Bin ich Hyperchonder bzw habe ich vielleicht PA/AA

Hallo zusammen,

mir geht es zur Zeit richtig schlecht (oder zumindest meine ich das). Damit ihr meine Aktuelle Frage im Zusammenhang versteht muss ich leider etwas weiter ausholen, und danke jedem der sich das durchliest schon mal im Voraus.

Von 2010 bis 2016

In dieser Zeit war ich extrem Spielsüchtig und habe am Tag auch bis drei (ja richtig 3!) Schachteln Zig. geraucht.
Ende 2015 es war am 19.12 war ich ganz unten angekommen und es gab für mich 3 Möglichkeiten:

1. Ich fahre gegen den Baum
2. Ich tue was dagegen und kümmere mich um eine Therapie
3. Ich mache so weiter wie bisher

Ich habe mich dann für Nr. 2 entschieden und von 03/2016 bis 07/216 eine stationäre Therapie gemacht.
Ich habe mich bewusst dagegen entschieden aufgrund dieser Lebenskrise selbst in die Notaufnahme einer Psychatrie zu gehen,
da ich denke wenn man einmal in der Schiene ist man nur schwer wieder rauskommt.

Natürlich möchte ich damit keinen angreifen oder verurteilen der sich dort Hilfe gesucht hat verurteilen, das steht jedem frei.

Seitdem bin ich außer einem Rückfall (der sich von 12/2017 bis 02/2018 hinzog seit 10.03.2018 wieder Rauch-/und Spielfrei.

Ab 2016

Eigentlich ging es schon in der Rehaklinik los, das ich mich immer mehr mit Krankheiten beschäftigt habe die ich haben könnte.
Sowohl Psychischer als auch körperlicher Natur, Krankheiten die ich schon überlebt habe seit dem:

-Hirntumor
-Herzinfarkt
-Schlaganfall
-Schizophernie
-Psychose
-Magenkrebs
-Darmkrebs
Es wurde sogar Magen-Darmspiegelung gemacht.

-Thrombose
-Raucherbein
-Hodenkrebs
-Hautkrebs
-Lungenembolie

Viele weiß ich schon gar nicht mehr.

Richtung Magenkrebs/Darmkrebs war es sehr schlimm ich war mir 100% sicher das ich bald sterben werde.

Sogar als der Befund besprochen werden sollte war ich mir bis zum letzten Moment sicher, aber natürlich NIX.

Im Verlauf häuften sich dann heftige Panick-/Angstattacken, nur mal 3 Bespiele:

1. Ich saß bei Arbeit auf dem Klo, plötzlich war ich mir sicher ich habe einen Herzinfarkt.
Ich bin ohne mich richtig abzumelden direkt zum Arzt gerannt (was glücklicherweise keine Konsequenzen hatte)

Blutdruck war bei über 190 und Puls auch über 100 (wurde mit 7,5 mg Ramipril behandelt)

Es wurde EKG und verschiedene Schnelltests gemacht - NIX

2. Aktuell im März

Ich war am Autofahren, auf einmal bekam ich Schluckbeschwerden, Herzrasen wusste nicht mehr richtig wer und wo ich bin (keine Ahnung wie man das nennt)

Bin dann zurück nachhause Gefahren und hab panisch meinen Blutdruck gemessen (wert etwas über 200 und Puls um90)

Hab dann eine Nifedipin genommen (hab ich vom Arzt nach der letzten Attacke bekommen)

Dannach ging er runter und ich bin dann irgendwann mal eingeschlafen

3. 2 Wochen Später im März

Ich wollte an meinen Geburtstag nach dem Essen mit meiner Familie noch zu einem Kollegen, unterwegs dann wieder so ein Panickanfall.

Bin dann nachhause gefahren und habe gemessen und wieder war der Blutdruck um 200.

Habe dann aber bewusst keine Nifidipin genommen, mich hingesetzt und mich selbst beruhigt.

Siehe da nach 5 Minuten wieder werte von ca. 140 die für mich Okay sind.


EKG wurde mindestens schon 5 mal gemacht im vergangen Jahr, sowie diverse Blutbilder,.....


Aktuell ist es wieder ganz schlimm:

Komischerweise habe ich aktuell grad Angst vor geschwollenen Lymphknoten, taste diese mindestens 20 mal am Tag ab.

Letzten Donnerstag wurde vom Arzt eine Zecke entfernt, die war aber echt und wirklich da

Naja ihr könnt euch vorstellen das es mir jetzt richtig übel geht, gedanklich hab ich schon wieder alle Krankheiten die eine Zecke übertragen kann.

Gliederschmerzen, Kopfweh, Halsweh (das ist echt), Schnupfen (auch echt), geschwollene Lymphknoten (war wirklich geschwollen unter dem Arm rechts, letzte Woche ab Montag)

Jetzt kann ich nix mehr ertasten meine aber denke überall meine Lymphknoten zu spüren (unter den Achseln, Leiste, Kniekhelen,....).

Dazu muss ich sagen das ich auch seit einer Woche ein neues Blutdruckmedikament zusätzlich nehmen muss Abends (Amlodipin 5mg).


Ich leide sehr unter meiner Situation,......

Als Spielsüchtiger war das Leben in dieser Hinsicht etwas einfacher, ich habe geraucht wie ein Schlot und mich ungesund ernährt und mir ging es besser wie jetzt

Vielleicht habt ihr Ideen meinem Problem auf die schliche zu kommen,...

Gruss
SucukMitEi

Hallo.

Zitat von SucukMitEi:

Als Spielsüchtiger war das Leben in dieser Hinsicht etwas einfacher, ich habe geraucht wie ein Schlot und mich ungesund ernährt und mir ging es besser wie jetzt

Was sucht denn die Sucht?
Sucht ist immer ein Zeichen, dass es einem nicht gut geht. Denn irgendetwas verdeckt ja die Sucht.
Genau und darum gleubt man, dass es einem gut geht. Die Probleme sind hübsch tapeziert die Augen verschlossen.
So und genau darum geht es dir jetztauch gefühlt schlechter. Weil die Suchtnicht mehr deine probleme verdeckt.
Jetzt macht sich alles bemerkbar. Über die Körpersymptome und Ängste. Eine Art Ventil kann man sagen und längst nicht das Ende der Fahnenstange. Denn auch die Symptome, die du nun spürst und denkst, sind nicht das wahre Problem. Auch die überdecken nur.
Als Hypochonder macht man eigentlich auch nichts anderes als als Suchtmensch: man beschäftigt sichlieber mit vermeintlichen, schweren Erkrankungen als mit den wahren problemen. Es ist viel leichter zu glauben, man wäre schwer krank als sich seinem innersten zu stellen und den verletzungen und dem, was da sonst noch so alles schief gelaufen ist.
Es wäre also wichtig, nicht nur die Sucht aufzugeben sondern auch den Zwang sich ständig abzusuchen. Denn : wer suchet wird auch finden. Aber leider findet man in 99,9% aller Fälle nur ganz normale Körpervorgänge die man dann schließlich auch beängstigend finden kann.
Rehaklink ist alles gutund schön. Aber ich denke, was du brauchst ist eine langfristige Therapie- wahrscheinlich am ehesten in Richtung Tiefenpsychologisch.

Zuletzt sei gesagt, dass Halsweh, Schnupfen und geschwollene Lymphknoten auch schon bei einem total piefigen, schlichten heuschnupfen vorkommen
Ich bin sehr schlank und kann überall an meinem Körper die Lymphknoten finden. Das ist völlig normal.

Wegen dem Blutdruckmedikament: Wurde mal einLangezeitblutdruckmessen gemacht? Sollst du deswegen die Medikamente nehmen? Oder schon nur wegen der offensichtlich Panikgetrieben hohen Blutdruckspitzen?
Da wäre das nämlich eigentich total unnötig.

So erstmal liebe GRüße

Hallo Koploseshuhn,

ja 24 Stunden Blutdruck wurde gemacht, mein Blutdruck ist auch wirklich Behandlungsbedürftig da er immer abends wieder hochgeht.

Wenn ich zuhause messe habe ich immer so um 140-150, beim Arzt im Wartezimmer auch gerne mal 170 oder mehr (was ich wieder unter leichte Panik zähle)

Ich denke aber das es sich bei meinen Blutdruckspitzen eher um Panikattacken gehandelt hat.

Ich habe jeweils schon 1-2 Stunden vorher gemerkt das etwas komisch ist und das ich aus dem Grübeln nicht mehr rauskomme.

Könnte PME nach Jacobson oder Meditation mir helfen?

Spaziergänge haben mir gefühlt auch gut getan - Momentan schieb ich aber ja Filme wegen Zecken.

Gruss
SucukmitEi

Zitat von SucukMitEi:

Spaziergänge haben mir gefühlt auch gut getan - Momentan schieb ich aber ja Filme wegen Zecken.

Wenn du lange Hosen, Strümpfe und feste Schuhe dabei trägst, kann keine Zecke an dich ran. Die sitzen ja im Gras.

Habt ihr Tipps wie soll ich jetzt am besten weiterverfahren, soll ich meinen Hausarzt darauf hinweisen das ich etwas Hyperchondrisch veranlagt bin?

Ob PME oder Maditation dir helfen kannst du nur ausprobieren-
Ja du kannst deinen Hausarzt drauf ansprechen und nebenher mal die Therapeuten in deiner Umgebung abtelefonieren. MEist dauert es ein halbes jahr mindestens bis man einenPlatz bekommen kann.
Daher ist es auch sinnvoll sich auf mehrere Listen setzen zu lassen falls der erste nicht zu dir passt.

Die Zeit sollte man dann gut überbrücken mit anderen Hilfen.
Yoga, Meditation, selbst ein bisschen in sich forschen.
Sport. Was auch immer. Finde es heraus, was dir gut tut.....