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L
Liebe Angstkollegen !

Ich wollte allen mal DANKE sagen, die hier viele gute Beiträge gepostet haben.
Ich bin seit 4 Jahren in Begleitung meiner Ängste und Panikattacken, mal geht's mir gut (selbst über Monate hinweg), dann wieder massiv schlecht. Immer wieder hab ich hier reingelesen, und obwohl manche Beiträge meine Angst noch verschlimmerten (soll kein Vorwurf sein!!), weil die Angst das ja so mit sich bringt, dass man fremde Symtome und Krankheiten zu nah an sich ranlässt, habe ich sehr sehr oft mit Hoffnung und Mut meinen Rechner ausgeschaltet.
Es beruhigt ungemein, dass man mit so einer Angststörung nicht alleine ist und dass es vielen anderen ganz genauso geht. Nämlich dass es verdammt schwer ist, die eigenen Symptome tatsächlich nur als eine Folge der Angst zu akzeptieren und nicht als Zeichen für eine tod- und schmerzbringende Krankheit.
Was mir am meisten zu schaffen macht, und so scheint es hier auch allen zu gehen: wie schafft man es, (wieder) Vertrauen in den eigenen Körper zu haben? Wie erkenne ich den Unterschied zwischen meinen Angstsymptomen und einer wirklichen Krankheit? Wie kann ich überhaupt ohne Angst leben, wo wir doch so vielen schlimmen Krankheiten ausgeliefert sind?
Ich krieg's auch einfach nicht auf die Reihe, was zuerst kommt: die Angst oder meine Symptome (in meinem Fall sind's schwache Beine und Arme oder allgemeine Schwäche). Ich meine immer, zuerst habe ich körperliche Probleme, die dann berechtigter Weise Angst auslösen....
Manchmal frage ich mich: könnten es die Wechseljahre sein oder die Schilddrüse (hab Hashimoto)? Die Ärzte sagen nein... Aber wir alle wissen doch, was Hormone anrichten können??!!

Ich habe bisher leider keinen Therapieplatz ergattern können, bekomme nur Absagen. Das ist echt traurig.

Also nochmals vielen Dank euch allen, vor allem denjenigen, die ihre Angst schon ganz gut bearbeitet haben und dennoch hier sind und uns anderen Mut machen mit ihren positiven Beiträgen!

24.08.2012 17:59 • 05.09.2012 #1


G
Hey! Du hast den Grund für deine PAs wohl gefunden : Schildi! Und Hormone! - von wegen Nein, das kommt davon nicht! 3 Ärzte haben mir dazu ganz klar bestätigt, dass PAs davon kommen können - was macht einen Arzt arbeitslos?

24.08.2012 23:11 • #2


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Danke an euch alle!

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Hallo Gina68,

ich habe mir immer wieder sagen lassen (müssen), dass eine eingestellte Schilddrüse kein Auslöser für PAs oder dergleichen ist. Auch sonstige Hormone (Betreff Wechseljahre) sind nicht die Ursache für Ängste, allenfalls könnten Ängste und ein seelisches Ungleichgewicht Wechseljahre verfrüht auslösen.
So langsam glaube ich das auch, denn irgendwo im hintersten Eck meines Verstandes und restlichen Körpervertrauens weiß ich, dass PAs und Ängste in unserem Kopf und aufgrund unserer Neigung zu Sorgen entstehen.
Wir Angstpatienten sind halt leider nicht (mehr) in der Lage, ein gesundes und normales Körpergefühl zu haben, überbewerten jede noch so kleine Unregelmäßigkeit...

27.08.2012 11:02 • #3


D
Mir geht es genau wie dir. Man vermutet dann doch immer wieder eine Krankheit als Ursache! Selbst wenn Ärzte nix gefunden haben. Dann denkt man, dass die irren, einen als Kassenpatient eh nicht genau untersuchen oder dass man was Seltenes hat... Aber wie du schon schreibst. Dann müssten ja alle Leute, die was an der Schilddrüse haben oder in den Wechseljahren sind, solche Attacken haben. Natürlich wird dann sowas die ganze Sache noch weiter verstärken. Das glaube ich schon. Denn während andere Leute die damit einhergehenden Symptome einfach gelassen hinnehmen, steigern sich Angstpatienten erst recht hinein
Ich versuche inzwischen, meine Situation selbst zu analysieren. Und bin inzwischen dahinter gekommen, dass ich diese Sachen schon seit Kindheit (!) habe. Damals habe ich natürlich nichts von Angsterkrankungen gewusst. Ich denke, dass es bei mir durch latente Überforderung ausgelöst wurde. Durch frühes Aufstehen, langen Schulweg und eine Schulform, die nichts für mich war. Und aufgrund Krankheiten meiner Großeltern, bei denen ich aufgewachsen bin. Später war es dann wieder Streß im Beruf. Und nun Streß durch zwei Schwangerschaften und Geburten innerhalb von gerade einmal 2 Jahren, zwei Todesfälle, mehrere Umzüge und die Renovierung meines Hauses. Das steckt man nicht einfach so weg. Hinzu kamen bei mir dann noch ständige Mandelentzündungen und eine OP. Ich wünsche dir alles Gute!

27.08.2012 14:32 • #4


L
Hallo Himmel (is kürzer ),

schön, dass du geschrieben hast! Du bist mir schon ein paar mal hier aufgefallen, sprichst mir jedesmal aus der Seele, landest immer einen Volltreffer mit deinen Gedanken...
Genau richtig: wir Angstmenschen steigern sich in alles rein, während Normalos einfach über ihre Zipperlein hinweggehen.
Ich bin auch grad irgendwie dran an meiner Kindheit und die Wurzel des Übels anzupacken.
Find ich super, dass du dich auf eigene Faust auf Spurensuche machst. Oder hast du einen Therapeuten?

Deine Geschichte hört sich echt heftig an, eigentlich logisch, dass du da irgendwann dran zerbrichst und Angst bekommst. Für Außenstehende ist immer alles ganz schnell erklärbar und schlüssig, wenn man bei sich selbst halt auch so nach- und einsichtig wäre!
Du warst und bist ja ziemlich mit Krankheit und Tod konfrontiert, ich bin es durch meinen Job und stelle ihn mittlerweile manchmal in Frage für mich. Andererseits wäre es ne Katastrophe, diesen Job nicht mehr zu haben, denn zum einen macht er mir echt Spaß, zum anderen fällt mir hier daheim sonst die Decke auf den Kopf und ich hätte noch viiiiel mehr Zeit, mir diverse Krankheiten auszudenken und einzubilden.

Ich wünsche dir auch gaaaanz viel Glück auf deinem steinigen Weg und dass wir alle hier irgendwann mal raus sind aus dem Mist! Manchmal möcht ich echt alles hinschmeißen, man macht sich das Leben voll kaputt mit dieser Angst. Das macht mich oft wütend, aber das hilft auch nicht weiter...
Wieso fällt man jedesmal wieder auf seine doofen Symptome rein?
Wenn ich früh aufwache, ist die Welt erst mal in Ordnung, alles jungfräulich sozusagen. Und dann fange ich an, in meinen Körper reinzufühlen. Hier schreie ich mich dann schon immer stumm an: hör auf damit! Aber ich kann's nicht mehr stoppen, je mehr ich's versuche, desto tiefer gerate ich rein in den Strudel. Und schon ist sie wieder da, diese Schwäche, die mir dann wieder Angst macht (wie blöd bin ich eigentlich?)

Ich wünsch euch allen da draußen einen schönen, angstfreien Abend!!

27.08.2012 18:45 • #5


I
Hey Lost,

dass es bei Dir mit einer Therapie noch nicht geklappt hat, ist mehr als schade. Hast Du noch andere Möglichkeiten, einen Platz zu bekommen? Sich da immer wieder alleine rauszuwühlen ist so schwer, ich kenn das auch.
Und mit den Hormonen, ich bin mir da auch immer nicht so sicher.
Stichwort pms.
Ich merke bei mir immer wieder, komme ich in die Überforderung bzw. es wird extrem stressig, kommen Angst und Symptome. Sehr zuverlässig.
Sitz auch gerade an meiner Kindheit, das ist hart. Und ich habe da wohl noch einiges vor mir. Aber ich habe festgestellt, ohne das werde ich die Ängste nie los. Hier sitzt die Wurzel allen Übels.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute!

LG, Idgie

05.09.2012 08:53 • #6





Prof. Dr. Heuser-Collier