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97

B
Hallo liebe Mitleidende,

ich würde vor einem Jahr als Hypochonder diagnostiziert ausgelöst durch den frühen Verlust meiner Mama. Ich bin 22 Jahre alt und körperlich kerngesund. Eigentlich. Wie ihr das alle auch sicher kennt, zwickt es mal hier und drückt mal da und Schwups ist die panisch Angst da.
Ich will euch hier mit sagen, dass ihr nicht alleine seid und es ganz ganz viele Menschen gibt, die diese Ängste haben aber auch gelernt haben, damit umgehen zu können. So auch ich.
Bei mir war es letztes Jahr mittlerweile so schlimm, dass ich in einer Woche nur noch 4 Stunden geschlafen habe, weil ständig die Panik da war. Natürlich ist das ganze Thema Panik und Angst immer noch vorhanden, aber ich komme damit besser klar. Ich hab, wie die meisten, alle möglichen Untersuchungen vollbracht um sicher zu gehen, dass ich wirklich kerngesund bin. Nachdem dieses bestätigt wurde, habe ich eine Therapie angefangen, welche ich euch nur sehr ans Herz lege. Ihr habt dann jemanden, mit dem ihr darüber sprechen könnt, ohne dass er euch verurteilt.

Nach 4 Sitzungen ging es mir schnell besser. Heute zum Beispiel geht es mir wieder nicht so gut, das ist normal. Wenn ihr akut Angst habt, googlet unter keinen Umständen (!) das macht es nur viel schlimmer. Eine Panikattacke dauert maximal 20 Minuten an. Danach ist das schreckliche überstanden. Wenn ihr merkt, dass ihr euch zu sehr auf ein Zeichen eures Körpers konzentriert, müsst ihr aus diesem Kreislauf ausbrechen.

Es ist dann nämlich immer wie folgt:
- Anzeichen des Körpers
-Gedanken reagieren auf dieses Anzeichen
-Anzeichen verstärkt sich durch Konzentration
- Angst steigt

Macht euch Meditationsmusik an, wenn ihr merkt, dass eurer Puls in die Höhe geht, legt/ setzt euch und atmet langsam ein und aus das wichtigste: MACHT EUCH SCHÖNE GEDANKEN!

Liebe Grüße
Maya

13.08.2018 12:53 • 13.08.2018 x 3 #1


Sonja77
Vielen lieben Dank für deine Worte..leider hilft bei mir nichts mehr um aus dieser Angst Panik rauszukommen...ich habe auch schon 10 Wochen Klinik hinter mir und gebracht hat es nichts..meine e Symptome bringen mich um den Verstand ich habe immer Panische Angst vor einer bestimmten Krankheit und schaffe es nicht raus...leide seit 6 Monaten an Hypochondrie und mache seitdem Therapie..ich glaube es einfach nicht das ich körperlich gesund bin und das alles nur von der Psyche kommt...mein Hausarzt ist super aber mittlerweile überfordert...aber ich kann ihm einfach nicht glauben

13.08.2018 13:48 • x 1 #2


A


Ihr seid nicht allein

x 3


F
Wir sind nicht allein. Wir Psychos machen mittlerweile den Hauptteil der Gesellschaft aus. Tendenz steigend

13.08.2018 13:53 • x 1 #3


Hazy
Echt. Klischeehafter geht es nicht. Es fehlt noch:

- gehe spazieren
- nimm nicht alles so ernst
- lege dir eine dickere Haut zu
- meditiere oder mache andere Enstpannungstechniken
- blablabla

Eine Panikattacke dauert maximal 20 Minuten? Ich denke, viele hier haben ganz andere Erfahrungen gemacht. Das klingt für mich alles ziemlich nach aus dem Lehrbuch abgeschrieben.

Solche Vereinfachungen machen mich echt wütend. Auch wenn es nett gemeint war. Hier leben Leute seit Jahrzehnten mit Ängsten und mehr, da finde ich es ein Unding, mit so einem Rezept so zu tun, als wäre es total easy, wenn man nur wollte.

Wie gesagt, nichts gegen dich persönlich. Aber ich übe gerade, meine Meinung zu sagen, wenn mir was sauer aufstößt.
-

13.08.2018 14:10 • x 10 #4


Mondkatze
Liebe Bienemaya

ich danke Dir für Deine weisen Worte.
Und danke auch für die tollen Tipps und Tricks.
Weißt Du, ich leide seit meiner Kindheit unter Ängsten und habe seit über 30 Jahren Panikattacken.
Jetzt bin ich schon groß und habe das immer noch.
Deine Tipps finde ich voll gut und ich werde mir als Mantra das Biene Maya Lied anhören.

13.08.2018 14:42 • x 7 #5


A
Ach wenn das alles mal so einfach wäre dann wäre es arg leer und einsam hier.

Schöne Gedanken sind ja eine feine Sache, nur leider hat der Teil des Hirns der eben jene hervorbringt sowas von Sendepause wenn das Angstzentrum den Panik Button drückt. Es erfordert schon einiges an Übung und Durchhaltevermögen überhaupt funktionstüchtig zu bleiben. Sprich nicht alles fallen zu lassen was man gerade macht und zu rennen...oder sich in der Ecke sitzend auf sein Ende vorzubereiten.

Du hast es sicherlich nur gut gemeint, aber alles was du vorschlägst hat wohl jeder hier schon bis zum Erbrechen probiert. Solche Patentrezepte schüren oft eine Erwartungshaltung beim Menschen, der sie unmöglich gerecht werden können. Vor allem bringt mich grundsätzlich das 'sich beruhigen' die Palme hoch. Es frustriert nur unnötig, ich halte es nämlich für vollkommen unmöglich.

Eine Panikattacke ist nichts anderes als der gute alte Kampf- und Fluchtreflex, mitgebracht aus alten Zeiten und heute nur noch bedingt nützlich. Dem Angstzentrum in unserem Hirn geht es in dem Moment nur ums *beep* Überleben, alles wird auf Kampf oder Flucht getrimmt, jeder Muskel, jedes Blutgefäß, jedes Organ. Sogar die Versorgung mit Sauerstoff in unserem Körper folgt diesen Regeln, die Hirnteile die für schöne Künste, Katzenbabys und gutes Essen zuständig sind, stehen da nicht ganz oben auf der Liste.

Also erlaube ich mir, dreist die Gegenthese zu dem ganzen 'sich beruhigen' aufzustellen, sie darf genau so belächelt werden. Der Ganze Körper fühlt sich an, wie der jaulende und schreiende Motor eines Muscle Cars bei dem jemand vergessen hat den Gang einzulegen, den Motor aber in den roten Bereich dreht. Alles brüllt und zittert vor Energie, die ganze Karre scheppert wie eine Höllenmaschine. (Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass man beim Auto den Motor abstellen kann, bei unserem Körper nur leider nicht, jedenfalls nicht ohne Medikamente. Aber wer will sich schon immer den großen Gnadenhammer verabreichen). Aber zurück zum Auto, da muss der Gang rein und das ganze in Schwung gebracht werden. Und genau das ist das einzige was bei mir hilft, Bewegung bis ich nicht mehr kann und auf allen Vieren nach Hause krauche. Herz und Kreislauf rennen doch schon wie irre, da kann der Rest vom Körper doch gleich mit.

War es leicht? Nein, hat mich zwei Jahre Übung gekostet, nachdem ich zu dem Zeitpunkt schon 17 Jahre Panik hatte. Ist das wissenschaftlich untermauert? Irgendein gebildeter Mensch vertritt die These vielleicht irgendwo, wer weiß. Ist das elegant? Nein, sieht aus wie sterben mit Anlauf. Ist das alltagstauglich? Bedingt, kommt drauf an, ob man gern nächtens durch die Gegend rennt...ein großer Hund ist hier sicher ein unschlagbarer Vorteil.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Jeder tickt anders und jedem tut was anderes gut. Aber bitte hört auf einfache Lösungen an den Mann oder die Frau bringen zu wollen. Die gibt es nicht. Jeder hier hat einen harten Weg hinter sich und vielleicht auch noch vor sich. Hört auf das mit kleinen Tricks abwerten zu wollen.

So, ich geh den Hund lüften

LG
Das Angsthörnchen

13.08.2018 15:34 • x 2 #6


B
Zitat von hazyhue:
Echt. Klischeehafter geht es nicht. Es fehlt noch:

- gehe spazieren
- nimm nicht alles so ernst
- lege dir eine dickere Haut zu
- meditiere oder mache andere Enstpannungstechniken
- blablabla

Eine Panikattacke dauert maximal 20 Minuten? Ich denke, viele hier haben ganz andere Erfahrungen gemacht. Das klingt für mich alles ziemlich nach aus dem Lehrbuch abgeschrieben.

Solche Vereinfachungen machen mich echt wütend. Auch wenn es nett gemeint war. Hier leben Leute seit Jahrzehnten mit Ängsten und mehr, da finde ich es ein Unding, mit so einem Rezept so zu tun, als wäre es total easy, wenn man nur wollte.

Wie gesagt, nichts gegen dich persönlich. Aber ich übe gerade, meine Meinung zu sagen, wenn mir was sauer aufstößt.
-


Deine Nachricht macht mich gerade etwas wütend, weil ich mit meinen Worten Kraft geben wollte an Leute, die vielleicht noch n Lichtblick haben und nicht so verbittert sind wie du. Danke für deine erfahrenen worte. Es kommt nicht darauf an, wie lange man diese Krankheit hat sondern wie stark. Und ich denke nicht, dass du in irgendeiner weise darüber urteilen kannst, was ich durchgemacht habe.

Nächste mal solltest du so einen Beitrag dann doch vielleicht lieber unkommentiert lassen, da du, wenn auch jetzt nicht mich, weil ich genug selbstbewusst sein habe, damit zurück stößt und das finde ich nicht okey. Hör sind genug junge Menschen, die vielleicht nicht Jahrzehnte lang darunter leiden und mit meinem Beitrag etwas Hoffnung schöpfen können, dass es besser werden kann. Denn bei mir ist es besser geworden!

13.08.2018 16:32 • x 5 #7


S
Zitat von Bienemaya:

... und nicht so verbittert sind wie du...


Hey! Niemand ist hier verbittert!?

Hazy hat doch selbst geschrieben - deine Worte mögen gut gemeint sein. Aber nur, weil all das dir geholfen hat, muss das nicht bedeuten, dass es jedem hilft. Ich persönlich bin auch kein Fan von diesen Patentrezepten. Es mag Wahrheit in deinen Worten stecken, jedoch ist jeder Krankheitsverlauf individuell und ich bin mir sicher, dass hier jeder das tut, was er oder sie kann, um aus dem Strudel rauszukommen.

Ich spreche aus eigener Erfahrung, wenn ich sage, dass sich in den schlimmsten Akutzuständen Sätze wie Macht euch schöne Gedanken! oder Hört Meditationsmusik! einfach nur wie Hohn anhören. Deine Tips sind im Zweifel hilfreich für Leute, die nicht mehr ganz so tief drin hängen, bzw leichtere Phasen haben... aber mitten in einer heftigen Attacke, in Momenten, in denen man lieber sterben als leben will, nur damit das schreckliche Gefühl ein Ende hat, funktioniert das einfach nicht. Wenn du doch weißt, wie das ist, und wenn du auch soviel durchgemacht hast, wie du hier andeutest, dann müsstest du das wissen und auch auseinanderhalten können.

13.08.2018 16:46 • x 7 #8


kalina
Zitat von Angsthörnchen:
Also erlaube ich mir, dreist die Gegenthese zu dem ganzen 'sich beruhigen' aufzustellen, sie darf genau so belächelt werden. Der Ganze Körper fühlt sich an, wie der jaulende und schreiende Motor eines Muscle Cars bei dem jemand vergessen hat den Gang einzulegen, den Motor aber in den roten Bereich dreht. Alles brüllt und zittert vor Energie, die ganze Karre scheppert wie eine Höllenmaschine. (Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass man beim Auto den Motor abstellen kann, bei unserem Körper nur leider nicht, jedenfalls nicht ohne Medikamente. Aber wer will sich schon immer den großen Gnadenhammer verabreichen). Aber zurück zum Auto, da muss der Gang rein und das ganze in Schwung gebracht werden. Und genau das ist das einzige was bei mir hilft, Bewegung bis ich nicht mehr kann und auf allen Vieren nach Hause krauche. Herz und Kreislauf rennen doch schon wie irre, da kann der Rest vom Körper doch gleich mit.


Das ist auch nicht so neu. Schon vor 25 Jahren sagte mir ein Arzt: wenn die Panik sehr stark ist, hilft nur bewegen, rennen... Adrenalin abbauen.

Bei mir ist das Problem, dass ich nach einer Panikattacke völlig zerstört bin, wie tot geschlagen, d.h. ich bin richtig depressiv danach einige Tage lang. Dann wieder neu Mut und Energie zu fassen um mich in die nächste schwierige Situation zu stürzen ist manchmal ganz einfach nicht möglich.

13.08.2018 17:23 • x 2 #9


S
Sicher hat sie's gut gemeint. Dass man hier gleich jemanden voller Hohn attackiert, finde ich auch nicht gerade dolle.

Bevor man allerdings ein derartiges Thema mit 'Patentlösungen' in einem Angst- und Panikforum eröffnet, kann man ja vielleicht auch mal drauf kommen, dass die Abertausenden hier angemeldeten Angst- und Panikpatienten höchstwahrscheinlich bereits etliches in der Richtung versucht haben. All diesen - sorry - Schmuh hören 'wir' tagtäglich gefühlt tausendmal von Leuten, die meinen, dass sie's besser wissen und auch Maya wird's schon tausendmal gehört haben, als es ihr schlecht ging.

Wenn sie jetzt also allen Ernstes erwartet hat, hier die Erleuchtung oder auch nur ein bißchen Besserung beizusteuern, dann sorry. Wohl kaum. Als jemand, der laut Eigenaussage auch unter dieser Krankheit gelitten hat, ist es einfach unangebracht, hier nun rumzutänzeln und auf Meditationsmusik zu schwören, wenn dieser Jemand eigentlich wissen sollte, dass einfach erst mal rein GAR nichts hilft, wenn einen die Panik so richtig im Griff hat.

13.08.2018 18:08 • x 4 #10


Doofkopp87
Das war sicher lieb gemeint und darum bedanke ich mich auch für deine Mühe das zu schreiben.

Dennoch funktioniert das alles schon lange nicht mehr für mich. Ich lebe momentan 24 Stunden in Panik. Mal mehr mal weniger. Und schöne Gedanken gehen mir dann eben nicht leicht aus meinem gestörten Hirn.

Was ich versuche ist, mein Hirn per dauerbeschallung von mir gesteuerter Gedanken zuzudröhnen, bis es das glaubt, Placebo/Nocebo funktioniert auch sorum. Dennoch, ist das ein ellenlanger Prozess und sicher keine Patentrezept. Jeder hier, und jedermanns Angst hat eigene Dynamik.

Trotz allem: Danke für den Versuch und vielleicht ist es wirklich hilfreich für jemanden bei dem es gerade anfängt und noch nicht so fest sitzt

13.08.2018 18:16 • x 3 #11


B
Danke Doofkopp87, dass du es richtig aufgenommen hast

13.08.2018 18:17 • x 1 #12


C
Auch ich gehe davon aus, dass Du es gut gemeint hast, @Bienemaya ,
deshalb vielleicht für die Zukunft ein formaler Tipp:
Schreibt die Dinge doch einfach so auf,wie sie für Dich funktioniert haben. Bleibt bei Deiner Perspektive ohne den Anspruch einer Empfehlung für Leute ,die Du nicht persönlich kennst und deren Problematik Du nicht in allen Aspekten einschätzen kannst.
Du ersparst Dir Ärger und wer mit Deinen Schilderungen etwas anfangen kann, der tut es und die anderen eben nicht.

13.08.2018 18:28 • x 10 #13


Hazy
Genau so @Chingachgook

13.08.2018 18:43 • #14


DieBayerin
Nach einem Jahr Hypochondrie war ich auch noch empfänglich für diese Tu Dir was Gutes oder gehe einfach mal raus-Vorschläge. Nach über 30 Jahren mit absoluten Horrorphasen, verändert sich dann die Perspektive doch erheblich. Und ich kann mit solchen Einhorn-und- Elfenstaub Empfehlungen auch nichts anfangen, vor allem wenn sie mir das Gefühl geben, ein doch ziemlicher Neuling meint mir Verhaltenstips geben zu können, damit es mir besser geht. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Angststörungs-Veteranen etwas dünnhäutig reagieren.

13.08.2018 18:50 • x 2 #15


B
Zitat von Chingachgook:
Auch ich gehe davon aus, dass Du es gut gemeint hast, @Bienemaya ,
deshalb vielleicht für die Zukunft ein formaler Tipp:
Schreibt die Dinge doch einfach so auf,wie sie für Dich funktioniert haben. Bleibt bei Deiner Perspektive ohne den Anspruch einer Empfehlung für Leute ,die Du nicht persönlich kennst und deren Problematik Du nicht in allen Aspekten einschätzen kannst.
Du ersparst Dir Ärger und wer mit Deinen Schilderungen etwas anfangen kann, der tut es und die anderen eben nicht.



Danke für deinen Beitrag okey, könnte ja nicht ahnen, dass hier einige sind, die es so aufnehmen. Es war wie gesagt nur gut gemeint.

13.08.2018 18:51 • x 3 #16


B
Zitat von hazyhue:
Genau so @Chingachgook


Wenn du das meintest, wieso sagst du es dann nicht einfach so? Das wäre überhaupt kein Problem gewesen.

13.08.2018 18:52 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

B
Zitat von DieBayerin:
Nach einem Jahr Hypochondrie war ich auch noch empfänglich für diese Tu Dir was Gutes oder gehe einfach mal raus-Vorschläge. Nach über 30 Jahren mit absoluten Horrorphasen, verändert sich dann die Perspektive doch erheblich. Und ich kann mit solchen Einhorn-und- Elfenstaub Empfehlungen auch nichts anfangen, vor allem wenn sie mir das Gefühl geben, ein doch ziemlicher Neuling meint mir Verhaltenstips geben zu können, damit es mir besser geht. Da braucht man sich nicht zu wundern, wenn Angststörungs-Veteranen etwas dünnhäutig reagieren.


Dann sollen doch die Veteranen diesen Beitrag einfach überlesen und ignorieren, wenn es für euch eh nichts ist

13.08.2018 18:53 • x 2 #18


DieBayerin
Zitat:
Dann sollen doch die Veteranen diesen Beitrag einfach überlesen und ignorieren, wenn es für euch eh nichts ist


Um zu wissen um was es geht, muss man es eben zuerst lesen. Und dann kann es halt sein, dass es einem nervt wenn das eigene Leiden so bagatellisiert wird. Ganz egal wie gut derjenige es meint. Dein Beitrag ist mit Sicherheit mit den besten Absichten geschrieben, aber derart naiv dass ich es für wichtig halte, dass Du diese Reaktionen hier bekommst. Das zeigt Dir unter anderem, dass Dein Krankheitsbild sehr sehr milde ist, verglichen mit anderen Leuten, bei denen diese Dinge die Dir geholfen haben, Null und überhaupt nichts ausrichten. Und bei denen rufst Du mit solchen Lummerland-Vorschlägem im besten Fall Unverständnis und im schlimmsten Fall Wut hervor. Und nach Deiner Reaktion zu schließen, hast Du damit nicht gerechnet. Das kann für Dich dann nur wertvollen Erfahrungszuwachs bedeuten. Ich würde auch extrem davon absehen, solche Vorschläge Langzeit-Leidenden persönlich zu unterbreiten, es könnte ein äußerst unschöne Direktreaktion kommen. Wie sagte mein alter Professor immer nach irgendwelchen absoluten Katastrophen-Experimenten, die entweder jahrelang Arbeit zunichte gemacht haben oder das Labor verwüstet: Na, aber wir wissen jetzt doch mehr als vorher.

13.08.2018 19:06 • x 4 #19


Mondkatze
Ich denke, Niemand hat ihr böse Absichten unterstellt.
Natürlich wird sie ihren Kommentar gut gemeint haben.
Also darum geht es doch gar nicht, deswegen muß das auch nicht immer wieder wiederholt werden.

Aber:

hier im Forum sind gestandene Menschen, die seit vielen Jahren unter Angsterkrankungen leiden, extrem leiden.
Es gibt Menschen, die stehen trotz allem fest im Leben, gehen arbeiten, quälen sich jeden Tag zur Arbeit, müssen mit allem zurecht kommen.
Es gibt Alleinstehende, die haben niemanden, der ihnen die alltäglichen Belange die tag täglich anfallen und erledigt werden müssen, abnimmt.
Durch die Ängste kann das ganze Leben aus den Fugen geraten, es entstehen Existenzängste.
Dann kommen vielleicht tatsächlich noch körperliche Erkrankungen hinzu, die alles noch mal um ein Vielfaches erschweren.
Es gibt Leute, die brauchen Betreuer, weil sie allein nichts hinkriegen.
Es gibt Leute, die haben mehrere Therapien, stationär oder ambulant oder teilstationär hinter sich.
Manche haben Kinder, pflegen vielleicht Angehörige, suchen ein bißchen Liebe bei ihren Tieren, da sonst niemand ist, der sie versteht.

So, und dann kommt so ein Bienchen dahergesummt und meint allen Ernstes mit voller Überzeugung:
Eine PA dauert nur 20 Minuten, dann es es vorbei.
Oder die anderen Weisheiten, die irgendwo aus irgendeinem Buch stammen, die mit der Praxis nur wenig zu tun haben.
So ganz naiv wird hier geraten, tief ein und auszuatmen, dann wird es schon.

Mann, das macht mich unheimlich sauer.

Normalerweise liest man wenigstens einige Themen in einem Forum und holt sich Infos darüber, wie die Leute hier so drauf sind, was schon unternommen worden ist, was Leute für Erfahrungen haben und und und.
Man kann doch nicht einfach schreiben so nach dem Motto:
Hallo, ich habe hier die Superlösungen.
Atme mal, oder spucke über die Schulter und kratz dich am Hintern dann ist alles gut.
Wenn das alles mal so einfach wäre.

Und das ist jetzt auch alles nicht böse gemeint.
Aber wie der Text von Bienemaya geschrieben wurde, hat eben solche Gefühle ausgelöst.
Also habe ich mich auch nur mal ausgekotzt.


Gruß
Mondkatze

13.08.2018 19:34 • x 10 #20


A


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Pfeil rechts



Dr. Matthias Nagel