich vertrete die Meinung das Partner die sich lieben automatisch viel füreinander tun.
Da denkt man nicht drüber nach, man macht es einfach.


Das sehe ich nicht nur genau so. In einem hast Du mich eventuell missverstanden. Oder besser, ich
schaffe es nicht immer das exakt auszudrücken. Das Problem fängt eigentlich erst an, sobald ein
Partner anfängt Dinge aufzurechnen
, oder immer weniger für die Gemeinsamkeit tut. Was also tun, wenn
man merkt, mein Partner macht immer weniger für mich?
Ein normales aber leider zu häufig vorkommendes Verhalten. Passiert das, sollte die oder der andere
wieder einiges einfordern. Deshalb höre ich auch nicht auf, immer wieder zu empfehlen möglichst ehrlich
miteinander um zu gehen. Andernfalls kann es eine starke Schieflage in der Partnerschaft geben.
Sie kommen leider oft sehr schleichend. Und leider habe ich selten gesehen, das starke Schieflagen,
welche über längere Zeit bestanden, wieder korrigiert werden konnten.

Also auch ich bin davon überzeugt. Wie Du gesagt hast, man denkt nicht drüber nach und macht es einfach.
Wenn dies aber tatsächlich der Normalfall wäre, gäbe es dann so viele Partner-Probleme?
Oder lieben die sich in Wirklichkeit gar nicht? Wer träumt denn dann da?
Oder was passiert da?

Viele Grüße

Hotin

19.07.2015 17:03 • x 1 #14


Plumbum
Zitat von Hotin:


Wenn dies aber tatsächlich der Normalfall wäre, gäbe es dann so viele Partner-Probleme?
Oder lieben die sich in Wirklichkeit gar nicht? Wer träumt denn dann da?
Oder was passiert da?



Dazu hab ich eine ganz eigene Theorie... wenn die Leute mehr mit ihrem Partner reden würden anstatt sich bei der besten Freundin/Kumpel auszuheulen und sich somit Ratschläge von Leuten holen die überhaupt nichts mit der Beziehung zutun haben, dann gäbe es weit weniger Beziehungsprobleme...
aber... das wär ja zu einfach...

Liebe Grüsse
Plumbum

19.07.2015 17:11 • x 1 #15


Hotin
@ Plumbum

Zitat:
Dazu hab ich eine ganz eigene Theorie... wenn die Leute mehr mit ihrem Partner reden würden anstatt sich bei der besten Freundin/Kumpel auszuheulen und sich somit Ratschläge von Leuten holen die überhaupt nichts mit der Beziehung zutun haben, dann gäbe es weit weniger Beziehungsprobleme...


Sehe ich genau so und dem habe ich auch nichts hinzuzufügen.

Beste Grüße

Hotin

19.07.2015 17:52 • x 1 #16


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