annalie
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ich bin 41 und leide seit meiner Jugend unter Depressionen und Ängsten.
Ich habe in der Vergangenheit mehrere Psychotherapien gemacht und über 20 Jahre lang unterschiedliche Psychopharmaka genommen, alles war nur minimal erfolgreich.
Ich habe 3 Ausbildungen abgebrochen und wohne schon seit längerem wieder bei meinen Eltern die aber auch inzwischen in Rente sind und für die die Unterstützung (hauptsächlich Krankenkasse und Verpflegung) immer schwieriger wird.
Ich müsste eigentlich ganz dringend eine Unterstützung beantragen, traue es mich aber nicht.
Vor Jahren habe ich beim Arbeitsamt mal versucht eine Art Reha Ausbildung genehmigt zu bekommen. Dafür musste ich zum psychologischen Dienst, zu einer amtsärztlichen Untersuchung und zum Gutachten zu einem Psychiater.
Das war so ein Albtraum für mich.
Der Psychiater war auch Neurologe und hat lauter unsinnige neurologische Tests mit mir durchgeführt, nur um am Ende zum Ergebnis zu kommen dass ich voll arbeitsfähig bin und eine normale betriebliche Ausbildung zumutbar ist.
Bei der Ärztin der Arbeitsagentur lief es nach einer Untersuchung und Entbindung der Schweigepflicht meiner Ärzte, ähnlich.
Die Psychologin war zwar sehr nett (ich musste ihr natürlich auch meine ganze Lebensgeschichte erzählen was mir nicht leicht fiel), und sie war auch auf meiner Seite, aber sie meinte das ihre Einschätzung viel weniger zählt als die der Ärzte.
Am Ende bekam ich die Umschulung nicht genehmigt.
Mir war das alles so unangenehm dass ich danach nie wieder zur Arbeitsagentur/Jobcenter gegangen bin.
Jetzt habe ich gesehen dass man den Bürgergeldantrag erst mal online beantragen kann, über BundID kann man sich wohl sogar online ausweisen und wichtige Unterlagen einreichen.
Ich überlege ob ich das versuchen sollte, - aber habe ich überhaupt eine Chance es genehmigt zu bekommen?
Im Antrag muss man unterschreiben dass man sich für mind. 3 Stunden täglich arbeitsfähig hält, das würde ich mir, je nach Tätigkeit schon zutrauen.
Mein großes Problem ist immer dass ich bei Bewerbungen nicht sagen kann was ich in den letzten Jahren gemacht habe.
Das ist wirklich zu einem Teufelskreislauf geworden.
Was denkt ihr würde passieren wenn ich den Antrag abschicke?
Sie sehen ja erstmal nur dass ich die letzten 5 Jahre (nach mehr wird in dem Antrag erst mal nicht gefragt) nicht berufstätig war, und zuvor auch keine Leistung bezogen habe.
Das wirft sicherlich Fragen auf.
Ich kann mir momentan leider keine weitere therapeutische/psychiatrische Behandlung vorstellen, ich habe das alles so satt, und kann nicht immer wieder neu anfangen.
Am liebsten würde ich tatsächlich erst mal nur irgendwie ein paar Stunden die Woche einer einfachen Tätigkeit nachgehen, aber würde mir das Jobcenter so etwas überhaupt vermitteln?
Ich bin gefühlt grade wirklich am Ende. Wenn es den finanziellen Druck nicht gäbe würde ich mich am liebsten einfach nur irgendwo verkriechen.
Vielleicht habt ihr einen Tipp oder Erfahrungsberichte für mich, ich würde mich sehr freuen.
LG und Danke
09.03.2025 07:17 • • 09.03.2025 #1