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Hallo ihr Lieben,

in letzter Zeit beobachte ich immer häufiger, dass mein M. eher von der Arbeit nach Hause kommt und dann sehr lange schläft. Er bekommt Medikamente gegen zu hohen Blutdruck, Cholesterin und für´s Herz. Ende letzten Jahres hatte er eine OP am Herzen. Und seitdem muss er sich jetzt auch viermal Insulin am Tag spritzen.

Ich mache mir natürlich Sorgen, nicht seit gestern oder heute erst. Am Wochenende gehts ihm meistens nicht gut und er schläft nur noch. Meistens gehe ich alleine spazieren oder unternehme auch mal was anderes.

Auf meine Frage, professionelle Hilfe anzunehmen reagiert er nicht. Vor ein paar Jahren wurde bei ihm schon eine Depression diagnostiziert und er war auch vorrübergehend in Therapie. Ich fühle mich dabei als Angehörige ziemlich hilflos. Ich bin selbst schon länger krank und deshalb auch arbeitsunfähig. Sein Verhalten hatte mir nicht immer gutegtan, deshalb trennte ich mich vor einigen Jahren räumlich. Wir sind aber jedes Wochenende zusammen und es hatte sich auch einiges gebessert. Was halt nicht so gut läuft, sind die Gespräche, die kommen viel zu kurz und mir tut das auch nicht so gut,w as allerdings schon länger ein Problem bei uns war. Vor einigen Jahren wurde uns Beiden eine Paartherapie empfohlen, wo er nur einmal mitging. Fühlte mich damit im Stich gelassen, weil´s ja im Endeffekt weiter so bei uns lief und mit mir nicht so gut umgegangen wurde während meiner Erkrankung. Also zog ich meine Konsequenzen und trennte mcih räumlich. Ich wollte mich aber auch nicht unterkriegen lassen bzw. den Kopf in Sand stecken und machte weiter meine Therapie für mich und habe an mir bis heute gearbeitet.

Liebe Grüße

20.03.2015 09:14 • 22.03.2015 #1


F
Burnout sollte die Überschrift heißen, sorry...

20.03.2015 09:17 • #2


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Bunout?

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Icefalki
Liebe Finja, du machst dir Sorgen und er lässt sich nicht helfen.


Ich bin da zwischenzeitlich recht konsequent geworden. Bei Erwachsenen gebe ich einen Rat und wenn ich merke, derjenige reagiert darauf, dann helfe ich weiter.

Tut derjenige es nicht, muss er mit den Konsequenzen seiner Handlung selbst klar kommen. Und auch das sage ich deutlich.

Es bringt dich selbst nur unter Druck, wenn deine Sorgen nicht ernst genommen werden.
Also, lasse ihn schlafen oder was er für sich selbst macht. Ist seine Sache.

Du schaust lieber nach dir, auch wenn es bedeutet, dass eure Wochenenden dann anders verlaufen.

Der Leidensdruck für ihn muss erst so groß werden, dass er sich Hilfe holen muss oder wird.

Solange er meint, damit selbst fertig zu werden, reagiert er nicht. Er ist alt genug, selber zu entscheiden.

Denk an dich und deine Gesundheit , das ist wichtiger.

20.03.2015 15:41 • #3


eclipse-86
Wir hatten im Bekanntenkreis schon Burnout miterlebt, das ist echt nicht witzig!
Wenn man es allerdings positiv sehen will ist es in dem Sinne keine bedrohliche Krankheit sonder eher ein Warnschuss des Körpers und der kann durch verschiedenste Dinge (z.b. auch extremes Hungern) ausgelöst werden.

Wie war denn das Verhalten vorher? Wie ist der Tagesablauf jetzt? Gibt es Unternehmungen?

20.03.2015 15:52 • #4


F
Hallo icefalci,

erstmal danke für deinen netten Beitrag. Ich antworte später noch darauf, denn ich bin über´s Wochenende weggefahren.

Liebe Grüße

21.03.2015 09:42 • #5


F
Jetzt kann ich antworten.

Ich denke du hast recht. Das hatte mir sogar meine Hausärztin schon gesagt, ich soll an meine Gesundheit denken. Ist halt leicht gesagt, weil ich auch beruflich mit kranken Menschen zu tun hatte. Leider ging mir auch eines Tages alles über meine Kräfte un dich musste erstmal an meine Gesundheit denken, was aber mein M. und meine Schwiegermutter nicht verstanden und ich mich durch sie weiter in die Ecke gedrängt fühlte durch ihr Verhalten. Das war nicht in Ordnung.

@ eclipse

Ja ich weiß, dass Burnout ein ernstzunehmendes Problem ist. Ich war auch schon vor Jahren zusammengebrochen und da hätte ihm ja wohl eigentlich auch ein Licht aufgehen müssen. Stattdessen erfuhr ich null Verständnis für meine Situation von einigen Angehörigen, was mr ziemlich wehgetan hatte, hatte ich ja schon selbst mit meiner Erkrankung zu kämpfen und da kann man es nicht noch gebrauchen, zusätzlich niedergemacht zu werden...

Ehrlich gesagt fühlte ich mich mit meiner Krankheit ziemlich im Stich gelassen von meinem M. Meine SM versuchte mir ständig ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich berentet wurde. War echt krass.

Ja, es gibt noch Unternehmungen mit meinem Mann, wenn auch selten. Wenn wir damals in Urlaub fuhren, machte ich immer die Vorschläge und organisierte was. Dann gab es eine Zeit, da war Urlaub schlecht möglich und letztes Jahr kam von ihm der Vorschlag, mit mir in Urlaub zu fahren, was ich sogar als sehr schön empfand. Trotzdem habe ich Ängste, dass ihm was passieren kann, wenn es ihm manchmal nicht so gut geht.

Liebe Grüße

21.03.2015 20:27 • #6


Icefalki
Finja, lerne,,dass die Meinungen anderer, die nicht erkrankt sind, eben Meinung anderer sind.

Deine Gesundheit muss dir am wichtigsten sein.

Höre nicht auf das Geschwätz. Ich reagiere inzwischen auf das dumme Geschwätz Unwissender recht heftig und knalle denen die Argumente ziemlich krass um die Ohren. Dann ist Ruhe.

Argument: na, irgendwann werdest ihr auch alt und dann kommen eure Krankheiten. Vielleicht habt ihr ja auch Glück und sterbt gesund. Wenn nicht, dann überlegt mal, ob dieser Käse,,den ihr gerade so unüberlegt daherredet, euch in eurer Situation helfen wird.

21.03.2015 20:40 • #7


F
@ Icefalci

Das wäre ein gutes Argument. Damals, als ich noch gesund war, hatte ich auch noch gute Argumente parat. Weißt du, es ist verdammt schlimm, wenn man krank ist und noch zusätzlich auf einem drauf rumgehackt wird.

Meine SM sagte z. B., als ich von einer psychosomatischen Reha kam, ob ich denn noch nicht gesund sei und wieso ich berentet bin. Absolut null Verständnis. Ich musste mich noch dafür rechtfertigen. Dann wollte sie mir immer weiß machen, wie schlimm krank doch andere wären. (Als ob ich das nicht selbst wüsste, kam ich ja aus dem gesundheitlichen Bereich.) und dort kümmerte ich mich auch um schwerkranke Menschen. Irgendwann reichte es mir, denn das musste ich mir nicht länger anhören und da fiel mir ein Satz ein, den ich meiner SM entgegensetzte, weil sie immer wieder damit anfing, dass ich Rente bekam und warum. Ich fragte sie, ob sie denn Arzt sei, um das beurteilen zu können. Dann war endlich Ruhe, aber es kam noch schlimmer. Sie versuchte, die Verwandtschaft auf ihre Seite zu ziehen gegen mich durch ihr dummes Geschwätz, denn sie war darin Meisterin, andere schlecht zu machen. Aus diesem Grund hatte ich dann noch panische Angst vor Familienfeiern. Bisher war ich dort aber immer erschienen, aber in letzter Zeit mag ich dort nicht mehr hingehen, aus Angst vor den Leuten dort. Ich habe einfach kein Vertrauen mehr.

Als ich damals schon krank war, war ich gegen den Hausbau, weil das für mich einfach ein zu hohes gesundheitliches Risiko und finanzielles Risiko darstellte. Denn ich wollte ja nicht auch noch, dass es über die Kräfte meines Mannes ging. Aber auch das verstanden sie nicht und ich hatte alle gegen mich. Es wurde einfach über meine Meinung hinweggegangen und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, was ich da alles mit unterschrieben hatte, war ich ja zu dem Zeitpunkt schlecht aufnahmefähig. Da fragte/frage ich mich allen Ernstes, wo ging es denen denn eigentlich um meine Gesundheit oder um ihre. Denn es kam wirklich alles so, wie ich das befürchtet hatte. Uns fehlte das Geld und mein Mann musste vieles selber machen am Haus. Weißt du, ich war nicht prinzipiell gegen den Hausbau, aber doch nicht auf gesundheitliche Kosten. Ich finde, da wurde von mir in meiner Krankheit auch einiges abverlangt. Mein Mann kam immer sehr spät von der Arbeit und das mit den Kindern und Haushalt musste ich trotz allem allein meistern, was ja auch gelungen war. Bloß ich fühlte mich mit meiner Erkrankung alleingelassen und einsam in meiner Beziehung. Es hatte ja auch nicht mal jemand Zeit für mich gehabt, weil er sich ja am Wochenende vom ganzen Stress in der Woche ausruhen musste. Ich hatte keine Möglichkeit, mal über meine Ängste oder Beschwerden zu reden, es wurde auch nur das Nötigste gesprochen und wenn mal geredet wurde, dann kam nur Kritik. Das konnte ich nun nicht auch noch gebrauchen, ständig vor den Kindern niedergemacht zu werden. Bis ich eines Tages Grenzen setzte und mir eine kleine W. suchte. Setdem gehts mir besser durch den Abstand und auch zu meiner SM halte ich Distanz.
Das wollte ich nochmal loswerden. Danke für´s lesen.

Liebe Grüße

22.03.2015 08:57 • #8





Dr. Matthias Nagel