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Hallo zusammen,

habe eine Frage in eigener Sache. Hatte von Euch schon mal jemand eine Neuroborreliose? 2008 hatte ich nach einer normalen Lyme-Borreliose, die serologisch auch einwandfrei nachgewiesen wurde, das erste mal das leidige Vergnügen mit schweren Panikatacken. Liquor und MRT waren hingegen unauffällig. Dann waren die PA's unter Venlafaxin und nach Antibiose komplett weg. Ich weiß natürlich nicht, ob es vom AB oder AD weg war - war mir auch egal: ich hatte Hausbau, zwei kleine Kinder und einen sehr anspuchsvollen Job vor der Brust. Jedenfalls veränderte sich unter VL mein Wesen und ich habe es abgesetzt. Mir ging es ein Jahr lang gut. Letzten Winter kamen die PA's zurück (schlimmer als je zuvor) und nun, ein paar Monate später, sind auch die Beschwerden z.T. wieder da, die ich damals der Borreliose zugeordnet habe: brennen der Haut am Schienbein, Muskelkaterartige Schmerzen, Kribbeln der Extremitäten, Taubheitsgefühle, eingeschlafene Arme, Doppelbilder usw. Anfangs habe ich das dem Citalopram zugeschrieben, aber mittlerweile glaube ich das nicht mehr. Hab die Serologie nochmal machen lassen und die Werte sind 10x höher als 2008. Nun habe ich Schiss, dass ich doch eine chronische NB habe, oder sogar MS - das hatte mir in der Klinik damals eine junge Ärztin vor MRT und Liquoruntersuchung versichert. Und nun rattert es wieder im Köppl. Meine Ärztin wollte mir vorige Woche bescheid geben, wie es nun weiter geht (wahrscheinlich der ganze schlunz von vorn: MRT, Punktion, EEG). Wahrscheinlich hab ich mir das mit meiner Hartnäckigkeit selber eingebrockt, aber andererseits war selbst meine Psychologin beunruhigt. Vielleich hat ja jemand was ähnliches erlebt und kann mit aus eigener Erfahrung berichten.

05.07.2014 20:29 • 06.07.2014 #1


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Ich hatte auch eine Borreliose 2008 und durch eine Antibiose ging es mir auch besser, auch wenn ich immer mal wieder leichte Schübe habe. Ich war auch lange in einer Selbsthilfegruppe aktiv und dort habe ich viele kennen gelernt, die auch noch eine chronische Borreliose durch die richtige Therapie verbessern konnten. Die Borreliose kann auch durch Stress oder Infekt wieder aktiviert werden.
Ich habe auch Wissenschaftler bei Vorträgen gehört, die keinen Unterschied zwischen Borreliose und Neuroborreliose machen und alles unter dem Begriff Borreliose zusammenfassen.
Ich kann auch ein Buch (habe ich schon vielen empfohlen) empfehlen, es ist von einer führenden Expertin verfasst worden, die sich als Neurologin auch auf Neuroborreliose spezialisiert hat, es heißt Krank nach Zeckenstich von Petra Hopf-Seidel. Sie hat auch eine Praxis in Süddeutschland (leider nur für Privatpatienten).

05.07.2014 21:42 • #2


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Neuroborreliose

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Danke für's antworten!
Wie sahen bei dir die Schübe aus? Schmerzen, missempfindungen oder auch psychisch? Da bei mir die schmerzen nicht im Vordergrund stehen, weigert sich mein HA mir AB zu verschreiben. Er meint, einmal AB reicht, chronische borreliose gibt es nicht. HA Wechsel ist hierum praktisch unmöglich. Mal schaun, ob die neurologin mehr weiß

06.07.2014 10:32 • #3


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Dieser Satz Chronische Borreliose gibt es nicht bringt mich auf die Palme. Leider sehen das immer noch einige Ärzte so, so dass die Leute keine adäquate Antibiotikatherapie erhalten und dann am Ende mit ihren Beschwerden leben müssen. Im Vordergrund stehen deine Beschwerden und es ist nicht immer leicht, diese eindeutig zu bewerten, vor allem, wenn es der Psyche auch schlecht geht.

Ich selber hatte schon vor der Borreliose psychische Probleme, die sind allerdings durch meine Ängste während der Borrelioseerkrankung verstärkt worden. Ich habe weniger neurologische Beschwerden (außer Schwindel durch Ausfall des Gleichgewichtsorgans), sondern eher Gelenkschmerzen, die immer mal wieder auftreten und dann auch wieder von alleine weggehen. Besonders treten diese an den großen Gelenken auf und springen oder ich habe so einschießende Muskelschmerzen. Bei mir wurde aber alles besser durch eine dreiwöchige Infusionstherapie (Rocephin). Vorher konnte ich kaum Treppen laufen, so schlecht ging es mir und ich habe mich mit Anfang 30 gefühlt wie eine alte Frau.

Es gibt in Deutschland Gott sei Dank einige Borrelioseexperten, die verstanden haben, wie ernst diese Erkrankung ist und die auch genau wissen, dass es eine chronische Borreliose gibt. Leider nehmen die meisten von ihnen nur Privatpatienten. Es gibt auch in Augsburg eine Borrelioseklinik. Ob die gut ist, weiß ich allerdings nicht.
Ich würde versuchen, mich an eine Borreliosegruppe zu wenden (die Selbsthilfegruppe hat mich damals gerettet). Adressen findest du über den deutschen Borrelioseverband.
Gerade wenn du so neurologische Beschwerden hast, würde ich handeln und einen neuen Arzt suchen.

06.07.2014 12:06 • #4


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Ganz lieben Dank, islandfan. Das mit dem Treppensteigen hatte ich auch. War damals 35, aktiver Fussballer und habe für 3 Stockwerke plötzlich 15 min gebraucht.
Mein Nachbar war in Augsburg, er war nicht so begeistert. Ich hoffe auf die Neurologin, die scheint mir sehr gut zu sein...

06.07.2014 14:10 • #5


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Hallo, ich muss da mal nachfragen....ich hatte letztes Jahr nach einem insektenstich eine massive Wanderroute. Der Hausarzt wollte trotzdem nicht testen. Da danach erst mein Leidensweg anfing und ich hartnäckig war, wurde Ende letzten Jahres auf Borreliose getestet(Blut), Ergebnis war negativ. Kann ich mir jetzt absolut sicher sein, dass ich mich nicht infiziert habe? Alle meine körperlichen und psychischen Probleme fingen danach an...
Lg

06.07.2014 14:36 • #6


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Auch das ist wieder ein absoluter Witz Sommerblume, dass ein Arzt nach einer nachgewiesenen Wanderröte kein Antibiotikum gibt, denn die ist ein hundertprozentiger Beweis, dass es eine Borreliose ist (es gibt auch Leute, die keine Wanderröte haben, aber wenn man eine hat, dann ist das ein Beweis und man braucht gar nicht mehr das Blut zu kontrollieren).
Das Problem bei einer Blutprobe ist, dass sich die Borrelien im Blut nach einiger Zeit aus dem Blut zurückziehen und beispielsweise zu den Gelenken wandern, so dass man sie im Blut oft nicht mehr findet. Ich habe damals in der Selbsthilfegruppe viele Menschen kennen gelernt, die auch eine Wanderröte hatten und nichts verschrieben bekommen haben, so dass sie starke, gesundheitliche Probleme hatten. Auch wird Antibiotika oft zu kurz verschrieben, man sollte es mindestens 3 Wochen nehmen.

06.07.2014 14:48 • #7


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Ja nun, gut zu wissen, allerdings nutzt mir das jetzt nach über einem Jahr nix mehr....leider. welche Nachweise sind jetzt noch möglich? Welche Behandlung ist jetzt noch möglich? Und vor allem, wo finde ich einen Arzt, der darauf spezialisiert ist? Mein vertrauen zu Ärzten hat im letzten Jahr sehr gelitten... lg

06.07.2014 16:43 • #8


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Hier würde ich mich erkundigen, die können helfen.

http://www.bfbd.de/de/bund/1.html

06.07.2014 17:15 • #9


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War es wirklich eine Wanderröte oder ein entzündeter Stich? Kannst Du dich an die Zecke erinnern? Islandfan hat recht : Wanderröte ist eine der wenigen sicheren beweise. Du solltest den bluttest bei Gelegenheit wiederholen lassen, denn besonders zu Beginn kann es zu falsch negativen Tests kommen. Andererseits kann dein Körper auch ohne AB mit der Borreliose fertig geworden sein. Und soviel ich gelesen habe (und das ist bestimmt mehr als viele Ärzte) kann eine Antibiose auch nach einem Jahr noch erfolgreich sein.

06.07.2014 17:33 • #10


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Es war eine Wanderroute wie aus dem Lehrbuch, hat der Hausarzt auch bestätigt.
Den Stich/biss habe ich nicht gemerkt, erst als ich aus dem Wald raus war und auf einer Bank rast machte, merkte ich eine quaddel und leichtes jucken. Am nächsten morgen folgende Symptome: großflächige Wanderröte, schmerzen, Schwellung, Gewebe überhitzt und steinhart, Gelenk ließe sich nicht mehr beugen, dazu kamen massive Kreislauf Probleme, Blutdruck von 80/45, Schwindel, Müdigkeit... ja, damit fing alles an...
Stich war im Mai, Blutuntersuchung auf Borrelien im November. Test war ja negativ. Allerdings war aufgefallen, das der ige-wert zu hoch war. Da ich keine allergischen Symptome hatte, also kein Ausschlag, Atemnot oder Heuschnupfen, bin ich beim allergoligen gelandet, dort wurden die standarttests gemacht: negativ. Der ige-wert war allerdings weiter angestiegen. Eine weitere Behandlung oder Testung w wurde abgelehnt, ich solle wiederkomnen, wenn der wert im vierstelligen Bereich ist bzw solle ich mich selber beobachten, evtl würde mir ja was auffallen zB dass es mir nach Bananen schlechter geht oder so, dann solle ich nochmal wiederkommen.
Lg

06.07.2014 17:51 • #11


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Ich frage mich, was das für ein Arzt ist. Wenn er eindeutig eine Wanderröte diagnostiziert und dir kein Antibiotikum verschreibt, ist das schon unterlassene Hilfeleistung. Und was soll der Quatsch mit den Bananen, das habe ich ja noch nie gehört. Da könnte ich ausrasten, wenn ich so einen Humbug höre. Es tut mir echt Leid, dass du keinen kompetenten Arzt hast. Ich würde mir einen neuen suchen, denn schlechter geht es ja kaum.

06.07.2014 17:55 • #12


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Das mit den Bananen war ein Beispiel, den Hausarzt habe ich ja schon gewechselt, der neue hat ja auf Borrelien getestet, negativ, also kein Handlungsbedarf... die allergietestungen wurden natürlich beim allergologen gemacht. Wie ich ja schon schrieb, habe ich schon einige Ärzte durch und mein vertrauen hat doch sehr gelitten...ich weiss nicht, ob das Pech oder Schicksal ist, aber im nachhinein fand ich die meisten einfach nur inkompetent, desinteressiert und erster Linie am Geld interessiert, leider. Wie ich es schon liebe, wenn ich am Eingang erstmal einen Fragebogen ausfüllen muss, wie ich zu igel-leistungen stehe und Überfall tausend Prospekte, was angeboten wird( privat). Da kann mir doch keiner mehr sagen, dass die Gesundheit oder die Heilung im Vordergrund stehen.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie es ist( auf ärztliche Anweisung) sich zu Hause selber zu beobachten... da rücken Sachen in den Fokus, über die ich mir niemals in leben vorher Gedanken gemacht habe...habe ich jetzt Kopfschmerzen, weil ich krumm gesessen habe oder weil das Wetter so drückend ist oder lag es am essen, also evtl Allergie und was hab ich gegessen und wann? Oder warum bin ich na chmittags um drei müde? War ich zu spät im Bett, war der schlaf nicht erhohlsam oder allergiebedingt? Und wo hab ich geschlafen, ist dort irgendwas, auf das man allergisch reagieren könnte oder was hab ich gemacht bzw wo war ich eben( und worauf könnte ich allergisch reagiert haben) dass auch jetzt( um drei) müde bin....solche Gedanken gehen einem durch den Kopf und das nicht nur ein paar Tage, sondern über Wochen und Monate bei allem was man tut, isst... man kriegt das gar nicht mehr aus dem Kopf raus. Gerade auch, wo in Lebensmitteln tausende Sachen stecken, auf die man reagieren kann, wo Inhaltsstoffe im Darm in toxische Stoffe umgewandelt werden und dann direkt aufs Gehirn oder die nerven wirken usw. Das ist echt ein teufekskreis, wenn ihr versteht, was ich meine. Ach übrigens ist mir bis heute nix aufgefallen, weder am essen, noch an meiner Umgebung oder meinen Angewohnheiten, das auf eine Allergie schließen lässt... lg

06.07.2014 18:31 • #13


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Wenn dir nichts aufgefallen ist... vielleicht hast du gar keine Allergie.... hast du schon so Allergie test gemacht?!?.......da könnten die was raus finden..... habe auch Allergie so gefunden...

06.07.2014 18:36 • #14


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Allgietests wurden gemacht beim allergologen,negativ. Ansonsten sind hoge ige-werte ein Zeichen für Allergie, atopische Erkrankungen( hab ich nicht), parasitenbefall( nicht das ich wüsste...) oder sehr selten ige Plasmozytom( Krebs, dazu passt aber nicht, dass alle anderen Werte top sind), also bleibt nur Allergie. Da es zig tausende Sachen gibt, auf die man allergisch sein kann und auch nicht alles getestet werden kann, ist das die suche nach der Nadel im Heuhaufen. Lg

06.07.2014 19:04 • #15


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Dr. Matthias Nagel