Pfeil rechts

I
Hallo,

ich versuche mich schon seit ziemlich langer Zeit zu organisieren. Leider verfliegt der Tag an mir vorbei, ohne dass ich irgendwas geschaft habe. Ich prokastiniere, finde alles wichtiger, als das was wirklich wichtig ist.
Und wenn ich mich hinsetze und versuche einen Plan zu machen, habe ich einen leeren Kopf, bis irgendwann meine Zwangsgedanken kommen und ich ganz weit weg schweife und den wie immer aufschiebe.

Wie geht man als Therapeut mit solchen Patienten um? Gibts da Lösungsansätze, vorgefertigte Pläne oder sowas?

MfG ichnicht

27.10.2009 16:48 • 28.10.2009 #1


B
Hallo ichnicht,

so allgemein und ohne Kenntnis Deiner Person kann ich Dir das nicht beantworten. Es kommt ja immer darauf an, aus welchem Grund Du Dinge aufschiebst oder gute Vorsätze nicht umsetzt.

Aber gleich, ob es Vermeidung, Faulheit und Bequemlichkeit oder irgend ein andere Grund ist (manchmal hat man ja auch was von den eigenen Problemen), müsste ich Dir in einer Therapie, wenn wir alles Wichtige besprochen und geklärt hätten, die entscheidende Frage stellen: willst Du wirklich etwas verändern ? Denn außer Dir selbst und Deiner Nicht-Entscheidung gibt es keinen Grund, etwas nicht zu tun, was notwendig und wichtig für dein Weiterkommen ist. Und dazu brauchst Du am Anfang noch nicht einmal ein gutes Gefühl. Das kommt erst später.

Und dann wäre die Frage, ob ich die Therapie weiter fortsetzen würde, solange Du Dir nicht zeigst, dass es Dir so wichtig ist mit Deiner Veränderung, dass Du nicht nur redest und denkst, sondern jetzt handeln an der Reihe ist. Und Du kannst mir nicht erzählen, dass Du nicht einen Stundenplan nehmen kannst und in jedes Feld etwas einzutragen in der Lage bist. Und wenn Du aus Angst vermeidest, dann wäre es gerade erst recht nötig.

Also, vielleicht machst Du Dir noch mal klar, was Du wirklich willst und wenn Dir das Tun zu viel ist, dann akzeptiere einfach, dass alles so bleiben muss und wird, wie es jetzt ist. Und dann ist es auch gut so ! Niemand sollte Dich zwingen, etwas zu tun, was Du nicht tun willst. Schließlich hast Du auch ein Recht auf Leiden - und das meine ich ganz ernst.

Herzlichen Gruß

Bernd Remelius

28.10.2009 16:51 • #2