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B
Hallo,
ich lese in diesem Forum bereits seid 4 Monaten und habe jetzt den Entschluss gefasst ebenfalls aktiv zu werden. Ich bin 26 Jahre alt, männlich. In 26 Jahren war ich vielleicht nicht immer der mutigste aller Menschen aber doch recht selbstsicher mit mir und meiner Umgebung. Ich habe Freunde, war lebens- und unternehmenslustig und lerne auch gerne neue Menschen kennen.
Vor 6 Monaten ging meine langjährige Beziehung in die Brüche. Zwar von meiner Seite, doch trotzdem hat es mir seelisch sehr zugesetzt (auch schon das halbe Jahr vor der Trennung).
Ich lebte dann zwei Monate recht unbeschwert - viel Alk., Zig., schlechtes Essen, wenig Schlaf. Vor 4 Monaten dann war ich auf einer Feier und von einem Moment auf den anderen wurde mich schwarz vor Augen. Ich wurde panisch und machte zudem noch den Fehler nicht nach draußen zu gehen. Ich wachte dann wieder auf als ich gerade durch die Tür getragen wurde. Ich war extrem geschockt darüber die Kontrolle verloren zu haben und fuhr nach Hause. Am nächsten Tag hatte ich durch den harten Aufprall natürlich Kopfschmerzen und ein Freund meinte ich soll mich mal untersuchen lassen bezüglich Hirnerschütterung. Also fuhr ich ins Krankenhaus und ab da an setzte mein Schwindel ein. Den ich beschreiben würde als ständigen unfokussierten Blick und ab und zu wird er schlimmer mit Fallangst in den wahrlosesten Situationen.

Im Krankenhaus wurde alles mit mir gemacht 2 mal EEG, Blut, Zucker und alles was dazu gehört eben. Alles OK. Ich wurde dann entlassen unter der Prämisse noch beim Hausarzt EKG zu machen um das Herz ebenfalls auszuschließen. Als ich entlassen wurde war ich im ersten Moment natürlich sehr glücklich aber als ich nach Hause fuhr, merkte ich das mein Schwindel mich nicht verlassen hatte.
Dann kam die erste schwierige Zeit. Ich fuhr am nächsten Tag zum Hausarzt und setzte mich ins Wartezimmer, es war relativ voll und auf einmal wurde mir heiß und mulmig. Ich dachte ich flieg jetzt gleich vom Stuhl und spannte mich total an. Bis ich dran kam ging das so. Mir wurde dann das EKG angelegt zur 24 Std. Überwachung und ich durfte nach Hause.

Als das EKG abkam am nächsten Tag fühlte ich mich nicht wirklich besser. Ganz im Gegenteil ich bemerkte das erste mal Engegefühl und Stiche in der Brust. Insgesamt wartete ich über zwei Wochen auf mein Ergebnis. (Der Kardiologe war erst im Urlaub und hatte dann Probleme mit dem Rechner....) In diesen zwei Wochen wurde ich fast wahnsinnig. Meine Brustschmerzen und Schwindel ließen mich nicht mehr los. Ich dachte nur noch daran ein krankes Herz zu haben und ich machte den größten Fehler von allen, ich fing an Symptome zu googeln. Es war wie verhext, alles was ich las sog mein Körper auf und warf es mir mit Symptomen zurück. Ich bewegte mich in diesen zwei Wochen kaum, war nur zu Hause und mir ging es einfach schlecht.
Das Ergebnis war natürlich OK und mir ging es schlagartig besser. Ich blendete die Symptome aus und fing wieder an zu tun was ich sonst so tat. Diese Phase war wohl die beste in den letzten 4 Monaten.

Kurz darauf kam das nächste Symptom. Das schwere Atmen. Ich lag im Bett und schaute Fern als ich merkte das ich schwerer atmen kann . Ich wurde gleich wieder panisch und konnte mich nur schwer beruhigen. Hinzu kam in dieser Zeit dass ich Probleme hatte in Kaufhäusern, ich fühlte mich unwohl, nach Fahrstuhl fahren war mir immer ein wenig mehr schwindelig und die 3 Symptome Schwindel, schweres Atmen, Brustenge verfolgten mich ununterbrochen (in dieser Reihenfolge).

Seid dem ging es steil bergab. Mittlerweile arbeite ich in meinem Praxissemester (bin Student) und könnte jeden Tag auf der Arbeit zusammen brechen. Ich war mittlerweile noch 4 mal beim Arzt. Mein Hausarzt verschrieb mir homöopathisches Zeug (das natürlich gar nichts bewirkt) gegen die Angst. Und ich wurde noch mal durchgecheckt... alles super!

Mittlerweile weiten sich die Symptome auch aus. Ich habe Schleier und Flimmer vor hellen Flächen, dumpfen Druck auf der Schläfe. Kribbeln und Taubheitsgefühle mal überall. Alles kommt und geht wie es will und es macht mich seelisch kaputt.

Ich kann mittlerweile in keine überfüllte Einkaufsstraße gehen ohne zu denken das es mich gleich hin haut. Autofahren wird immer schwieriger. Ich fühle mich depressiv, unruhig und einfach nur noch traurig. Ich habe viel gelesen über Ängste und kann die Tipps nie wirklich lange umsetzen. Fragen mich Freunde nach Kino oder Kneipe werde ich unruhig und hoffe es fällt aus. Ich bin aggressiv zu Menschen die ich eigentlich über alles mag und einfach nur verzweifelt.

Am Donnerstag muss ich wieder zum Arzt und wir werden uns diesmal gezielter darüber unterhalten wie ich die Angst bekämpfen soll, ich habe Angst das er mir keine Hilfestellung gibt die etwas bringt und das ich so weiter machen muss wie es jetzt ist.

Ich bin für jeden Ratschlag dankbar.

06.09.2010 18:08 • 07.09.2010 #1


L
hallo,
mach doch bitte eine therapie ! es dauert soweiso lange bis du einen platz bekommst und lieber jetzt anfangen wie später, du merkst ja es wird immer schlimmer !!!
ich glaube bie fast allen hier hat es so oder so ähnlich angefangen !
ich wünsch dir ganz viel kraft und seih schonungslos ehrlich zu deinem doc auch wenns dir unangenehmn ist.
lg lotti

06.09.2010 18:16 • #2


A


Wie geht es weiter.

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S
Versuche die Situationen nicht so meiden, so geräts du noch mehr in den Strudel. Du musst das aktiv bekämpfen, indem du dich der Angst stellst. Gehe in die Situation hinein und halte sie aus !

07.09.2010 10:05 • #3


A
@BreakingBad
Ich denke mal bei dir treffen viele Faktoren zusammen. Beziehung beendet, zuviel Alk., der Blackout. Bei alledem kann man schonmal Angst bekommen. Erzähl deinem Arzt jedes Detail! Alles was dich bewegt, ängstigt. Er kann dir helfen, auch wenn es am Anfang vielleicht auch nicht ohne Medikamente geht. Aber sie helfen dir erstmal wieder runter zu kommen. Du kannst dein Leben neu sortieren, und alles andere findet sich. Gib nicht auf, es wird wieder besser! AG

07.09.2010 10:49 • #4


B
Hallo,

erst mal Danke für die Antworten. Gestern abend war ich einkaufen in einem kleinen Supermarkt und ich hatte schon vorher total Bammel überhaupt dorthin zu gehen. Ich verstehe aber was ihr meint, ich habe mich dann gezwungen durch die Gängezu laufen, habe Musik im Ohr gehabt und es schlichtweg ausgehalten. Danach fühlte es sich dann auch gut an mal nicht nachgegeben zu haben.

Ich werde versuchen nun in solch kleinen Schritten mich zu bessern. Ich laufe in der Mittagspause immer zehn Minuten im nahe gelegenen Park etc.

Symptome und deren Stärke haben mich bis her immer am meisten beschäftigt in den letzen Monaten nun will ich versuchen dieso zu ignorieren (was nur bedingt klappt wenn ich ehrlich bin) und will akzeptieren das ich eben nicht mehr der Mensch von früher bin, und dies auch nicht schlecht sein muss. Ich werde mal bescheid sagen was die Ärztin am Donnerstag vorschlägt. bis dahin. Ebenfalls alles Gute!

07.09.2010 17:45 • #5





Prof. Dr. Heuser-Collier