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M
Hallo,
ich bin neu hier, habe aber schon viel gelesen und von etlichen Beiträgen profitiert. Danke dafür! Vielleicht kann ich in Zukunft ja auch einmal das eine oder andere Hilfreiche beisteuern.

Zunächst habe ich aber eine Frage an Euch: Hat jemand gelegentlich sog. ST-Senkungen im EKG? Die weisen nämlich auf eine Durchblutungsstörung des Herzens hin und führen in der Regel dazu, dass Ärzte sehr beunruhigt sind und man im ungünstigsten Fall auf die Intensivstation geschoben wird, um abzuklären, ob da ein Infarkt droht oder schon passiert ist.

Zur Vorgeschichte: Mir ging es vor zwölf Jahren psychisch und physisch nicht so gut, ich war bei einem mir fremden Arzt, der sah mein EKG, schickte mich sofort zu 'nem Kardiologen, und der wiederum am nächsten Tag zu einem Herzkatheder, meinte, ich hätte wahrscheinlich einen Infarkt gehabt. Ich war völlig von der Rolle, dachte, mein Leben wäre vorbei (ich war 38 Jahre alt, Mutter von 2 jungen Kindern). Herausgekommen ist bei der Untersuchung, dass mein Herz organisch okay ist.
Mein normales Leben war tatsächlich vorbei - seitdem lebe ich nämlich in ständiger Angst um mein Herz. Na ja, das kennen ja viele von Euch...

Ich bin in den vergangenen Jahren noch von zwei verschiedenen Kardiologen untersucht worden (Echo, Bel.EKG, 24Std.-EKG) und beide sind zu dem Schluss gekommen, dass die ST-Senkungen eher nichts mit Durchblutungsstörungen zu tun haben. Woher das aber kommt, kann mir niemand sagen. Ich habe nur mal gehört, dass sowas bei Frauen öfter vorkommt.

Ich bin alle 2-4 Monate bei meiner wirklich sehr lieben Hausärztin zum EKG (je nachdem, wie groß mein Leidensdruck ist. Meist versuche ich, mir das zu verkneifen), und mal ist das da, und mal nicht. Beschwerden und auf's Herz bezogene Ängste habe ich aber fast ständig. Manchmal habe ich so die Schn... voll von diesem ewigen Leiden, ich komme da aber nicht wirklich raus. Ich begreife zwar, dass ich eine Angsterkrankung habe, aber oft denke ich auch: Da ist ja wirklich manchmal was. Wenn nun doch mehr dahinter steckt?

Hat hier noch jemand sowas oder weiß etwas darüber?

Ich danke schon mal im Vorraus für Eure Antworten - wenn denn welche kommen. Wäre echt schön!

18.06.2011 19:37 • 19.06.2011 #1


K
Ich kann dir nichts über St-Senkungen sagen !

Aber ich weiß nicht ,ob dieses alle zwei Monate EKG machen besonders gut ist.
Was wir fast alle in unserem Krankheitsbild haben,ist dieses Rückversichern.
Wir versuchen dadurch den Leidens-druck akut abzumildern und das funktioniert ja auch erst mal.
Aber auf Dauer wird sich die Angst nie auf ein normales Niveau absenken.
Ich denke für dich, wäre es Zeit zu schauen, wie du anders mit deiner Angst umgehen kannst.
Vielleicht kannst du ja darüber, mal mit deiner Ärztin reden.

Weil die nächsten 30-40 Jahre damit zu verbringen, den Grund für deine Absenkungen zu finden.
Erscheint mir irgendwie nicht erstrebenswert.
Hol dir am besten Hilfe, aber nicht bei einem Kardiologen

18.06.2011 22:53 • #2


A


ST-Senkungen

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S
hi....du sprichst mir aus der seele. bei mir wurde auch im ekg sowas festgestellt ich dachte auch ich sterbe...soll auch auf durchblutungsstörung deuten, aber anscheind hab ich nix, seit dem tag wo mir das gesagt wurde das mein ekg auffälligkeiten hat, bin ich nonstop mit den gedanken beim herzen und schmerzen natürlich auch....meine internistin hatte mir gesagt es gibt einige menschen die so eine veränderung auf ein ekg haben, aber bedeutungslos ist. ich mache das jetzt 4 monate durch und denke immer wieder an dieses blöde ekg...was mir so eine große angst macht....

18.06.2011 23:01 • #3


M
Hallo,

@ kricke:

Ich habe mir schon woanders Hilfe gesucht. Zwei ambulante Psychotherapien in den vergangenen zwölf Jahren und auch außerhalb derselben eine rege Auseinandersetzung mit meinen Ängsten und dem Umgang damit. Derzeit versuche ich, nochmal einen Therapieplatz zu bekommen.

Mir ist schon klar, dass ich eine Angsterkrankung habe. Ich habe auch nicht die Absicht, die nächsten Jahrzehnte mit der Suche nach Gründen für die EKG-Veränderungen zu suchen. Aber die Tatsache, dass da immer mal was ist, treibt mich halt um. Es heißt halt nicht Ihr Herz ist völlig in Ordnung. Ich bilde mir ein, dass es mir in dem Fall leichter fiele, mit meiner Angst umzugehen. Ich weiß z.B., dass Panikattacken zu Herzrasen und Luftnot führen können. Dann kann ich mir sagen: Okay, du hast eine Panikattacke. Das geht vorbei und es passiert nichts Schlimmes. Aber so weiß ich nie, ob nicht doch was passiert. Es gibt Ärzte, die sagen, dass sowas bedenklich ist und behandelt werden sollte. Die Meinungen gehen da auseinander. Mir würde es helfen, zu wissen, dass auch sowas eine Folge von psychischer Belastung sein kann. Sagt aber keiner. Deshalb suche ich nach Informationen.

Aber vielleicht bin ich ja auch blind für meine eigene Verstrickung und meine Irrwege, denn Du hast natürlich recht: Jeder Arztbesuch zu dem Thema hält den Kreislauf aufrecht, die Beschäftigung mit dem Thema auch. Ich arbeite ja auch dran, und ich werde immer besser

@ seni:

Du siehst, wir sind schon zwei - ist also nicht soo außergewöhnlich.
Wenn Du es erst seit vier Monaten weißt, nutze die Tatsache, dass es so frisch ist und suche Dir schnell therapeutische Hilfe. Ich habe zu lange gewartet, mich durchgewurschtelt, geglaubt, dass ich herzkrank bin und mir von wohlmeinenden Medizinern Herzmedikamente verschreiben lassen (ich nehme aber keine, macht keinen Sinn). Egal, ob das sinnvoll ist oder nicht, das eigentliche Problem ist die Angst. Es gibt schließlich viele schwer Herzkranke Menschen, die mitnichten in ständiger Angst leben. Je länger Du die Angst dein Leben bestimmen lässt, um so mehr manifestiert sie sich. Also tu schnell was dagegen. Da kann ich mich kricke nur anschließen.

19.06.2011 11:13 • #4


K
Zitat von Missfitt:
Egal, ob das sinnvoll ist oder nicht, das eigentliche Problem ist die Angst. Es gibt schließlich viele schwer Herzkranke Menschen, die mitnichten in ständiger Angst leben. Je länger Du die Angst dein Leben bestimmen lässt, um so mehr manifestiert sie sich. Also tu schnell was dagegen. Da kann ich mich kricke nur anschließen.


Das trifft es sehr gut !

Ich kenne Leute die mit 42 Jahren einen Herzinfarkt erlitten haben, aber ihr Leben angst freier gestalten, als wir.

19.06.2011 11:30 • #5


S
jap ich kenne auch einige die ein infarkt hatten und ihr leben trotzdem ohne angst verbringen...

leider macht mich das sowas von wahnsinnig dieses ekg, es hat mein leben so sehr verändert, ich wäre auch froh und denke vllt wäre es nicht so schlimm mit der angst, wenn das ekg in ordnung wäre. mich macht das halt total fertig das ich immer damit leben muss...ich lese immer das bei vielen alles in ordnung ist, ekg etc. und bin einerseits auch froh das ich nicht die einzige bin mit dem veränderten ekg...

lg seni

19.06.2011 12:17 • #6


E
Du machst Dir, wie wir alle hier, einfach zu viele Sorgen! Vielleicht bist Du mit Deinen ST- Senkungen der Kolibri unter den Spatzen. Damit meine ich, daß es einfach so ist, man die Ursache nie herausfinden wird und Du bedenkenlos damit leben kannst! Ich z.B. habe immer Blut im Urin, es ist nicht festzustellen, woher es kommt, ich bin eigentlich gesund, dennoch ist es da. Es gibt keine Untersuchung, die noch nicht gemacht wurde...LG.Patricia

19.06.2011 15:47 • #7





Prof. Dr. Heuser-Collier