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Hallo, ich wollte mal von euch so hören wie ihr so entscheidet oder woran man erkennen kann ob man wirklich krank ist oder ob die Angststörung wieder nur durch kommt mit den körperlichen Symptomen worauf gerade die Angst gerichtet ist.
Ich leide seit fast 10 Jahren unter massiven Krankheitsängsten ich hatte aber schon als Kind angst . Irgendwie habe ich nie gelernt zu unterscheiden ist es die Angst oder doch was körperliches. Wenn es mir schlecht geht kann ich einfach nicht normal denken dann ist jedes kleinste zucken das aller schlimmste. Habe schon so viele Untersuchungen hinter mir es würde nie etwas festgestellt außer einen konstant leicht erhöhten crp zwischen 10 und 20.
Würde mich freuen ein paar Erfahrungen von euch zu hören
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21.03.2016 11:42 • 22.03.2016 #1


Huhu, ich leide auch seit ich ein Kind war an Krankheitsängsten. Ich hatte mich mal mit 10 Jahren an einem rostigen Nagel gestoßen und bekam sofort sämtliche Symptome einer Blutvergiftung. Nachdem ich nach einer Woche noch nicht tot war besserte sich mein Gesundheitszustand wie von magischer Hand. Ansonsten hatte ich schon oft einen Blinddarmdurchbruch, Brustkrebs, Magenkrebs, Gehirntumor und natürlich immer was am Herzen.

Das Problem ist natürlich immer, dass die Symptome ja da sind. Man fühlt sie. Ich kann es eben nicht unterscheiden ob ich wirklich krank bin oder ob es nur eine völlige Fehlinterpretation ist. Ich habe mittlerweile auch die Hoffnung aufgegeben zu sagen, man kann davon geheilt werden. Ich glaube eine Heilung gibt es bei psychischen Krankheiten nicht wirklich. Es ist und bleibt chronisch. Man kann nur versuchen damit zu leben so gut es geht. Cipralex hat mir in meiner schwersten Phase sehr gut geholfen. Meine Psychiaterin ebenso. Aber ich merke, dass, seitdem ich das AD abgesetzt habe, diese Gedanken stärker werden, ich also einen Rückfall erleide. Es muss also direkt eine Sache im Gehirn sein. Irgendetwas ist dort falsch geschalten.

Was mir aber immer wieder hilft sind Entspannungsübungen, Autosuggestion und die Abfrage meines Unterbewusstseins - was ein erstaunlich gutes Trefferbild bezgl. der Wahrheit abgibt (Das habe ich in meiner Hypnosetherapie gelernt, da meine Psychiaterin nach langer Arbeitserfahrung für sich herausgefunden hatte, dass Konfrontationstherapie nicht der Weisheit letzter Schluss sein soll).

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Wie macht ihr das So?

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Genau die Symptome sind da und man kann nicht einschätzen ob es ein Lappalie ist wie eigentlich fast immer bei mir oder ob es was ernsthaftes ist. Ich möchte so gerne wissen wie andere das menschen ich glaube dann wäre ich schon ein bisschen weiter. Ich mache seit fast 4 Jahren eine Therapie die mir schon weiter geholfen hat aber der richtige knack ist noch nicht gekommen. Im Kopf ist alles klar aber wenn es dann wieder so weit ist bin ich völlig kopflos.

Tja, wie mach ich das?

Sehr schöne Frage, bin auf Antworten gespannt.

Meine Angstkarriere begann mit 24, als mein Vater vor meinen Füßen an einem Herzinfarkt starb. Da begann es langsam, aber noch nicht so massiv. Drei Jahre später begann eine 1jähriger Leidensweg bis mein Morbus Hodgkin diagnostziert wurde. Ich war mir schon lange sicher, dass ich Krebs habe, ich hatte aber auf Knochenkrebs getippt, es waren dann die Lymphen. Die Diagnose hat mir überhauptkeine Angst gemacht. Ich hab auch nie gezweifelt.

Danach wurde es dann schon schlimmer, mit dem in-mich-reinhören, aber noch durchaus annehmbar.

2006 war ich im Urlaub und bekam grippeähnliche Symptome, ich bin dann zum Arzt und der sagte: Grippe, nimm Paracetamol. Ich konnte aber den Nacken kaum bewegen und sagte zu meiner Mutter: Ich habe Meningitis. Die flippte etwas weg, weil ich mir ja schon das ein oder andere einbildete. Aber ich hatte Recht, es war eine Meningitis, an der ich fast gestorben wäre.

Seit dem ist es mit Angst ganz schlimm.

Komischerweise immer nur dann, wenn ich meine etwas zu haben, wenn ich den Feind nicht kenne.

Ich habe sehr oft difuse Schmerzen im Körper. Manchmal sticht und schmerzt eine Stelle. Mittlerweile warte ich ab. Wenn es z.B. der Blinddarm wäre, würde der Schmerz nicht weggehen.

Fast alle meine Symptome die ich auch über Tag ins Unendliche hochjagen kann verschwinden in der Nacht. Morgens bin ich frei von Schmerzen (naja, außer meinem kaputten Nacken), dann weiß ich, aha Seelchen spinnt. Ist das nicht so, dann geh ich zum Arzt.

Noch ein Beispiel: Ich hatte lange Zeit ein komisches Kopfgefühl, wie in Watte gepackt, dazu so ein Schwindelgefühl, als hätte ich ein paar Gläser getrunken. Diese Gefühl, war dann auch mal wochenlang weg, aber es kam immer wieder. Der Neurologe hat mich komplett durchgescheckt, alles tip-top. Aber ich war mich 1000% sicher, dass es kein eingebildetes Symptom ist. Ich hab dann gegooglet, was das sein könnte. Irgendwann bin ich auf eine Fehlstellung des Atlas-Wirbels gestoßen. AHA, das passt zu deinen Symptomen. Glücklicher weise gabs in der Nähe einen entsprechenden Therapeuten. Nach der Behandlung war das Watte-und Taumel-Gefühl weg! Mein Atlas stand schief, ich hatte vor Jahren mal einen Auffahrunfall.

Ganz schlimm ist meine Herzneurose. Ich kann den Blutdruck bis zum Anschlag hochpuschen, obwohl ich keinen Bluthochdruck habe. Da kann ich auch nicht gegen an. In jeder Praxis hab ich Bluthochdruck, zu Hause normal bis niedrig. Da fokussier ich mich dann auch so drauf, dass es ganz schwer wird, wieder aus der Gedankenschleife herauszukommen.

Hallo,

bei mir ging das auch eine längere Zeit so. Ich konnte auch einfach nicht mehr unterscheiden, welche Symptome von der Angst kamen oder wirklich krankhafter körperlicher Natur waren.

Momentan ist es bei mir zum Glück so, dass sich die Symptome eigentlich immer wiederholen. Somit kann ich momentan ganz gut differenzieren. Ich hoffe natürlich, dass das so bleibt und nicht wieder irgendwas neues dazu kommt

Liebe Grüße

Annika





Dr. Matthias Nagel
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