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Hallo alle zusammen,

ich suche jemanden, der das auch kennt:
Wenn ihr bei euch grad keine aktuellen Symptome feststellen könnt, verlagert ihr einfach eure Angst auf sehr nahe geliebte Menschen...?
Mir geht das so!
Kaum tut meinem Partner der Arm weh und mir geht es grad so ok, verliere ich mich in Grübeleien darüber, was das sein könnte. Oder einem meiner Söhne ist unwohl oder er ist etwas matt und müde, bin ich sofort überzeugt, dass er an Leukämie erkrankt ist...
KENNT DAS JEMAND?
Liebe Grüße und einen schönen Tag!
kiba

26.03.2014 08:49 • 26.03.2014 #1


Hallo Kiba,

ja, das kenne ich.
Das ist ein typischer Mechanismus bei Angsterkrankten.
Uns macht, so paradox das klingt, die Abwesenheit der Angst ebenfalls Angst.
Also suchen wir uns ein Themenfeld, wo wir uns wieder ängstigen könnten.
Wir leben seit langer Zeit mit der Angst und wenn diese auf einmal weg oder zumindest viel besser ist, dann ist das ein Zustand,den wir so nicht kennen.
Und das macht uns dann auch wieder Angst.
Wir müssen deshalb lernen, was die Angst uns eigentlich gibt. Sie gehört zu uns, gibt uns eine trügerische Fprm von Sicherheit.
Und diesen Weg zu verlassen, das ist die eigentliche Kunst.

Ich habe es leider auch noch längst nicht geschafft.

Das, was du beobachtest, ist also völlig normal bei unserer Krankheit.

A


Angstauslöserverlagerung

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Das kenn ich, habe ich auch gemacht...sogar meine beiden Katzen hat es getroffen Einmal ein bisschen gespuckt (man hatte halt zuviel gefressen)...ab zum Tierarzt! Meine Mutter hat sich schon länger nicht mehr gemeldet? Liegt bestimmt im Krankenhaus auf der Intensiven! usw... ... du siehst das Muster. Zum Glück liegt das hinter mir, heute kann ich sogar das Humpeln meiner Katze mal einen Tag abwarten, und prompt ist am nächsten Tag alles ok.
Bist Du eigentlich in professioneller Behandlung (wenn ich fragen darf)?
Liebe Grüße
Löwenmäulchen

Huhu Löwchenmäulchen,
das ganze hat bei mir auch mit meinem Hund begonnen. Dem wurde eine sehr schwere Erkrankung diagnostiziert und ich stand unter Schock und bekam meine erste große Angst. So habe ich mich auch mit Dr. Google vertraut gemacht...
Dann ging es weiter mit meinen Kindern und landete schließlich bei mir selbst.
Daraufhin habe ich eine Therapie gemacht, habe mit dem Therapeuten nach Auslösern gesucht und ziemlich viel geändert. Diese Therapie hat 3,5 Jahre Angstfreiheit (bis auf die typischen kleineren Sorgenschnecken) gebracht. Dann ist eine Bekannte an einem Hirntumor erkrankt und bums war ich wieder drin. Ich habe bei meinem Therapeuten von damals angefragt, der hat keine freien Kapazitäten und somit hänge ich etwas in der Luft. Da ich ziemlich eingebunden bin, beruflich und familiär und mit der Angst leben kann, habe ich den langen Weg der Suche nach einem neuen passenden Therapeuten etwas weggeschoben...
Ich hoffe aber durch dieses Forum und stringente Maßnahmen im alltäglichen Leben die Angst etwas wegzudrängen.
Danke fürs Nachfragen und dir herzlichen Glückwunsch zur Angstfreiheit!
Liebe Grüße
kiba




Dr. Matthias Nagel
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