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Hallo ihr lieben ebenfalls Betroffenen.

Ich bin froh, diese Seite gefunden zu haben, weil ich mir z. Zt. keinen Rat mehr weiß.
Ich bin 42, weibl. und habe einen 8-jährigen Sohn, den ich alleinerziehe, bin daneben fast Vollzeit berufstätig im Kundendienstbereich mit Callcenter- Tätigkeit.

Eigentlich weiß ich im Moment nicht so recht, ob ich ein Hypochonder bin, oder ob eine
starke Angst vor meinen momentanen Beschwerden angemessen ist. Ich weiß nur, daß die Angst immer schlimmer wird und sich ausweitet und ich nicht weiß, wo es endet.
War jetzt bereits 4 Wochen krankgeschrieben mit kleinen Arbeitsversuchen zwischendurch.
Die endeten so, daß meine Chefs mich wieder heimschickten mit der Aufforderung, es jetzt doch wirklich mal klären zu lassen.
Die Ärzte wiederum weigern sich, weiterführende Diagnostik zu machen, von vorneherein wurde mein Problem als psychosomatisch angesehen, der Neurologe speiste mich mit Antidepressiva ab und lachte sich kaputt, als ich beim Kontrolltermin um eine Ausschlußdiagnostik von Rückenmarkserkrankung bzw. Bandscheibenbeteiligung bat.

Die Beschwerden grob umrissen: seit Dez. Krämpfe zwischen Zunge und Hals mit Sprechschwierigkeiten, gelegentl. Lallen, Muskelschwäche Arme und Beine, in denselben Krampfneigung, Parästhesien Hände, RLS Beine, Gangunsicherheit, danebengreifen, Laufen wie auf Eiern usw.

Habe bald das Gefühl durchzudrehen, doch eine riesen Angst dreht sich auch darum, was wird dann aus meinem Sohn, egal ob ich ins Krankenhaus oder in die Psychiatrie komme, das würde weitreichende Folgen haben.
Die Antidepressiva (Mirtazapin) möchte ich nicht nehmen, habe Angst vor völligem Realitätsverlust bzw. daß man meine möglicherweise schlimme Krankheit wie ALS übersieht und ich einfach so sterbe.

Ja, ich kann nicht verleugnen, daß eine psychische Komponente da sein muß, denn der Tod einer Bekannten vor einem Jahr an Lungekrebs (Alter 39) hat bei mir schlimme Ängste hervorgerufen. Zudem war ich auch schonmal mit einem Brustkrebsverdacht konfrontiert, der sich jedoch als gutartig herausstellte.
Daß ich hypochondrisch veranlagt bin, ist nicht von der Hand zu weisen, schon mehrmals ging es mir so, daß ich scheinbar schwere Krankheiten wie Krebs, Aids usw. hatte.
Fand dann jedoch Ausschlußdiagnostik statt, war ich beruhigt und die Symptome hörten mit der Zeit auf.

Ich brauche im Moment einfach nur einen Notfallplan, da ich nicht weiter auf der Arbeit fehlen möchte, Panik äußert sich in starker Benommenheit, Zittern, unsicheres Laufen, schwanken, danebentreten und greifen.
Was, wenn ich nun wirklich mal in der Psychiatrie landen sollte oder bestenfalls eine psychosomatische Kilinik besuchen kann, was würde dann bemit meinem Sohn passieren?
Verhältnis zum Rest der Familie schlecht und auch zu weit weg wohnend, zum Vater kein Kontakt (vor 7 Jahren gerichtliche Klärung)

Was, wenn mir einfach nur noch diese eine Sicherheit einer Rückenmarkspunktion (ja, igitt ist'ne scheußliche Sache) fehlt, um wieder zu meinem inneren Gleichgewicht zu finden. Kann ich diese auch durchsetzen mit voller Macht, z. B. ins KH gehen und sagen: ich will sie?

Eine Verhaltenstherapie würde mir im Moment nicht zustehen, da es eine andere Therapieform als die letzte wäre, die ich hatte.

Ich versuche mir im Moment zu sagen, egal, was ich nun wirklich habe, ob es eine schlimme Krankheit wie ALS ist oder rein psychisch: bis zu einer Klarheit muß ich meine Angst in den Griff bekommen.
Bitte hiermit auch um gute Tips, was Ihr im Notfall nehmt, möglichst stark wirksam, aber
z. Zt. lieber noch homöopathisch.

Liebe Grüße und bitte, bitte Hilfe! psydo

12.02.2011 12:16 • 12.02.2011 #1


MisterIch
Hallo,

also da du beim Neurologen warst, gehe ich davon aus, dass er oder sie mit dir auch die Gleichgewichtstests usw gemacht hat. Also Finger auf die Nase, im Stehen laufen mit geschlossenen Augen, dem Finger mit den Augen folgen usw.

Daran erkennt ein Neurologe, der jahrelang ja Erfahrung hat, ob etwas neuroglogisches wie z.B. ALS oder MS vorliegen würde.

Eine weitere Diagnostik ohne erkennbaren Symptomen, wäre also nicht zielführend.

Eine Rückenmarkspunktion nimmt man nicht einfach so vor. Es gibt dabei auch Risiken. Vorher muss man dafür einen Zettel unterschreiben, auf denen diese ausgezeichnet sind. Bei mir wurde sie wegen Verdacht auf MS gemacht. Ist keine schlimme Sache. Die Punktion dauert vielleicht ne Minute. Aber die Risiken dafür wären unangebracht, wenn keine wirklichen Symptome für einen Verdacht vorliegen.

Du beschreibst aber auf jeden Fall viele psychosomatische Beschwerden.

Wenn du keine Antidepressiva nehmen möchtest, würde ich an deiner Stelle mal pflanzliche Beruhigungsmittel wie Lasea, oder anderes aus der Apotheke versuchen.

Zu den Psychopharmaka kannst du auch noch später greifen, wenn du sie zurzeit nicht nehmen möchtest.

12.02.2011 13:28 • #2


A


Wenn man nicht mehr weiter weiß- bin neu hier

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Hallo MisterIch,

ja einmal in der Notaufnahme wurden neurologische Tests gemacht, wie du sie beschrieben hast.
Dabei gab es nur die Auffälligkeit, daß ich beim Auf-der-Linie-gehen immer nach rechts
abwich.
Hätte die Ärztin denn klar sagen müssen, wenn das bedenklich ist? Sie bot mir mürrisch an, stationär zu bleiben, ich müsse aber wegen Überfüllung auf dem Gang schlafen und es würde dann nochmal das gleiche Programm wie vor 1,5 Jahren gemacht werden, als ich wegen wochenlangen Schwindels stationär war.
Das da war: MRT Kopf, Nervenmessungen, Messungen Halsschlagader, EKG usw.
Ja, und auch eine Rückenmarkspunktion.

Ich lehnte (vll. dummerweise) ab, es war an dem Tag innerhalb von 9 Stunden nur ein Kopf-MRT gemacht worden, das o. B. war. Ich war für den Moment erleichtert und wollte auch nicht als so'n Hypo erscheinen. Dachte, kannst ja notfalls alles noch ambulant machen. Ja, und dann diese Schwierigkeiten.
Der niedergelassene Neurologe hat gar nichts untersucht, pauschal gleich Antidepressiva
verschrieben.
Weißt du, ob eine Rückenmarkspunktion von vor 1,5 Jahren noch aussagekräftig ist?

Heute fahre ich mit Neurexan ganz gut.

lg hypo

12.02.2011 15:04 • #3


MisterIch
Hallo,

also ich denke, dass sich nicht viel seit 1,5 Jahren geändert haben würde. Du hattest ja schon ein MRT ohne Befund. Das ist mal wichtig. Es ist eher unwahrscheinlich, dass da nun was aufgetaucht wäre in so kurzer Zeit. Eine Punktion vom Rückenmark nimmt man eigentlich nur vor, um festzustellen, ob irgendwelche Viren oder sonstiges an einer Läsion im Gehirn oder so zuständig ist oder wie es mit den Entzündungswerten aussehen würde, wenn z.B. eine MS vorliegen würde. Da aber der MRT-Befund gut war, denke ich nicht, dass eine Punktion jetzt etwas bringen würde.

Wenn man von der Linie abweicht, kann es auch sein, dass es eine Gleichgewichtsstörung im Ohr gibt. Ist aber auch nichts tödliches.

Aber wenn man tatsächlich alle Symptome von dir berücksichtigt, so wie du sie aufzählst, klingt das tatsächlich nach psychosomatischen Symptomen. Wenn die Ärzte dir bescheinigt haben, dass du eigentlich gesund bist und weitere Untersuchungen nicht notwendig sind, dann musst du ihnen vertrauen.

Du musst dir vorstellen, dass diese Ärzte alle jahrelange Erfahrung haben und doch sicherlich erkennen, wenn es wirklich etwas schlimmes wäre. Ansonsten würden die zur Verantwortung gezogen werden, wenn etwas passieren sollte. Du solltest also davon ausgehen, dass die ihren Job gut machen.

Anfangs wollen viele nicht wahrhaben, das etwas psychosomatisch ist. Weil sie nicht glauben können, dass die Symptome daher kommen können. Man spürt sie ja. Wenn du dir z.B. vorstellst in eine saure Zitrone zu beissen, dann verziehst du auch dein Gesicht. Obwohl du nicht wirklich hineingebissen hast. Also eine körperliche Reaktion auf einen Gedanken.

Vielleicht solltest du zu deiner Beruhigung einen zweiten Neurologen aufsuchen und ihn bitten, dass er mit dir die Gleichgewichtstests durchführt. Du musst auch erwähnen, dass du ansonsten nicht zur Ruhe kommst, wenn du keine Sicherheit hast. Dann wird er dich auch kontrollieren.

12.02.2011 16:46 • #4





Prof. Dr. Heuser-Collier