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Liebe Mitglieder,

Ich bin 31 Jahre alt und leide nun seit 2 Jahren an Depressionen/Ängsten/Stresssymptomatiken.

Ich bin voll berufstätig, ich habe einen gut bezahlten aber stressigen Job, hier sehe ich aber nicht das Problem. Mein Beruf hilft mir den Fokus zu ändern, raus zu kommen und natürlich auch mein Leben zu finanzieren. Seit 2 Jahren geht es mir aber konstant schlechter, der Auslöser war die Trennung von meiner damaligen Freundin, sie war meine erste grosse Liebe, wir waren 4 Jahre zusammen und haben auch zusammengewohnt. Ich bin auch in Gesprächstherapie und meine Therapeutin meint ich hätte die Trennung so gut es geht verarbeitet. Ich sehe das eigentlich auch so, es ist besser dass wir getrennt sind. Die Trennung hat in mir eine krasse Traurigkeit ausgelöst die ich so noch nicht kannte. Ich habe in meinem Leben nie gross geweint. Ich musste mich 2 Wochen krankschreiben und hab nur geheult, nichts gegessen und mich beschissen gefühlt. Im Anschluss kahm eine grosse Leere die ich aber als angenehm empfunden habe, lieber nichts fühlen als sich beschissen fühlen. Das Problem ist ich bin in diesem Gefühl hängen geblieben. Ich spühre viel leere aber auch nur selten Lebensfreude. 6 Monate nach der Trennung habe ich versucht mit Spass und dummen Frauengeschichten abzulenken. Das hat temporär auch geholfen, aber nach einem weiteren Jahr zu noch mehr Lehre geführt. Nun ist auch meine Libido stark reduziert und ich habe eigentlich praktisch nichts mehr auf das ich mich freue. Auch auf Sex habe ich einfach nurnoch sehr selten Lust. Seriöses Dating habe ich auch versucht aber war nur enttäuschend.

Ich war immer gegen den Einsatz von Medikamenten, ich musste wegen meiner Krankenkasse erst gerade mit einem Psychiater reden und er meinte so kann es nicht mehr weitergehen, ich verpasse mein Leben ohne Lebensfreude und so sehe ich es auch. Er hat mir vor 4 Monaten Johanniskraut verschrieben und meinte wenn das nicht wirkt muss ich auf etwas stärkeres zurückgreifen. Ich habe mich innerlich gewehrt irgendein Medikament zu nehmen. Ich scheue die Nebenwirkungen, die laut Internet die Libido ja meist komplett töten und zudem ist es doch nur Symptombekämpfung und löst die Ursache nicht? Oder sehe ich das falsche? Ich wäre sehr an euren Erfahrungen und Ratschlägen diesbezüglich interessiert?

Die einzigen Dinge die mich aktuell noch klar kommen lassen ist die Natur, viel viel Sport und meine Freunde. Wenn auch nur etwas von diesen Dingen zuwenig Zeit findet geht es mir deutlich schlechter, ich habe das Gefühl ich stehe an der Grenze wo ich dann doch noch deutlich tiefer stürzen könnte.

Würde mich sehr über eure Erfahrungen gegebenenfalls auch Ratschläge freuen! Sorry für den langen Text.

LG

Gerade eben • 04.11.2025 #1





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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