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C
Hallo!
Also kurz zu meiner Geschichte:
Ich bin 24, hab ein 1-jähriges Kind und führe eigentlich ein ganz normales Leben. Ich hatte eine schöne Kindheit, hab ein super Verhältnis zu meiner Familie, viele Hobbys, und und und

ABER:
Seit ein paar Monaten geht es mir ganz eigenartig. Ich bin ständig angespannt und nervös, kann nicht loslassen...
Ich denke ständig darüber nach, was sein würde, wenn ich plötzlich krank werde oder sterbe. Wer würde sich um meinen Kleinen kümmern? Würde er sich überhaupt an mich erinnern können? Was, wenn mit ihm plötzlich etwas passieren würde?
Dann kommt noch dazu, dass ich mich manchmal fühle, als stünde ich neben mir. Also irgendwie bin ich nicht richtig da.
Ich bin im Moment auch nicht recht gern alleine.

Meine Frage ist:
Kann es sein, dass diese Angst und Panik vor der Zukunft, vor dem Tod, vor Erkrankungen, etc. etwas mit meinem Kind zu tun hat?

Ich weiß nicht, wie ich mit meinem Problem umgehen soll. Mein Verstand sagt mir ja, dass ich gesund bin und mein Leben auch total lebenswert ist. Ich möchte einfach stark sein, vor allem für mein Kind.

Wie soll ich jetzt weitervorgehen? Wie würden Sie meine Symptome deuten?

LG Carla

06.03.2009 12:09 • 12.03.2009 #1


K
Liebe Carla
Frag dich mal, ob es vielleicht die Angst vor der Verantwortung sein kann, die Angst vorm Versagen, in der Erziehung nicht alles richtig zu machen?
Ich denke, allein dass jemand davor Angst hat, macht ihn zu einem guten Elternteil. Vielleicht legt sich deine Unruhe, dein Ungleichgewicht, wenn du betrachtest, was du bisher geleistet hast, vielleicht:
mein kind ist in seiner entwicklung und emotional gesund
ich bin jung und habe ein kind zur Welt gebracht, das ich liebe
ich bin in der lage, mich mit meinen problemen auseinanderzusetzen
ich bin liebenswert und richtig so, wie ich bin, denn die menschen die mich lieben tun dies um meinetwegen

es gibt dinge, die man sich selbst immer wieder ins gedächtnis rufen muss, damit man nicht vergisst, wieviel man eigentlich wert ist

ich wünsche dir und deiner kleinen familie nur das allerbeste

09.03.2009 13:25 • #2


A


Was hab ich nur?!

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S
Katalana das hast du super herrübergebracht klasse,



Nachdenken was habe ich erreicht wirkt und ist schon Positiv daran anknüpfen was ist mein Ziel .


LG Schutzengel51

09.03.2009 13:29 • #3


B
Hallo Schutzengel,

leider muss ich zuerst wieder eine Vorbemerkung machen, da in letzter Zeit immer wieder Diskussionen von Betroffenen hier im Expertenforum geführt werden. Die gehören in ein Betroffenenforum ! Bitte nicht hierher.
Dies gilt in erster Linie für die, die hier antworten, denn Du kannst ja nichts dafür, dass Du hier an die Experten schreibst und andere antworten.

Also bitte noch einmal an alle: keine Antworten und Diskussionen von Betroffenen hier im Expertenforum !


Aber jetzt zu Deiner Frage: Katalana hat Dir wirklich gute Anregungen zum Nachdenken gegeben und hat sich vielleicht in Deine Situation - gerade als Frau - gut eingefühlt. Vielleicht hat Dir das ja schon weiter geholfen. Ich kann es auf jeden Fall nur unterstreichen.

Aber noch einige Anmerkungen von mir selbst: auf keinen Fall solltest Du Deine Erfahrungen, die Du gerade machst, jetzt gleich pathologisieren ! Gerade mit einer neuen Rolle (hier als Mutter) ist oft eine Verunsicherung verbunden und Du brauchst Zeit und Erfahrungen, um hineinzuwachsen. Wichtig erscheint auch mir, Deine Gedanken zu überprüfen, mit denen Du Dir Unsicherheit und Angst machst (negative, unbewiesene Vorhersagen; Katastrophengedanken, die unbegründet sind; einseitig negatives Denken u.ä.m.)

Setz Dich mit ihnen auseinander und verändere sie, dass sie mehr der Realität entsprechen - und vor allem: glaube an Dich und Deine Fähigkeiten !

Manchmal bedeutet eine schöne Kindheit auch, dass man emotional gut aufgehoben, aber auch etwas zu sehr behütet war. Man hat dann wenig gelernt, allein mit Herausforderungen und Problemen umzugehen. Wenn dies vielleicht bei Dir so war, dann mache Dir klar, dass Du das, was noch fehlt, über Erfahrung lernen wirst, auch wenn Du im Moment verunsichert bist. Und dort wo Du Hilfe brauchst - hole sie Dir in Deinem sozialen Netz (Ehemann, Eltern, Freunde, Beratungsstelle ....)

Ich wünsche Dir alles Gute und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius

09.03.2009 17:01 • #4


C
Hallo Bernd!

Danke für die Antwort!

Kann gut sein, dass ich manchmal ein bisschen überfordert bin mit meiner neuen Rolle als Mutter. Immerhin möchte man immer alles perfekt machen, dem Kleinen alles bieten, man möchte stark sein und vorbildhaft...

natürlich funktioniert das im wahren leben nicht immer. vor allem, weil ich doch sehr früh ein kind bekommen habe und damit auch verantwortung für ein neues leben.

das mit meiner schönen kindheit kann schon so gedeutet werden, dass ich einfach auch gut behütet war, vielleicht auch zu gut.

ich werde jetzt mal einen spaziergang machen, denke, dass der frühling und die sonne uns auch gut tut.

also danke nochmal!

10.03.2009 14:08 • #5


B
Hallo,

danke für Deinen Dank an mich.

Eine Anmerkung noch von mir. Laß Dir bitte mal diesen Satz von Dir in aller Ruhe auf der Zunge vergehen und denk mal darüber nach, welche überzogenen Erwartungen und Anforderungen an Dich selbst darin stecken. Und denke auch mal darüber nach, was ein Kind lernt, wenn seine Mutter den Anspruch hat, ihm alles zu bieten. geht es wirklich daru im Leben?

Dein Satz:

Immerhin möchte man immer alles perfekt machen, dem Kleinen alles bieten, man möchte stark sein und vorbildhaft...


Gruß Bernd und weiterhin schöne Spaziergänge

12.03.2009 11:36 • #6