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S
Geschwisterliebe

Er liebte sein kleines Schwesterchen sehr,
dies schwörte sie eisern, tagein, tagaus.
Er würd’ sie beschützen, wie ein ganzes Heer,
sie verteidigen, trösten, tagein, tagaus.

Einen besseren Bruder könnt’s gar nicht geben,
er gäbe ihr alles, wonach sie verlange.
So sprach sie stets in ihrem kurzen Leben,
verschwieg eisern, dass er ihr machte bange.

Nicht wie ein Bruder liebte er sie,
für ihn war sie mehr noch, Objekt der Begierde.
In Wahrheit war sie für ihn ein Stück Vieh,
und alles drum’ rum nur sinnlose Zierde.

Benutzt und geschlagen,
geschändet, zerstört.
Sie konnt’ es nicht länger ertragen,
niemand hat die Signale gehört,
die sie verzweifelt hat gesendet,
bevor sie ihr junges Leben beendet.

25.11.2007 00:48 • 24.11.2007 #1