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Ich habe mich heute neu hier eingeloggt. Ich suche nach rat und Trost. Mir geht es nicht gut. Ich bin beruflich viel unterwegs und habe Angst vor Tollwutviren. Wegen dieser Angst habe ich meinen Impfschutz immer wieder auffrischen lassen. Er ist jetzt 20x so hoch, wie von der WHO als Mindeswert empfohlen. Und in Deutschland gibt es seit Jahren keine Tollwut mehr. Mein Arzt hat mir eine Mail geschickt, in der er mir versichert, dass ich absolut geschützt bin mit dem Wert. Aber ich hab trotzdem eine innere Angst, die nicht weg geht.

Ich möchte auch meinen Beruf als Journalistin nicht aufgeben, mich nicht verkriechen.

Vor vielen Jahren ist mein Sohn von einem Hund ins Gesicht gebissen worden. Damals gab es nur russische Tollwutimpfstoffe. Er wäre fast gestorben. Ich habe die Angst seit damals. Ich konnte es nie verarbeiten, weil auch die Ärzte sehr barsch waren. Ich habe mich so hilflos gefühlt.

Ich möchte mich gern mit Jemandem austauschen, damit ich nicht so allein bin mit meiner Angst. Ich bin traurig über mich, dass ichs nicht schaff, weil es immer wieder kommt und alles überschattet.

Liebe Grüße, freu mich auf eine Antwort...

06.12.2008 16:02 • 06.12.2008 #1


K
Hallo eyleen,

wir alle hier verstehen, wie du dich fühlst mit der Angst! Wenn du diverse Beiträge liest, wirst du merken, das wir alle oder fast alle mit einem Angst-Schatten leben! Es ist bei dir auch kein Wunder nach diesem Vorfall mit deinem Kind.

Diese Hilflosigkeit ist echt furchtbar! Hast du schon mal an einer Therapie gedacht, ich denke, du und auch ich sollten eine Therapie in Betracht ziehen, wobei ich schon mal angefangen hatte und meine Therapeutin wirklich nichts für mich war. Das ging schief!!

Denk daran, deinem SOhn geht es gut, es gibt hier so gut wie kein Tollwurt!! Du bist in Sicherheit!

Alles Liebe
Kat

06.12.2008 17:54 • #2


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Hallo, ich bin neu hier

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Liebe Kat,

so schnell so eine liebe Antwort zu bekommen, freut mich sehr.
Was ist mit Dir, welche Art von Angst macht Dich fertig? Kann ich
Dir helfen?

Du kannst drei Therapeuten nacheinander auswählen, mit jeweils
einem Konsultationsgespräch. Und für uns Angsthasen ist sicher
neben der Gesprächstherapie auch die Verhaltenstherapie
eine gute Form. Und dann denke ich geht es nicht ohne das
Medikament, damit man erst einmal aufnahmefähig wird für
neue Gedanken. Meine angehende Schwiegertochter (Ich
habe ein einjähiges Enkelkind) hat das Selbe wie wir auch
und nimmt seit einiger Zeit Sertralin, das angstlösend und
aufhellend sein soll. Ich werde es versuchen, dass mir mein
Arzt das auch verschreibt. Sie sagt, dass es da so gut wie keine
Nebenwirkungen gibt.

Ich habe schon viele Therapien gemacht, weil das mit der Angst
schon Jahrzehnte geht. Ich bin selbst nicht nur Journalistin,
sondern auch Sozialpädagogin. Ich kenne selbst ganz viele
Therapieformen. Und je mehr man kennt, desto schwieriger
ist es, sich darauf einzulassen. Du denkst dann, alles sowieso
schon zu wissen und dass Dir eh Keiner helfen kann.

Ich schicke Dir Sonnenstrahlen durchs Angstgrau dieses
Dezemberabends

Ganz liebe Grüße und bis bald
Deine Eyleen

06.12.2008 18:37 • #3


K
Hey Eyleen,

in diesem Forum bin ich unter Angst vor Ergebnissen und habe gegoogelt zu finden! Ich warte auf Ergebnisse, das ist furchtbar, obwohl ich nciht unbedingt einen Grund habe, Panik zu haben, der Arzt hatte nichts auffälliges bei der Utersuchung gesehen, es ist der jährliche Check!!ich habe trotzdem Angst, ich bin wirklich nicht mehr ganz sauber

Ich habe nicht nur Angst vor Krankheiten, ich habe auch Angst vor dem Tod!
Ich vertrue meinem Körper nicht und ich habe immer das Gefühl: warum sollte ich gerade gesund sein? Ich truaue mich nicht positiv zu denken.

Trotzdem bin im im echten Leben bekannt dafür immer fröhlich zu sein, habe einen furchtbaren schwarzen Humor ...


So ist das Leben, ich sterbe hier vor Angst und Vorgen und die Leute beneiden mich dafür, dass ich so ein fröhliches Leben habe

......wir packen das schon eiyleen, ich finde Therapeuten leider auch nicht unbedingt super, ich habe das Gefühl, sie wollen die Angst an irgendwas festlegen (wie der Tod meines Vaters als ich 8 war) oder sonst was!! Mich hats genervt

Alles Liebe
Kat

06.12.2008 18:47 • #4


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Hallo Kat,

du wirst sicher genau wie ich wenig vertrauen in andere menschen
haben, weil deines in ganz frühen jahren schon enttäuscht worden ist.

dass dein vati so früh gestorben ist, tut mir sehr leid. auch meiner ist
früh verstorben. das ist kein wunder dann mit der angst vor dem
tod. ich hab auch angst bekommen mit meinem ersten toten
in der familie. es kommt sicher auch davon, dass keiner drüber
redet.

ich lebe ja vom schreiben und will jetzt ein buch drüber schreiben,
erfahrungsberichte von frauen für frauen, natürlich auch männern
wenn sie möchten. alles anonym natürlich.

zu deiner angst kommt sicher dazu, dass die ärzte heute mehr denn je überfordert und gestresst sind und oft wie eine axt im wald antworten,
wenn sie was gefragt werden. ich finde, das ist das schlimmste
überhaupt, dass die leute heute so miteinander umgehen. ein
wenig freundlichkeit und die welt sieht gleich anders aus. es gibt
keine ganzheitliche medizin, welche die seele mit anschaut.
immer geht es nur um den körper.

schön aber trotzdem, dass du so fröhlich bist für andere. sicher warst du auch ein liebes mädel als du klein warst und man hat das auch erwartet.
hast du gute freunde, zu denen du sagen kannst: ich hab so ne
schei., ich sch... mir gleich ein, weil...?

Ich hab vor zwei tagen zum ersten mal einer bekannten davon erzählt bzw. gemailt in meiner not. sie hat ganz gut reagiert, eigentlich
gar nicht erstaunt, sondern liebevoll. und meinen kindern hab ich
jetzt davon erzählt (sie sind erwachsen) und auch erstaunlicherweise
recht normale reaktionen bekommen. ich hab mein halbes
leben darüber geschwiegen, weil ich mich geschämt habe
und auch davor angst hatte, mich zu outen.

auch ich bin ne ganz starke nach draußen. ich hatte fast noch
nie jemanden, den ich hab um rat fragen können. war immer
die mama, die alles wieder in ordnung bringt und auf alles ne
antwort hat. und wenn ich dann mal hilfe brauchte, hat man das gar nicht für voll genommen.

ich hab gelesen, dass es millionen angstkranke in DL gibt.

welche symptome hast du denn genau, wie äußerst sich das?

liebe grüße von eyleen

06.12.2008 19:29 • #5





Prof. Dr. Heuser-Collier