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Kruemel_68
Ich hatte gestern eine sehr interessante Stunde bei meinem Körper-Psychotherapeuten und möchte Euch mal ein paar Infos weitegeben. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen hier, der seinen Angstfokus auf dem Herzen hat. Es gibt nämlich manchmal eine rein physiologische Ursache und Erklärung für diese Beschwerden. Aber mal von Anfang an:

Wenn wir in einer Überforderungssituation sind (Ängste eskalieren, zu viele Anforderungen strömen auf uns ein, wir uns unseren Emotionen nicht stellen können oder wollen, oder auch eine positive Überforderung) macht unser Körper dicht. Er macht das Zwerchfell bretthart und riegelt quasi den Oberköper vom Unterkörper ab. Das Zwerchfell zieht sich durch den ganzen Torso und befindet sich unterhalb des letzten Rippenbogens. Zur Wirbelsäule hin ist er wie ein Fächer mit dem Rücken hin verbunden.

Das bewirkt, das wir nur noch im Kopf unterwegs sind, nicht mehr geerdet und die negativen Energien, die durch den überaktiven Geist produziert werden, können nicht mehr abfließen.

Die Folge davon: wir verspüren einen brennenden Druck auf der Brust, es fühlt sich an, als läge ein schwerer Stein darauf. Arme, Hände, Beine und Füße können sich taub-kribbelig anfühlen. Der gehaltene Druck verursacht im Kopf Kopfschmerzen, Migräne, Druck auf dem Ohr bis zu Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, Druck auf den Nebenhöhlen oder Augen bis hin zu Sehstörungen, Brainfog oder Konzentrationsprobleme (ich höre was, kann es aber im Gehirn nicht mehr verarbeiten). Das Zwerchfell kann auch auf den Magen drücken (Übelkeit, Aufstoßen).

Und jetzt kommt der Punkt für die Herzphobiker - durch das brettharte Zwerchfell kann sich die untere Herzspitze nicht mehr richtig ausdehnen und wird gereizt. Das kann Herzpoltern bis hin zu Herzrythmusstörungen auslösen! Und das nicht irgendwie psychisch - sondern wirklich biologisch und physiologisch erklärbar,

Wenn es uns dann nicht gelingt, die Blockade zu lösen und uns mit unserem Körper wieder zu verbinden, steigt und steigt der Druck. Der letzte Ausweg für den Körper ist dann, den Druck explosionsartig an den Darm abzugeben, der sich dann in einer Mega-Durchfallattacke entlädt. Danach fühlt man sich dann erst einmal wieder besser.

Genau das habe ich letzte Woche Freitag erlebt - und ich dachte, ich werde wahnsinnig und drehe jetzt vollkommen durch. Ich saß völlig schweißnass auf dem Klo und dachte ich sterbe. Und ich bin von dem Herzklabastern fast irre geworden.

Vielleicht hilft ja diese Info dem ein oder anderen, wenn das nächste Mal bei Euch das Herz spinnt.

03.10.2023 14:41 • 05.10.2023 x 6 #1


15 Antworten ↓

E
@Kruemel_68
Danke für diesen echt tollen und hilfreichen Beitrag!
Kann ich alles so bestätigen und wurde mir auch mal ungefähr genau so erklärt von einer Therapeutin (die war aber nur Heilpraktikerin).

03.10.2023 14:44 • x 2 #2


A


Einblick in die Körperpsychotherapie - für die Herzphobiker

x 3


A
Spannend! ICh habe ja eher Schwindel, aber vielleicht trifft da ähnliches zu.

03.10.2023 14:49 • #3


E
Zitat von augusta77:
ICh habe ja eher Schwindel, aber vielleicht trifft da ähnliches zu.

Davon kannst du ausgehen, siehe nochmal folgende Zeilen:

Zitat von Kruemel_68:
Der gehaltene Druck verursacht im Kopf Kopfschmerzen, Migräne, Druck auf dem Ohr bis zu Ohrenschmerzen, Zahnschmerzen, Druck auf den Nebenhöhlen oder Augen bis hin zu Sehstörungen, Brainfog oder Konzentrationsprobleme (ich höre was, kann es aber im Gehirn nicht mehr verarbeiten).

03.10.2023 15:01 • x 1 #4


A
@Hicks danke für den Hinweis. Ja dann leuchtet das wirklich ein! Das ist wirklich mal ein hilfreicher Beitrag

03.10.2023 16:41 • x 2 #5


Schlaflose
Das wusste ich schon alles auch ohne die Information durch eine Körper-Psychotherapeutin. Kann man ja überall im Netz nachlesen, wenn man sich mit psychischen Symptomen befasst.

03.10.2023 16:46 • x 1 #6


Kruemel_68
Zitat von Hicks:
@Kruemel_68 Danke für diesen echt tollen und hilfreichen Beitrag! Kann ich alles so bestätigen und wurde mir auch mal ungefähr genau so erklärt von einer Therapeutin (die war aber nur Heilpraktikerin).

Mein Therapeut ist auch nur Heilpraktiker für Psychotherapie.

03.10.2023 18:44 • x 1 #7


Kruemel_68
Zitat von Schlaflose:
Das wusste ich schon alles auch ohne die Information durch eine Körper-Psychotherapeutin. Kann man ja überall im Netz nachlesen, wenn man sich mit psychischen Symptomen befasst.

Aha, das ist sehr schön für Dich.

03.10.2023 18:51 • x 2 #8


E
Zitat von Kruemel_68:
Mein Therapeut ist auch nur Heilpraktiker für Psychotherapie.

Echt? Na dann scheint es kein schlechter zu sein.
Muss nicht bei jedem so sein, aber ich konnte mit dieser Art Therapeut mehr erreichen als mit meinen anderen vier, diplomierten Psychologen und Psychiatern und das in viel kürzerer Zeit. Aber das kann auch nur Zufall gewesen sein. Pflaumen gibt es dort und dort.

03.10.2023 19:23 • x 2 #9


TimoM94
Hi.
Ich hoffe ich habe die Antwort auf meine Frage nicht übersehen, aber man müsste dann in diesem Fall sich das Zwerchfell von einem Osteopathen behandeln lassen ?

05.10.2023 17:55 • x 1 #10


Lottimotti
@TimoM94 denke ja. Gibt ja kaum eine andere Anlaufstelle, denke ich.
Mein Physiotherapeut ist noch nie irgendwie aufs Zwerchfell zu sprechen gekommen.
Meine Osteopathin schon. Bez. meiner nächsten Sitzung nächste Woche werde ich das nochmal ansprechen, da es bei der letzen Behandlung nicht wirklich viel besser geworden ist.

05.10.2023 18:12 • x 1 #11


Kruemel_68
@TimoM94 Nein, Du hast die Antwort nicht überlesen Ich war schon sehr gespannt, ob irgendjemand mal fragt, was genau man denn dann tun kann...

Ein Osteopath wird Dir da nicht weiterhelfen können denke ich (falls jemand gerade in osteopathischer Behandlung ist, könnte er ja mal nachfragen. Die Antwort würde mich jetzt auch interessieren).

Wir können das Zwerchfell selbst durch bestimmte Atem- und Wahrnehmungsübungen wieder lockern. Dazu braucht es aber eine gute Anleitung und ein wenig Training in der Körperwahrnehmung. Im Grunde braucht es dazu eine Atmung und Atembewegung, wie Mutter Natur sie für uns vorgesehen hat:

Beim Einatmen Brust raus, Bauch raus, Beckenboden lockerlassen, Schulter zurück, Kopf hoch, Becken kippt nach vorn, Knie gehen auseinander. Beim Ausatmen Bauch rein, Beckenboden anspannen, Schultern und Kopf gehen nach vorn bzw. unten, Becken kippt nach hinten, Knie gehen zusammen. Die Aufmerksamkeit geht komplett zur Atmung. Wenn der Atemfluss läuft und die Atembewegung bis ins Becken runter geht, fängt man an, bewusst unter das Zwerchfell im Rücken zu atmen. Das geht am Besten, wenn jemand die Hände seitlich unterhalb der Rippenbögen auflegt.

05.10.2023 18:36 • #12


Kruemel_68
Zitat von Lottimotti:
@TimoM94 denke ja. Gibt ja kaum eine andere Anlaufstelle, denke ich. Mein Physiotherapeut ist noch nie irgendwie aufs Zwerchfell zu sprechen gekommen. Meine Osteopathin schon. Bez. meiner nächsten Sitzung nächste Woche werde ich das nochmal ansprechen, da es bei der letzen Behandlung nicht wirklich viel besser ...

Sag doch mal Bescheid, was sie gesagt hat, das würde mich auch mal interessieren. Bei Osteopathie kenne ich mich nicht so besonders aus...

05.10.2023 18:37 • x 1 #13


TimoM94
@Kruemel_68 Das klingt als müsste ich dafür nen Studium abschließen, aber danke für die Erklärung xD ..

05.10.2023 18:37 • #14


Kruemel_68
Zitat von TimoM94:
@Kruemel_68 Das klingt als müsste ich dafür nen Studium abschließen, aber danke für die Erklärung xD ..

Nein, ein Studium brauchst Du nicht. Aber tatsächlich schon eine gute Anleitung. Mit YouTube Co. kommt man da nicht weiter.

05.10.2023 19:12 • #15


Lottimotti
@Kruemel_68 mach ich, dauert aber noch. Habe erst Mitte Oktober Termin .

05.10.2023 19:51 • #16


A


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