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Sehr geehrte Forenmitglieder, liebe ALS-Besorgte,

Angesichts dieser Forenbeiträge, die die Angst vor ALS betreffen und sich mittlerweile über 2123 Seiten erstrecken, wäre es fahrlässig, nicht innezuhalten. Denn was auf den ersten Blick wie eine Sammlung individueller Leidensgeschichten wirkt, ist in Wahrheit ein epidemiologisches Paradoxon:

Nach sorgfältiger Prüfung, basierend auf den einsehbaren Informationen, hat sich in all den Jahren unter den Schreibenden niemand tatsächlich als ALS-Patient/in herausgestellt. Der Thread „Schlimme Angst vor ALS“ ist damit, statistisch betrachtet, kein Hinweis auf ALS, sondern vielmehr ein Kontraindikator:

Ein Ort, an dem sich fast ausnahmslos jene sammeln, die es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht haben.


Als Reaktion auf dieses kollektive psychovegetative Missverständnis, das hier wie ein Dauerfeuer lodert und immer wieder um sich greift, habe ich, Karl Karlsen, mir tiefgründige Gedanken gemacht, wie ich der Angst vor Amyotropher Lateralsklerose entschlossen entgegentreten und dieser ein Ende setzen kann.

Die vorliegende Komposition entstand im Rahmen eines interdisziplinären Interventionsmoduls der Fachstelle für somatische Regulation (FSR), Abteilung affektbasierter Wahrnehmungsstörungen mit motorneuronaler Fixierungstendenz.

Ziel war es, auf non-konfrontative Weise eine emotional-differenzierende Gegenkonditionierung für patientenimmanente Triggerreize (z. B. Faszikulation, bulbäre Dysarthrie, Dysphagie-Antizipation) zu ermöglichen.

Die Grundannahme dabei ist neuropsychologisch begründet:

Pathologisch verankerte Angstnetzwerke sind durch rein rationale Sprache nicht zuverlässig zu deaktivieren.
Sie benötigen, wie auch ihre Entstehung, affektiv eingefärbte, bildhafte, rhythmisch-emotionale Alternativpfade.


Im vorliegenden Fall wurde daher auf eine strukturierte Reizkollision zurückgegriffen:
Die typischen ALS-assoziierten Symptome wurden in semantische Nähe zu vordringlich kindlich-kontrollfreien Bildern gebracht (u. a. Häschen, Vogelgezwitscher, Weihnachten, Purzelbäume).

Der resultierende Effekt ist eine kognitive Dissonanzauflösung durch affektive Verniedlichung, was in präfrontalen Kortexbereichen zu einer Schwächung des Bedrohungsschemas führen kann.

Die methodische Form orientiert sich an klassischen Elementen des deutschsprachigen Wiegenliedguts, jedoch unter gezielter Einbeziehung medizinisch-terminologischer Triggerpunkte. Dies ist kein Zufall, sondern Teil der therapeutischen Technik:

Was benannt wird, verliert sein Gift, sofern es dabei gleichzeitig entmachtet und verspielt wird.

Diese Intervention ersetzt keine ärztliche Beratung, doch sie ergänzt sie dort, wo der Befund „klinisch unauffällig“ allein nicht ausreicht, um das vegetative Erleben zu beruhigen.

Möge das Lied, oder besser: die strukturierte Zuckendichtung, den Lesenden zu einem Lächeln verhelfen,
nicht weil sie geheilt wären, sondern weil sie kurz vergessen haben, dass sie es je sein mussten.
Im Folgenden nun das kindliche Reiz-Reversal-Lied zur Umprogrammierung des motorneuronalen Paniknetzwerks.

Es kann präventiv zur Nacht oder am Morgen, sowie in akuten Symptomauslösungsphasen gesungen werden.


Wenn’s zuckt, dann kommt ein Häschen
Kindliches Reiz-Reversal-Lied zur Umprogrammierung des motorneuronalen Paniknetzwerks

Dein Bein zuckt leise unterm Tisch,
ein kleiner Strom, ganz frisch.
Du denkst sofort: Bulbärer Schreck?
Doch da springt ein Häschen ums Eck.

Die Zunge zittert, schwer im Mund,
du horchst hinein, ist das der Grund?
Doch draußen auf dem Fenstersims
zwitschert ein Vogel laut und schlimm.

Ein Purzelbaum durch deine Nerven,
du willst gleich das System entwerfen.
Doch da kommt Weihnacht um die Ecke,
mit Sternchenlicht und Pfefferecke.

Die Muskeln tanzen nachts im Bein,
das könnte. was mit Spastik sein.
Doch plötzlich ruft ein Kuscheltier:
„Ich hab’s gezuckt! Nicht du, nur wir!“

Und während du die Kehle prüfst,
ob du noch sprechen darfst und darfst,
singt draußen wer ein Lied so sacht,
dass selbst dein Hirn fast mitlacht.

So hüpft der Tod mit buntem Hut,
durchs Kinderzimmer, ganz vergnügt.
Und ruft: „Hab keine Angst vor mir,
ich bin heut nicht für dich, nur Zier.“

Der Himmel funkelt, du wirst weich,
das Zucken wird dir langsam gleich.
Denn jedes Mal, wenn du’s entdeckst,
ein neuer Hase aus dem Schatten wächst.



Fühlen Sie sich eingeladen, selbst kleine Lieder, Reime oder Texte zu verfassen.
Als Teil einer informellen, aber kollektiven Forenmaßnahme zur affektiven Entlastung.


– Karl Karlsen
Fachstelle für somatische Regulation

Gestern 22:49 • 20.07.2025 x 1 #1


Zitat von KarlKarlsen2:
Fühlen Sie sich eingeladen, selbst kleine Lieder, Reime oder Texte zu verfassen.
Als Teil einer informellen, aber kollektiven Forenmaßnahme zur affektiven Entlastung.

Das ist doch wohl alles nicht dein ernst

A


Postskriptum zur ALS-Angst Karlsen-Protokoll zur entemotion

x 3


Zitat von KarlKarlsen2:
– Karl Karlsen
Fachstelle für somatische Regulation

Im Internet findet man dazu jedenfalls keinen Eintrag.

Hallo Karl,
du wirst hier auf wenig Gegenliebe stoßen - befürchte ich.....

Sei´s drum , ich habe herzlich gelacht. Danke dafür.

Vielen Dank für die Zusammenstellungen und Aufklärung. Ich finde den Ansatz sehr interessant und auch einleuchtend. Das Gehirn umzulenken bzw. dem vegetativen Nervensystem eine Regulation zu lehren ist ja im Prinzip nichts Neues und auch Teil jeder Verhaltenstherapie. Die Angstgedanken ins lächerliche ziehen bzw. einfach in etwas umwandeln, was kindlich und lustig ist, stellt da einfach eine andere Version der schon bekannten Aufmerksamkeit- Umlenkung da. Es ist natürlich befremdlich für die Patienten und es ist sicher nicht leicht sich darauf einzulassen. Aber Patienten, die schon jahrelang Medikamente nehmen und in Therapien ohne Ende waren, Klinikaufenthalte und auch sonstige Maßnahmen durch haben und trotzdem immer wieder in der Angstspirale landen, gerade diese Patienten sollten es doch einfach mal probieren. Sie haben nichts zu verlieren und können dabei nur dazu gewinnen.

Wenn’s mal zuckt in Bein oder Mund,
sagt mein Körper: “Das ist gesund.”
Ich zucke halt – bin voller Kraft,
weil mein Nervensystem das schafft.

Wenn meine Zunge kurz mal brennt,
weiß ich: Das ist nur, weil’s grad rennt.
Ein bisschen wild, ein bisschen laut –
doch alles dran ist gut gebaut.

Ein Zucken hier, ein Ziepen dort –
kein Grund zur Flucht, kein Todeswort.
Es ist ein Wind, der weiterzieht,
ein harmlos Körper-Pustelied.

Ich bin nicht krank, ich bin nicht schwach,
mein Hirn macht nur mal Pling! und Krach.
Doch tief in mir, da weiß ich’s klar:
Ich bin gesund – ganz wunderbar.




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Dr. Matthias Nagel
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